Mywatt 400 - Transportschaden ? --> Jetzt "mit ohne"

[3fingerbass]

Erster Post im Forum und direkt so ein heikles Thema.

Kurz zu mir:

Hi ich bin Felix, 24 Jahre jung, Student aus dem wunderschönen Sauerland und spiel seit 8 Jahren Bass.

Verstärkertechnisch bin ich vom Hartke HA 3500 über H&K BassBase 600 zum Rack mit Sansamp RBI + dicker Endstufe + viel Klimmbimm und dann zurück zur simplen Variante, dem Mywatt 400 gekommen.

Befeuert werden damit 2 Basstown Bassline Boxen mit 4x10" & 2x12".

Als Bässe kommen 2 Warwick Corvettes, einmal Bubinga und einmal $$ zum Einsatz und gespielt wird Thrash/Death Metal, Hardcorepunk, Coverklassiker und auch gerne funkiges Zeug.

Jetzt zum eigentlichen Problem:

Habe mir den Mywatt 400 Ende November bei Max direkt zu einem sehr guten Weihnachtspreis bestellt. Netter Kontakt, alles schnell geregelt, 1A. Gab ein paar Schwierigkeiten bei der Lieferung (Weihnachtszeit halt), aber letztendlich ist er gestern bei mir angekommen.

Auspacken, angucken, freuen, nochmal gucken...hm da fehlt der Potiknopf für den DI Regler auf der Rückseite, Anleitung & Rechnung nicht dabei, Dreck auf dem weißen Binding der Vorderseite und ein paar kleine Bläschen im Tolex. Alles nicht so schlimm, aber muss nicht sein bei dem Preis.


Ab mit dem Teil in den Proberaum, anschließen, Impendanz auswählen, Power On, kurz warten, Bass stimmen, Standby On, Gain im "Normal Input / Low" und EQ auf 12 Uhr, Presence 0, den Master hoch und....folter die Waldfee, da bekommt das Schlagzeug Füße.
Die Schwärmerei über Mywatt Amps dürfte hier im Forum ja schon bekannt sein und ich mach auch mit: Klasse Sound, geringes bis gar kein Rauschen, super dynamisch, ehrlich bis hinten hin und alles was ich vergessen hab. Selbst die Zerre im Normal Input / High Channel taugt für mich wenn es grade anfängt zu Rotzen.

Nach ner Stunde spielen, kurzes Nervenpils und Konditionsstäbchen zum runterkommen und als ich so auf den Abrissturm gucke, sehe ich, wie mich die 2 äußeren Endstufenröhren schräg durch das Frontgitter angucken, aber erstmal nichts weiter bei gedacht.

Später dann wieder zuhause, wollte ich die gelobten Innereien mal begutachten, schraub den Amp aus dem Chassis und bekomme den ersten Schreck. Jede Menge Kabelreste, Splitter, Unterlegscheiben und mehr fallen aus dem Gehäuse, welches von oben aussieht, als hätte Arni persönlich genau in die Mitte zwischen 3te und 4te KT88 gedrückt.
Der Amp ist auf der Oberseite also nach innen eingedellt und sieht auch sonst nicht so aus, wie auf den Produktfotos oder die, welche ich gesehen und angespielt habe (das waren allerdings 200er). Die ganzen Überbleibsel aus dem Inneren hab ich dann unter "Handmade" abgestempelt, kann ja mal passieren, dass da was flöten geht beim Zusammenbau.

Die Befestigung von Transformator und Ausgangsübertrager sieht mir auch sehr abenteuerlich und zusammengeschustert aus, wieder nicht das was, ich gewohnt war und erwartet hatte.

Um den Amps aus dem Chassis zu bekommen musste an der hinteren oberen Kante Aussparungen angebracht werden, da es sonst gar nicht aus dem Geäuse zu bekommen war.


Jetzt meine Frage:

Sieht das bei den anderen 400er Usern auch so aus, oder hab ich hier die Bastelkiste von Montags mit neu ausprobierten Sachen bekommen die schon ein bisschen länger rumstand (der Staub auf den Bauteilen im Inneren ist glaub ich auch älter als 1 Monat). Lackabplatzer und Kratzer auf der Oberseite und an den Seiten stören mich nicht enorm, sind aber ärgerlich.


Ich find den Sound ja echt genial und hab mich im Vergleich mit Sunn 300t, SVT Cl und AD200b unter anderem für Mywatt entschieden, weil ich "Made mit Hand in Germany" auch ganz gut fand.
Jedes mal wenn ich jetzt auf den Amp gucke, ärger ich mich aber, dass ich das hässliche Entlein bekommen haben soll, das zwar genau das tut was es soll, aber nicht so toll anzusehen ist und das bei dem Preis. Das sollte eigentlich eine Investition (vorerst) fürs Leben werden, mehr Amps gehen später immer. Mittlerweile bin ich aber schon fast soweit, das Teil wieder zurückzuschicken, weil das kann es auf der anderen Seite auch wieder nicht sein.

Auf den Fotos sieht man die ganzen Verwindungen nicht so stark, in Natura siehts noch beschi**ener aus.

 

[Sonic69]

Ich kenne sowas von meinem 100er und 200er nicht.
Hast Du Max mal angeschrieben und mit dem Problem konfrontiert?

 

[Ray Mahogany]

Fotos an Max Weber und reklamieren.
War die Transportverpackung unversehrt, als der Amp bei Dir ankam?
Das sieht eher nach dem Gegenteil aus, was man sonst von Weber gewohnt ist...
Der Trafo sieht nach nem Sturzschaden aus.

 

[Sonic69]

Das sieht eher nach dem Gegenteil aus, was man sonst von Weber gewohnt ist...

Eben, deshalb würde ich erst mal bei ihm nachfragen bevor das in die Öffentlichkeit gebracht wird.

 

[lazarus_04]

Das kann doch eigentlich nur ein Transportschaden sein...

 

[3fingerbass]

Direkt vorweg: Ich will hier nicht Max und seine Amps schlecht machen, im Gegenteil, ich will mich auch über meinen Mywatt freuen und allen davon erzählen.

E-Mail an Max ist auch raus, wollte mich nur vergewissern, ob es nicht doch, zufällig genau SO aussehen sollte.

Und das mit der Öffentlichkeit find ich noch in Ordnung, ich verurteile ja niemanden. Ich hoffe mal es ist ein Transportschaden, dann wissen andere für die Zukunft, dass man sich in der Weihnachtszeit besser keine Boutique Amps bestellt und mit überforderten Paketschubsen liefern lässt.

 

[Mudskipper]

Auspacken, angucken, freuen, nochmal gucken...hm da fehlt der Potiknopf für den DI Regler auf der Rückseite, Anleitung & Rechnung nicht dabei, Dreck auf dem weißen Binding der Vorderseite und ein paar kleine Bläschen im Tolex.

Jede Menge Kabelreste, Splitter, Unterlegscheiben und mehr fallen aus dem Gehäuse, welches von oben aussieht, als hätte Arni persönlich genau in die Mitte zwischen 3te und 4te KT88 gedrückt.

Der Amp ist auf der Oberseite also nach innen eingedellt und sieht auch sonst nicht so aus, wie auf den Produktfotos oder die, welche ich gesehen und angespielt habe (das waren allerdings 200er).

Das alles spricht dafür, dass das Paket dem Zustellerbetrieb runtergeknallt ist, völlig hinüber war. Also wurde das Paket getauscht, Anleitung, Poti als auch Rechnung dabei verbummelt und Dir vor die Tür gestellt.

 

[lazarus_04]

Das alles spricht dafür, dass das Paket dem Zustellerbetrieb runtergeknallt ist, völlig hinüber war. Also wurde das Paket getauscht, Anleitung, Poti als auch Rechnung dabei verbummelt und Dir vor die Tür gestellt.

Interessante Theorie! Das wäre schon sehr kreativ. Das trau ich den Paketschubser nicht zu; allein wegen Zeitdruck und der obligatorischen Haftpflicht.

 

[beate]

Die Haftpflicht ist erloschen, als Du das Paket angenommen hattest: lt. Speditionsgesetz wärest Du verpflichtet gewesen, die Kiste in Anwesenheit des Zustellers zu öffnen und auf Transportschäden zu prüfen (klingt irre, ist aber leider so).

Die Trafos sind richtig dicke Brocken. Wenn das Gerät runterknallt, ist es ziemlich unvermeidlich, dass das Chassis derart verzieht. Das ist fast schon ein wirtschaftlicher Totalschaden ...

 

[lazarus_04]

Die Haftpflicht ist erloschen, als Du das Paket angenommen hattest: lt. Speditionsgesetz wärest Du verpflichtet gewesen, die Kiste in Anwesenheit des Zustellers zu öffnen und auf Transportschäden zu prüfen (klingt irre, ist aber leider so).

Die Trafos sind richtig dicke Brocken. Wenn das Gerät runterknallt, ist es ziemlich unvermeidlich, dass das Chassis derart verzieht. Das ist fast schon ein wirtschaftlicher Totalschaden ...

Jetzt mach' 3fingerbass mal keine Angst! Gesetzlich mag das wohl stimmen; die Versanddienstleister gehen tw. inzwischen einen anderen weg: Mit einer Reklamationsfrist nach Zustellung. Dass hat wohl auch den Grund, weil der Gesetzestext mit der heutigen Realität einfach nicht mehr vereinbar ist und im Streitfall (+entstehendem Präzedenzfall) eine viel größere Lavine losgetreten werden könnte. Aber das sind nur Spekulationen...selbst wenn dem Versender nichts nachzuweisen ist, - wäre ich Hersteller - würde ich so etwas auf kurzen Weg (auf eigene Kosten) regeln und als Lehrgeld ansehen

 

[seppblind]

überforderten Paketschubsen

Wer hat denn das paket geliefert, GLS ?

 

[NoBa]

Richtig hübsch wie die ganzen Anschlussbuchsen schief eingeschraubt sind. Das kann aber kein Transportschaden sein, oder?

 

[tiefesB]

Richtig hübsch wie die ganzen Anschlussbuchsen schief eingeschraubt sind. Das kann aber kein Transportschaden sein, oder?

Nee, das ist die Weitwinkeloptik der Kamera (ernsthaft)

 

[disssa]

Klassischer Fall eines Sturzschadens. Wie schon oben geschrieben, die Trafos sind mit die schwersten Bauteile eines Röhrenamps. Das Amp-Chassis ist nicht verwindungssteif genug, um die auftretenden Lasten bei einem Sturz unversehrt aufzufangen. Daher verbiegt es sich dann gerne mal. Bei einer guten Verpackung ist so ein Sturz nicht unbedingt anzusehen.

 

[Ray Mahogany]

Und das mit der Öffentlichkeit find ich noch in Ordnung, ich verurteile ja niemanden.

Dann ändere bitte auch den Threadtitel auf eine neutrale Frage

 

[3fingerbass]

Danke für die vielen Antworten.

Mittlerweile denke ich auch, dass es von einem Sturz kommen muss.

Zugestellt wurde das Paket mit GLS, bin extra zum Lieferwagen hin und habe mir das Paket vor der Übergabe zeigen lassen und hab es mir genau angeguckt: Äußerlich einwandfrei, nichts zu beanstanden.

Verpackung im Inneren war auch okay, allerdings nicht das Optimum: Luftpolsterfolie war "platt", viele Freiräume und zerbrochene Styroporplatten flogen im Paket herum. Vielleicht wurde da wirklich was getauscht.

Die Anschlussbuchsen auf der Vorderseite sind schnurrstrack, die Speakonbuchsen auf der Rückseite sind tatsächlich schief, das sollte von der Wölbung der Rückseite kommen, die ist auch verzogen.

Ich warte erstmal Max Antwort ab und berichte dann weiter. Vielleicht sollte ich die 450km Anfahrt nach Fürth einfach in Kauf nehmen, um die östliche Basserwelt auch mal kenenzulernen.

 

[beate]

Verpackung im Inneren war auch okay, allerdings nicht das Optimum: Luftpolsterfolie war "platt", viele Freiräume und zerbrochene Styroporplatten flogen im Paket herum. Vielleicht wurde da wirklich was getauscht.

Getauscht?

Wohl eher geshaked?

Wovon mag die platte Luftpolsterfolie wohl gekommen sein? Und das zerbrochene Styropor?

Weil die Bedienungsanleitung fehlte, solltest Du den Max ja fragen, ob die Kiste wirklich die gleiche war, in die er den Amp gesteckt hatte?

Für Max Weber ist das jetzt mindestens so großer Mist wie für Dich - er muss Dir einen neuen Amp bauen und bekommt einen Haufen gebrauchter Teile im Wert von O(1000) € zurück, die seine Marge zu einem großen Teil wieder auffressen dürften.

 

[alice d.]

und wieder was gelernt: röhrenamps läßt man sich nicht in der für paketfritzen stressigen weihnachtszeit schicken.

ich kann nicht behaupten, daß herr weber bei mir irgendwo unsauber gearbeitet hätte. das tolex ist überall sehr sauber verarbeitet, innen ist alles schick... nur die chickenheads hab ich pedant irgendwann mal mit dem geodreieck justiert.
probleme hatte ich nur mit den verschleißteilen: ich hatte zwei schlechte röhren erwischt.

 

[3fingerbass]

Ich sag getauscht, weil die Styroporstücke, auf denen man die Abdrücke von den Ampfüßen sieht, als Lückenfüller zwischen Amp und Karton gesteckt wurden.

Die Luftpolsterfolie lag oben auf, unter dem Amp befand sich so ausgefranstes Pappmaterial, das auch ganz gut dämpfte.

Bis jetzt habe ich auf solche Kleinigkeiten bei der Verpackung nicht geachtet, auch wenn es mich beim Auspacken etwas stutzig machte. Ab jetzt werde ich Auspackaktionen von teuren Teilen filmen, um im Schadensfall wenigstens ein bisschen in der Hand zu haben.

Wirtschaftlich kann man die Situation wohl wirklich vergessen. Einerseits hab ich bekommen wofür ich gezahlt hab, andererseits nicht in dem Zustand wie es vom Erbauer gedacht war. Die Unbekannte in dieser Gleichung ist halt der Postweg, den man schlecht kontrollieren und anfechten kann.

 

[W.A.S.P.chen]

Ach Du scheiße, das ist übel. Drücke Dir die Daumen, daß Du nicht der total gearschte bist.

Ab jetzt werde ich Auspackaktionen von teuren Teilen filmen, um im Schadensfall wenigstens ein bisschen in der Hand zu haben.

Yo, sollte man immer machen, aber in der Aufreissfreude, kenn ich.
Wichtiger ist eher, die Einpackaktion zu filmen bzw. sonstwie zu dokumentieren, grad bei so Kleinserienkram macht das Sinn. Vor allem wenn man keine gelabelten Kartons verwendet. Dann ist es auch sinnvoll, nur neue Kartons zu verwenden und nen Papier-Firmenaufkleber (Spucki) drauf zu babschen. Eine Bekannte von mir onlinehandelt mit so Keramikkram und Kunsthandwerksgedödel, da gibt's halt mal Matsch. Ein "zerbrechlich"-Sticker mindert die Werfbarkeit eines kleinen, leichten Paketes eben auch nicht. Die mailt jedem Kunden vor Versand Bilder mit der Bitte, das sofort zu checken. Produkt, Paket gepackt offen, Paket zu. Und bei DHL geht das somit mit der Schadensregulierung wohl auch relativ easy.