Auf den Ortega habe ich wegen der "kurzen" Mensur verzichtet. Er spielt sich ganz gut, aber die E-Seite hatte mich nicht gar nicht überzeugt.
Den Boulder Creek besitze ich in Fretless und 4-Saitig - der ist durchaus nicht schlecht. Man selbst hört ihn ganz gut wegen des Zargenschallloches, aber dass er mit seinem speziellen Plastik/Alu-Bracing lauter ist als andere Akus, dass verweise ich mal ins Land der Internet-Legenden.
Mein Sigma BMC 15E mit konventionellem X-Bracing und Mahagoni-Decke ist mindestens genauso laut oder besser: genauso leise.
Ich bin seit 2010 hauptamtlich mit Akus unterwegs und muss zunächst mal eins klarstellen: Akustikbässe sind per Prinzip Fehlkonstruktionen!
Sie sind generell zu leise, sie erzeugen keinen Bass, ab dem tiefen G wird es schwammig. Wenn man sie lauter spielen möchte bluten nach einer viertel Stunde die Finger, wenn man sie in den Amp steckt, gibt's Feedback. Wenn's mal kein Feedback gibt, hört man erst, wie scheiße der Piezo-PU klingt.
So: Wenn man das erst mal akzeptiert hat, dann freut man sich doch manchmal, was bei entsprechender Behandlung aus so einem verkorksten und sinnlosen Instrument rauskommen kann.
Situation 1: Auf der Bühne.
Unverstärkt geht gar nichts, sind ja vielleicht 300 Pax in Saal. Aber immerhin: Mit dem Amp im Rücken gibt's nicht so schnell Feedback. Man darf aber nicht den Fehler machen und den Aku über den Floor-Monitor hören zu wollen: Boooooooooooooooouuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuum......
Hier tut ein E-Bass einfach besser, und der kommt auch richtig tief runter, sogar auf der H-Saite. Aber er sieht nicht so schön aus und macht bei den Öko-Ladies auch nicht so viel Eindruck wie ein Aku.
Situation 2: Am Lagerfeuer ohne Amp
Wer Blutblasen an den Fingerkuppen braucht, der greife in dieser Situation zum Aku mit Rounds. Bei mir dauerts 20 Minuten, bei Ungeübten 3 Minuten. Alternativ kann man den Aku auch ins Feuer werfen, sieht vielleicht ganz hübsch aus.
Situation 3: Am Lagerfeuer mit Bat-Amp
Ist jedenfalls fingerfreundlicher als Situation 2, aber auch hier tut ein E-Bass einfach besser, weil der ja auch leichter zu spielen ist.
Situation 4: Zu Hause zum Üben
Genial, hier spielt der Aku sein Stärke aus. Einfach nehmen und loslegen. Hier ist er richtig gut.
Noch ein paar Grundregeln:
1. Alle Akus unter 1000€ klappern mit ihren Innereien. Mit ihrer Klinkenbuchse, wenn kein Stecker drinne steckt. Mit ihrem Batteriefachfedern mit oder ohne Batterie. Mit der Verkabelung im Korpus, oder mit den Schellen, die die Kabel halten sollen. Auch der Boulder Creek! Es ist ein Kreuz, bis man das dem Intrument erst mal abgewöhnt hat.
2. Alle Akkus unter 800€ klingen im Prinzp gleich, manche vielleicht etwas gleicher. Erst oberhalb dieser Grenze tut sich was im Klang. Ein guter HB kann besser sein als ein schlechter Boulder Creek.
3. Der Stoll ist saugroß und bleibt deshalb in der Regel zu Hause.
Der beste Aku, den ich bis dato hatte, war ein in 1998 in Korea gebauter Ken Rose AB900. Der hat leider beim Sturz aus dem Auto im wahrsten Sinn des Wortes den Kopf verloren. Schade.
Kein Problem. Meine Entscheidung mache ich in der Regel nicht von anderen Meinungen abhängig. 
