Stoner/Doom/Sludge - die sumpfigen Untiefen

[TriggerSneaker]

im conne island in leipzig, sound war fett und nebel sowieso.
und du?

Schlachthof in Wiesbaden. Die Atmo an sich war ok, und manche Passagen (z.B. das Vocal-Solo am Anfang oder die "Urbesetzung" mit SOMA und Greg) waren auch ziemlich toll.

Aber insg. fand ich, das der Sound ziemlich totgemischt war ... gerade die Subwoofer klangen halt laut und tot, eher nach Dubstep als Stoner. Habe glaube ich drei Paar unterschiedliche Ohrenstöpsel und gar keine, plus 10 Positionen im Raum probiert, und keine Konfiguration gefunden, die wirklich gut war.

Das das nicht gerade leise wird, war mir schon klar, aber es gibt auch unterschiedliche Qualitäten von "laut" ...

 

[Gast17510]

hm, schade, ich hab's genossen, ohne stöpsel.

 

[Tonberry]

Ich wollte eigentlich in München auch zu Sunn aber mit länger arbeiten und dann müde da hin und argh, war in meiner Vorstellung dann echt zu anstrengend. Wollts schon mal gesehen haben um mitreden zu können aber eigentlich ist das auch nichts was mich live so richtig interessiert. Das ist für mich mehr was zum rumliegen und vor sich hindösen, wie die neueren Earth oder tibetanischer Kehlkopfgesang.

Was Doom und Sludge angeht bin ich großer Ahab Fan und das glaub vorvorletzte Inter Arma Album find ich nach wie vor sagenhaft. Heute laufen aber die hier:

 

[classic70s]

Samsara Blues Experiment aus Berlin finde ich geil, ich stehe mehr auf solchen, teils sanfteren Stoner Psychedelic Rock

 

[fuzzer]

Ich hab mir spontan ne Epi-SG und ein Big Muff gekauft und mit noch einem Kumpel, der sich spontan ein Drumset gekauft hat ohne spielen zu können angefangen so etwas ähnliches zu machen. Die ersten Monate noch durch einen billigen Harley Benton Basscombo, nach kurzer Zeit dann mit Orange Amp. Und das obwohl ich zuerst noch nicht einmal wusste wie man einen Powerchord greift. War einfach ein Sprung ins kalte Wasser.

Coole Herangehensweise. Funktioniert m.E. aber auch nur mit den richtigen Leuten.

Bei Kyuss fand ich immer geil dass die nicht einfach nur eine dieser Bluesrock-Revival Bands waren (auch wenn da natürlich gute dabei sind) und auch nicht nur dieser, wie von fuzzbass beschriebene, "Ami-Karren" Rocknroll sondern irgendwie alles. Laut und leise, schnell und langsam, straight nach vorne und verträumt, da sind alle Facetten von dem was Stoner Rock und teils auch Doom geil macht vertreten.

Ich habe das auch bewusst etwas übertrieben dargestellt Du hast schon Recht, deren Musik bietet viele Stoner-Facetten. Auch teilweise in ambiente/atmosphärische Richtung, wie ich finde. Aber ich habe den Eindruck, dass Kyuss gerade für seinen Ami-Schlitten-Lifestyle gefeiert wird/wurde.

 

[Tonberry]

Coole Herangehensweise. Funktioniert m.E. aber auch nur mit den richtigen Leuten.


Ich habe das auch bewusst etwas übertrieben dargestellt Du hast schon Recht, deren Musik bietet viele Stoner-Facetten. Auch teilweise in ambiente/atmosphärische Richtung, wie ich finde. Aber ich habe den Eindruck, dass Kyuss gerade für seinen Ami-Schlitten-Lifestyle gefeiert wird/wurde.

War mir schon klar
Meinte nur dass ich eben gut finde dass Kyuss nicht nur das ist sondern eben noch viele andere Seiten hat. Und gerade deshalb kam da für mich bis jetzt auch wenig ran. Wenn eine Band heute sagt/auf ihrer Facebookseite schreibt dass sie von Kyuss inspirierten Stoner Rock spielt, wird eben meist nur eine Facette des ganzen abgedeckt. Soll aber keine Kritik an den Bands sein, eher Lobhudelei für Kyuss

 

[Gast74634]

Samsara Blues Experiment aus Berlin finde ich geil, ich stehe mehr auf solchen, teils sanfteren Stoner Psychedelic Rock

Jo man, die sind einer meiner All Time Favorits! Long Distance Trip als Gesamtwerk beeindruckt mich immer wieder. Das wirkt so krass durchdacht aber ist dabei nicht anstrengend auf Dauer.
Von Kyuss hab ich auch das Sky Valley Album da. Ich find das aber ehrlich gesagt ganz schön flach in seinem Mix. Da ist viel zu wenig außerhalb des Mittenbandes los.

 

[Mudskipper]

Mir gehts aber exakt so mit Mastodon: ich stehe immer wieder vor dem Paradoxon, wie eine Band so geile Alben macht und gleichzeitig live so dermaßen beschissen sein kann - beim Festival letztens bin ich echt gegangen, so schlimm wars...

Das stimmt allerdings! hammer Alben, aber live ist vor allem der (sämtliche) Gesang unter aller Kanone, die brauchen echt mal einen Sänger.

 

[Toronado]

Für alle Doomer: YOB spielt morgen im Feierwerk @ Muc. Hingehen. Für den Eintritt bekommt man eh nicht mal 2 Maß auf der Wiesn!

 

[classic70s]

The Re-Stoned aus Moskau gefallen mir auch sehr gut

 

[Toronado]

Noch mehr Lärm:

Snail:

Ich mag den Gesang.

Sourvein:


Rotor:


HIgh on Fire:

passt nicht 100%, aber irgentwie auch doch in den sumpf. aber vor allem eins: arschgeil.

Conan:

heavy as f...

 

[cellkirk74]

Schlachthof in Wiesbaden

Das ist ein bisschen das Problem der neuen Halle. Da hab ich ehrlich gesagt noch kein wirklich gut klingendes Konzert gesehen und das ist unser laden, also ich hab da als Schüler & Student gearbeitet und habe da auch noch 2 Proberäume. Die haben die Akustikplanung ordentlich vergeigt.

 

[cellkirk74]

ich habe den Eindruck, dass Kyuss gerade für seinen Ami-Schlitten-Lifestyle gefeiert wird/wurde.

Als die damals loslegten gab es genau Kyuss, Fu Manchu und (die erste) Monster Magnet, die derart fettes Zeug gemacht haben und nicht nach Heavy Metal oder eben klassischem Hardcore klangen. Life of Agony und was es da sonst noch gab war entweder zu viel Geheul oder wir Crowbar, Eye Hate God oder Cathedral sehr nah am Metal.

Die hatten also echte Alleinstellungsmerkmale und auch das hat mit deren Erfolg zu tun. Wenn die für nen Lifestyle bekannt waren dann für sowas in Richtung Fear & Loathing in Las Vegas.
Und Kyuss war ja de facto 95 auch schon wieder vorbei. Da gabs den Begriff "Stoner" im Prinzip noch gar nicht. Für uns aus der HC-Ecke war das alles schon unglaublich langsame Musik mit einem völlig ungewohnten Sound. Zwar gab es vorher St Vitus, The Obsessed und solche Sachen, aber das waren vergleichsweise Nischenbands.

 

[MrTommyGrowls]

Übrigens, ein absolutes MUST HAVE! Großartig gemachte Doku, die mehr den Anspruch hat, das Flair rüberzubringen als detailliert zu informieren! Mittlerweile knapp 10 x geguckt weil sie mich so gepackt hat!

http://www.losounddesert.com/

 

[fuzzer]

Als die damals loslegten gab es genau Kyuss, Fu Manchu und (die erste) Monster Magnet, die derart fettes Zeug gemacht haben und nicht nach Heavy Metal oder eben klassischem Hardcore klangen. Life of Agony und was es da sonst noch gab war entweder zu viel Geheul oder wir Crowbar, Eye Hate God oder Cathedral sehr nah am Metal.

Die hatten also echte Alleinstellungsmerkmale und auch das hat mit deren Erfolg zu tun. Wenn die für nen Lifestyle bekannt waren dann für sowas in Richtung Fear & Loathing in Las Vegas.
Und Kyuss war ja de facto 95 auch schon wieder vorbei. Da gabs den Begriff "Stoner" im Prinzip noch gar nicht. Für uns aus der HC-Ecke war das alles schon unglaublich langsame Musik mit einem völlig ungewohnten Sound. Zwar gab es vorher St Vitus, The Obsessed und solche Sachen, aber das waren vergleichsweise Nischenbands.

Jo, "Desert Rock" war damals wohl auch eine gängige Bezeichnung für Kyuss. Bin aber selber deutlich zu jung, um das miterlebt zu haben^^ Fu Manchu haben ihre Musik selbst ja auch als "Surf Metal" oder so eingeordnet.

Aber mal eine neutral gemeinte Frage, die vielleicht provokant wirken kann: findet ihr, dass Stoner sich heute noch großartig entwickelt? Ich höre Stoner zwar gerne, aber seit gewisser Zeit fällt mir auch auf, dass sich das Genre wenig entwickelt. Zeigt man mir einen Stoner Song, den ich nicht kenne, könnte ich selten sagen, ob dieser bspw. von 2016, 2006 oder 1996 ist.
Was ja per se nicht schlimm ist. Blues bspw. klingt auch seit Jahrzehnten wie Blues und Punk Rock auch.

 

[cellkirk74]

Insgesamt passiert im Rock (als Oberbegriff für Verzerrte-Gitarren-Musik) eigentlich seit spätestens den 90gern mit Industrial und Crossover nix neues mehr. Das ganze Stonerzeug ist im Prinzip ja auch nicht viel anders als Black Sabbath und Konsorten, also eher in den 70gern angelegt. Wir haben halt 12 Töne und eine gewisse vorgegebene Instrumentierung.

 

[fuzzer]

Beim orthodoxen Patschuli-Stoner und dem 90er Benzin-Stoner stimme ich definitiv zu.

Wobei es ja auch den modernen psychedelischen/atmosphärischen Stoner bzw. Space Rock gibt. Ich kann die die wenig bekannte Band "Holy Mount" aus Kanada empfehlen. Die in einigen Songs ihren Sound um etwas elektronisches erweitert (und mittlerweile sogar jemanden für Sythesizer in der Band), womit sie m.E. über Stoner/Psychedelic Rock hinaus gehen. Ist das dann ein neues Genre? Post Stoner? Gibt ja immerhin auch Post Rock und Post Metal

 

[cellkirk74]

Was ist da dann anders als bei dem 70ger Spacerock Sachen? Die hatten auch Synths und Gedöhns auf der Bühne...

 

[Tonberry]

Also es gibt eindeutig tausende Bands in dem Bereich die so ungefähr das gleiche machen. Manchmal find ich das gut weil man weiß was man hat^^

Manchmal ödet das auch an. Ich find aber nicht das gar nix neues mehr passiert. Es kommt halt nur irgendwie nicht mehr so das neue Riesen-Movement wie Grunge, oder wegen mir auch Metalcore. Aber es gibt doch immer wieder Bands die das vorhandene mit etwas unerwartetem kombinieren oder irgendwie anders ausführen. Fatso Jetson ist doch ein gutes Beispiel. Haben doch sehr unterschiedliche Musik gemacht und genau diese Kombination aus Stoner, Jazz, Punk und Surf findet man nirgends. Jetzt grade fällt mir da bei den "Retro-Rock" Bands Wucan ein. Bin zwar kein sooo großer Fan aber interessant ist es doch dass auf einmal da diese deutsche Band kommt und dem ganzen irgendwie so einen Jethro Tull Vibe gibt, ohne jetzt genau wie Jethro Tull zu klingen.

Ich glaub auch dass es diese großen Wellen nicht nur in der Rockmusik einfach nicht mehr geben wird. Einfach deshalb weil unsere Medienwelt heute die Möglichkeit gibt dass man sehr spezifisch das finden kann was man möchte. Daher gibt es nicht mehr den Rock oder Rap Mainstream der von ein paar wenigen Heilsbringern überrollt werden kann wie damals von Nirvana.

Dass man sehr genau suchen kann was man haben möchte bringt auch manchmal mit sich dass man dann natürlich nur immer mehr vom selben findet. Wenn man nicht weiß dass etwas existiert kann man es nicht auf Youtube oder Google suchen. Könnte man ein ganzes Buch drüber schreiben.

Ist vielleicht Frevel, in einem Bassisten-Forum aber mich hat in den letzten Jahren Dyse extrem beeindruckt. Zweimann-Chaos Noiserock mit Stoner-Einflüssen.


Hier auch ein Stoner-Song/Stoner-Parodie von selbigen

Und auch hier sind diese beiden Songs keineswegs repräsentativ für die Band. Die hat zwar einen eindeutig zu erkennenden Stil aber die Songs selbst sind auf dem letzten Album sehr unterschiedlich und unterscheiden sich im Gesamtpaket auch wieder stark zum Album dadavor.

Dada-Doom nenn ich diesen Song immer.

 

[Taubenhaucher]

Haben mich beim stoned 2007 komplett umgehauen.
Die früheren Projekte der beiden sind aber auch legendär.
Die da wären zum einen Rodeo Queen (klassischer Hairy Balls- Stoner) und zum anderen Volt/Roerhedds( sehr noisige Melvins und Slint- Verehrung)
Shade dass es die nicht mehr gibt