Die Frage hast du dir selbst beantwortet. Ohne ein solches Wissen/Können, kann man zwar auf den Saiten rumdrücken. Was produktives wird nicht rauskommen. Selbst für ein try and error Spiel sollte man schon wissen wo man einen Ton findet. Alles andere ist Zeitverschwendung. Nicht nur für sich selbst.
ohne dieses wissen ist man kein bassist. man ist schlicht nicht in der lage irgendetwas zu spielen. nicht mal das verfickte peter-gunn-theme.
aber gut, machen wir einen lehrgang:
spiel mal ein... was nehmen wir denn?... ein d.
gut. wer hier schon scheitert, geht bitte rüber zu "klötzchenunrhythmischgegeneinanderschlagenic.ch". und der rest spielt das d bitte nicht als leersaite, verdammt. leersaiten klingen scheiße und das wollen wir doch wohl hoffentlich nicht.
jetzt spiel mal ne moll-terz dazu. gut, das ist schon etwas komplizierter. aber wenn man sich das prädikat "musiker" anheftet, sollte man dur-terz und moll-terz kennen. diese verdammte terz ist der einzige unterschied zwischen dur und moll. dur kann man wieder vergessen, kein geistig normaler mensch spielt dur. also: moll-terz ist drei bünde vom grundton entfernt. wer will, kann jetzt noch per abzählreim rausfinden, wie dieser ton mit vornahmen heißt. mich interessiert das nicht die bohne.
jetzt überlegen wir uns noch zwei möglichkeiten, von unserem grundton zur terz zu kommen.
weltklasse. jetzt noch die millionenfrage: passt die leersaite zu einem ton, den ich im 5. bund greife?
gut, nun kennen wir drei töne, die irgendwie zusammen passen. jetzt lass den drummer irgendwas spielen und bastel dir aus den drei tönen was schönes. es soll abwechslungsreicher sein? dann arbeite mit der rhythmik, betone anders, bau deadnotes ein... mit diesen drei tönen kann man ne stunde jammen, ohne daß es langweilig wird. notfalls geht das sogar mit zwei tönen oder noch weniger. ein ton plus deadnote reichen, um einen guten groove zu basteln.
mit dem wissen hab ich mich das erste mal in meinem leben überhaupt auf eine bühne getraut. bei einer jamsession.
ein paar wirklich geile hits basieren auf dem box-shape. vier töne, grundton, quinte, septime und oktave. völlig geschlechtslos, das ding. kann man zu allem spielen. daraus haben john-paul jones (how many more times) und carol kaye (boogaloo) die geilsten sachen gebaut.
und spätestens, wenn man die dämliche moll-blues-pentatonik mal auf karopapier gemalt hat, ist man in der lage zu jammen.
wenn nicht, ist man als musiker verbrannte erde.
meine güte, viel mehr kann ich immer noch nicht. ich hab meine blues-pentatonik experimentell um zwei töne erweitert und spiele zwei töne der eigentlichen pentatonik dafür eher ungerne. mit dieser signature-tonleiter erledige ich 90% dessen, was ich auf der bühne oder im proberaum tue.
meine meinung: wer der meinung ist, er kann ein wenig bass spielen, aber auch der meinung ist, er könne nicht jammen...
...der sollte das hobby wechseln. in so etwas kreatives wie briefmarken sammeln beispielsweise.
oder aber, wenn wir es gnädiger betrachten:
...der hat einfach nur schiss davor, sein instrument zu spielen.
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- du hast einfach Recht und dafür gebe ich jetzt einen aus ( falls ich "zufällig" mal auf deiner "Ecke" sein sollte, dürfte ich mich dann mal melden? ).
