Wie kommt man in eine gute Band in der eigenen Umgebung als Basser rein?

[Alex_S.]

was dem TE dann aber wahrscheinlich wieder zu viel wäre, er hat ja einen Dayjob.

 

[EADG]

Ich weiß nicht, ob @bandchef (Nomen ist nicht immer Omen) jetzt ne Band hat und ob er überhaupt noch hier mitliest. Aber Auftritte bekommt man durch Auftritte. Wer nur im stillen Kämmerlein oder im Proberaum spielt, bleibt auch da, ob als Musiker oder als Band. Man muss schon irgendwie an die Öffentlichkeit, wenn man auftreten will.

Jemand, dem es zu viel ist, den kompletten Samstag bis in die späte Nacht damit zu verbringen, Autos vollzuladen, irgendwohin zu fahren, Autos auszuladen, aufzubauen, rumzulungern, Soundcheck zu machen, wieder rumzulungern, Spielen, sich beklatschen lassen oder auch nicht, abbauen, Auto vollladen, heimfahren und Auto ausladen, braucht mit mir in einer Band nicht spielen. Die Frage nach der Gage stellt sich erst mit der Zeit. Aber wer nicht bereit ist, als Newcomer das für einen Hunni oder vielleicht sogar noch weniger zu machen, wird nie so weit kommen, eine anständige Gage verlangen zu können.

Aber wie gesagt: erstmal kleinere Brötchen backen. Ich glaube nicht, dass das Problem besteht, dass irgendjemand @bandchef für die nächste Deutschland-Tournee engagiert.

 

[orgeloli]

Wenn man ne gute Band braucht' stellt man sich eine zusammen.....wie das so ganz grob funktioniert kann man in dem Lehrstück Blues Brothers sehen....da wird einem dann auch gleich gezeigt' wie man an Gigs kommt.

 

[Rhino-]

ich suche gerade einen Mad Guitar Murphy

 

[Alex_S.]

Ich würde ja, aber meine Frau sagt ich solle doch mal nachdenken was ich ihr antue

 

[EADG]

Liefert ihr eigentlich auch?

Ich hätte gerne 4 frittierte Hähnchen, ne Cola und ein getoastetes Weißbrot.

 

[Rhino-]

vollständige Tiere

 

[Rhino-]

scheiße...die Blues Brothers

 

[Alex_S.]

meine Frau sagt es ist ihr Restaurant, ihr Mann und ihr geht ohne raus. Geliefert wird auch nicht.

 

[soul 24-7]

Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen - daher bitte ich um Entschuldigung, wenn das schon jemand gesagt haben sollte:

Finde heraus, wer bei Dir die Platzhirsche sind und nimm bei denen ein paar Stunden Unterricht. Wenn Du gut genug bist, haben die Dich dann quasi automatisch im Hinterkopf, wenn sie mal einen Sub brauchen und ihre üblichen Verdächtigen keine Zeit haben sollten.

Überhaupt: Subs werden oft gesucht und das ist auch eine Chance, den Fuß in die Tür zu bekommen.

 

[DeusVult]

Ist eine "gute" Band jetzt grundsätzlich im Dienstleistungsgewerbe und definiert ihr "gut" sein durch die Anzahl der Jobs, die sie im Jahr spielt?

 

[Alex_S.]

Gut nicht im grundsätzlichen Sinne, sondern im Sinne der Frage der TE, also

... gute Bands ..., die auch finanziell etwas lukrativere Gigs (bspw. Hochzeiten, Gala-Abend usw. usf.) spielen und nicht nur für einen "Fuffi + Spesen für die ganze Band" sich hinstellen?

 

[whitewater]

@whitewater
Wie spielt man 50 Stücke aus dem Kopf, wenn das nicht der Hauptjob ist? Spielt man dann nach Akkorden und nur bei wichtigen Stellen die echten Basslinien oder ist jede Linie transcribiert wie im Original? Ich hätte nach der 10 Bassline das erste Stück weider vergessen, wenn ich es nicht permanent wiederholen würde - und die Zeit hätte ich neben meinem (Haupt-)Job gar nicht.

50 Stücke aus dem Kopf grundsätzlich ist eigentlich kein Problem, auch wenn das nicht der Hauptjob ist, die Frage ist, wieviel Vorbereitung hast Du.
Das ging in der genannten Kürze der Zeit halt nur mit "Schneeschiebern" wie @Rhino- so despektierlich formuliert
Das war auch während meines Studiums da war der Kopp eh auf Druckbetankung geeicht, deshalb waren dann nach ca. 10 Gigs die Zettel auch egal.
Dann kommt natürlich noch die Frage dazu, was für Material und wie exakt reproduziert man es. Ja, das ging damals im wesentlichen nach Leadsheets zzgl. der markanten Basslines. Wenn die Frage auf irgendwelchen sinfonischen Progmetal-Hirnwix gemünzt ist, der nach dem alten "SteveVai bei Zappa" Witz gestrickt ist, funktioniert das natürlich nicht, schon gar nicht mit 50 Nummern, zumindest bei mir nicht, wohl auch weil mein Kopf keine Struktur hat, das geordnet abzulegen, aka "kein Bock drauf".
Normale Pop-Songs im weitesten Sinne, und das geht dann von Real-Book-Jazz bis Heavy Metal, spielt sowieso auch keiner der "Originalbassisten" jedes mal identisch, wenns nicht eben markante Riffs sind. Da wäre es albern das note-by-note korrekt zu covern. Ja nach welcher Aufnahme denn?
Ausserdem meine ich damit geht Aufmerksamkeit für den Groove und auch die passende Phrasierung neben dem reinen Notentext verloren.

Edith meint noch, das mit der note-by-note Exaktheit gilt im Prinzip auch für Coverbands, die erheblich Wert auf Look and Sound alike legen. Da haben sicher andere mehr Praxis als ich, die sich ja auch schon zu Wort gemeldet haben, aber ich denke, die bestätigen mir im Zweifel daß für 'ne Seargent Peppers Tribute im Zweifel die bestickten Jacken mindestens genauso wichtig sind, und daß der Gesamteindruck eben nicht am Notentext alleine liegt.
Ich überlege gerade, ob es einen Markt für Kiss-after-Show-Session-Tribute Bands gibt. Aber dann, haben Kiss je after show sessions gespielt?

 

[EADG]

Wenn die Frage auf irgendwelchen sinfonischen Progmetal-Hirnwix gemünzt ist, der nach dem alten "SteveVai bei Zappa" Witz gestrickt ist, funktioniert das natürlich nicht, schon gar nicht mit 50 Nummern, zumindest bei mir nicht, wohl auch weil mein Kopf keine Struktur hat, das geordnet abzulegen, aka "kein Bock drauf".

+1
Songs, die keine oder keine gängige Struktur haben, muss man tatsächlich "auswendig lernen". Die allermeisten Popsongs funktionieren nach gängigen Harmoniefolgen. Wenn man die verstanden hat, ist das "auswendig lernen" nicht mehr notwendig.

Ausserdem meine ich damit geht Aufmerksamkeit für den Groove und auch die passende Phrasierung neben dem reinen Notentext verloren.

Du sprichst mir aus der Seele.

 

[Inside-Outside]

ich würde es anders angehen: eine eigene gute Präsenz bei Instagram, YouTube, etc. wo du durch Demonstration deines Könnens überzeugst. Da kommt man nicht mehr drumherum.

 

[DeusVult]

ich würde es anders angehen: eine eigene gute Präsenz bei Instagram, YouTube, etc. wo du durch Demonstration deines Könnens überzeugst. Da kommt man nicht mehr drumherum.

Für eine simple Bandsuche im Hobbybereich ist social media Präsenz vielleicht nicht unbedingt nötig, aber Hörbeispiele sind immer gern gesehen. Den Eindruck macht wahrscheinlich auch der Trend zur Unverbindlichkeit, als Seiteneffekt des digitalen Zeitalters und der dadurch abnehmenen Kompromissbereitschaft.
Dass man nicht um social media drumherum kommt, ist eher eine Frage, wo man hin will.
Ich persönlich finde auch, dass die Demonstration des Könnens, zumindest für mich auch gar nicht so der Punkt ist, wenn es denn darum geht, eine Band zu gründen oder auf eine Bandsuche zu antwortern, möchte ich schon eher sehen, wer denn überhaupt in Vorleistung geht, im Allgemeinen. Also weniger Können, mehr Verbindlichkeit, Arbeitseinstellung, etc.

 

[EADG]

ich würde es anders angehen: eine eigene gute Präsenz bei Instagram, YouTube, etc. wo du durch Demonstration deines Könnens überzeugst. Da kommt man nicht mehr drumherum.

Kommt wie immer drauf an. Wenn ich jemanden aus der näheren Umgebung regelmäßig über instagramm, facebook, youtube etc. als aktive Musikerin oder aktiven Musiker wahrnehme, fallen die mir natürlich ein, wenn ich suche.

Allerdings könnte es auch passieren, dass ein begeisterter Eleve von Davie 504 oder Charles Barthoud mit Hobbykeller- oder Kinderzimmervideos bei mir ins Abseits läuft.

Es tut mir ein bisschen leid, wenn es jungen Leuten nicht gelingt Mitmusikerinnen und Mitmusiker zu finden. Gerade am Bass ist man unbedingt darauf angewiesen, mit anderen zu spielen.

 

[TheBass]

Bei mir sind es aktuell 4 Bands + Projekte. Viele Bands haben unrealistische Erwartungen an neue Mitglieder und glauben, dass in Auditions nur eine perfekte Performance akzeptabel sei. Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass ich die Songs bei einer Audition besser drauf hatte als die Band und deren Webpräsenz ziemlich aufgeblasen war. Was für mich immer mehr zählt, ist die soziale Komponente. Was nützt mir eine gute Band, wenn ich die Leute nicht ertragen kann.

Für eine Audition bereite ich mich so gut wie möglich vor, kenne natürlich die Songs auswendig und habe alles, was ich im Netz finden konnte über die Band gelesen. Ausserdem habe ich mein Equipment komplett am Start und bin offen und freundlich und versuche mir alle Namen zu merken. Andererseits erwarte ich aber auch, dass die Band zur Audition vollzählig, ebenfalls vorbereitet ist und ein gewisses Interesse an mir hat. Ich erwähne das, weil ich da auch schon anderes erlebt habe und sich die Band um meine Anwesenheit nicht die Bohne gekümmert hat.

NB: Was meine eigene Webpräsenz angeht, da verschwende ich nicht viel Zeit drauf. Wäre ich Profi, sähe das natürlich anders aus. Aber ich verweise dann auf die Bands, in denen ich bereits aktiv bin. Das reicht dann in der Regel.

 

[Inside-Outside]

Muss jeder selber entscheiden….

 

[whitewater]

Bei mir sind es aktuell 4 Bands + Projekte. Viele Bands haben unrealistische Erwartungen an neue Mitglieder und glauben, dass in Auditions nur eine perfekte Performance akzeptabel sei. Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass ich die Songs bei einer Audition besser drauf hatte als die Band und deren Webpräsenz ziemlich aufgeblasen war. Was für mich immer mehr zählt, ist die soziale Komponente. Was nützt mir eine gute Band, wenn ich die Leute nicht ertragen kann.

Vielleicht sind es auch unrealistische Erwartungen an real existierende Bands von seiten neuer Mitglieder...ich hab letztes Jahr einen Anlauf nach der zweiten Probe geschmissen, weil die Probendisziplin so überhaupt nicht nach meiner Mütze war. Ich weiß, ich kann manchmal ein nervtötender Prinzipienreiter sein, aber so ein Rythmus 15 Minute um sich zusammenzuraufen was man als nächstes durchnudelt, bereits 3 Schläge vor dem Schlussakkord sind verschiedene spontan gewürfelte Päärchen am diskutieren, warum der jeweils eigene Sound schxx ist, daß es in Wacken gerade regnet oder was für Nummern unbedingt noch ins Programm müssen (wo man gerade beim ersten Anspielen Nummer 3 der aktuellen Setlist ist)....
gebt mir meinen Glauben zurück, das geht auch besser.

Für eine Audition bereite ich mich so gut wie möglich vor, kenne natürlich die Songs auswendig und habe alles, was ich im Netz finden konnte über die Band gelesen. Ausserdem habe ich mein Equipment komplett am Start und bin offen und freundlich und versuche mir alle Namen zu merken. Andererseits erwarte ich aber auch, dass die Band zur Audition vollzählig, ebenfalls vorbereitet ist und ein gewisses Interesse an mir hat. Ich erwähne das, weil ich da auch schon anderes erlebt habe und sich die Band um meine Anwesenheit nicht die Bohne gekümmert hat.

Ja, da ist die Grenze doch sehr fein, zwischen heimeligem Einführen in das soziale Klima und aussermusikalische Hobbies der zukünftigen Mitmusiker und der Frage, was wollte ich jetzt gleich hier?