vintage
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Ich muß mir das zum Glück auch nicht mehr antun.
Seit gut 3 Jahren bin ich diesbezüglich mit meinen beiden Bässen absolut glücklich. Sozusagen "GAS-Trocken".
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- Ersteller jazzmattezz
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Seit gut 3 Jahren bin ich diesbezüglich mit meinen beiden Bässen absolut glücklich. Sozusagen "GAS-Trocken".
Chuck
MusicMan
Einer schöner wie der andere!
GAS Trocken??? das hätte ich auch gerne. es kommt immer wieder.
Würde ich morgen im Lotto gewinnen ginge gleich eine Bestellung raus:
https://reverb.com/item/13578913-1952-fender-precision-bass-butterscotch-blonde
https://reverb.com/item/15750249-fender-precision-bass-1957-2-tone-sunburst
https://reverb.com/item/13196126-fe...ite-matching-headstock-6-61-on-bottom-of-neck
Danach sollte man GASfrei sein aber ich bin sicher... Ich wäre es trotzdem nicht.
Also hilft im Moment nur kalter Entzug.
Würde ich morgen im Lotto gewinnen ginge gleich eine Bestellung raus:
https://reverb.com/item/13578913-1952-fender-precision-bass-butterscotch-blonde
https://reverb.com/item/15750249-fender-precision-bass-1957-2-tone-sunburst
https://reverb.com/item/13196126-fe...ite-matching-headstock-6-61-on-bottom-of-neck
Danach sollte man GASfrei sein aber ich bin sicher... Ich wäre es trotzdem nicht.
Also hilft im Moment nur kalter Entzug.
allerbässt
Tut nichts zur Sache!
Sind bestimmt geile Instrumente. Leider für mich etwas zu teuer. Was mich dabei aber immer wieder fasziniert, sind die zusätzlichen Versandkosten. Die könnten bei den Preisen auch inklusive sein...
Da bin ich ja mit meinem '56 SCPB noch fast "billig" davongekommen...
Für uns hier im verarmten Ruhrgebiet trotzdem noch zu teuer.
_______________________________________________________
Vom Kopf her ist für mich das 51 er Modell immer noch ganz oben, klanglich aber eher der 57 er Splitcoil.
Meine musikalischen Vorbilder der 50 er Jahre haben diese Bässe damals ganz neu gekauft, und ich könnte mich ja noch damit anfreunden so einen Bass ganz neu gebaut zu kaufen. Aber irgendwie geht Fender immer wieder für mich nicht tragbare Kompromisse bei den Reissues ein. Wenn ich schon das 'gewollt aber nicht gekonnte' Blonde des Custom Shop sehe... oder einen Quatersawn Hals. Neeee, geht gar nicht.
Ich bleibe da noch lieber noch solo als mit einer falschen Blondine auf die Bühne zu gehen.
Chuck
MusicMan
Lire. Italienische Lire...Wie jetzt? Die Preise sind alte spanischen Peseten?
Ich hab heute die Familien-Mitragsschlaf-Session dazu missbraucht ausgiebig auf mein neuen (gebrauchten) Roadworn zu Datteln und kann es nur immer wieder wiederholen „ Love Love Love
„
Leider hatte ich immernoch keine Gelegenheit ihn inner Band von der Leine zu lassen. Aber der Gerät ist vorab dennoch sowas von Endgeil.
Mit O. Ohne Pedale. Trocken oder mit FMC Retro preamp. Es ist immer eine Freude, dieses Teil.
Das ist ein Bass der mich zum Spielen verleitet und inspiriert.
Diese Möhre hab ich ewig gesucht.
Mit guma Drive gibt es ein Gewitter das will man kaum glauben.
Precision Mission ist sicher kaum zu toppen für mich.
@Bug sollte froh sein dass er seinen nicht los wird.
„Leider hatte ich immernoch keine Gelegenheit ihn inner Band von der Leine zu lassen. Aber der Gerät ist vorab dennoch sowas von Endgeil.
Mit O. Ohne Pedale. Trocken oder mit FMC Retro preamp. Es ist immer eine Freude, dieses Teil.
Das ist ein Bass der mich zum Spielen verleitet und inspiriert.
Diese Möhre hab ich ewig gesucht.
Mit guma Drive gibt es ein Gewitter das will man kaum glauben.
Precision Mission ist sicher kaum zu toppen für mich.
@Bug sollte froh sein dass er seinen nicht los wird.
Wenn ich dann auch mal meinen Senf dazu geben darf:
Ich glaube ja, viele laufen da dem falschen „Mojo“ hinterher. Die Wahrscheinlichkeit, eines dieser Magic-Instrumente irgendwie, -wann oder -wo zu ergattern, ist doch wie Lotto spielen, nur dass die Gewinnwahrscheinlichkeit seit Jahren und mit jedem Tag exponentiell abnimmt. Die wirklich guten Instrumente sind zu 99% schon lange unter Dach und Fach. Inzwischen werden die 70er und 80er Instrumente mit viel Vodoo angepriesen und und selbst 7ender versucht, mit Reissues die hechelnde Gemeinde zufrieden zu stellen. In den 80ern und 90ern waren diese Instrumente als leblose und schwere Kisten verpönt. Das ist ein kompletter Markt, der da entstanden ist. Von den zurechtgeraspelten Roadworn-Fakes will ich mal gar nicht sprechen.
Meine aktive Zeit entspringt diesen Jahrzehnten; ich habe bis in die späten 90er jede Menge dieser Instrumente gehört und angefasst und da wahren wirklich unglaublich viele tote Hobel dabei. Diese Hobel werden heute nach 20-30 Jahren natürlich mit Vintage-Vodoo angepriesen zu Preisen, da rollt es mir die Fußnägel hoch!
Ich möchte euch eine Geschichte erzählen:
Ein entfernter Bekannter sprach mich in den 90ern in der Kneipe an, ob ich mir einen Bass anschauen könnte, er hätte ihn aus einer „Spielschuld“ erstanden. Wir verabredeten uns, und er brachte mir ein altes Gigbag. Darin war ein völlig abgeranzter, reudiger P-Bass. Der Body war abgeschmirgelt und mit einer hässlich Orangen Beize angeschmiert worden, am Steg ein hässliches Loch, wo woll ein Bridge-J-PU rein sollte. Der Hals war mit der Kneifzange entgrätet worden und sah entsprechend zerstört aus. Ein Logo auf der Kopfplatte war nicht zu erkennen. Ich sagte dem Kollegen gleich, dass der Wert dieses Instruments gegen Null ginge. Doch um ihm einen Gefallen zu machen, nahm ich das Ding mit zum Gitarrentechniker meines Vertrauens. Dieser besah sich das Teil kopfschüttelnd, und dann schraubten wir den Hals ab. Was stand da? - 61 - Wir entfernten den Pickup - 5/61 - beides mit schwarzem Stift von Hand in’s Holz geschrieben. Nach ausgiebigen Recherchen stand fest: Das wäre ein 7ender P-Bass, wenn er denn als solcher noch existieren würde . Noch dazu auf den Monat so alt wie ich!
Was tun?
Ich habe dem Bekannten 300 DM für das Teil gegeben, damit war er glücklich. Wir haben eine gute Gitarrenbauwerkstatt ausgesucht und den Bass für etwa 1500 DM in den Zustand versetzen lassen, in dem er wäre, wenn er ein glückliches Leben gehabt hätte: Bridge PU-Loch zumachen, lackieren (Vintage-weiß), bundieren und Hals richten. Das hat etwa ein Jahr gedauert damals. Ein illegales 7ender-Decal ist auch wieder drauf plus Badass-Bridge und D-Tuner. Dieser Bass ist aufgrund seines (Holz-) Alters für mich bestimmt und wird nie mehr gehen, trotz Baseballschläger-Hals. Das war Vorsehung und so habe ich meinen Vodoo-Bass gefunden (oder er mich?). Das Mojo steckt in seinen ersten 35 Lebensjahren, was immer da passiert ist. Seit über 20 Jahren sind wir nun gute Freunde.
Was will ich damit sagen? Ich glaube ja, so ein Instrument findet man nicht auf EBay, Reverb oder sonstwo in den Kleinanzeigen. Schon gar nicht einfach so mal. Die ganze Szene ist ein ausgebuffter Antiquitäten-Markt, auf dem mit den glorifizierten Wünschen der GAS-geilen Käuferschicht gebuhlt wird.
Mein neustes Spielzeug ist ein aktueller Jazzbass (AM Pro) von der Stange. Der ist nicht besser als tausende andere J-Bässe da draußen, aber eben auch nicht schlechter. Ich glaube, die Fa. 7ender hat ihre Produkte heute total im Griff - das sollte sie wohl auch tunlichst als legendäre Gitarrenbaufirma. Meine Erfahrung ist, man bekommt heute punktgenau das Produkt das sie versprechen, nicht mehr und nicht weniger. Die Preise sind heute wie auch in den 70ern, 80ern usw. immer zwischen teuer und unerschwinglich, da hat sich „inflationsbereinigt“ rein gar nichts gegenüber meiner Jugend geändert. Das günstigere Segment wird heute sogar mit Squier und Player bedient, das ist doch supi!
Ich bin sicher, mein CNC-gefräster Neubass und ich werden gute Freunde, das „Mojo“ mach ich mir schon selbst.
Wo ich nicht so mit kann ist der inflationäre An- und Verkauf von Wanderpokalen für die Vitrine auf der Suche nach dem heiligen Grahl mit einer Schnäppchenpreisjägerphilosophie, die mehr dem Konsumgötzen als einem tollen, kreativen Hobby/Beruf(-ung) dient.
Habe fertig, haut rein, roggnroll!
Ich glaube ja, viele laufen da dem falschen „Mojo“ hinterher. Die Wahrscheinlichkeit, eines dieser Magic-Instrumente irgendwie, -wann oder -wo zu ergattern, ist doch wie Lotto spielen, nur dass die Gewinnwahrscheinlichkeit seit Jahren und mit jedem Tag exponentiell abnimmt. Die wirklich guten Instrumente sind zu 99% schon lange unter Dach und Fach. Inzwischen werden die 70er und 80er Instrumente mit viel Vodoo angepriesen und und selbst 7ender versucht, mit Reissues die hechelnde Gemeinde zufrieden zu stellen. In den 80ern und 90ern waren diese Instrumente als leblose und schwere Kisten verpönt. Das ist ein kompletter Markt, der da entstanden ist. Von den zurechtgeraspelten Roadworn-Fakes will ich mal gar nicht sprechen.
Meine aktive Zeit entspringt diesen Jahrzehnten; ich habe bis in die späten 90er jede Menge dieser Instrumente gehört und angefasst und da wahren wirklich unglaublich viele tote Hobel dabei. Diese Hobel werden heute nach 20-30 Jahren natürlich mit Vintage-Vodoo angepriesen zu Preisen, da rollt es mir die Fußnägel hoch!
Ich möchte euch eine Geschichte erzählen:
Ein entfernter Bekannter sprach mich in den 90ern in der Kneipe an, ob ich mir einen Bass anschauen könnte, er hätte ihn aus einer „Spielschuld“ erstanden. Wir verabredeten uns, und er brachte mir ein altes Gigbag. Darin war ein völlig abgeranzter, reudiger P-Bass. Der Body war abgeschmirgelt und mit einer hässlich Orangen Beize angeschmiert worden, am Steg ein hässliches Loch, wo woll ein Bridge-J-PU rein sollte. Der Hals war mit der Kneifzange entgrätet worden und sah entsprechend zerstört aus. Ein Logo auf der Kopfplatte war nicht zu erkennen. Ich sagte dem Kollegen gleich, dass der Wert dieses Instruments gegen Null ginge. Doch um ihm einen Gefallen zu machen, nahm ich das Ding mit zum Gitarrentechniker meines Vertrauens. Dieser besah sich das Teil kopfschüttelnd, und dann schraubten wir den Hals ab. Was stand da? - 61 - Wir entfernten den Pickup - 5/61 - beides mit schwarzem Stift von Hand in’s Holz geschrieben. Nach ausgiebigen Recherchen stand fest: Das wäre ein 7ender P-Bass, wenn er denn als solcher noch existieren würde . Noch dazu auf den Monat so alt wie ich!
Was tun?
Ich habe dem Bekannten 300 DM für das Teil gegeben, damit war er glücklich. Wir haben eine gute Gitarrenbauwerkstatt ausgesucht und den Bass für etwa 1500 DM in den Zustand versetzen lassen, in dem er wäre, wenn er ein glückliches Leben gehabt hätte: Bridge PU-Loch zumachen, lackieren (Vintage-weiß), bundieren und Hals richten. Das hat etwa ein Jahr gedauert damals. Ein illegales 7ender-Decal ist auch wieder drauf plus Badass-Bridge und D-Tuner. Dieser Bass ist aufgrund seines (Holz-) Alters für mich bestimmt und wird nie mehr gehen, trotz Baseballschläger-Hals. Das war Vorsehung und so habe ich meinen Vodoo-Bass gefunden (oder er mich?). Das Mojo steckt in seinen ersten 35 Lebensjahren, was immer da passiert ist. Seit über 20 Jahren sind wir nun gute Freunde.
Was will ich damit sagen? Ich glaube ja, so ein Instrument findet man nicht auf EBay, Reverb oder sonstwo in den Kleinanzeigen. Schon gar nicht einfach so mal. Die ganze Szene ist ein ausgebuffter Antiquitäten-Markt, auf dem mit den glorifizierten Wünschen der GAS-geilen Käuferschicht gebuhlt wird.
Mein neustes Spielzeug ist ein aktueller Jazzbass (AM Pro) von der Stange. Der ist nicht besser als tausende andere J-Bässe da draußen, aber eben auch nicht schlechter. Ich glaube, die Fa. 7ender hat ihre Produkte heute total im Griff - das sollte sie wohl auch tunlichst als legendäre Gitarrenbaufirma. Meine Erfahrung ist, man bekommt heute punktgenau das Produkt das sie versprechen, nicht mehr und nicht weniger. Die Preise sind heute wie auch in den 70ern, 80ern usw. immer zwischen teuer und unerschwinglich, da hat sich „inflationsbereinigt“ rein gar nichts gegenüber meiner Jugend geändert. Das günstigere Segment wird heute sogar mit Squier und Player bedient, das ist doch supi!
Ich bin sicher, mein CNC-gefräster Neubass und ich werden gute Freunde, das „Mojo“ mach ich mir schon selbst.
Wo ich nicht so mit kann ist der inflationäre An- und Verkauf von Wanderpokalen für die Vitrine auf der Suche nach dem heiligen Grahl mit einer Schnäppchenpreisjägerphilosophie, die mehr dem Konsumgötzen als einem tollen, kreativen Hobby/Beruf(-ung) dient.
Habe fertig, haut rein, roggnroll!
@Herr Mosa
Es geht ja nicht nur um das reine Musik machen. Das kann man mit jedem guten Instrument, auch mit billigen. Ist dann aber für mich wie mit dem neuen VW Golf zum Oldtimertreffen fahren, wie Wein aus dem Pappbecher trinken oder Lindy Hop mit dem lila Ballongseide Jogger tanzen.
Geht alles... aber nix für mich.
Es geht ja nicht nur um das reine Musik machen. Das kann man mit jedem guten Instrument, auch mit billigen. Ist dann aber für mich wie mit dem neuen VW Golf zum Oldtimertreffen fahren, wie Wein aus dem Pappbecher trinken oder Lindy Hop mit dem lila Ballongseide Jogger tanzen.
Geht alles... aber nix für mich.
Was mittlerweile Vintage wäre
.So muss man das auch wirklich sehen. die Leute kaufen halt auch Geschichte.
Ich habe ja einen sehr bekannten Vintageladen 25Min von mir entfernt. Da rausche ich alle halbe Jahre rein, grabbel da ein bisschen rum und gehe wieder. Paar Sachen finde ich geil, Viele nicht aber immer das Gefühl: Nice, aber muss ich für meinen Glück nicht haben.
Ich habe z.B. mit einem ESP 400 JB von 1984 einen tollen 60s Style JB, das ist mein "Vintage-Bass", reicht mir
.
MrTommyGrowls
Heavy Gear Rotation
Jo das ist ein roadworn body mit mex noir hals und tonerider pickup. Deshalb darf mein originaler rw auch gehen
jazzmattezz
Well-Known Member
Ich für mich würde es nicht so nennen. Ich würde es eher Liebhaberei nennen.
Von einem Hype kann man meines Erachtens auch wirklich nicht mehr sprechen.
Den gab es vielleicht mal Ende der 80er. Es lag aber eher daran, dass die großen Marken wie Fender, Gibson etc. nur noch Plastikkram (übertrieben) produziert haben und die 'alten' Werte vernachlässigt haben.
Jetzt sieht es anders aus mit Roadworn und American Vintage (oder Original) Serien bauen sie Instrumente die wieder genau diese Werte verinnerlichen.
Meines Erachtens nach muss man als Player daher nicht mehr auf Vintage Instrumente zurückgreifen.
Als Liebhaber jedoch schon...
BergiaBurns
My Bass is on Fire♨
Schöne Geschichte, gibt es noch Vorher/Nacher Fotos und von der Reha?Wenn ich dann auch mal meinen Senf dazu geben darf:
Ich glaube ja, viele laufen da dem falschen „Mojo“ hinterher. Die Wahrscheinlichkeit, eines dieser Magic-Instrumente irgendwie, -wann oder -wo zu ergattern, ist doch wie Lotto spielen, nur dass die Gewinnwahrscheinlichkeit seit Jahren und mit jedem Tag exponentiell abnimmt. Die wirklich guten Instrumente sind zu 99% schon lange unter Dach und Fach. Inzwischen werden die 70er und 80er Instrumente mit viel Vodoo angepriesen und und selbst 7ender versucht, mit Reissues die hechelnde Gemeinde zufrieden zu stellen. In den 80ern und 90ern waren diese Instrumente als leblose und schwere Kisten verpönt. Das ist ein kompletter Markt, der da entstanden ist. Von den zurechtgeraspelten Roadworn-Fakes will ich mal gar nicht sprechen.
Meine aktive Zeit entspringt diesen Jahrzehnten; ich habe bis in die späten 90er jede Menge dieser Instrumente gehört und angefasst und da wahren wirklich unglaublich viele tote Hobel dabei. Diese Hobel werden heute nach 20-30 Jahren natürlich mit Vintage-Vodoo angepriesen zu Preisen, da rollt es mir die Fußnägel hoch!
Ich möchte euch eine Geschichte erzählen:
Ein entfernter Bekannter sprach mich in den 90ern in der Kneipe an, ob ich mir einen Bass anschauen könnte, er hätte ihn aus einer „Spielschuld“ erstanden. Wir verabredeten uns, und er brachte mir ein altes Gigbag. Darin war ein völlig abgeranzter, reudiger P-Bass. Der Body war abgeschmirgelt und mit einer hässlich Orangen Beize angeschmiert worden, am Steg ein hässliches Loch, wo woll ein Bridge-J-PU rein sollte. Der Hals war mit der Kneifzange entgrätet worden und sah entsprechend zerstört aus. Ein Logo auf der Kopfplatte war nicht zu erkennen. Ich sagte dem Kollegen gleich, dass der Wert dieses Instruments gegen Null ginge. Doch um ihm einen Gefallen zu machen, nahm ich das Ding mit zum Gitarrentechniker meines Vertrauens. Dieser besah sich das Teil kopfschüttelnd, und dann schraubten wir den Hals ab. Was stand da? - 61 - Wir entfernten den Pickup - 5/61 - beides mit schwarzem Stift von Hand in’s Holz geschrieben. Nach ausgiebigen Recherchen stand fest: Das wäre ein 7ender P-Bass, wenn er denn als solcher noch existieren würde . Noch dazu auf den Monat so alt wie ich!
Was tun?
Ich habe dem Bekannten 300 DM für das Teil gegeben, damit war er glücklich. Wir haben eine gute Gitarrenbauwerkstatt ausgesucht und den Bass für etwa 1500 DM in den Zustand versetzen lassen, in dem er wäre, wenn er ein glückliches Leben gehabt hätte: Bridge PU-Loch zumachen, lackieren (Vintage-weiß), bundieren und Hals richten. Das hat etwa ein Jahr gedauert damals. Ein illegales 7ender-Decal ist auch wieder drauf plus Badass-Bridge und D-Tuner. Dieser Bass ist aufgrund seines (Holz-) Alters für mich bestimmt und wird nie mehr gehen, trotz Baseballschläger-Hals. Das war Vorsehung und so habe ich meinen Vodoo-Bass gefunden (oder er mich?). Das Mojo steckt in seinen ersten 35 Lebensjahren, was immer da passiert ist. Seit über 20 Jahren sind wir nun gute Freunde.
Was will ich damit sagen? Ich glaube ja, so ein Instrument findet man nicht auf EBay, Reverb oder sonstwo in den Kleinanzeigen. Schon gar nicht einfach so mal. Die ganze Szene ist ein ausgebuffter Antiquitäten-Markt, auf dem mit den glorifizierten Wünschen der GAS-geilen Käuferschicht gebuhlt wird.
Mein neustes Spielzeug ist ein aktueller Jazzbass (AM Pro) von der Stange. Der ist nicht besser als tausende andere J-Bässe da draußen, aber eben auch nicht schlechter. Ich glaube, die Fa. 7ender hat ihre Produkte heute total im Griff - das sollte sie wohl auch tunlichst als legendäre Gitarrenbaufirma. Meine Erfahrung ist, man bekommt heute punktgenau das Produkt das sie versprechen, nicht mehr und nicht weniger. Die Preise sind heute wie auch in den 70ern, 80ern usw. immer zwischen teuer und unerschwinglich, da hat sich „inflationsbereinigt“ rein gar nichts gegenüber meiner Jugend geändert. Das günstigere Segment wird heute sogar mit Squier und Player bedient, das ist doch supi!
Ich bin sicher, mein CNC-gefräster Neubass und ich werden gute Freunde, das „Mojo“ mach ich mir schon selbst.
Wo ich nicht so mit kann ist der inflationäre An- und Verkauf von Wanderpokalen für die Vitrine auf der Suche nach dem heiligen Grahl mit einer Schnäppchenpreisjägerphilosophie, die mehr dem Konsumgötzen als einem tollen, kreativen Hobby/Beruf(-ung) dient.
Habe fertig, haut rein, roggnroll!
Andreas_SH
Groove Agent
Wann gibts hier mal den "Gefällt mir NICHT" Button ?
precision78
Well-Known Member
@Herr Mosa:
Den Ausführungen kann ich nicht ganz zustimmen.
Es tauchen tatsächlich immer noch gute, alte Instrumente auf dem Gebrauchtmarkt auf. Ich habe z.B. vor kurzem im kleinen Gitarrenladen in meiner Stadt einen hervorragenden Precision Special von 1980 erworben, welchen der Erstbesitzer dort in Kommission gegeben hat.
Ich habe auch einen neuen American Elite Jazz Bass, ein schönes Instrument, mit welchem ich sehr zufrieden bin. Trotzdem fühlt sich ein alter Bass einfach anders an, in jeder Hinsicht. Und das lässt sich nicht bestreiten...
Den Ausführungen kann ich nicht ganz zustimmen.
Es tauchen tatsächlich immer noch gute, alte Instrumente auf dem Gebrauchtmarkt auf. Ich habe z.B. vor kurzem im kleinen Gitarrenladen in meiner Stadt einen hervorragenden Precision Special von 1980 erworben, welchen der Erstbesitzer dort in Kommission gegeben hat.
Ich habe auch einen neuen American Elite Jazz Bass, ein schönes Instrument, mit welchem ich sehr zufrieden bin. Trotzdem fühlt sich ein alter Bass einfach anders an, in jeder Hinsicht. Und das lässt sich nicht bestreiten...
Das koennen wir Dir nicht antun
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