Wie kommt man in eine gute Band in der eigenen Umgebung als Basser rein?

[toko42]

Richtig.
Wenn ich bei ner Coverband vorspiele, ist Jammen uninteressant, da geht es erstmal darum zu zeigen, daß ich (zu dem Zeitpunkt) mindestens einen (größeren) Teil der Stücke ohne (größere) Fehler bzw. die Kollegen aus der Bahn zu werfen spielen kann.

Ich hab hier andernorts meine Erfahrung mit einer Coverband, bei der ich aushelfen (!) sollte geschildert, die ähneln TheBass sehr (folgt Kurzversion): Der Sänger hatte die Form nicht drauf und brauchte Einsätze, ich kam unvorbereitet zur ersten Probe, hatte nachmittags nur Noten/Leadsheets runtergeladen und das auch vor Beginn kundgetan (war last minute angekündigt, mehr ging halt nicht) und trotzdem die meisten Stücke schlicht vom Blatt gespielt.

Dem Sänger (!) reichte es nicht, daß ich für maximal eine dritte unbezahlte (!) Probe zur Verfügung gestanden hätte.

Mir egal, ich sollte da nur aushelfen.

Bei ner Band mit eigenen Stücken macht gelegentliches Jammen durchaus Sinn und wir tun das auch mit der Band, in die ich nun eingestiegen bin. Da kenn ich den Gitarristen aber auch 30 Jahre und trotzdem er vor Corona in einem Sabbathjahr Gitarre studiert hat, bin ich doch als ambitionierter Amateur der Bassist der Wahl

Ich glaube, darauf will @TheBass auch gar nicht raus, aber das gemeinsame Erfolgserlebnis, einen Song quasi nicht nur first take sondern blind date unfallfrei und wiedererkennbar durchzustehen kannst Du auch nicht faken.

 

[win311]

Meine Probe-Probe bei der Tribute Band war so, Montags angerufen, Termin für Donnerstag gemacht. Für die Probe habe ich 3 Stücke vorbereitet und zusammen mit den anderen 3 gespielt. Ich bin weit weg ein guter Bassist zu sein, das habe ich auch so kommuniziert - die fanden das was ich geliefert habe aber ganz gut und da sie selber erst 3 Proben ohne Bass hatten war ich dann dabei. Bass spielen habe ich dann anschließend gelernt

Aber - und darum geht es ja hier im Thread*** - auf mich aufmerksam wurden sie über meine Backstage PRO Anzeige
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*** Ich weiß, dass ein guter Thread möglichst auf der ersten Seite ins OffTopic laufen muss um dem bassic-Qualitätsstandard gerecht zu werden

 

[whitewater]

Bei ner Band mit eigenen Stücken macht gelegentliches Jammen durchaus Sinn

Also erstmal, für den Rest fully ack. Ich finde aber auch für eine Band, die keine eigenen Stücke spielt, selbst bei einer Tribute Band, ist gelegentliches Jammen nicht verkehrt, und ich hätte auch bei solchen Bands nichts dagegen, wenn das Teil der Audition wäre (klar nicht alles, da sind dann andere Sachen auch wichtig). Beim Jammen erfährt man viel über die Selbstsicherheit und Fehlertoleranz der einzelnen Musiker und der Band als Ganzes die Kommunikation untereinander, wer sich wie stark in den Vordergrund spielen muss, wenns überflüssig ist, und wer wie den Vordergrund übernimmt, damit der Faden, auch zum Publikum hin, nicht abreißt, und natürlich auch wie man zusammen groovt. Letzteres merkt man natürlich auch bei festen eigenen oder gecoverten Stücken.

 

[EADG]

Wenn ich bei ner Coverband vorspiele, ist Jammen uninteressant

Bei ner Band mit eigenen Stücken macht gelegentliches Jammen durchaus Sinn

Mit "Jammen" meinte ich nicht unbedingt freies improvisieren, sondern einfach mal irgend ein einfaches Stück spielen. Route 66, I thank you, Twist and shout, 7 Nation Army... das kann doch jeder irgendwie auswendig oder hat es in 3 Minuten geschnackelt.

 

[daphonque]

ich hatte vor diesem jahr jahrelang keine band, nur ab und an freie jamprojekte oder recordingsachen.
eine richtige band fehlte mir sehr, hatte ich doch jahrzehnte immer ne band gehabt - immer eigene songs.

daher war ich erstmal verduzt wie wenig angebot von bands mit eigenem repertoire es gibt, und dagegen die schiere unzahl an coverbands.
letzteres wollt ich erst nicht richtig,
kann aber doch auch prima sein, mit den richtigen stücken und leuten.

da ich aber jahrelang gesundheitlich nicht in der lage war eine für mich ernsthafte band zuverlässig zu bedienen, war es schwer was passendes zu finden: die bands die vom aufwand hätte machen können waren mir zu schlecht, fand ich ein ansprechendes inserat hatte ich schon wieder angst es einfach nicht hinzubekommen.

es geht mir seit geraumer zeit deutlich besser, und ich habe auf anzeigen reagiert - aktuell bin ich grad in 4 bands, 2x eigene Songs, 2x cover.
2 neue bands in zwei aufeinanderfolgenden vorspieltagen.
machte mir spass so kurzfristig so viel neues so zu lernen daß ich es vortragen kann.

1. band: cover, easy jazzfusion stücke. haben mir 8 songs geschickt die ich zum vorspiel konnte, im proberaum haben wir die immer noch nicht alle gespielt.
sind mir fast zu lasch was fortschritte im proberaum angeht, ich erwarte richtige proben, nicht nach 5 stücken sagen „ich bin müde, lass uns für heute schlussmachen“. wenn an- abfahrt mehr zeit in anspruch nimmt als die probe stimmt es für mich nicht mehr, also werd ich mit denen auch demnächst aufhören.

2. band: reggea und afro-manding.
Ich wurde kontaktiert da ich schon früher viel afrikanische und latin musik spielte. Es ging darum eine band für einen in gambia bekannten sänger eine band für einen gig zusammenzustellen.
hat schon mehrere alben, programm genug!
Bingo, hat sofort gefunkt - und wir machen weiter, als feste band.
einzig der erste drummer war ne katastrophe, da versuch ich grad einen langjährigen weggefährten zu überzeugen sich eine weitere band anzutun

3. band: singer songwriter
haben uns aufgrund seiner anzeige zu nem essen getroffen, da passte alles.
vorstellungen von arbeitsweise, wie es laufen soll und sympathie!
dann bekam ich sein album mit leadsheets. jo, dann haben wir beim zweiten treffen das album durchgepielt (ich mit kleinen fehlern im ablauf, die ich aber blitzschnell korrigieren konnte - also klassischer livepatzer mit rettung) und uns gegenseitig gefragt ob wir einander gut genug waren als beide seiten das ja wort gaben war alles klar.
und ich interpretiere alle songs auf meine weise - ein tolles fretless projekt für mich

4. coverband funk und rock
eine probe hatten wir, haben auch 10 stücke gespielt, es hat gefunkt.
menschlich passt es auch.
und als schulterklopfer für den nachhauseweg sagten sie „es waren schon einige da zum vorspielen, aber die rocker konnten keinen funk und andersrum“.

ach, und wichtig, wir haben in allen projekten beim ersten mal spontan gejammt - gefühlsmäßig als es grad passte!

jetzt mal sehen was weiter passiert.
aber die beiden bands mit eigenen songs sind zufällig auch die menschen mit denen ich am meisten fühle.

(hui, ich hab hier nie so viel am stück geschrieben )

 

[whitewater]

ich hatte vor diesem jahr jahrelang keine band, nur ab und an freie jamprojekte oder recordingsachen.
eine richtige band fehlte mir sehr, hatte ich doch jahrzehnte immer ne band gehabt - immer eigene songs.

daher war ich erstmal verduzt wie wenig angebot von bands mit eigenem repertoire es gibt, und dagegen die schiere unzahl an coverbands.
letzteres wollt ich erst nicht richtig,
kann aber doch auch prima sein, mit den richtigen stücken und leuten.

da ich aber jahrelang gesundheitlich nicht in der lage war eine für mich ernsthafte band zuverlässig zu bedienen, war es schwer was passendes zu finden: die bands die vom aufwand hätte machen können waren mir zu schlecht, fand ich ein ansprechendes inserat hatte ich schon wieder angst es einfach nicht hinzubekommen.

es geht mir seit geraumer zeit deutlich besser, und ich habe auf anzeigen reagiert - aktuell bin ich grad in 4 bands, 2x eigene Songs, 2x cover.
2 neue bands in zwei aufeinanderfolgenden vorspieltagen.
machte mir spass so kurzfristig so viel neues so zu lernen daß ich es vortragen kann.

1. band: cover, easy jazzfusion stücke. haben mir 8 songs geschickt die ich zum vorspiel konnte, im proberaum haben wir die immer noch nicht alle gespielt.
sind mir fast zu lasch was fortschritte im proberaum angeht, ich erwarte richtige proben, nicht nach 5 stücken sagen „ich bin müde, lass uns für heute schlussmachen“. wenn an- abfahrt mehr zeit in anspruch nimmt als die probe stimmt es für mich nicht mehr, also werd ich mit denen auch demnächst aufhören.

2. band: reggea und afro-manding.
Ich wurde kontaktiert da ich schon früher viel afrikanische und latin musik spielte. Es ging darum eine band für einen in gambia bekannten sänger eine band für einen gig zusammenzustellen.
hat schon mehrere alben, programm genug!
Bingo, hat sofort gefunkt - und wir machen weiter, als feste band.
einzig der erste drummer war ne katastrophe, da versuch ich grad einen langjährigen weggefährten zu überzeugen sich eine weitere band anzutun

3. band: singer songwriter
haben uns aufgrund seiner anzeige zu nem essen getroffen, da passte alles.
vorstellungen von arbeitsweise, wie es laufen soll und sympathie!
dann bekam ich sein album mit leadsheets. jo, dann haben wir beim zweiten treffen das album durchgepielt und uns gegenseitig gefragt ob wir einander gut genug waren als beide seiten das ja wort gaben war alles klar.
und ich interpretiere alle songs auf meine weise - ein tolles fretless projekt für mich

4. coverband funk und rock
eine probe hatten wir, haben auch 10 stücke gespielt, es hat gefunkt.
menschlich passt es auch.
und als schulterklopfer für den nachhauseweg sagten sie „es waren schon einige da zum vorspielen, aber die rocker konnten keinen funk und andersrum“.

ach, und wichtig, wir haben in allen projekten beim ersten mal spontan gejammt - gefühlsmäßig als es grad passte!

jetzt mal sehen was weiter passiert.
aber die beiden bands mit eigenen songs sind zufällig auch die menschen mit denen ich am meisten fühle.

(hui, ich hab hier nie so viel am stück geschrieben )

Erstmal, Neid und Missgunst, frei nach Sixt Herzlichen Glückwunsch zu den Treffern, und auch, daß Du die organisiert bekommst. Ich würde da wohl die 1. knicken, schlicht weils zu viel würde. Zumindest, wenn die alle wöchentlich proben wollen. Andererseits, wenn man mit soviel Engagements sein Basislevel hochhält, kann man solche Projekte mit den richtigen Leuten auch mit weniger Aufwand fahren und es macht erst recht Spaß, sobald das Programm steht auf 1Probe und 1 Gig im Monat, da bleibt die Liebe frisch

 

[daphonque]

Meine Probe-Probe bei der Tribute Band war so, Montags angerufen, Termin für Donnerstag gemacht. Für die Probe habe ich 3 Stücke vorbereitet und zusammen mit den anderen 3 gespielt. Ich bin weit weg ein guter Bassist zu sein, das habe ich auch so kommuniziert - die fanden das was ich geliefert habe aber ganz gut und da sie selber erst 3 Proben ohne Bass hatten war ich dann dabei. Bass spielen habe ich dann anschließend gelernt

Aber - und darum geht es ja hier im Thread*** - auf mich aufmerksam wurden sie über meine Backstage PRO Anzeige
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*** Ich weiß, dass ein guter Thread möglichst auf der ersten Seite ins OffTopic laufen muss um dem bassic-Qualitätsstandard gerecht zu werden

Ich hab es umgekehrt gehalten, da sich auf meine anzeigen nur katastrophen meldeten.

letzeres isso und musso - auch dass Freds nach jahrelangem brachliegen wieder erweckt werden (müssen) ist bassic

 

[daphonque]

Erstmal, Neid und Missgunst, frei nach Sixt Herzlichen Glückwunsch zu den Treffern, und auch, daß Du die organisiert bekommst. Ich würde da wohl die 1. knicken, schlicht weils zu viel würde. Zumindest, wenn die alle wöchentlich proben wollen. Andererseits, wenn man mit soviel Engagements sein Basislevel hochhält, kann man solche Projekte mit den richtigen Leuten auch mit weniger Aufwand fahren und es macht erst recht Spaß, sobald das Programm steht auf 1Probe und 1 Gig im Monat, da bleibt die Liebe frisch

danke

ja, die erste band wird ausscheiden.

mit den bands mit eigenen stücken machen wir lieber 1 probe im monat, dafür ganztägig.
da sind es z.t. längere anfahrten für einzelne, und spielen auch alle in anderen bands - daher muss es effektiv sein.

 

[win311]

In meinem

Ich hab es umgekehrt gehalten, da sich auf meine anzeigen nur katastrophen meldeten.

letzeres isso und musso - auch dass Freds nach jahrelangem brachliegen wieder erweckt werden (müssen) ist bassic

In meinem Fall war ich die Katastrophe, von da her Glück gehabt

 

[daphonque]

In meinem

In meinem Fall war ich die Katastrophe, von da her Glück gehabt

liegt es evtl. bei uns beiden an der formulierung unserer anzeigen?

 

[toko42]

Worin unterscheidet sich das von den Coversongs der Coverband?
Das sind doch (Route 66, *ZZ Top*) die Songs, die da eh gespielt werden...

Mit "Jammen" meinte ich nicht unbedingt freies improvisieren, sondern einfach mal irgend ein einfaches Stück spielen. Route 66, I thank you, Twist and shout, 7 Nation Army... das kann doch jeder irgendwie auswendig oder hat es in 3 Minuten geschnackelt.

 

[toko42]

Ich spielte während meiner Coverbandzeit immer auch in zwei andren Bands.
Einmal "Jazz Standards", einmal Bigband.
In der Bigband (Musikschule, Probe 14tägig nur während der Schulzeit) machen wir jedes Jahr gut 10 neue Stücke, Schwierigkeitsgrad steigend (in der Bigband vorher ähnlich).

In beiden Coverbands gab es in 5 Jahren je 3 neue Songs.

Das machte es mir schwer und mittlerweile unmöglich, einmal die Woche die immer gleichen Songs durchzunudeln, wenn es 2-3 Auftritte/Jahr für die Amateurband gibt...

 

[EADG]

Worin unterscheidet sich das von den Coversongs der Coverband?
Das sind doch (Route 66, *ZZ Top*) die Songs, die da eh gespielt werden...

Dass die einfach sind und gut geeignet zum einfach mal spielen ohne Zettel.

 

[toko42]

Ohne Zettel:
Nachdem 3 von 3 Bands mindestens 3-5 Titel überschneidend im Programm hatten (und bei ZZ Top ist es fast schon egal, wenn man die Harmonien hat, kann man nach dem ersten Durchlauf ohne Zettel spielen) kann ich den Punkt immer noch nicht erkennen.

Ob mit oder ohne: Entweder es passt oder nicht und die Bands, mit denen ich die letzten Jahre gespielt habe, hatten ihr eigenes Programm mindestens in Teilen nicht "sitzen".
Sonst hätte man ja neue Stücke machen können.

Und genau das ist es, was mir das ganze verleidet...

 

[bassfritsch]

Es geht (scheinbar) nicht ums Herz, sondern ums Geld.

Wieso? Man kann mit solcher Musik jede Menge Spaß haben.

 

[soul 24-7]

Ich habe jetzt nicht alle Antworten gelesen und weiß auch nicht, ob die Anfrage des Threaderstellers noch aktuell ist - trotzdem hier mein Tipp:

Finde heraus, wer der Platzhirsch unter den örtlichen Bassisten ist und nimm ein paar Stunden Unterricht bei ihm. Erstens erkennt er dann Deine Fähigkeiten und zweitens kannst Du ihm sagen, dass Du als Sub oder Hauptbassist zur Verfügung stehst. Kontakt pflegen (auch zu anderen Bassisten) und ggf hin und wieder mal (ohne jedoch zu nerven) höflich nachhaken. Also im Ergebnis: Ja, so ganz ohne Kontakte/Beziehungen geht es zwar theoretisch auch, aber mit geht es deutlich besser. Aber diese Kontakte und Beziehungen kann (und sollte) man sich selber aufbauen.

Wenn man mit Bassisten auf Social Media Kontakt aufgenommen hat, kann man auch einfach mal sagen, dass man gerne jederzeit als Sub zur Verfügung steht. Sinnvollerweise sollte das vielleicht nicht unbedingt der erste Satz sein, wenn man sich noch gar nicht kennt... Ach ja: Man kann so auch Kontakt zu Bandleadern aufnehmen, wenn man weiß, dass die keinen festen Bassisten haben (ansonsten wäre der für mich der erste Anlaufpunkt, damit er nicht denkt, man wolle ihn ausbooten) und mitteilen, dass man zur Verfügung steht. Initiativbewerbung quasi.

Viel Erfolg!

 

[EADG]

die Bands, mit denen ich die letzten Jahre gespielt habe, hatten ihr eigenes Programm mindestens in Teilen nicht "sitzen".

dann kann ich verstehen, dass es dir verleidet wurde. Kenne ich nicht in der Form.

 

[Funkaholic]

Hallo zusammen,
hier sind ja schon ein paar gute Tips zusammen gekommen.
In unserer aktuellen Podcast Folge geht es zwar im Speziellen um das Spielen in einer Coverband, aber da kann man evtl. ein paar Denkanstöße auch für andere Situationen mitnehmen.
Folge 49 in deiner Podcast App oder https://hauptsache-groovt.podigee.io/49-new-episode