Zu schlecht für eine Band - und keiner merkt es / sagt es?

[Prof-A.(Lodderleder Inc.)]

Durch ein Mißverständnis haben wir das Lied aufgehört zu spielen obwohl der Soloteil der Gitte noch lief. Der fühlte sich angepisst und es lief ein Stück in mehreren Akten im Austausch von Freundlichkeiten. Ende vom Lied oder auch Outro , der Solomann schaltet seinen Amp aus und will nach Hause fahren

Oh - eine "Gitarrendiva", na sowas: Setz' ihmsen mal kurz, nur ganz kurz, an die "frische Luft" - das is' aus dem 3.Stock "pesonters komich"

ich frage mich sowieso schon seit jahren warum noch kein soziologiestudent oder irgendwer anders auf die idee gekommen ist die gruppendynamik innerhalb einer band zu untersuchen

Da bist du sicher nicht der Einzige, der sich das frugt.

und richtig: die einzig normalen, netten, coolen waren...die bassisten

- klar, oder?

P.

 

[beate]

Die haben nach einem "Lückenfüller" gesucht - aber nicht nach einem gleichwertigen Bandmitglied.

Die sollten sich ein Keyboard zulegen, das die Basslinien in "professioneller Qualität" erzeugt.

 

[Prof-A.(Lodderleder Inc.)]

Möchte nach Möglichkeit noch ein bißchen profitieren weil es ja meine erste Band ist

...unbedingt - und lernen, und zwar:

1. Bass
2. Banddynamik
3. Divenverhalten und deren "Abwehrmechanismen"

P.

 

[kemm47]

@Catfish + @all: Musikersuche - da möchte ich Dir (und allen Interessierten) Folgendes zur Kenntnis bringen. Als bei unserer seit 2000 bestehenden Coverband Anfang 2013 erneut der Leadgitarrist zu ersetzen war, hatten wir einige sehr interessante Musiker bei uns zur Jam. Bei einigen, die wir gerne als Leadgitarristen gewonnen hätten, stimmten unsere/deren Rahmenbedingungen einfach nicht; schade!
Ein Gitarrist, der vorspielte, überzeugte uns nicht, hatte sich zunächst aber auch nicht auf uns vorbereitet. Bei der rund 2 Wochen später stattfindenden weiteren Jam kam er entsprechend gut vorbereitet und überzeugte uns. Das machten wir dann in der anschließenden Band-Besprechung klar, dass er fortan unser NEUER ist! Er hatte dann noch rund 4 Monate Zeit, sich mit uns ein 4 Stunden-Programm für einen anstehenden Gig zu erarbeiten, den er recht passabel und achtbar absolvierte. Heute - 3 Jahre später - ist er voll integriert, wir spielen ein 6,5 Stunden Repertoire und sind gut eingespielt - das geht aber nur, wenn man sich kollegial mit dem "Neuen" auseinandersetzt, ihm hilft, wo's nur geht und in der Anfangsphase über so einige "Hoppler" hinwegsieht. Das ging uns anderen Mitmusikern (nach dem Einstieg) doch auch nicht anders, oder?

 

[Prof-A.(Lodderleder Inc.)]

Die sollten sich ein Keyboard zulegen, das die Basslinien in "professioneller Qualität" erzeugt

Ehrlich gesagt, daran hatte ich auch schon gedacht - Basslinien in "professioneller Qualität" mit der "Dynamik eines Sequenzers" sowie der Spontanität eines "professionellen Klappstuhls" und der Bühneneignung der "Maschine mit dem "Bing""

P.

 

[Prof-A.(Lodderleder Inc.)]

Ein Gitarrist, der vorspielte, überzeugte uns nicht, hatte sich zunächst aber auch nicht auf uns vorbereitet. Bei der rund 2 Wochen weiteren Jam kam er entsprechend gut vorbereitet und überzeugte uns. Das machten wir dann in der anschließenden Band-Besprechung klar, dass er fortan unser NEUER ist! Er hatte dann noch rund 4 Monate Zeit, sich mit uns ein 4 Stunden-Programm für einen anstehenden Gig zu erarbeiten, den er recht passabel und achtbar absolvierte. Heute - 3 Jahre später - ist er voll integriert, wir spielen ein 6,5 Stunden Repertoire und sind gut eingespielt - das geht aber nur, wenn man sich kollegial mit dem "Neuen" auseinandersetzt, ihm hilft, wo's nur geht und in der Anfangsphase über so einige "Hoppler" hinwegsieht. Das ging uns anderen Mitmusikern (nach dem Einstieg) doch auch nicht anders, oder?

Es ist schon erstaunlich, dass wir hier "Selbstverständlichkeiten" erläutern (müssen), aber hoffentlich hilft es.

@kemm47 : Du weisst, dass ich dir in diesem Punkt 1000% zustimme, auch wenn ich "zuviel" Organisiertheit im Amateurbereich eher "kritisch" sehe - aber das ist keine Neuigkeit und schon gar kein Geheimnis.

P.

 

[kemm47]

@profamateur + @all: ja ja ja, es sind "eigentlich" Selbstverständlichkeiten, die wir banderprobten "alten Säcke" aus gegebenem Anlass zum Besten geben. Dieser Thread gibt uns doch aber genug Veranlassung, so manche unserer (mitunter leidvoll gemachten) Erfahrungen an Interessierte "neue" Basser weiter zu geben in der Hoffnung, vlt. die eine oder andere hilfreiche Anregung geben zu können.

 

[Prof-A.(Lodderleder Inc.)]

ja ja ja, es sind "eigentlich" Selbstverständlichkeiten, die wir banderprobten "alten Säcke" aus gegebenem Anlass zum Besten geben

aber hoffentlich hilft es

JA!

 

[Grooveazubi]

Es gibt da allerdings auch ein Vorurteil mit dem wir Bassisten (ich zähl mich jetzt mal trotz Ausbildungsphase dazu ) zu kämpfen haben:

Ich bin jetzt bei meiner 2. richtigen Band, und hab auch schon mit Einzelmusikern ein bissl rumgedudelt, und leider hält sich (hauptsächlich bei Gittern) hartnäckig die Meinung, das der Bass ja eigentlich nur ne 4-Saitige Gitarre ist, auf der man nur Einzeltöne spielt, und das kann ja jeder. Drückt man dann einem der Menschen den Bass in die Hand, und sagt na mach mal, dann geht das ja auch relativ einfach wenn man die das Griffbrett einigermaßen kennt. Leider kommt halt nie der Groove rüber, vom Rythmus ganz zu schweigen, aber erklär das mal einem Melodiemusiker. Von Drummern habe ich das noch nie gesagt bekommen, die wissen was der Bass können muss, und verdrehen auch die Augen bei diesem Vorurteil.

Ist dann einer dieser Melodiemusiker der Frontman, und der Basser sagt, da muss ich nochmal üben, wird der sich denken was daran so schwer sein kann. Leider kann man da nicht viel machen, außer ins kalte Wasser springen und sich durchkämpfen (Ist bestimmt bei anderen mit Vorurteilen behafteten Menschen auch so, oder glaubt man Asiaten das er nicht gerne fotografiert? Nein, er muss es erstmal beweisen. )

Ich hoffe man versteht was ich hier sagen möchte. Wenn ich es mir durchlese bin ich selbst etwas verwirrt.

MfG
Grooveazubi

 

[Gast74634]

Leider kommt halt nie der Groove rüber, vom Rythmus ganz zu schweigen, aber erklär das mal einem Melodiemusiker.

Unser Gitarrist wollte letztens auch eine Basslinie schreiben. Als ich ihm dann sagte, das sei unbrauchbar, hat er nur 'ne Fresse gezogen und meinen Bass in die Ecke gestellt.

 

[Gast68070]

Lass mich raten....es war keine "runde" Sache ?

 

[Gast74634]

Er war mit meiner Spielweise (oder der begrenzten Anzahl an Noten?) nicht zufrieden und frickelte irgendwas auf 8tel-Basis mit Appeggios in 2 Richtungen zusammen. Während das Schlagzeug in dem Part ne schön saubere Struktur in der Kick in den Tag legt, die ich mitspiele.

Edith möchte anmerken, dass er den Bass wohl auch eher wie ein Melodie-Instrument versteht. Ihm sei's verziehen bei seinen vielen Soli.

 

[igsman]

Unser Gitarrist wollte letztens auch eine Basslinie schreiben. Als ich ihm dann sagte, das sei unbrauchbar, hat er nur 'ne Fresse gezogen und meinen Bass in die Ecke gestellt.

+1 Mein Lehrerhört und "sieht am Tonmuster" sofort ob es sich um die Linie meines Gitarristen handelt (aus meiner Vorzeit). Ich lass mir da von keinem Bandmitglied mehr irgendwelchen klugen Sprüche drücken. Glücklicherweise hab ich's meistens mit Leuten zu tun, die das Bassen respektieren und den Unterschied zwischen bassen und bassen weitestgehend verstehen.

 

[tofi1]

So, und nun Kopf hoch - sieh' es als Lebenserfahrung an ( wer weiss, was dir erspart geblieben ist ) und beim nächsten Mal bist du schlauer. Im Übrigen hat Erfolg viele Väter.
Viel Erfolg

P.

Und der MIsserfolg immer nur EINEN Schuldigen!

Nicht meine Meinung, abe so denken doch ziemlich viele Leute.

 

[tofi1]

+1 Mein Lehrerhört und "sieht am Tonmuster" sofort ob es sich um die Linie meines Gitarristen handelt (aus meiner Vorzeit). Ich lass mir da von keinem Bandmitglied mehr irgendwelchen klugen Sprüche drücken. Glücklicherweise hab ich's meistens mit Leuten zu tun, die das Bassen respektieren und den Unterschied zwischen bassen und bassen weitestgehend verstehen.

Kennste vielleicht noch 'ne 2. Band von der Sorte, die einen Basser braucht?

 

[tofi1]

Danke an alle für die Aufmunterungen!!!

Ich werde mir ab September eine neue Band suchen. Bis dahin mach' ich, neben Bass üben, noch ein paar andere Sachen.
Immerhin hab' ich durch die Suche und eure Anmerkungen eine Menge gelernt.
Ich werde dann berichten.

 

[igsman]

Ich glaube, das ist so wie groove Azubi schon gesagt hat - da hilft nur eins - sich ein entsprechendes Selbstbewusstsein anzuarbeiten. in meiner aller ersten band hat mich der Gitarrist (ein absoluter virtuose) wöchentlich verbal kritisch in alle Einzelteile zerlegt. eine zeit lang dachte ich, da muss ich durch. die jungs sind schließlich paar liegen über mir. irgendwann dachte ich, ich muss so hart arbeiten, bis ich es mir erlauben kann auch mit anderen leuten zu spielen, statt mit dieser Diva mir die proben zu vermiesen. letzt endlich hat sich die band wegen diesem typ zerschlagen. am we war er bei dem openair auf dem ich spielen durfte zu gast. erstmal hat er bissl geschluckt das ich on stage bin, während er (3jahre später) immer noch keine Band hat. er konnte es sich aber nicht verkneifen mich wissen zu lassen, dass er am vortag bei irgend nem bandcasting wieder ganz stolz einen basser runtergeputzt hat. er tat mir schon fast leid. er rafft einfach nicht wie das leben funktioniert. die arme wurst wird auf ewig allein auf seiner Couch Gitarre spielen, während ich mich dem rocknroll hingeben darf.
anschließend schrieb er mir immer whatsup's wo ich mich grad rumtreibe. ich ließ ihn indirekt wissen das ich nach so einem geilen abend keine vernichtende Kritik bräuchte und mich deswegen mit meinen jungs dem Biere widme. worauf er zur überaschung mit kompliementen konterte. mir egal, der typ ist leider einer von denen, die du nicht brauchst.
Diven und musikerpolizisten bringen dich nicht weiter. sie machen dich nur klein.
such dir leute die musikalisch was drauf haben und vor allem keine sozialen krüppel sind.
auch die gibt es überall. suchen musste ich sie allerdings auch. hat sich aber gelohnt.

 

[Catfish]

Ich habe da noch mal eine Frage. Woran orientiert sich eigentlich so ein Bassmann. Ich dachte immer auf den Drummer und versuche mit ihm zu spielen. Irgendwie gefällt das dem Soligitter nicht und er meint ich müßte mit dem Rhytmusgitter spielen.Er sagt das er jedes Instrument einzeln hören möchte. Komme dann öfter aus dem Konzept weil ich denke ( darf man das hier ) das ich irgendwie nicht richtig spiele.

 

[franzmann]

Ich habe da noch mal eine Frage. Woran orientiert sich eigentlich so ein Bassmann. Ich dachte immer auf den Drummer und versuche mit ihm zu spielen. Irgendwie gefällt das dem Soligitter nicht und er meint ich müßte mit dem Rhytmusgitter spielen.Er sagt das er jedes Instrument einzeln hören möchte. Komme dann öfter aus dem Konzept weil ich denke ( darf man das hier ) das ich irgendwie nicht richtig spiele.

Spontan würde ich sagen, dass dein Job ist den dünnsaiter und den stockwirbler zusammen zu bringen...

 

[4low]

Ich werde mir ab September eine neue Band suchen. Bis dahin mach' ich, neben Bass üben, noch ein paar andere Sachen.

...sehr gut! Aufstehen, Krone richten, und weiter...!

Wenn Du Dir bis dahin einen Gefallen tun möchtest: übe, wie man sich neues Material draufschafft! Vor lauter Skalen üben wird oft vergessen, dass das eine der gefragtesten Fähigkeiten für Bandmusiker ist... warum? Naja - Bands, die einen neuen Musiker suchen, empfinden die Zeit, die sie brauchen, um "den Neuen" anzulernen, im Allgemeinen als Stillstand: meist kennen sie ihr Material in- und auswendig, wollen eigentlich vorwärts und neue Nummern entwickeln, schnellstmöglich (wieder) auf die Bühne, sich einfach weiterentwickeln... je kürzer und effektiver Du diese Zeit halten kannst, desto mehr Spass haben alle Beteiligten - vor allem an Dir!

Such Dir zum Beispiel jede Woche eine Nummer zum Lernen... selbst wenn Du keine Noten lesen kannst - lass Dir von Deinem Lehrer (oder sonstwem) mal zeigen, wie man sich ein einfaches Cue Sheet bastelt... such Dir eine Nummer aus - vielleicht eine, die Du nicht so gut kennst... und nimm sie auseinander. Die meisten Stücke haben nur 2 - 3 Teile - erkennt man oft nicht auf das erste Hören, auch weil sie gerne mal etwas variieren, aber eigentlich gleich ablaufen - aber mit etwas Übung hat man so recht schnell nach ein paarmal durchhören einen guten Start... Schreib das mal auf: z.B. Intro (A) - Stophe 1 (A) - Strophe 2 (A) - Chorus 1 ( - Bridge (C) - Strophe 3 (A) - Chorus 2 ( - Gitarrensolo (A) - Bridge (C) - Chorus ( - Chorus ( - Outro (A) ..

Dann übe die Teile einzeln... konzentrier Dich zunächst auf den Groove und lass komplizierte Fills etc. einfach weg - darum kannst Du Dich später kümmern... erstes Ziel ist, dass Du die einzelnen Teile sicher mitspielen kannst und vor allem: wenn Du mal rausfällst, dass Du sicher die nächste 1 wieder findest! Üb bitte nicht das komplette Stück immer wieder von vorne - Du hast dann die einfachen Teile drauf und musst sie eigentlich gar nicht mehr üben, und bleibst immer wieder bei komplizierten Passagen stecken ... übe die gezielt.

Übe langsam... besorg Dir ein Metronom (z.B. Handy App), oder auch sehr gut: "Anytune"! Da kannst Du das Stück langsamer laufen lassen und dabei die Tonart beibehalten... ausserdem kannst Du durch EQ-Presets einzelne Stimmen recht gut isolieren, so dass Du z.B. den Bass besser raushören kannst...

Wenn Du das regelmässig machst, dann entwickelst Du schnell eine gewisse Routine. Du wirst staunen, wie zügig Dir das bald von der Hand geht... und vor allem wirst Du beim nächsten Mal in so einer Situation viel besser einschätzen, wieviel Aufwand es für Dich wäre, Dir ein Repertoire innerhalb einer bestimmten Zeit draufzuschaffen...


Edith wollte noch sagen: das oben geschriebene gilt für die meisten Bands und Nummern - aber nicht für Frank-Zappa-Revival Bands!!!