Als bislang überzeugter Einzelpedalvertreter hatte ich mir vor x Monaten auch mal das "kleine Rote" gegönnt.
Und dann lag's erstmal rum. Auch x Monate. Sagt eigentlich schon viel aus.
Vor zwei Wochen habe ich erst angefangen, mich intensiver damit zu beschäftigen.
Erst mal alle Einzeleffekte so eingestellt, daß sie nicht nur auf dicke Hose machen sondern im Probe- und Livebetrieb sinnvoll einsetzbar sind. Für mich sind die EQs und die Modulationseffekte bislang am Brauchbarsten - und zwar so, daß man sie auch ohne zu zögern live einsetzen würde. Octaver- und Pitcheffekte haben mich dagegen nicht weiter interessiert - die klingen auch bei Einzelpedalen eher solala.
Die Synth-Effekte taugen ebenfalls, wenn man sie per se subtil einsetzt. Gegen den Klang der (wenigen) Synth-Effekte meines alten verranzten Korg A4 Bass (nicht G5!) können die aber alle nicht anstinken.
Schön finde ich grundsätzlich auch, dass die meisten Effekte beimischbar sind - das ist ja bei Einzelpedalen beileibe nicht immer so.
Als jemand, der fast immer irgendwo ein oder zwei Overdrives in der Signalkette hat, interessierten mich natürlich auch die verschiedenen implementierten Zerren und DI-Boxen. Und genau da ziehe ich zumindest eine Augenbraue hoch: fast alle nachempfundenen Zerren empfinde ich als unnatürlich und etwas "kratzig". Subtile Einstellungen sind sehr schwer zu realisieren, und man verbraucht dann mindestens einen der EQs in der Kette, um den Overdrive/Zerrsound an die Kette zu legen.
Hm. Nach weiterem Herumexperimentieren bin ich zufällig darauf gestossen, dass man die Zerren am besten mit den Ampsimulationen in Schach hält. Zumdest hat man in der Kombination dann die meisten Möglichkeiten der "tauglichen Einflußnahme". IMHO latürnich... Heißt: 2 Patchplätze in der Chain weg, um 1 Effekt zu realisieren.
Die Thematik des Bypass-Sounds geht mir - gelinde gesagt - am Popo vorbei, ich möchte damit aber keinem, der doch eben diesen Anspruch hat zu nahe treten, denn das Pedal wäre für mich eh' "always on"
Trotzdem für's Erste: die Overdrive-Sektion überlasse ich zwa noch lieber meinen Einzelpedalen, aber wenn ich mir überlege, was ich mit dem MS-60B für das Geld bekomme, dann sage ich "Hut ab!". Allein die EQs würden mich einzeln mehr Geld kosten.
Und nochmals "Hut ab" für die Denke der Zoom-Ingenieure, wie sie das Chaining des Minipedals gelöst haben. Wenn man's einmal begriffen hat, ist das fast idiotensicher...
