Spielen oder doch lieber gehen ?

[Statusbuzzard]

Also, kurz meine Geschichte:
Wir waren am vorletzten Wochenende auf einem Openair als letzte von 5 Bands gebucht. Beginn war 17.00 Uhr. PA, Licht usw. wurde komplett vom Veranstalter gestellt. Geplant war, dass die ersten beiden Bands (Schülerbands) jeweils 1 Stunde spielen und die anderen ca.1,5 Stunden und auf der großen Bühne parallel immer das Schlagzeug für die nächste Band aufgebaut wird. Nach einer Viertelstunde Soundcheck sollte die nächste Band ran. Wir waren von von 23.00 - 1.00 Uhr geplant. Bei Beginn der Veranstaltung gab es erhebliche Probleme mit dem Sound bzw.Mischer, s.d.es erst um kurz vor 18.00 Uhr losging. Gleiches bei den jeweiligen Soundchecks. Zudem hat die dritte Band (Punk) recht kräftig ihr Programm überzogen. Jedenfalls war um 1.00 Uhr nachts die Band vor uns erst zu 2/3 mit ihrem Programm durch, und vor der Bühne gab es ca.30 schwer angetrunkene Gäste (an deren Zustand die Band nicht ganz unschuldig war), die abwechselnd die Bühne erklommen. Wir haben uns dann um 1.15 Uhr freundlich vom Veranstalter verabschiedet, da das ganze auch nur bis 1.00 geplant und genehmigt war. Bezüglich der Gage (300,-Euro waren vereinbart) haben wir noch nicht verhandelt. Meine Frage an euch: Wie hättet ihr reagiert ? Knallhart Gage einfordern ? Komplett verzichten ? Der Veranstalter ist an sich ein feiner Kerl und Idealist, jedoch lief ihm das ganze doch etwas aus dem Ruder. Wir fünf haben uns 5 Stunden "nüchtern" mehr oder weniger amüsiert.

 

[codyallen]

echt ätzend. ich hätte mich schwarz geärgert.
das ist das problem,wenn man als letzte band spielt.wenn
alles klappt, wie es soll und man dann um 11 spielt, kann es sehr geil werden, aber in eurem fall.......
also, wenn es nicht ein sehr guter bekannter ist, würd ich auf jeden fall die gage einfordern. wenn auch nicht alles aber 2/3 bestimmt.
wenn es nun ein gewissenskonflikt gibt, von wegen netter kerl und so........tja schwierig, aber eine aufwandsentschädigung sollte schon sein oder?

 

[förb]

hmmm...schwierig....

also ich würde zumindestens einen Teil der Gage einfordern um eure "Ausgaben" (sprit etc.) und natürlich die verlorene Zeit abzudecken....der Veranstalter kann zwar im Prinzip nix dafür, hätte jedoch eingreifen können als er merkte dass die Zeit nicht reichen würde!

 

[ichon the T]

ach kommt schon, das ist nicht schwierig: Gage einforden. ihr wart da und wolltet eure leistung für die ihr gebucht wart erbringen. der veranstalter konnte euch dann aber nicht mehr gebrauchen. Ich meine, da muss man musik einfach mal nicht als hobby und spass sehen, sondern als geschäft. Ihr habt einen Vertrag und der muss erfüllt werden. Das ist jedenfalls fester bestandteil unserer verträge, dass bei ausfall, den nicht wir verschuldet haben, die Gage fällig wird.. warum auch nicht. Und mal ganz unter uns.. 300€ für nen "headlinergig" ist ja nun auch nicht gerade viel. Schlechtes gewissen hätte ich da nicht.

Wir haben jetzt z.B. nen gig, bei dem (durch widrige Umstände) die Fahrtkosten so in die höhe schnellen werden, dass leider von der Gage nicht besonders viel übrig bleiben wird. Das ist unser Fehler, bzw. der Fehler des kaputten autos, wegen dem wir uns einen mietwagen nehmen müssen, und da können wir auch nicht zum veranstalter gehen und 200€ mehr für das Mietauto einfordern. So ist das eben...

So seh ich das.
D.

 

[Gustav Gargoyle]

Ich kann da ichon nur zustimmen.
ihr hattet einen Vertrag, ihr habt euren Beitrag halten wollen, was durch mit vom Vertragspartner verschuldete Umstände nicht klappte. Das ist noch kein Grund, dass der Veranstalter seinen Teil nicht erfüllt.

 

[Addam]

Da lernt man wieder draus: schriftlicher Vertrag ist Gold wert!
Wenn Ihr die kompletten 300 Euro NACHWEISLICH benötigt, um Eure Unkosten zu decken, verlangt sie. Ich gehe aber mal nicht davon aus. Also ist eine angemessene Vertragsstrafe (!) in solche Fällen immer 50 % der vereinbarten Gage. Auch ein mündlich geschlossener Vertrag ist ein solcher... (ach ja, mein früheres Jura-Studium.... [])
Ihr wart schließlich die ganze Zeit vor Ort. Und Ihr müßt Euch den verkackten Gig nicht anrechnen lassen.
Wenn mit Eurem Bandnamen und entsprechender Uhrzeit Werbung gemacht wurde (oder Ihr einen Ablaufplan des Veranstalters in der Hand haltet) und Gäste der Veranstaltung die Misere glaubhaft mitbekamen, dann sollte sich das sogar gerichtlich durchboxen lassen.
Laßt es aber nicht soweit kommen. Verhandelt mit dem Veranstalter, versucht, zum nächsten Event bessere (und frühere ) Auftrittsmöglichkeiten mit der 50%-Entschädigung und einer entsprechenden Gage beim nächsten Mal zu verbinden. Wenn er so ein Kumpeltyp ist, wird er es verstehen. Wenn er es nicht versteht, müßt Ihr leider um Euer guter Recht kämpfen.
Und wenn er einen nervenstarken (auch für OI- und anderen Punk) Techniker braucht, gebt mir seine Telefonnummer... []

PS: "Nüchtern" geblieben bei Veranstaltungen kenne ich!!!! [][][]

 

[basa333]

ich hätte angefangen zu spielen - ihr habt euch zum auftritt verpflichtet - so haben wir mal um 3.00 uhr früh schon für 5 zuschauer gespielt - ein vernünftiger veranstalter (?) sollte euch die gage nach ersten paar liedern auszahlen

 

[nofutureman]

Würde wenn des auf freundschaftlicher basis besteht nen teil kassieren. So 50% und nen Ersatzgig verlangen der dann preislich für ihn a weng günstiger ist. Meinetwegen 250 euro.

Vorteil für ihn.
Er muss net die kompletten 300 euro die ja vertraglich vereinbart wären zahlen.
Vorteil für euch.
Ihr spielt nen Gig, schließlich ist es auch nicht grad einfach in der heutigen zeit an gigs zu kommen.
Eure Unkosten für Sprit ect sind gedeckt.
Und ihr könnt das gute verhältniss zum veranstalter halten.

Es denke ich meiner Meinung nach die beste lösung.

Aber auch hier gilt. Des ganze gleich vertraglich regeln.

so far

nofutureman

 

[rabarvek]

Argument für die volle Gagenforderung: Der Veranstalter hat dem Pu8blikum ja auch kein Geld zurückerstattet, weil es eine Band weniger zu hören bekam. Fans, die extra wegen euch angereist sind, haben zwar Eintritt bezahlt, aber kein Konzert von euch bekommen. Das bedeutet für euch einen Imageverlust. Selbst wenn ihr euch mit dem Veranstalter einigt, nur eure Unkosten entschädigt zu bekommen, solltet ihr diesen Imageverlust bei den Verhandlungen als Kostenpunkt in die Waagschale werfen.

Bei sogenannt idealistischen Veranstaltern ist es mir wiederholt vorgekommen, dass sie von allen andern Idealismus verlangen, damit sie selbst auf ihre Kosten kommen.

Zum Thema schriftliche Verträge: Diesen Fall haben wir in unseren auch nicht berücksichtigt. Man lernt nie aus.

 

[moJoe]

war selber schon ein paar mal veranstalter: da lass ich mir die einhaltung einer runningorder unterschreiben - mit abzügen bei den gagen wenn jemand quer schießt - hat immer geklappt.
auch hat der veranstalter einzugreifen, wenn eine band deutlich überzieht.
auf die bühne wäre ich auch nicht mehr gegangen - dazu müsste man wissen warum der lärm nur bis 1:00 genehmigt war. mit solchen aktionen kann ich auch auftrittsorte vernichten.
ein teil der gage hätte ich gleich eingesackt - der veranstalter hatte ja keine verluste weil ihr nicht gespielt habt. für ein weiters miteinander hätte ich 150-200 euro verlangt.

 

[moJoe]

... und noch was ...
lasst euch beim nächsten mal von diesem veranstalter die hälfte der gage -vertragsgemäß- vor dem gig geben.

 

[schepper]

moin! stimmt! da kann ich joe nur zustimmen... wenn die organisation nicht klappt, ist das ja nicht eure schuld. außerdem finde ich das von den anderen bands sehr unfair euch gegenüber, soweit zu überziehen. (hab´ich aber auch schon erlebt- gerade bei jungspund-bands die sich total als rockstars aufblasen...) also: flocken her!!!

 

[chuckrainy]

Überziehen gibt es normalerweise nicht. Jede Band hört zur vorbestimmten Zeit auf. Auch, wenn die dann nur 30 min gespielt hatt. Denn die Musiker die danach kommen müssen zum Bus, zum Zug oder zum Flugplatz ......... oder zum naechsten Gig.
Mach doch nen Deal mit dem Veranstalter, 70 % der Gage + den Job beim nächsten Fest.