Ich finde es schon wichtig, dass man das, was man vor Publikum tut, ernst nehmen sollte.
Viel schlimmer finde ich es, wenn sich Leute an Details aufgeilen und dabei den Blick für das Wesentliche verlieren.
Den Rest lasse ich jetzt mal unkommentiert stehen...
Ernst nehmen auf jeden Fall, nur habe ich manchmal das Gefühl dass hier und da mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird und dabei das Ziel dann auch noch verfehlt wird.
Ich glaube es ist jetzt ca. 6 Jahre her dass mich meine damalige Bluesrock und Funk&Soul Band gebeten hat die Band zu verlassen.
Erklärtes Ziel der Band war es Musik zu machen die in erster Linie Spass machen soll, ergo keinerlei finanzielle Interessen an dem Bandprojekt.
Meine Musikerkollegen waren zumindest in den 90ern für ein paar Jahre lang in der Coverszene (Unterhaltungsmucke) professionell unterwegs.
Das dumme war halt dass sie ihre "Erfahrungswerte" und Gewohnheiten aus der Vergangenheit für das Spass-Bandprojekt nicht ablegen konnten (oder wollten).
Nein, ich hatte z.B. keinen Bock darauf ein "privates" Mail-Postfach auf der Band-Website zu haben in dass ich gelegentlich reinschauen soll?
Ich hatte auch keine Lust mich zu entschuldigen weil ich auf der Heimfahrt (ca. 450 km) direkt zur Probe mich um ca. 45 Minuten verspätet hatte weil die Verkehrssituation an dem Tag einfach miserabel war. Der Schlagzeuger und gleichzeitig Bandleader maulte dann rum dass er die 45 Minuten sinnvoller hätte verbringen können als mit warten.
Gut, wenn man mit ner Profitruppe einen Probetermin hat dann müssen alle pünktlich sein. Dann hätte ich meinem Kunden in Kaiserslautern halt sagen müssen, tut mir leid, ich muß am Donnerstag noch zurück weil ich Freitag dringenden "Kundentermin" habe.
Gibt noch mehr solche Stories aus dieser Bandepoche. Das schlimmste war allerdings dass die Band zwar auf hohem Niveau spielte, auf der Bühne aber irgendwie nie so richtig Stimmung aufkam weil jeder mit sich selbst zu sehr beschäftigt war nach Möglichkeit fehlerfrei bzw. "perfekt" zu spielen.
Viele Gigs waren mit der Programmauswahl nicht zu holen, dementsprechend mangelnde Spielpraxis wenn es nach langer Zeit wieder auf die Bühne ging, der eigene Anspruch meiner Kollegen aber trotzdem hoch als würden wir zweimal pro Woche spielen.
Ganz anderes Beispiel,
Power Trio aus der Bamberger Gegend, der Bandleader war in der Vergangenheit der Tourschlagzeuger der Spencer Davis Group. Der Mann ist echter Profi und spielt neben Schlagzeug hervorragend Gitarre.
Den Song "Radar Love" spielen die mittlerweile über 20 Jahre lang.
Vergangenes Jahr, die Band war einige Zeit nicht mehr auf der Bühne, der Song Radar Love wird eingezählt, zwei drei Takte und Abbruch weil Harmonisch nichts zusammenpasst.
Steff: "....from the top"
2ter Versuch mislingt
Steff: "...from the top"
3ter Versuch mislingt
das Publikum beginnt zu schmunzeln
"...from the top"
4ter Versuch mislingt
die Band nimmts mit Humor, das Publikum auch, und ist sichtlich amüsiert
"...from the top"
5ter Versuch mislingt
der Basser und Gitarrist kommunizieren kurz
"...from the top"
...und jetzt klappt es
Wenn eine Band sich ständig zu ernst nimmt so wie die Truppe aus der ich damals rausgeflogen bin dann haut einen so eine Situation derart hart auf den Boden dass man Mühe hat für den Rest des Gigs nochmal hochzukommen. Eigentlich ist der Abend dann gelaufen.
Ganz anders bei dem genannten Power-Trio dass sich nicht ernster nimmt als notwendig. Ganz im Gegenteil, den letzten Song "Stairway to Heaven" hätte man direkt recorden können.
So gesehen, obwohl nur Coverband, war ein genialer Abend, vor allem die ungewollte "Showeinlage" bei Radar Love.
Genau wie bei den Songs, da braucht man dann einfach keinen Notenständer mehr.
und bei mehreren PDF´s ? Startet dann die erste PDF vom ganzen Ordner und den Rest klickt man durch?
..."Heavy Metall mit Notenständer...?..."... - ...
