Zu schlecht für eine Band - und keiner merkt es / sagt es?

[Andreas_SH]

"Man muss die Leute verbrauchen wie sie sind".
Das ist ein Spruch den ich vor vielen Jahren mal von jemandem gesagt bekommen habe.
Ich fand das damals in meiner jugendlichen Naivität ganz schön zynisch und war schockiert.

Heute weiss ich: Hätte ich die Bedeutung damals schon verstanden, hätte ich mir viel Stress erspart.
Stattdessen musste ich in langen Jahren und verschiedenen Bands immer wieder erfahren, das man sich etwas vormacht,
wenn man glaubt man könnte je irgendjemanden "ändern".

Also, wenn der Gitarrist ein Egomane und der Drummer ein Hektiker ist, dann wird das auch immer so bleiben,
entweder man kommt damit klar oder man lässt es...

Zum Thema des Threads: Einfach die Hausaufgaben machen und die Basics lernen - dann ist man irgendwann gut genug sich bei einer Band vorzustellen die einem Spaß macht,
bzw. kann man sich die dann aussuchen, denn als Bassisten haben wir ja eigentlich echt Schwein, Gitarristen gibts wie Sand am Meer

 

[Prof-A.(Lodderleder Inc.)]

denn als Bassisten haben wir ja eigentlich echt Schwein

...und, da sei dir sicher, das wird auf (sehr) lange Sicht auch so bleiben...

P.

 

[ATK411]

Das ist aber nur dann hilfreich, wenn es in deiner näheren Umgebung ne gute Banddichte gibt. Hier ist das nicht so. Daher ist es für uns auch nicht ganz einfach ne funktionierende Truppe zusammen zu bekommen.
Bei uns stellt sich nächste Woche ne Sängerin aus Ostfriesland vor. Die will ernsthaft 180 km ( einfache Strecke! ) zur Probe fahren, damit sie überhaupt ne Band hat. Das ist also regional sehr unterschiedlich. Wir suchen auch noch einen Gitarristen. Hier gibt's die jedenfalls nicht in Massen....

 

[Prof-A.(Lodderleder Inc.)]

Das ist aber nur dann hilfreich, wenn es in deiner näheren Umgebung ne gute Banddichte gibt. Hier ist das nicht so. Daher ist es für uns auch nicht ganz einfach ne funktionierende Truppe zusammen zu bekommen.

Uneingeschränkt stimme ich zu.

Ich habe (offensichtlich) mit der jetzigen "Truppe" einfach "Glück" gehabt.
Auch im "Herzen" von SH ist das mit der "Amateurmusik" nicht so einfach, wenn du etwas mehr als "Let it be" oder "Bluestonleitern" spielen willst oder kannst. Und gerade bei solchen Sachen, die nicht "mainstreammäßig" sind, wird's eng.

@ATK411 Also, willkommen im Club - und (logisch, oder?).

P.

 

[uncool sam]

Das ist ja genau wie bei unserem Gitarristen. Kann nie seinen Part so richtig, aber kommt laufend mit neuen Ideen.Jetzt haben wir ihn rausgeschmissen! Das geht gar nicht....

Also, wenn der Gitarrist ein Egomane und der Drummer ein Hektiker ist, dann wird das auch immer so bleiben, entweder man kommt damit klar oder man lässt es...
/.../ als Bassisten haben wir ja eigentlich echt Schwein, Gitarristen gibts wie Sand am Meer

Dennoch gehören zu einer Band eben auch Durchgeknallte und Verrückte kreative Geister. Die muss man auch gewähren lassen, Ideen sind wertvoll. Wenn Sänger oder Gitarrist die Songschreiber sind muss man über Schwächen an anderer Stelle hinwegsehen. Nicht immer, nicht alles, und alles hat seine Grenzen, schon klar. Aber nur so wird's gehen.


cheers
us

 

[ATK411]

Na ja , das war ne sehr verkürzte Version vom Rausschmiss des Gitarristen. Die ganze Story gibt im Thread: "Bandaussprache, wie geht ihr das an? " zu lesen. Wenn du das gelesen hast, weisst du , dass es hierbei nicht um kleine Durchgeknalltheiten ging , sondern um das Verhalten eines einzelnen, dass fast zur Bandauflösung geführt hätte.

 

[Gast75378]

Unser Gitarrist passt auch eher in die Kategorie "liebenswerter Chaot" und ich versuche ja seine "Macken" zu tolerieren, merke aber das es mir immer schwerer fällt, zumal wir ja der Musikschule Geld dafür bezahlen, dass wir als quasi gecastete Band da zusammen Musik machen. Leider ist es auch hier am westlichen Niederrhein mit der Banddichte nicht sooo dolle.

 

[lila_neu_73207]

Unser Gitarrist ist ein "Chaot" - aber ein gaannz lieber - daher sind in meinem "Systemkoffer" mittlerweile zusätzlich immer drin: 2 Satz Saiten für Gitarre, ein Kapodaster (alles als "Reserve"),
ein Spezialnotenständer, eine Farbkopie der Songs, die wir spielen wollen

...and a blueprint of your lover, and a blueprint of your life...

Unser Gitarrist passt auch eher in die Kategorie "liebenswerter Chaot" und ich versuche ja seine "Macken" zu tolerieren, merke aber das es mir immer schwerer fällt, zumal wir ja der Musikschule Geld dafür bezahlen, dass wir als quasi gecastete Band da zusammen Musik machen. Leider ist es auch hier am westlichen Niederrhein mit der Banddichte nicht sooo dolle.

muss ich grinsen... lieber andy, nicht alle gitarristen sind so. aber doch so viele, dass es für ein gitarristen-stereotyp reicht... ich habe anfangs auch in so einer musikschul-band gespielt. auf dauer ist das unbefriedigend, zumindest habe ich das so empfunden, auch wenn ich einige der menschen dort sehr ins herz geschlossen hatte. ich habe mir was anderes gesucht, zusätzlich, und von da an ging es aufwärts... irgendwer am niederrhein sucht sicher einen bassisten. sei es eine band, eine bigband, ein orchester oder notfalls der kirchenchor

 

[Gast75378]

oder notfalls der kirchenchor

Moin lila, jetzt musste ich gerade schmunzeln... bevor ich in der Musikschul-Band angefangen habe, habe ich bereits in einer Band gespielt (und spiele dort immer noch) mit der wir moderne geistliche Lieder spielen/singen und wir "tingeln" hier in der Gemeinde von Kirche zu Kirche, sind also nicht ein "klassischer" Kirchenchor /Kirchenband per se. Nebenbei spielen wir mit dieser Band auch (gemäßigte) weltliche Musik als reine Instrumentalstücke. Musikalisch ist es zwar nicht immer "meins", ich sehe es aber als Chance für mich, von daher bin ich schon mal über das erste "Standbein" froh. Momentan knirscht es auch gewaltig im Getriebe der Musikschule... ich schau mal wie sich das bis zum Sommer entwickelt, dann werde ich eine Entscheidung treffen ob ich da weiter mache oder nicht.

 

[Andreas_SH]

Dennoch gehören zu einer Band eben auch Durchgeknallte und Verrückte kreative Geister. Die muss man auch gewähren lassen, Ideen sind wertvoll. Wenn Sänger oder Gitarrist die Songschreiber sind muss man über Schwächen an anderer Stelle hinwegsehen. Nicht immer, nicht alles, und alles hat seine Grenzen, schon klar. Aber nur so wird's gehen.

Das ist doch im Prinzip genau das, was ich meinte. "Man muss die Leute verbrauchen wie sie sind" ...

 

[lila_neu_73207]

Moin lila, jetzt musste ich gerade schmunzeln... bevor ich in der Musikschul-Band angefangen habe, habe ich bereits in einer Band gespielt (und spiele dort immer noch) mit der wir moderne geistliche Lieder spielen/singen und wir "tingeln" hier in der Gemeinde von Kirche zu Kirche, sind also nicht ein "klassischer" Kirchenchor /Kirchenband per se.

 

[tofi1]

Band Nr. 2 war gestern. Zwei von drei Leuten waren nett, die Schlagzeugerin war schon ziemlich reserviert als ich reinkam.
Spielen war teils teils. Alles, was unter durchachteln bei 136 ppm war, war ok. die Achtel-Orgie ist im moment noch ein bisschen zu schnell.
Die Schlagzeugerin meint dann nach einer halben Stunde, das wäre wohl nix, sie suchen eine Bassisten zum "Durchstarten". Der soll sich die Setlist möglichst schnell drauf schaffen, um "durchzustarten".
Der Gitarrist und die Schlagzeugerin waren zwar besser als ich, aber soooviel besser nun auch wieder nicht.
Der Gittarrist war genz nett und meinte, etliches hätte doch ganz gut geklappt. Hat es auch.

Na denn, werd' ich mal weiter üben

 

[olmi]

ich schau mal wie sich das bis zum Sommer entwickelt, dann werde ich eine Entscheidung treffen ob ich da weiter mache oder nicht.

dann hast du dich ja eigentlich schon entschieden... das leben ist zu kurz um sich in der freizeit, und im speziellen beim musizieren, zu ärgern. wenn ich nach der probe nicht mit einem dicken fetten grinsen im bett liege läuft was gewaltig falsch... und ziehe meine konsequenzen. drum verwende ich auch viel das wort PROJEKT...

Ein Projekt ist ein zielgerichtetes, einmaliges Vorhaben, das aus einem Satz von abgestimmten, gelenkten Tätigkeiten mit Anfangs- und Endtermin besteht und durchgeführt wird, um unter Berücksichtigung von Zwängen bezüglich Zeit, Ressourcen und Qualität ein Ziel zu erreichen.

 

[4low]

...Genau! Na denn, werd' ich mal weiter üben

Genau! Und speichere es unter "Erfahrungen" ab! Was kannst Du das nächste Mal besser machen,? ... und v.a. was hat gut geklappt...?
Du wirst das nächste Mal besser sein - während die Drummerin der Band gestern wahrscheinlich ihr ganzes Leben lang einen Stock im Arsch tragen muss...

 

[Chuck]

sie suchen eine Bassisten zum "Durchstarten"

Ich dachte, zum Baßspielen?

 

[Gast75378]

... wenn ich nach der probe nicht mit einem dicken fetten grinsen im bett liege läuft was gewaltig falsch...

Genau so gin mir das als es letztes Jahr mit der Musikschul-Band anfing... wir hatten einen super Lehrer und Bandcoach der jedem von uns viel beibringen konnte und jeden von uns nach seinen Möglichkeiten gefördert hat... und er hatte unendlich viel Geduld mit uns... und ich bin immer mit einem fetten Ginsen im Gesicht nach Haus gekommen... wenn mich meie Frau dann sah brauchte sie auh nicht mehr fragen wie die Probe war sondern sagte nur "ah, ich sehe die Probe war gut". Leider hat dieser Musiklehrer und Coach zum Jahresende aufgehört...

 

[Quoth]

Ich dachte, zum Baßspielen?

Vielleicht ne Pilotenband...?!

 

[classic70s]

Dennoch gehören zu einer Band eben auch Durchgeknallte und Verrückte kreative Geister. Die muss man auch gewähren lassen, Ideen sind wertvoll.

Das sind mir die liebsten, leider finde ich keine.

Ich habe immer weniger Lust mich mit engstirnigen, egozentrischen, durch übertriebenen Perfektionismus sich selbst beschränkende Musiker auseinander zu setzen. Da ich selbst Autodidakt und Freigeist bin ecke ich mit den "Normalos" immer wieder an, weil sie musikalisch oft völlig anders fühlen und wahrnehmen.

Die meisten können nicht mal locker und relaxt, frei experimentieren.
Da fehlt der Enthusiasmus und ohne den ist alles eher lau und langweilig. So bin ich weiterhin auf der Suche nach echten Freaks und Verrückten, die noch Fantasie und Lust auf musikalische Experimente haben.

Meine einzige Bedingung ist Zuverlässigkeit und das es menschlich passt, ansonsten bin ich sehr offen für verrückte, kreative Typen.

 

[Ramsay Bolton]

Ich habe immer weniger Lust mich mit engstirnigen, egozentrischen, durch übertriebenen Perfektionismus sich selbst beschränkende Musiker auseinander zu setzen.

Zufällig an ein Extrembeispiel geraten letzten Monat. Tontechnikerausbildung oder so an so ner privaten Musikschule. Hartz aktuell, kann aber kein billiges Equipment sehen. Erzählt mir dann noch was von billigen Patchkabeln. Die nimmt er nur wenn er nen dumpfen Klang haben möchte auf den Aufnahmen. Auch kann er hören mit welchen Programm man Musik aufnimmt und verarbeitet.
Das war ein Kerlchen

 

[olmi]

Leider hat dieser Musiklehrer und Coach zum Jahresende aufgehört...

LOS! hinterher! oder den gleich als privat-lehrer buchen