Strafzettel für Gitarristen?

der strafzettel für keyboarder wäre wirklich sehr kurz:
anwesenheit - todesstrafe.

bei gitarristen:
  • keine saiten zum wechseln dabei
  • saiten wechseln in der probe
  • beim saitenwechsel einen käfer bauen (saiten stehen in alle richtungen ungekürzt aus der kopfplatte und stechen einem im engen proberaum das auge aus)
  • stimmen mit ton an
  • keine ahnung von der tonart haben: "das is hier, dings..." "schon klar, das ist c"
  • den ganzen song inklusive solo auf der tiefen e-saite spielen
  • das lüftungsgitter des bassamps als ablage benutzen. für jacken aus polyester. oder angebissene schokocroissants. oder bier.
  • immer alles mit 8teln zukleistern
  • dinge sagen wie "ja, da im solo hab ich halt einen 3/4-takt, ansonsten ist der song aber straight..."
  • "mach dich mal leiser, das dröhnt voll..."
  • "wo ist denn jetzt schon wieder das pick?"
  • "ich hab hier voll günstig ein neues effektgerät..." (dann wird voller stolz etwas ausprobiert, was verdächtig wie der "wallknöt" bei youtube klingt und die halbe probe mit dem vergeblichen versuch verplempert, da irgendetwas musikalisches raus zu bekommen)
  • "klar ist der ton voll in der tonleiter. f passt doch super in e-moll..."
  • "das ist ne blue note..."
  • "ich hatte doch hier irgendwo noch ne ganze dose voller pleks?"
  • "ich hab heute mal die andere gitarre mit..." (gitarristen haben meist nur eine wirklich geil klingende gitarre, die gut in die band passt. sie spielen aber viel lieber die andere gitarre. die war teuer und klingt wie grütze.)
  • "lass uns mal im droptuning spielen..." (effekt: ab sofort sind alle songs in d. nach einem monat weiß der gitarrist nicht mehr, wo ein e ist oder wie man irgendeinen akkord greift)
  • "ich hab mal ne ballade geschrieben..." und im refrain die powerchords durchbraten.
  • "hast du mein plek gesehen?"
  • "kannst du da mal walken?" (dann kommen acht takte konsequent in e...)
  • "den song können wir heute nicht spielen, ich hab den kapo vergessen..."
  • "kannst du da mal weniger spielen?"
  • "kannst du da mal nur achteln?"
  • "spiel mal nicht so hoch!"
  • "letzte woche hab ich doch HIER ein paar picks hingelegt! wo sind die denn alle?"
  • "der song ist in a!" (dabei ist die gitarre auf drop c# gestimmt, aber die zweitdickste leersaite ist doch a, oder?)
  • "ach, du bist im standardtuning, dann ist das dings... sach ma schnell... also hier irgendwo..."
  • "nein, mit dem plek kann ich nicht, das ist viel zu dünn..." (von denen hat er aber ein komplettes 20er päckchen im proberaum installiert)
  • "was meinst du mit oktavrein? ich hab an der brücke noch nie rumgefummelt..."
  • "slap mal."
  • "bassisten können nur zwei töne: brumm und dröhn..."
  • "moment, ich hab noch nicht gestimmt!" (nach dem dritten song!)
  • "wo ist dein problem mit dem song? du spielst doch eh nur bumm-bumm..."
  • "liegt da bei dir irgendwo mein plek?"
das nur so als kleine auswahl meines erst 7-jährigen bandlebens. alle mehrfach erlebt.
 
Zuletzt bearbeitet:
alice303 schrieb:
der strafzettel für keyboarder wäre wirklich sehr kurz:
anwesenheit - todesstrafe.

bei gitarristen:
das nur so als kleine auswahl meines erst 7-jährigen bandlebens. alle mehrfach erlebt.
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großartige Doktorarbeit, Lebenserfahrungsbericht, Biografie oder wie soll ich das sonst nennen, alice303. Eine super Fleißarbeit. Das ist mal wieder Wert, dir einen Poki um die Ohren zu schleudern. Allerdings bekommt der Poki einen kleinen Diskriminierungskratzer [¦)], denn es gibt auch "gute" Keyboarder, die nicht in einen Topf geworfen werden möchten. Ich spiele mit einem solchen zusammen, der, dank erworbener Lebensweisheit, weil er auch Tontechnik macht, zu der Erkenntnis gereift ist, dass Bass und Keyboardbass sich nicht gut tun. Er spielt deshalb weitestgehend mit der rechten Hand und nutzt die Linke nur, wenn er genau weiß, welche Tieftöne ich im jeweiligen Takt nutze. Er ergänzt mich nur mit tiefen Tönen, wenn er sieht, dass ich gerade oberhalb des 12. Bundes unterwegs bin. Es gibt sie also doch noch, die "Gutkeyboarder":lechz:. Und da er so ein fettes Nord-Teil spielt, klingt es auch noch super.
 
die doors, iron butterfly, fuzzy duck... klar gibt es gute keyboarder. so ganz insgeheim hätte ich gerne mal ne band mit geilem keyboarder. also einem der weiß, daß er keine flächen machen darf, daß er von den tausend sounds seines instrumentes nur die vintage-orgeln nutzen darf und daß es zeiten gibt, in denen man mit seinen händen vielleicht nur fröhlich ins publikum winkt...

bei 90% aller bands, die ich bisher live mit keyboarder sehen durfte/mußte, hat dieser idiot einfach nur ansonsten geile songs kaputt gemacht.
 
und dann wäre da noch:
- Immer, aber auch immer den Schlussakkord spielen, auch wenn als Ende ein lange stehender Ton von Sängerin oder Saxofonist geplant ist oder das Lied mal mit einem Cliffhanger enden soll.
- Anstelle eines gemeinsamen Schlussakkords den geilen High-Gain-Ton lange stehen lassen, long live sustain!
- jedes Riff und jeden Auftakt mitspielen, egal welches Instrument dafür vorgesehen ist
- Beim Gig die Hookline des nächsten Songs vorwegnehmen als Soundcheck, ob die Effektkette passt.
- Während Besprechungen in der Probe laut Fingerfertigkeiten üben.

Zu recht anmerken wenn der Bassist nicht in Time war, dazu hat er einfach aufgrund seines Instruments kein Recht.:I
Und dass er hört wenn der Basston ½ daneben war, so tiefe Töne kann er unmöglich unterscheiden können. :I
 
Ein für Geld gebuchter Studiotag beginnt. Dem Gitarristen fällt jetzt ein, dass er noch Saiten braucht. "Mal kurz ins lokale Musikgeschäft fahren". Er meinte aber das Geschäft in der anderen Stadt und war nach drei Stunden zurück.

Ebendieser Gitarrist am gleichen Tag: "Tabletten gegen Heuschnupfen vergessen." Schnell nach Hause (zwei Straßen entfernt). "Gleich zurück." Zwei Stunden später immer noch nicht zurück. Telefonisch nicht erreichbar. Jemanden hingeschickt – vielleicht ist ’was passiert. "Musste erst noch warten, bis die Tabletten wirken." Dafür ein wenig aufs Ohr gelegt.

Die restlichen drei Stunden gebuchte Studiozeit gingen dann ebenso verloren, weil er seinen Kampf-Kiffer-Kumpel zum Studio bestellt hat und mit ihm "mal kurz" vor die Tür verschwinden musste. Kiffen war bei uns vor und während des Musizierens verboten.

Das wäre alles nicht so traurig, wenn es nicht wahr wäre. Es war mein Projekt. Ich musste den Studiotag bezahlen. Die Anderen verweigerten die vorher vereinbarte finanzielle Beteiligung, weil: Es sind nicht die geplanten Aufnahmen dabei herausgekommen.

Strafen, die grausam genug für diese Vergehen des Gitarristen wären, müssten noch erfunden werden. Inzwischen bin ich aber zum Glück schon lange zu alt, um mich von solchen Leuten noch belästigen zu lassen. Aus diesen und ähnlichen Gründen (die Liste ist erweiterbar auf u.a. Bläser und Keyboarder, aber insbesondere andere Gitarristen): Keine Band-Projekte mehr!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

BassDi schrieb:
Kaufe dir "band in a box", "Garage band" oder andere PC-Studio-Programme und mache dir dein Gitarrensolo selbst. Das spart Nerven.
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Das war im Prinzip der Weg, der dann eingeschlagen wurde. Die Geschichte ist zwanzig Jahre alt. Der Gitarrist war aber gut und musikalisch auf der gleichen Wellenlänge, weshalb auch weiterhin zusammengearbeitet wurde, jedoch nicht in festen Konstellationen. So ist das manchmal.
 
Shim schrieb:
Ein für Geld gebuchter Studiotag beginnt. Dem Gitarristen fällt jetzt ein, dass er noch Saiten braucht. "Mal kurz ins lokale Musikgeschäft fahren". Er meinte aber das Geschäft in der anderen Stadt und war nach drei Stunden zurück.

Ebendieser Gitarrist am gleichen Tag: "Tabletten gegen Heuschnupfen vergessen." Schnell nach Hause (zwei Straßen entfernt). "Gleich zurück." Zwei Stunden später immer noch nicht zurück. Telefonisch nicht erreichbar. Jemanden hingeschickt – vielleicht ist ’was passiert. "Musste erst noch warten, bis die Tabletten wirken." Dafür ein wenig aufs Ohr gelegt.

Die restlichen drei Stunden gebuchte Studiozeit gingen dann ebenso verloren, weil er seinen Kampf-Kiffer-Kumpel zum Studio bestellt hat und mit ihm "mal kurz" vor die Tür verschwinden musste. Kiffen war bei uns vor und während des Musizierens verboten.
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Also dem Typen hätte ich den Kopf abgerissen...
 
Oh ja, Erfahrungen mit Gitarristen:

- Zwei Wochen vor einem Gig den sofortigen Austritt aus der Band bekannt geben, weil er sich musikalisch nicht verwirklichen kann.
- Seinen Rockman als Ampersatz ins Studio mitnehmen, aber das Netzteil zuhause vergessen und keine Batterien dabei haben.
- Ständig den Kapo am falschen Bund anbringen.
- Mit angebrachtem Kapo stimmen.
- Fingerübungen in Volllautstärke
- Jedes Bassfill parallel mitspielen wollen.
- In der letzten Probe vor dem Gig kommen "Ich hab da in dem Song einen neuen Teil für mein Solo eingebaut"
- Beim Gig dieses Solo total verbocken und sich damit entschuldigen, dass der Teil neu war und er es so noch nicht richtig üben konnte
- Dem Bassisten sagen wollen, was er spielen soll

Ich spiele schon seit Längerem in gitarristenfreien Bands. Keyboarder haben zwar auch ihre Macken (logisch, sind ja keine Bassisten), aber sind doch nicht ganz so unerträgliche Nervensägen wie Gitarristen.
 
Boah, wie seid ihr denn drauf ?????
Da wir hier im Forum seitenlang Liebe, Menschlichkeit und anderer Schweinskram geheuchelt,
um dann heimtückisch und in niederer Absicht die Vertreter der Götter zu deinstallieren.
Schämt euch . . .
 
Das sind viele nicht mal übertriebene Punkte.

Möchte noch ergänzen: Eine halbe Stunde vor der Probe in den Proberaum gehen, den Röhrenamp aufreißen und rumballern...wenn die anderen dann reinkommen einfach so tun als wäre keiner da. Das macht unser des Öfteren mal.

Wenn ich den Gitarristen meiner alten Band als Maßstab nehme, wird die Liste verdammt lang.

- TC Electronik Effektgeräte mit Toneprints benutzen.
- Von Toneprints reden oder generell Toneprints gut finden.
- Jede Woche neues Equipment ankündigen, was man sich eh nicht leisten kann und dann irgend einen Schrott kaufen.
- Mit dem Schrott den man gekauft hat alle nerven, da nix funktioniert und man immer unzufrieden ist.
- Keine Kohle für ne Anständige Verstärkung haben, aber ein Heidengeld in Homerecording investieren.
- Tapping im Proberaum.
- Das Wort "chunky" benutzen um seinen Sound zu beschreiben.
- Dem Basser Vorträge halten, er solle nach Klick üben und selbst zuhause garnichts machen.
- Dem Basser Vorträge über gutes Equipment halten und selbst keins besitzen.
- Vor der Probe Bier trinken, rauchen und labern und während der Probe 3 mal betonen, dass man lieber Bier trinken, rauchen und labern würde.
- Die Probe abbrechen und den Drummer belabern den Grill anzumachen (is ja okay, aber das wurde zum Dauerprogramm)
- Nach dem dritten Bier von Peter Gabriel anfangen.
- Nach dem fünften Bier Songs von Queen anmachen
- Nach dem zehnten Bier die Doku über Pink Floyd anmachen.
- Nach dem fünfzehnten Bier nur noch davon reden wie ungerecht die Welt ist.
- NIEMALS irgendwo auch nur ansatzweise pünktlich erscheinen.
- Eine gute Strat besitzen und sich irgend eine blöde billige Ibanezkacke kaufen, weils grad neu ist.
- Dem Basser erzählen man solle Sansamps niemals vor den Amp schalten.
- Am Sound eines alten Jazzbasses kritisieren mit den Worten "Der Sound ist nicht dredimensional".
- Einen Stingray als "Edelbass" bezeichnen.
- Sich vorgaukeln es gäbe für alles eine "all in one Lösung".

und jetzt kommt der Knaller

Zwei verdammte Jahre ständig von diesem Kemper Ding reden und mir erzählen wir wären alle bekloppt mit unserem analogen Kram. Zwei Jahre! Ich schwöre das das ein Grund war nicht mehr mit ihm zu proben.
 
Schrotty schrieb:
Boah, wie seid ihr denn drauf ?????
Da wir hier im Forum seitenlang Liebe, Menschlichkeit und anderer Schweinskram geheuchelt,
um dann heimtückisch und in niederer Absicht die Vertreter der Götter zu deinstallieren.
Schämt euch . . .
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Es scheint nicht anders zu gehen, Schrotty. Irgendwo muss der Bass-Lieblingsmensch doch hin, mit der aufgestauten Wut. Da ist es doch noch harmlos (für den Gitarristen), wenn der Dampf unter den Gleichgesinnten abgelassen wird, als dem Eierschneider direkt ...du weißt schon. [¦)]
 
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