Übeplan

[el_loco_bajist]

Folgendes: Ich spiele jetzt mittlerweile seit 3,5 Jahren Bass und hatte davon auch 1,5 Jahre Unterricht. Ich hab auch mein Glück in einigen Bands versucht. Problem ist jetzt allerdings, dass ich das Gefühl habe seit 2 Jahren nicht mehr wirklich vorran zukommen. Mir sind die meisten Techniken geläufig und auf dem Griffbrett und in der Musiktheorie kenn ich mich auch aus. Dinge die ich aber unbedingt verbessern will sind das Tempospiel mit Finger-Wechselschlag und das Tempo der Greifhand. Habt ihr vielleicht n paar Tipps oder "Übungspläne" mit denen ihr euch fit gemacht habt?

Es gibt zwar sicherlich schon ne ganze Menge Threads zu diesem Thema, aber ich will nicht sämtlichste Themen der letzten paar Jahre durchwühlen

 

[Struppi]

nun ja, um mit anschlag und linker hand schneller zu werden hat sich bei mir folgendes bewährt :

du suchst dir eine figur, ein lick, eine pentatonik, was immer du willst.

die übst du mit metronom (!!!) in einer konstanten geschwindigkeit und schraubst das tempo immer höher.

das ist auch ne klasse übung um nebenher fernseh zu glotzen []

ist eigentlich ganz einfach, aber gerade wenn man das mit pentatoniken macht habe ich festgestellt allgemein schneller auf dem griffbrett zu werden.

wen du den anschlag einzeln trainieren willst kannst du das natürlich auf die selbe art und weise machen (nur ohne kompliziertere figur der linken hand), allerdings hab ich immer beider gleichzeitig gemacht ...

 

[Zwackel]

chili, das ist das gleiche wie bei der notenlese-diskussion: wenn du skalen spielen kannst, hängst du nicht automatisch drin fest. klar besteht die gefahr, dass du oft in das gleiche schema verfällst, wenn du allerdings die skalen nicht kennst, spielst du wahrscheinlich noch eher das gleiche, einfach weil du eingeschränkter bist in deinen möglichkeiten

 

[Xarfai]

@topic: kauf dir "Advanced Bass Playing" vom Geschwindigkeitsmonster Billy Sheehan. Da sind Übungen drin, danach weißt du was Geschwindigkeit ist. (für beide Hände) (den Nutzen von Geschwindigkeitsübungen möcht ich hier mal nicht beurteilen)

zum Thema Skalen muss ich chilli-monster Recht geben. Es kann sehr gefährlich sein, stur die Skalen rauf- und runterzuspielen. Man muss die Skalen schon kennen, damit man weiß welcher Notenvorrat einem zur Verfügung steht, aber warum sollte man mit den Fingern ohne Nachzudenken die Dinger rauf und runter spielen können? Welchen Sinn hat dass? Man muss die Skalen kennen, damit man aus den Noten Akkorde formen kann. Und DIE muss man dann automatisch rauf und runter spielen können. Wie der Gitarrist nicht nachdenken darf wenn er ein Cmaj7 greifen soll. Denn meiner Meinung nach hat Skalen SPIELEN (achtung: nicht kennen) nicht viel mit Musik zu tun. Akkorde üben (wie in dem Justchords link) hingegen schon.

 

[Mike`adelic]

Zitat:Original erstellt von: Xarfai

@topic: kauf dir "Advanced Bass Playing" vom Geschwindigkeitsmonster Billy Sheehan. Da sind Übungen drin, danach weißt du was Geschwindigkeit ist. (für beide Hände) (den Nutzen von Geschwindigkeitsübungen möcht ich hier mal nicht beurteilen)

zum Thema Skalen muss ich chilli-monster Recht geben. Es kann sehr gefährlich sein, stur die Skalen rauf- und runterzuspielen. Man muss die Skalen schon kennen, damit man weiß welcher Notenvorrat einem zur Verfügung steht, aber warum sollte man mit den Fingern ohne Nachzudenken die Dinger rauf und runter spielen können? Welchen Sinn hat dass? Man muss die Skalen kennen, damit man aus den Noten Akkorde formen kann. Und DIE muss man dann automatisch rauf und runter spielen können. Wie der Gitarrist nicht nachdenken darf wenn er ein Cmaj7 greifen soll. Denn meiner Meinung nach hat Skalen SPIELEN (achtung: nicht kennen) nicht viel mit Musik zu tun. Akkorde üben (wie in dem Justchords link) hingegen schon.

Wer nur die Skalen übt, der stumpft ab. Allerdings ergeben sich aus den richtigen Übungen, sehr viele tolle Ideen.
Skalen muss man ja nicht nur im Sekund-Abstand runternudeln, sondern MUSS sie auch in Terzen, Quarten etc beherrschen.
Bei diesen Übungen kommen manchmal echt tolle Ideen bei raus.
Man muss halt auch beim Üben Kreativität zeigen und sich Gedanken machen, was einem liegt und was nicht.
Wenn du nur stuhr dahinübst ohne Sinn und Verstand, wirst du zur Skalenmaschine, aber nicht zum Musiker!

Trotzdem muss man früher oder später sowieso die ganzen Skalen draufhaben... weils mir grad einfällt: ein Lick wird schnell anders, wenn man es mal über ne andere Skala probiert. Obwohls die gleiche Tonart ist, kann man das tonale Feel in eine andere Richtung lenken.

Zum Thema Geschwindigkeit: versuch doch einfach mal die Rhythmuspyramide auf G-Dur (Grundton auf der E-Saite) bei 120 zum Grooven zu bekommen. Da frägst du dich schnell, ob du 120BPM überhaupt kannst...

 

[Xarfai]

dem kann man kaum noch was hinzufügen: Skalen ohne Nachdenken drauf zu haben ist ein absolutes muss. Doch Vorsicht: Skalen stur rauf- und runterüben NEIN, aus Skalen tolle grooves und Akkorde bilden JA.

 

[J.B.Ecker]

Hallo,
möchte dazu sagen:
oft ist es so, dasss man selbst gar nicht so merkt dass man sich selbst weiterentwickelt: ich finde es oft inrteressant dass ich Stücke, die ich vor 2 Jahren gerade so mit Ach und Krach spielen konnte jetzt viel lockerer und einfacher von der Hand gehen, ohne dass ich diese Stücke zwischenzeitlich geübt hätte.

El loco bajist, mir scheint Du legst im Moment sehr viel Wert auf Geschwindigkeit. Natürlich ist es sehr wichtig diese auch konkret zu üben, um schnell flüssig und kreativ spielen zu können gehört aber weit mehr dazu, z.B. Timing, Koordination, Greiftechnik, kreatives Vorstellungsvermögen, Kondition, richtige Körperhaltung und und und......
und diese Bereiche müssten alle gleichwertig bedient werden um gut schnell spielen zu können (...gut, ich weiss jetzt nicht genau was Du spielen möchtest....). falls Du wirklich im Moment nicht weisst was Du üben sollst ist Jörgs Vorschlag schon ein sehr guter richtiger Weg, allerdings würde ich empfehlen von einem (guten!!!) Lehrer etwas genauer zeigen zu lassen wie man kreativ Skalen üben kann - wie schon richtig eingewandt, Skalen nur rauf und runterdudeln bringt gar nichts.!!!
Ich selbst habe da auch jetzt noch immer wieder aha- Erlebnisse, obwohl ich so ein Zeugs schon jahrelang mache (meinst Du 10 Jahre reichen da , Jörg???? )

Mir persönlich helfen 2 Sachen immer sehr viel weiter wenn ich mal wieder nicht weiss was ich üben soll (wobei - bei mir ist das Problem eher dass ich nicht weiss was von allem ich zuerst üben soll)
1. Transkribieren
2. Sich selbst aufnehmen+kritische Selbstanalyse.

ach ja : übe bitte nicht vor der Glotze!!!! Sondern sei mit dem ganzen Herzen bei der Musik


Grüsse,
J.B.E.

 

[el_loco]

Ich muss jetzt echt mal was loslassen.
Bin jetzt nicht der Megabassist.
Aber... sollte nicht jeder für sich selbst entscheiden, wieviel er an theoretischem Wissen in die Musik einbringen will
und wieviel davon feeling und gehör sein sollten.

Und ist es nicht völlig unerheblich zu definieren, wann jemand die skalen kann und wann nicht und was es bedeutet die skalen zu
könne. Es geht hier meiner Meinung nach um des Kaiseres Bart.

Es ist auch auf keinen Fall sinn alles auswendig zu spielen.
Ich spiel ab und an in einer Jazzkombo.
Und muss sagen die besten Läufe kommen während des spielens.
Nicht zuhause wenn ich die Songs ohne Band durchspiele.

sollte jetzt keine persönliche Kritik sein, nicht das wieder jemand sich angegriffen fühlt.

cheers

 

[J.B.Ecker]

Hallo!!

Zitat:Und ist es nicht völlig unerheblich zu definieren, wann jemand die skalen kann und wann nicht ....

Richtig!! Es ist im Grunde unwichtig, und jeder soll selbst entscheiden wieviel er wann lernen möchte.
Aber: es würde in diesem thread konkret nach Möglichkeiten gefragt wie man sich selbst am Instrument weiterbilden kann, und dafür ist das (musikalische!!!) üben von Skalen einer der effektivsten Wege. Es geht hierbei ja nicht darum patterns auswendig zu lernen, sondern im Bedarfsfall (auf der Bühne) möglichst viele verschieden Möglichkeiten zu haben auf eine Situation musikalisch zu reagieren (und nicht auf das eine Pattern angewiesen zu sein das man schon jahrelang so spielt).
Grundsätzlich gibt es natürlich auch noch andere Wege dieses Ziel zu erreichen (z.B. Transkription + nachspielen), aber auf die Bequemlichkeit eines Computers möchte heute ja auch keiner mehr verzichten - ähnlich verhält es sich mit der theorie, sie ist ein Hilfsmittel, kein Gefängnis!!!!

Zitat:Es ist auch auf keinen Fall sinn alles auswendig zu spielen.

Sorry, aber bekommst Du wirklich noch mit was Schlagzeuger und Pianist gerade tun wenn Du gerade Giant Steps bei Tempo 250 vom Blatt spielst????
Blattlesen ist in bestimmten Momenten sinnvoll (Big Band, Aushilfen spielen etc.) aber beim gemeinsamen Musizieren lenkt es vom Wesentlichen (dem wirklich gemeinsamen Musikmachen) nur ab!!!!!

Zitat:Und muss sagen die besten Läufe kommen während des spielens.

nein, kommen sie nicht!!! Diese besten Läufe sind Bewegungsabläufe, die Du Dir irgendwann mehr oder weniger bewusst angeeignet hast und an welche Du im 'Altag' einfach nicht mehr denkst, sie aber im Moment des Spielens wieder auspackst. Und wenn Du z.B. Skalen üben würdest, würde Dein 'Schatz' an guten Läufen,die mal eben so beim Spielen kommen, massiv steigen.


Hier gilt auch, bitte nicht einschnappen, ist halt meine Meinung und Erfahrung.

Zitat:Markus Setzer hat was interessantes empfohlen. Er sagte, man solle sich in einem Zeitraum von ca. einer dreiviertel Stunde jeweils mit 3-6 Themen auseinandersetzen, und zwar nur 5-15 Minuten lang. Beispielsweise:

- 5 Minuten Gehörbildung
- 10 Minuten Harmonielehre
- 10 Minuten Transkription (heruashören)
- 10 Minuten Technik
- 10 Minuten Rhythmik

Finde ich ein sehr gutes Übekonzept.



Viele grüsse,

J.B.E.

 

[el_loco_bajist]

Besten Dank schonmal für die ganzen Antworten (und die Fachdiskussion ^^). Was mich aber mehr interessieren würde ist, ob ihr nen speziellen Plan für euch zum Üben habt (wie z.B. Joerg das weiter oben gepostet hat) nach dem ihr euch richtet. Ich weiß das es da nicht das Patentrezept gibt. Ich will mir ja auch nur Anregungen holen ...

 

[edel]

Zitat:Original erstellt von: Xarfai

@topic: kauf dir "Advanced Bass Playing" vom Geschwindigkeitsmonster Billy Sheehan. Da sind Übungen drin, danach weißt du was Geschwindigkeit ist. (für beide Hände) (den Nutzen von Geschwindigkeitsübungen möcht ich hier mal nicht beurteilen)

das kann ich jetzt nur unterschreiben. das billy-tier ist die absolute bass-killermaschine, mit dem advanced bass playing kannst du dich die nächsten jahre, ach was sag ich, jahrzehnte beschäftigen. und da ist alles dabei, von theorie bis technik. note to myself: die dvd auch mal wieder reinschieben... []
ansonsten ist play-along auch immer gut für neue impulse oder um n schritt weiterzukommen, wenn man mal das gefühl hat, auf der stelle zu treten. wenn du ne ordentliche herausforderung brauchst, nimm dir was von randy coven vor, oder halt eben billy sheehan. hab übrigens 2 schöne kleine vids von billy in mein profil gestellt, kuck doch ma []
zum übungsplan selber vom zeitablauf her denke ich auch, dass es sinnvoll ist, etwas über mehrere tage/wochen in angriff zu nehmen und dafür jeden tag nur kurz, also ich hab mal gehört, dass man nur 10 min wirklich aufnahmefähig ist, d.h. eine übung 10 min machen, dann pause, nächste übung für 10 min usw. ist aber natürlich hart was die selbstdisziplin anbetrifft. ich für meinen teil neige auch dazu, wenn ich schon was in angriff nehme, das dann stundenlang zu probieren statt öfter mal ne pause einzulegen. dabei kann man sich auch unbewusst verkrampfen, was auch nicht sehr hilfreich ist.
und das wichtigste an der ganzen sache ist: finde einen weg, wie es für dich stimmt und vor allem SPASS MACHT!!! wenn du keinen spass hast und nur verbissen übst, macht das ganze wenig sinn und der erfolg ist viel kleiner, als wenn du es mit spass angehst.
just my 2 cents...
greez
edel

 

[motherofbasses]

Der Thread ist zwar schon ein Jahr alt, aber mir fällt eine kleine interessante Ergänzung ein:

Üben soll man solange es sich gut anfühlt. Aufhören mit Üben soll man auch solange es sich gut anfühlt - man im "Flow" ist.

Theorie dazu: es gibt Untersuchungen, die besagen, dass man nur richtig vorwärts kommt beim Üben wenn man im "Flow" ist, also sich gut fühlt und dass man unbedingt aufhören soll wenn es am besten klappt - weil sich das festsetzt, womit man aufgehört hat.

Spielt man solange, bis es nicht mehr geht - lernt man, wie es nicht mehr geht!
Hört man auf, wenn es am besten klappt, merkt man sich unbewusst, wie es am besten klappt.

 

[Stoffi]

also ich hab mir von de chilli peppers einfach c'mon girl damals geschnappt , habs laufen lassen erstmal auf halber geschwindigkeit , kann man ja mim windows media player einstellen un dan halt immer das tempo angeschraubt nach und nach , hat dan ein doer 2 wochen gedauert dan konnt ichs eigtl gut mitspielen auf voller geschwindigkeit