Aussage im Musicstore auf dem Prüfstand am Beispiel J&D vs. Squier

[Der Leitende]

Mahlzeit..

Szenario: Auswahl zwischen diesen drei Bässen:

• J&D JB Vintage (180€)
• Squier Affinity Series Jazz Bass (260€)
• Squier Classic Vibe 70's Jazz Bass (410€)

Laut Aussage im MS ist die qualitative Reihenfolge die Folgende:

Squier Affinity < J&D JB Vintage < Squier Classic Vibe 70's​

Als Upgrade von einem J&D einen Squier zu kaufen, bedeute also lange nicht, dass man dann auch was besseres hätte. Die Instrumente kommen letztlich alle vom selben "Band" in Fernost, mit dem Unterscheid, dass der Music Store die "J&Ds" direkt abnimmt und bei Fender (um mal den großen Namen ins Spiel zu bringen), da noch eine ganze Reihe an Lizenzgebern dran verdienen muss.
Sodass in einem "mittelpreisigen J&D" allgemein bessere Komponenten verbaut sind, als im "günstigsten Squier", während letzterer aber trotzdem deutlich teurer ist. Mittelpreisig und günstig dabei jeweils bezogen auf die relativ Preis-Rang innerhalb der Marke. Nicht absolut.
Man müsste schon wenigstens zum Squier Classic Vibe greifen, der bietet dann etwas mehr. Kostet dann aber mehr als das doppelte des J&D und bietet dabei nicht doppelt so viel.

Kann natürlich alles Tinnef sein und der Music Store verdient an der Hausmarke einfach mehr, weil da die Marge größer ist, als bei den ausgemolkenen "Premium"-Marken (und deren Derivaten). Aber so einen Eindruck hat der Kollege mir eigentlich nicht gemacht. Ich habe keinen Grund, an dieser Aussage zu zweifeln. Klang recht plausibel.

Dass der erste Bass nicht mehr als 200€ zu kosten braucht, fand ich in dem Kontext auch einen smarten Hinweis. Nicht der erste Bass sei der schwierigste in der Auswahl, sondern der Zweite. Also wenn man zumindest einigermaßen ein Gefühl entwickelt hat, was einem gefällt. Auch das fand ich einleuchtend.

Aber die Frage hierzu: Ist das tendenziell auch übergreifend richtig? Also Sowohl, was die Hersteller als auch die Preisklassen angeht? Z.B. im Hinblick darauf, noch Vergleichskandidaten von Harley Benton und Epiphone ins Feld zu führen? Die einfache Faustformel wäre ja: "Marke" kostet gerne doppelt so viel wie "Eigenes Label", bei ähnlicher Leistung. Bzw. im Umkehrschluss: Man muss schon Nuancen suchen und/oder sehr viel Wert auf die Marke legen, damit sich die Mehrausgabe dann lohnt? Bzw. für ein richtiges Aha-Erlebnis muss man dann auch männermäßig investieren und nicht im unteren Drittel der Marke suchen, nach dem Motto "Hauptsache die Marke steht drauf".


Gruß, Carsten

 

[Gast86117]

Szenario: Auswahl zwischen diesen drei Bässen:

• J&D JB Vintage (180€)
• Squier Affinity Series Jazz Bass (260€)
• Squier Classic Vibe 70's Jazz Bass (410€)

Aber die Frage hierzu: Ist das tendenziell auch übergreifend richtig? Also Sowohl, was die Hersteller als auch die Preisklassen angeht? Z.B. im Hinblick darauf, noch Vergleichskandidaten von Harley Benton und Epiphone ins Feld zu führen? Die einfache Faustformel wäre ja: "Marke" kostet gerne doppelt so viel wie "Eigenes Label", bei ähnlicher Leistung. Bzw. im Umkehrschluss: Man muss schon Nuancen suchen und/oder sehr viel Wert auf die Marke legen, damit sich die Mehrausgabe dann lohnt? Bzw. für ein richtiges Aha-Erlebnis muss man dann auch männermäßig investieren und nicht im unteren Drittel der Marke suchen, nach dem Motto "Hauptsache die Marke steht drauf".

Da kannst du beherzt zugreifen, da aktuelle Instrumente der unteren Preisklasse wirklich gute Qualität bieten
und wenn du an Wiederverkauf denkst, denn hast du mit J&D halt weniger gute Chance als mit Markennamen.
Einfach anspielen die Dinger und dann nach Bauch entscheiden... der "teure" muss nicht der "bessere" sein.

Aber was mich bei den J&D Fender Kopien immer abgehalten hat, ist das untere Cutaway, das beim Preci noch
mehr auffällt als beim Jazz Bass... das sieht so verkümmert aus gegenüber dem oberen... ist aber ne optische
Sache und meinem persönlichen Geschmack geschuldet.

Wenn Kopie und günstig, in neu, mit Garantie & Co, denn würde ich persönlich eher zu Harley Benton greifen,
aber das ist wie gesagt Geschmackssache.

 

[rawlikefishrob]

In diesem Zusammenhang würde ich gern noch erwähnen, dass aber meist ein 200€ EinsteigerBass auch meist nur für die ersten Tage, Monate des Bass Spielens spaß macht.
Wenn man nur mal probieren will, oder man eh mit einem Lehrer anfangen will, dann kann das alles passen, aber imo darf man auch mit einem Kumpel des Vertrauens was besseres Gebrauchtes kaufen: Nachhaltiger, meist auch bereits eingespielt und sowas bringt einen dann doch weiter.
Ich habe für meinen ersten Bass umgerechnet 350 € gezahlt, der langte aber auch für die ersten 4 Jahre und sogar Bandaufnahmen...

 

[bassocksky]

Der Store verdient an der Hausmarke mehr als an den Squier Einstiegsmodellen, das ist so. Ist deren eigene Aussage.

Ich kann gegen die JDs nicht quengeln, ich habe selber noch zwei davon - einen weissen 75er Vintage gepimpt mit Fender Yosemite Pickups und einer dickeren Brücke und einen babyblauen Jaguar mit Stock Pickups.

Aber auch da ist es wie mit Forrest Gump: du weisst nie, was in der Schachtel ist.
Frisch aus dem Lager kann man ein gutes Instrument erwischen wie auch eine Gurke.
Das gilt für J&D wie für Squier.

Das Thema ist auch gar nicht so der Sound - da taugen die alle zum Einstieg - sondern eher machbare Saitenlage, verstellbarer Hals, Fräsung im Body etc.
Da ist ein Newcomer meist zunächst überfordert - das gilt aber auch für hochpreisigere Bässe.

Tipp: immer jemanden mitnehmen oder nach Lieferung testen lassen, der schon etwas Erfahrung hat.

Ich habe Billos, die würde ich mit dem Leben verteidigen, und weitaus teurere Bässe (gehabt), die mich nur genervt haben...

 

[whitewater]

My2cents:

Sodass in einem "mittelpreisigen J&D" allgemein bessere Komponenten verbaut sind, als im "günstigsten Squier", während letzterer aber trotzdem deutlich teurer ist.

Was soll er denn sonst sagen? Wozu bräuchte die Welt J&D, wenn nicht genau dadurch, daß durch den Direktvertrieb weniger Marge auf dem Weg hängenbleibt, und letztlich mehr "Bang for the Buck" im Instrument landet?

Die Instrumente kommen letztlich alle vom selben "Band" in Fernost,

Das erzählt man sich auch über Fahrräder und Tiefkühlpizza, unterschlägt dabei aber, daß jeder, der bei dem selben "Band" in Fernost bestellt seine eigenen Specs fordert und bezahlt, was der Kollege ja gleich drauf auch wieder sagt (bessere Komponenten).
Letztlich ist der Generica Markt nichts anderes, als ein Stück vom selben grossen Kuchen, um den sich alle balgen. Manche Marken werden da mit grossem Aufwand aufgebaut, manche eher mit wenig Aufwand niederschwellig vertickt. Das sagt nie etwas grundsätzliches über die Qualität. Ist denn das ASS von ratiopharm besser als das von 1Pharma? Und das Original von Bayer?

Baseline wenn Dir Marke wichtig ist, kauf Marke. Das ist im Entertainment und auch in der Selbstbespaßung einfach ein Teil des Leistungskataloges, daß Du Dich damit cool findest. Ansonsten finde ich es wirklich schwierig pauschal zu raten, ich hatte mal einen Squier Vintage Modified, das waren die Vorläufer der CVs, da würde ich sagen, Hals mindestens genausogut wie Mex-Fender bis auf das Korpusholz und die Tuner eigentlich alles andere auch. Nen aktuellen Affinity fand ich im Laden ähnlich unsexy, wie einen günstigen Ibanez Talman, der auf einer Session rumstand, beide irgendwie "weich" und nicht wirklich im Detail ergonomisch, obwohl sie beide eigentlich sauber gebaut waren. Aber das sind meine Maßstäbe und einen JD kann ich da leider nicht zu einordnen. Noch dazu, wo es offensichtlich über die Jahrgänge grössere Abweichungen gibt. Mag sein, daß die Produktion umgestellt wurde, eine Charge Holz positiv oder negativ aus dem Rahmen fiel oder die QA geändert wurde.

Dass der erste Bass nicht mehr als 200€ zu kosten braucht, fand ich in dem Kontext auch einen smarten Hinweis. Nicht der erste Bass sei der schwierigste in der Auswahl, sondern der Zweite. Also wenn man zumindest einigermaßen ein Gefühl entwickelt hat, was einem gefällt. Auch das fand ich einleuchtend.

Einerseits plausibel, andererseits typisches Verkäufergewäsch. Porsches 911er hat von allen deutschen PKW den relativ geringsten Wertverlust. Kann sein, hilft Dir aber nicht, wenn Du von 10% Porsche 911 Listenpreis ein ganzes Auto finanzieren musst.
Es schadet auch überhaupt nicht, wenn der erste Bass richtig gut ist, hier sind viele Menschen unterwegs, die das Glück hatten, das kann jahrzehntelange Irrfahrten auf dem GAS-Dampfer ersparen, muss es aber nicht.

Für das "richtige Männererlebnis" nimmst Du halt männermässig Geld in die Hand, und besorgst Dir was ordentliches. Das ist i.a. nicht 3stellig zu haben. Die Vorfälle, in denen Oma die Edelteile vom Verblichenen für wirklich kleines Geld raustut, oder rein zufällig finden lässt sind wahr aber selten. Wahrscheinlicher sind da eher die "Schätze", die sich als mittelmässig entpuppen, bzw. deren hoher Wert hauptsächlich ideell war..

 

[whitewater]

Aber auch da ist es wie mit Forrest Gump: du weisst nie, was in der Schachtel ist.
Frisch aus dem Lager kann man ein gutes Instrument erwischen wie auch eine Gurke.
Das gilt für J&D wie für Squier.

Und auch für teuer Massenware, wie die Ernies, Rickies, Ami-Fender, etc. denn

Das Thema ist auch gar nicht so der Sound - da taugen die alle zum Einstieg - sondern eher machbare Saitenlage, verstellbarer Hals, Fräsung im Body etc.
Da ist ein Newcomer meist zunächst überfordert - das gilt aber auch für hochpreisigere Bässe.

es geht nicht nur darum, was machbar ist, sondern wie sie im Laden stehen. Und gelangweiltes Personal, das die Dinger gerade so aus der Schachtel an die Wand bekommt, 'nen Preistag dran und 2x im Jahr abstauben, schafft das auch einen Torillo so unbequem zu präsentieren wie eine Hertiecaster. Wie soll ein Anfänger erkennen, daß das auch anders geht.

 

[bassocksky]

Ohja, den fand ich optisch sehr ansprechend ... schade, dass der aus dem Programm ist.

Ich habe z. Zt. 20 Bässe und spiele davon nur 4-5. Viele waren "Mal-sehen-ob-die-taugen"-Käufe, rein aus Neugierde.

Die meistens Billos davon gehen demnächst weg, auch der J&D Jaguar. Das Zeug stopft mir die Bude voll...

BTW: den Billo, den ich mit dem Leben verteidige ist ein Fernandes Tremor 4, kein J&D oder HB

 

[Jost Halenta]

Kleines Beispiel aus dem Gitarrenbereich. Meine Soundvorstellung im verzerrten Betrieb ist grob gesagt Mesa Boogie Rectifier Amp mit Marshall 1960 12"er Box. Ich habe unter anderem eine ca.2 Jahre alte Gibson SG Deluxe mit drei Pickups 2790.- € NP und im Vergleich eine 10 Jahre alte Jack & Danny Mini Strat 66.- NP
Vergleich:
Die Gibson hat keinen "heißen" Pickup und bringt leider keine satte Verzerrung. Ist natürlich Geschmacksache, aber eine Rockgitarre sollte schon fett verzerren können. Fast alle Gitarren können das.
Saitenlage läst sich schön niedrig einstellen, was mir sehr wichtig ist.
Die J&D läßt sich schön satt verzerren und hat eine Traum-Saitenlage nahe Null. Besser geht es nicht. In den 10 Jahren habe ich nichts nachstellen müssen und alles funktioniert einwandfrei.
Ich habe auch noch andere J&D Gitarren und Bässe und es ist überall dasselbe. Es gibt bei J&D eine gewisse Serienstreuung, wehalb ich sie jeweils aus drei oder vier Instrumenten ausgesucht habe.
Nach meiner Erfahrung geht es schon länger nicht mehr nur um den Preis. Es gibt auch Marken wie Paul Reed Smith und PRS da hatte ich z.B. noch nie irgendwelche schlechten Instrumente in der Hand. Z.B. bei Fender hatte ich auch schon richtige "Gurken".

 

[Shazam]

Es spielt wohl auch eine Rolle, wie "ernst" man es meint mit dem Instrument. Hat man schon Geige und Dudelsack durch und auch der letzte Versuch Trompete ist gescheitert, ist 2 Monate danach ein gut bespielbares aber günstiges Instrument vielleicht die klügere Wahl. Ist es DER Traum, kann man, wenn man kann, auch innerhalb der oben genannten Kandidaten frei wählen und ggf. später pimpen oder nachlegen. Ich hätte zu meiner Zeit gerne mehr Auwahl gehabt, da gab es aber nut Schrott für den Preis meines ersten Basses. Das ist heute zum Glück anders.

 

[Bassphalanx]

im Vergleich eine 10 Jahre alte Jack & Danny Mini Strat 66.- NP
Vergleich:

Ein guter Profimusiker wie du holt aus so einen Teil deutlich mehr raus, als ein durchschnittlicher Hobbymucker aus einer Custom-Dingsbums-Spezial für 5 Mille. Isso

Musikalität, Können und Gefühl kannste nicht mit einen Super Instrument ausgleichen. Auch wenn es immer wieder viele versuchen.

Der erste Bass? J&D, HB, Squier... egal. brauchbare Bespielbarkeit reicht, um anzufangen würde ich sagen.

 

[Mad Jazz Morales]

Ich rede mir immer ein, dass die Hausmarken einfach „gut“ sein müssen, weil Du da immer die Firma mit verbandelst. Wenn die schon bei der Hausmarke verkacken, können die auch bei anderen Sachen nicht gut sein - so ungefähr…

 

[khorneflake]

Hui. Also. Da steht viel wahres hier. Was ich noch dazugeben würde: Ich vermute dass Du mit dem Chef der Bassabteilung gesprochen hast, ein Kollege mit langen Haaren und Brille (so habe ich ich in Erinnerung, Dirk heisst er meine ich). Natürlich muss der Mann verkaufen. Sonst wäre er falsch im Beruf. Natürlich muss er die Eigenmarke auch promoten. Tatsächlich hat er aber auch in einigem recht (und wenn er eins hat isses Ahnung von Bässen). IMHO ist der 2te bis 10te bass der schwerste, da bin ich dabei. Beim Ersten gibts eigentlich nur 2 Fragen zu klären:

1. Gebraucht oder neu?
2. GEFÄLLT er mir?

zu 1.: Es gibt Menschen, die wollen was Neues auspacken und den Geruch aus der Packung wahrnehmen. Bei Instrumenten kann das gut gehen, muss es nicht immer. Kennen wir ja fast alle. Mit meinem heutigen Wissen würde ich immer gebraucht kaufen. PreisLeitungMojoEingespielt und so weiter. Dings und Dongs haben mich selten gestört. Aber: Jeder Jeck is anders.

zu 2.: Viele werden jetzt sowas sagen/denken wie "Es is wichtig dass man da gut mit klar kommt" "wie is der Hals" "is das Cutout ergonomisch" "wie ist die Saitenlage einstellbar" lalalala. NEIN. Ganz klar NEIN. Gerade als Anfänger glaube ich fest daran: Man muss BOCK haben auf das Ding. Ich muss den angucken und denken "boah geil, genau so habe ich mir das vorgestellt". Und nicht "Ein Jazz Bass ist sehr vernünftig zum anfangen". Ist ein Thunderbird ein guter Bass zum anfangen? Kaum. Und ich ärgere ich mich bis heute kaputt, dass ich mich habe belabern lassen von wegen Kopflastigkeit und Ergonomie und trallala. Was habe ich gekauft? Einen Jazz Bass. Wie vernünftig. Welchen Bass spiele ich nie? Von meinen 7? Na? Wer errät es?

Wenn ich damals einen TBird gekauft hätte, bin ich mir 1000% sicher dass ich den heute noch hätte und spielen würde. Was fand und finde ich das Ding geil. Und ich hätte mir trotzdem andere gekauft ¯\_(ツ)_/¯ . Denn die Mär vom "ich spiele bis heute meinen ersten Bass und habe keinen anderen jemals besessen" … trifft auf vielleicht 3 % der Basser zu Ich kenne keinen einzigen persönlich. Und ich kenne einige Basser. Und Gitarristen. Die meisten stehen aufm GASpedal.

Sicher, das Lernen auf unbequemen Instrumenten ist nicht leicht. Leichter isses mit nem Preci oder nem Jazz. Aber wenn ich halt nun mal verliebt in was anderes bin hilft das nur bedingt. Ich habe z.B. als 1. Motorrad einen Art Supermoto gekauft, Aprilia Dorsoduro. Wenn man ehrlich ist ein total sinnloses Mopped. Reichweite 140 km, dann ist der Tank leer. Aber dann biste auch froh absteigen zu können, denn bequem sitzen ist definitiv anders. Ersatzteile etc unfassbar teuer (im original). Und doch grinse ich JEDES MAL, wenn ich dran vorbei laufe (fahren ist leider im Moment nicht drin zeitlich). Und so muss das auch mit Klamfen sein. Ich hatte mal nen Sandberg 48. Qualitativ nie was besseres gespielt. Was für ein Kackbass. Wurde nie meiner und ist verkauft, habe ich ja schon häufiger mal berichtet. Dafür besitze ich jetzt 2 Gibson RD. Qualitativ im Vergleich … uah. Der Hals … Baseballschläger XXL. BLEIschwer. Liebe ich die Dinger abgöttisch? Guess … Ich habe einen Epiphone Embassy. In Gold. Da gruselts insgesamt viele. Liebe ich das Ding? Na?

Klar, kam vieles im Laufe der Zeit. Aber fragt doch Eure Anfänger mal, welche Basser sie cool finden. Welchen Sound sie geil finden. Findest Du Flea cool? Dann ist der TBird nicht dein Bass. Liebst Du Trujillo? Dann kauf dir keinen Jazz Bass. Wisst ihr wie ich meine? Gerade bei jüngeren Menschen darf das in meinen Augen ruhig eine Rolle spielen. Und man ist vielleicht ein bisschen ehrgeiziger, wenn man was geil findet.

Aber ich schwiff ab. Im unteren Preissegment kann man eigentlich heute nicht mehr viel falsch machen. Die J&D Haken sind nicht schlecht, Squiers sind nicht schlecht. Ich hab nen J&D, da kann man mit wenig Einsatz viel rausholen irgendwann. Auch wenn ich ihn selten bis nicht spiele Esser doch jetzt nice mit anderen Pickups, anderem Picckguard und der anderen Bridge. Ich hab auchnen Squier. Sind beides okaye Instrumente

 

[Der Leitende]

Mensch, was für Antworten hier.
Sehr hilfreich und fundiert, finde ich. Besten Dank!

Insbesondere der letzte Beitrag deckt sich zu 100% mit dem, was ich fühle und was ich mir mittlerweile so angelesen habe. Und in der Tat war er dieser besagte Dirk. Ich glaube ihm letztlich auch jedes Wort. Auch, wenn er Verkäufer ist.

Ich habe mich aber jetzt von meinem Gefühl leiten lassen und es ist ein gebrauchter Yamaha RBX270J in der Farbe Holz Natur geworden.

Die Gründe dafür sind wahrscheinlich fachlich durch die Bank weg abwegig, bauch- und bockmäßig aber genau richtig für mich:

1) Ich habe die letzten 25 Jahre (zufrieden) auf neuen und gebrauchten Yamaha Keyboards und Stagepianos gespielt, mich verbindet also eine gewisse Historie mit der Marke Yamaha. Ob sich das auf Saiteninstrumente übertragen lässt, weiß ich nicht. Aber die drei gekreuzten Stimmgabeln bewegen etwas in mir.

2) Wenn es für den Platzhirsch Fender nicht reicht, nehmen gefühlt 8 von 10 Neulingen halt einen Squier, der aussieht wie ein Fender, oder, wenn es auch dafür nicht reicht, irgendeinen No-Name-Bass, der aussieht wie ein Fender.
Auch wenn ich mir damit vielleicht keine Freunde mache, finde ich das irgendwie gebückt. Ich will dabei gar nicht in Abrede stellen, dass die alle was taugen. Aber für mich muss es halt keiner sein, der „so aussieht als ob“. Zumindest nicht, solange ich überhaupt keinen Plan von der Materie habe.

3) Sieht geil aus, fühlt sich geil an und war in der Nähe und mit ein bisschen Zubehör zu kriegen.


Mein Vorbild ist übrigens Björn Both von Santiano und hier insbesondere der Titel „Wenn die Kälte kommt“.
Wobei „Vorbild“ hier nicht unbedingt der richtige Begriff ist. Aber er hat mich halt mit nun 40 Jahren dazu gebracht, zu denken: „Ker, das bockt bestimmt, dass muss ich mir mal beibringen (lassen)!“

Spielt Björn Both Yamaha? Keine Ahnung, vermutlich nicht, ist mir aber auch egal.
Ist der als Bassist bekannt/geschätzt? Keine Ahnung, auch egal.
Macht man sich Freunde, wenn man Santiano gut findet? Keine Ahnung, für mich aber auch egal.
Hat es in den Fingern gejuckt, als ich die Jungs live gesehen habe? Jupp.

Mal sehen, ob ich dabei bleibe und dann vielleicht in 4 Monaten oder in 4 Jahren den Bedarf nach einem Upgrade verspüre. Dann beweise ich entweder Markentreue und kaufe mir einen ungeheuer teuren Yamaha Bass, oder ich knicke ein / sehe es ein und kaufe mir einen Fender.

Oder was ganz anderes.

Gruß, Carsten.

 

[Hozzy]

Ich sag mal so: Rein von der Einschätzung her, bin ich was die Reihenfolge der Wertung angeht, beim Verkäufer.
Klar bekommt man kaum noch was richtig schlechtes heutzutage, wenn man nicht gerade was aus dubioser Herkunft bei AliExpress oder sonst wo bestellt.

Aber - und das ist das was ich denke und zu bedenken gebe:

1. Warum kauft man sich was "supergünstiges" - nur um dann festzustellen, dass man es dann doch irgendwann aufpimpen will (und dann ggf. mehr reinsteckt, als das Instrument gekostet hat)? Dann doch lieber gleich eins kaufen, bei dem man nicht sofort den Eindruck hat, man müsste was ändern...oder?
2. Wenn man sich doch dafür entscheidet, dass man gerne basteln oder pimpen will oder modden oder wie auch immer: Ich würde dann wohl die Instrumente kaufen, die die größte Kompatibilität zu Aftermarket Teilen haben - will heißen für Squier finde ich definitiv mehr PGs, Hälse usw. als für einen J&D
3. Wiederverkaufswert: Bin sicher, dass man einen Squier besser wieder los wird als einen J&D oder sonst irgendeine andere Marke von Fender-Derivaten, sprich der Wertverlust dürfte deutlich geringer ausfallen

Und last but not least:
Wenn man sich dann noch einen Preci oder Jazz kauft, eben weil man bewusst einen Preci oder Jazz will, dann ist ein Original immernoch ein Original
Ich weiß, viele haben damit keinen Stress und denen ist es egal, was auf der Kopfplatte steht, aber ich glaube doch dass die Mehrzahl am Ende dann immernoch denkt "Squier ist ja ganz nett, aber ein "echter" Fender wäre schon geiler"...

Bevor ich also 410 EUR für einen neuen Squier ausgeben würde, den ich ggf. noch mit einem anderen PU oder was weiß ich aufrüsten will, würde ich nach einem guten Mexikaner Ausschau halten. Kostet dann unterm Strich auch nicht mehr, aber echt ist echt

Just my 0,02 EUR

Wenn einen das alles nicht juckt, also Optik und was drauf steht, dann kann man sicher mit einem J&D eine sehr lange, glückliche Zeit verbringen (oder mit einem Squier oder Harley Benton oder oder oder....)

Edith: Ich meine der Kerl von Santiano spielt Sandberg....jedenfalls hab ich ihn letztens mit einem in der Fernsehwerbung zum neuen Album gesehen...

 

[khorneflake]

Eine kurze Google Bildersuche sagt: Ja, Sandberg. Den mit P/Humbucker-Bestückung, ka wie der heisst. Aber das war ja gar nicht der ausschlaggebende Punkt.

Aber Kollege @Der Leitende hat sich ja bereits entschieden und erst mal alles richtig gemacht finde ich. Gebraucht, um die Ecke mit bisschen Gedöhnse dabei, er findet ihn geil, und Yamaha baut ja nun wirklich keine schlechten Instrumente soweit ich weiss.

Glückwunsch und willkommen in der Bassistengemeinde Bist ja nicht ganz umvorbelastet musikalisch, das wird schon. Als Keyboarder weisste ja wie sich tiefe Töne anfühlen können Und ob man Santiano mag oder nicht: Gute Mucker sind das allemal. Und positionieren sich offenbar sehr klar auf der richtigen Saite. Top.

 

[Metalfist]

Ich habe mich aber jetzt von meinem Gefühl leiten lassen und es ist ein gebrauchter Yamaha RBX270J in der Farbe Holz Natur geworden.

Mit Yamaha kannst du nichts falsch machen.

Ich habe 1990 mit Yamaha-Akustikgitarre begonnen. Weiter zu Western und E-Gitarre von Yamaha. Alle befinden sich noch in Besitz, ich denke das sagt allein so einiges.
Bei den Bässen hatte ich einiges durch, aber nie habe ich mir einen Yamaha-Bass zugelegt.

Vor einem halben Jahr war es soweit und ich hab bei einem alten, günstigen BB404 zugeschlagen.
Auch wenn ich deutlich teurere Bässe von anderen Herstellern zuhause stehen habe, aber der Yamaha ist einfach ein richtig gutes, solides, ehrliches Instrument.

Daher: Richtige Entscheidung! Viel Spaß damit!

 

[Norskald]

Ich werde dich einfach mal durchkommentieren:

Ich glaube ihm letztlich auch jedes Wort. Auch, wenn er Verkäufer ist.

Das würde ich so nicht UNBEDINGT empfehlen, aber wenn man erst mal Vertrauen in dessen Aussagen hat, ist doch gut.
WIR ALLE sollten wesentlich öfter auf unser Bauchgefühl hören, das würde Vieles besser machen.

Ich habe mich aber jetzt von meinem Gefühl leiten lassen und es ist ein gebrauchter Yamaha RBX270J in der Farbe Holz Natur geworden.

Herzlichen Glückwunsch. Alles richtig gemacht und bewiesen, dass Bauchgefühl funktioniert.

Die Gründe dafür sind wahrscheinlich fachlich durch die Bank weg abwegig,

Nein.

1) Ich habe die letzten 25 Jahre (zufrieden) auf neuen und gebrauchten Yamaha Keyboards und Stagepianos gespielt, mich verbindet also eine gewisse Historie mit der Marke Yamaha. Ob sich das auf Saiteninstrumente übertragen lässt, weiß ich nicht. Aber die drei gekreuzten Stimmgabeln bewegen etwas in mir.

Lässt sich 1:1 übertragen. Die bauen durch die Bank hochwertige Sachen. Sicher auch in verschiedenen Preiskategorien, aber im Vergleich brauchte sich Yamaha nie zu verstecken.
EDIT: Und sie haben vor allem in unteren Preiskategorien nicht so eine Qualitätsstreuung wie etwa Squier, IMHO.

Ich will dabei gar nicht in Abrede stellen, dass die alle was taugen. Aber für mich muss es halt keiner sein, der „so aussieht als ob“. Zumindest nicht, solange ich überhaupt keinen Plan von der Materie habe.

Man profitiert halt von etablierten Formen. Aber wenn die nicht so ausgearbeitet sind wie das Original und die verwendeten Materialien nicht so wertig, hilft das alles nicht viel. Und so schließe ich mich meinen Vorrednern an: Es gibt gute und schlechte Squiers in allen Preisklassen.

3) Sieht geil aus,

richtig.

fühlt sich geil an

noch wichtiger.

und war in der Nähe und mit ein bisschen Zubehör zu kriegen.

Perfekt.

Mal sehen, ob ich dabei bleibe und dann vielleicht in 4 Monaten oder in 4 Jahren den Bedarf nach einem Upgrade verspüre. Dann beweise ich entweder Markentreue und kaufe mir einen ungeheuer teuren Yamaha Bass, oder ich knicke ein / sehe es ein und kaufe mir einen Fender.

So ungeheuer teuer kann ein Yamaha ja kaum werden. Das ist ja gerade das Verrückte. Abgesehen von wenigen Signature-Modellen ist i.d.R. bei 2000€ Schluss. Und dann qualitativ absolut hochwertig. Naja, spiel den RBX erstmal. Starke Serie...

 

[Norskald]

Ach so, PS:
Um in Vergleichen zu sprechen: Meiner bescheidenen Meinung nach hast du damit einen besseren Deal gemacht, als mit J&D oder "billigen" Squiers.
Subjektiv gefallen mir die Specs beim RBX besser (und die Halsform fühlt sich vertrauter an).
Objektiv kann man denke ich sagen, dass er besser verarbeitet ist.
Ich habe schon einige Squiers, Yamahas, JDs und HBs aus dem günstigen Regiment besessen. Und von denen kann ich sagen, dass NUR bei den Yamahas NIE der Hals in der Halstasche rumgeschlabbert hat. Da saß immer alles passgenau.

 

[Hardrockracer]

Unabhängig davon, ob man heutzutage bei den Eigenmarken der großen Händler bzw. auch Billo-Versionen der großen Hersteller nichts mehr falsch machen kann, tendiere ich immer zu gebrauchten Instrumenten. Der Markt ist voll von akzeptablem Zeug. Ja, es gibt heute nicht mehr die kleinen Musikhändler, die jeweils eine gut gefüllte Ecke mit Gebraucht-Instrumenten in Ihren Läden hatten, zu denen man direkt hin konnte zum Ausprobieren. Klar läuft das heute über Kleinanzeigen etc. Aber muss man wirklich die Philosophie unterstützen, noch und immer mehr neues Zeug zu kaufen, das vor allem aus China oder sonst wo in Asien kommt.? Ich weiß nicht...

 

[Bass-Fred]

Dass der erste Bass nicht mehr als 200€ zu kosten braucht, fand ich in dem Kontext auch einen smarten Hinweis. Nicht der erste Bass sei der schwierigste in der Auswahl, sondern der Zweite. Also wenn man zumindest einigermaßen ein Gefühl entwickelt hat, was einem gefällt. Auch das fand ich einleuchtend.

Aber die Frage hierzu: Ist das tendenziell auch übergreifend richtig? Also Sowohl, was die Hersteller als auch die Preisklassen angeht? Z.B. im Hinblick darauf, noch Vergleichskandidaten von Harley Benton und Epiphone ins Feld zu führen?

Ich habe mal spaßeshalber einen gebrauchten Heinrich Benton JB gekauft und mit PUs und Hardware aufgemöbelt. Locker auf Augenhöhe mit allem, was ich für einen Tausender neu kaufen könnte. Man muss halt bisi basteln können und wollen (und das Werkzeug zur Hand haben).