Roadworn Bass - pro & con?

Talentfrei

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Hallo Zusammen,

eine Frage die mich durchaus ernsthaft interessiert. Bei vielen Gebrauchtangeboten wird jede noch so kleine Schramme bemängelt und wirkt sich preismindert aus, auf der anderen Seite wird viel Geld für ein künstlich (und mehr oder weniger künstlerisch) gealtertes Instrument ausgeben. Also Leute, raus mit der Sprache, warum, wieso, weshalb?
 
..da man versucht in die jeweilige Richtung aus allem Profit zu schöpfen, den Preis zu drücken, etwas hypen, ....

bzw. ist ein künstlich herbeigeführtes Aging ja mit Arbeit und Know How verbunden und das will bezahlt werden ;-)
 
Wahrscheinlich hat es mit dem Alter des Basses zu tun. Ist die Form (und der Bass selber) eh schon ziemlich alt, dann sind ein paar Macken nicht weiter tragisch. Bei modernen Bässen sehe ich sie eher als preismindernd. V.a. bei so Schrankwand-Holz-Teilen.
Ist das Ganze dann komplett vintätsch darf auch geaged werden. Komischerweise trifft das zu 95 % aber nur auf fenderartige Instrumente zu. Keine Sau würde einen geagedten Ibanez BTB oder Yamaha RBX kaufen.
Ich hab Neues lieber neu und Altes gerne mit sichtbarer Geschichte. :-)
Künstliches mag ich in keiner Form.
 
Talentfrei schrieb:
Hallo Zusammen,

eine Frage die mich durchaus ernsthaft interessiert. Bei vielen Gebrauchtangeboten wird jede noch so kleine Schramme bemängelt und wirkt sich preismindert aus, auf der anderen Seite wird viel Geld für ein künstlich (und mehr oder weniger künstlerisch) gealtertes Instrument ausgeben. Also Leute, raus mit der Sprache, warum, wieso, weshalb?
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Verstehe ich auch nicht. Für ein Hardcoreage von Sandberg zahlst du ein Vermögen. Am Anfang habe ich mich auch pissich angestellt. Mittlerweile ist es mir Latte. Ich habt sogar einen Fretless bekommen wo die Regler nicht regelten :D:D:D:D;-)
 
Tornadone schrieb:
Ich hab Neues lieber neu und Altes gerne mit sichtbarer Geschichte. :-)
Künstliches mag ich in keiner Form.
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gibt für mich nichts was mehr Persönlichkeit hat, als der eigene Dreck und das eigene Aging am Instrument... :-)

und du hast recht, bei neuen Designs wills mir nicht wirklich gefallen...also Aging ;-)
 

Talentfrei schrieb:
Hallo Zusammen,

eine Frage die mich durchaus ernsthaft interessiert. Bei vielen Gebrauchtangeboten wird jede noch so kleine Schramme bemängelt und wirkt sich preismindert aus, auf der anderen Seite wird viel Geld für ein künstlich (und mehr oder weniger künstlerisch) gealtertes Instrument ausgeben. Also Leute, raus mit der Sprache, warum, wieso, weshalb?
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Ein ge-aged-tes Instrument fasst du einfach ganz anders an. Da spielt es keine Rolle, mal irgendwo hängen zu bleiben. Wenn kein Ständer da ist, legt man den Bass einfach auf den Boden oder irgendwo an. Wenn es doch mal klonk macht, ist er plötzlich noch cooler geworden. Dieses ganze Schickimicki-Gehabe hat da einfach nichts verloren - zumindest in meinen Augen.

Die ganze Retro-Szene ist einfach aktuell in. Ich seh's im Beruf auch: Die Leute wollen Altholz, rustikales und verrissenes Furnier... alles soll möglichst uralt aussehen, es aber nicht sein, da die maximale Funktion mit dem minimalen Grad an optischer Perfektion gefordert wird. Ich finds super muss ich sagen!
 
Aaalso, bei Zymbeln, also Becken, fürs Schlagzeug sind ja auch "die alten, echten, damals-schon-geilsten und über-die-Jahrzehnte-geilst-eingeschwungenen" Heiligen Grale äusserst, äh, heilig.

Maximale Preise erzielen diejenigen Teile, die "nie geputzt" wurden, sauber sind :D, und bei denen alle Beschriftungen und Stempel 100%ig lesbar sind. Und die keine Dings-und-Dongs haben, nicht mal sogenannte Fleabites (d.h. Mini-Dongs, am Beckenrand). Ne schöne, leichte Patina fördert die Heiligkeit.

bass-guitar

Ich mag durchaus auch alte Zymbeln, so isses nicht.

:-)

Geil find ich immer das DIY-Aging und DIY-Relicing. Pick Guards unters Solarium; kleine Plastikteile in Tee, Kaffee, Coke; Holzteile mit nem Schlüsselbund bewerfen!

:rock:

Nickel- und Chromaging: hab ich vergessen. Zitronensaft? Nee, das ist fürs Zymbelaging, bzw. -putzing. Kann man vielleicht Messingteile am Bass mit bearbeiten. Becken sind ja aus Messing-Zinklegierung. Bronze.

:opa:

Was will ich eigentlich sagen?! Ach so: dem einen taugts, dem anderen nicht. Künstliches Aging, meine ich. Oder Relicing, die Hardcore-Variante. Mir gefällts manchmal - und manchmal nicht. Im Grunde find ichs albern. "Echtgealterte" Instrumente mag ich durchaus.

Bei keinem meiner (Neukauf-) Instrumente war ich ängstlich in Bezug auf kosmetische "Schäden", also kleine Kratzer, Dellen, selbst Lackabplatzer und so weiter. Das sind doch (meist) Gebrauchsgegenstände! Berufsmusiker, die in ihren Sparten Instrumente im fünfstelligen Preisbereich benutzen und für die ihre Instrumente die Einkommensgrundlage darstellen, sind wahrscheinlich ne gesonderte Betrachtung wert.

Aber jetzt bin ich auf dünnem Eis... :embarrassed:

Soweit mein kleiner Essay am Sonntag. Over and out.

:whistle:
 
Also ich muss dem Ganzen auch noch hinzufügen, dass ich künstliches Aging z.B. von Sandberg oder aber auch bei den Roadworns oder dem Fender Customshop durchaus anziehend finde was die Optik betrifft. Nur will in meinem Kopf das Thema "Neu" (und damit auch Neupreis) nicht ganz mit dieser Optik zusammen passen. Die Löcher in meinen Jeans waren damals auch schon immer echt. Nie hätte ich mir eine "vorzerstörte" Hose gekauft.
 
Wenn ich einen neuen Bass kaufe soll der auch neu aussehen.
Wen er gebraucht ist, kann er auch abgerockt sein. Dann ist das ehrlich erspielte Patina.
Generell hört bei mir der Spass auf, wenn die Funktion beeinträchtigt ist.
Hatte da schon einen Sandberg in der Hand, da waren die Achsen der Potis verbogen. Ließen sich nicht gleichmäßig drehen.:O!
Das muss dann für mich nicht mehr sein.
Künstl. gealterte Metallteile finde ich gelinde gesagt bescheuert. Schlecht drehende Schrauben in der Brücke kann ich nicht gebrauchen.
Ich setz mich zuhause hin und wienere meine Bässe, dass alles schöne glänzt und dann kauf ich mir so einen verrosteten Prügel und bezahl auch noch das doppelte.:D:D
Das kann ich dann nicht mehr nachvollziehen.
Liegt vielleicht ein Stück weit daran, dass ich meine musikalische Laufbahn als Blechbläser angefangen habe und da waren sauber, glänzende Instrumente Pflicht.
Und da ich nicht mehr rauche, sehen die Brandflecken an der Kopfplatte eh gekünstelt aus.;-)
Aber klar, jeder wie er möchte. Geschmackssache.
 
Angebot und Nachfrage. Wenn ich ein Fahrzeug verkaufe das ne Beule hat, drückt das den Preis weil es keiner ein verbeultes Auto haben will. Gibt es allerdings einen Beleg dafür das an dieser Beule z.B. der Kopf von (hier den Namen eines Diktators einsetzen) zerschellt ist, will jeder dieses Auto wegen der Beule. Die Story und das Publikum macht den Preis. ;-)
 
Ich mag künstlich gealtertes Zeug nicht wirklich. Ich habe mir z.B. einen neuen Custom Bass bestellt. Den könnte ich auch mit "aging" bekommen. Will ich aber nicht. Der neue ist neu und wird von selber älter. So ist der Lauf der Dinge...

Andererseits habe ich z.B. noch ein älteres Selmer Saxophon. Es ist gut 40 Jahre alt, sieht zwar gebraucht aus, aber nicht übertrieben. Entscheidend ist natürlich immer die Funktion. Ich pflege sämtliche meiner Instrumente sehr gut. Ja, ich liebe und hege sie regelrecht. Auch meine Fender Gitarren Vintage-Amps (3 an der Zahl) sowie mein alter AC30 sind in hervorragendem Zustand. Und das sollen sie auch bleiben. Ein Musikinstrument ist zudem einfach keine Axt mit der ich versuche Bäume zu fällen, sondern ein präzises Arbeitsgerät. Die derzeitige Mentalität des abgerockten und geagten kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Ich mag es nicht, aber jedem das seine.

Letztes Jahr habe ich mein Segelboot (knapp 9m lang) verkauft. Sie war 45 Jahre alt. Auch die wurde immer gut gepflegt, wobei dort natürlich besonders der funktionelle Zustand absolut unzweifelhaft war. Soetwas muss einfach zuverlässig funktionieren und da ist gute Pflege und ständige Kontrolle einfach unabdingbar.....
 
Atlas schrieb:
Ein ge-aged-tes Instrument fasst du einfach ganz anders an...
Zum Vergrößern anklicken....
Absolut richtig ... hätte ich auch nicht gedacht, aber so einen Roadworn-Bass (egal, ob künstlich oder natürlich ge-aged) spielt man wirklich anders - irgendwie rücksichtsloser oder so ... ist wohl eine Kopfsache und schwer erklärbar ...

Tomtom schrieb:
Wenn ich einen neuen Bass kaufe soll der auch neu aussehen. Wen er gebraucht ist, kann er auch abgerockt sein. ...
Zum Vergrößern anklicken....
Darum habe ich mir einen Roadworn-Jazzy gebraucht gekauft :D... und die Schrammen an meinem roten 78er JB waren auch schon großteils vorhanden ;-)

Roadworn.jpg US.jpg
 
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