Jazz is not dead.....

[Deleted member 79364]

Wenn ich mich richtig erinnere, ergab sich mein Weg zum Jazz über Fusion Music.
Dem vorweg war Rock Music für mich Mitte/Ende 70ger am Ende.

Glücklicher Weise hab' ich mich an Santana erinnert, seine Musik hat meine Sinne aufgelockert und den Weg zur Fusion Musik bereitet (John Mclaughlin)
Ich gebe zu, ich hab's nicht auf Anhieb gerafft, aber die schiere Gewalt der E-Gitarre(n) haben sich enorm magnetisch ausgewirkt.
(Ähnlich wie bei King Crimson's 21st Century Schizoid Man )



Eine andere wichtige Scheibe für mich war diese hier. Wer die Namen kennt, weiss welche Türen sich hier öffnen.



Eine weitere Brücke ergab sich durch Santana's Bruder Jorge (Malo) und einer Cover Aufnahme von Santana's "Europa".
Damit waren die Türen in die Latein-Amerikanische Sphäre weit offen.

 

[4enima]

Den Einstieg zum Jazz hatte ich mit Brubeck's Take 5, Wes Montgomery, Coltrane und natürlich mit Zappa.

Take Five ist so die erste Jazznummer die sich bei mir festgebrannt hat und das obwohl bei mir im Elternhaus öfter mal Diverses aus Fusion & Co. lief (Billy Cobham, Miles Davis, Stanley Clarke und auch Zappa, aber irgendwie hab ich für mich nie die Muse gefunden mich da wirklich mal selbst rein zu hören, vor allem Zappa, wenn er auch noch so genial sein muss).

Aktuell feier ich solche (für mich) Neuentdeckungen ab:


Einfach geil was die für ein smoothen Soundteppich ablegen


Erik Truffaz find ich zum Teil auch sehr geil, aber so ein richtiger Jazzer werd ich vermutlich nicht mehr werden

 

[Deleted member 79364]

Ein regelmäßiger Gig im Münchner Jazz Club an der Leopold Straße, der mich (seiner Zeit) sehr inspiriert hat.



Daraus hat sich mein "Ground Game" entwickelt: 'Always get to the Root of the Music"

 

[Deleted member 79364]

America came a long way, in Sachen Jazz

 

[Jost Halenta]

Meine Influencer waren und sind Allan Holdsworth (R.I.P.). Jaco Pastorius (R.I.P). Alphonse Mouzon (R.I.P.). Bill Bruford, T.J. Helmerich, Al DiMeola, John MchLaughlin, Brett Garsed, Mark King,
Marcus Miller, Alain Caron, Gamalon, UK, T.M. Stevens, Brand X, Return to Forever, Kraan (mit Hellmut Hattler am Bass), Lenny White, Mads Eriksen, Greg Howe, Steve Vai, Joe Satriani, Drei vom Rhein, u.v.m.

 

[8Miles]

Ich komme aus Kiel, und das war Ende der 60er bis Ende der 70er eine Hochburg des Modern Jazz (im Gegensatz zu Hamburg, wo die Dixie-Wixies regierten, sorry, so haben wir die Dixieländer damals verhöhnt). Weil ich als 15-jähriger Bass-Novize Kontakt zu älteren Studenten/Musikern bekommen habe, bin ich - unter Umgehung von Deep Purple, Beatles & Co - gleich bei Hancock, Miles usw. gelandet. Und bei Joe Farrel, Chick, Gary Burton usw. usw. Meine früheste Jazz-Berühung als Bassist war Hot Rats von Zappa - m.E. ähnlich bahnbrechend wie Bitches Brew, das etwas später entstanden ist. Ich spiele die Platte heute noch gerne "along". Mein erstes Modern Jazz Konzert als Zuhörer war mit Phil Woods European Rhythm Machine und Daniel Humair am Schlagzeug. Wow, harter Stoff für einen 15 oder 16-jährigen. Aber damals war Modern Jazz (jedenfalls in Kiel) jung – Musiker und Publikum etwa gleich alt. Those where the days…

 

[whitewater]

Also nix gegen @whitewater , aber interessiert das irgendwen?

Na wenn Du meinst..ich hab the man with the Horn live gesehen. Das fand ich schon spannend :p
Aber es gab in Frankfurt in den 80ern eh eine sehr aktive Jazz-Szene, nicht nur die alten Herren auch Sagmeister, Kraus, Winkel, da bist Du nicht dran vorbeigekommen. Wer Musik gemacht hat hat halt auch gejazzt. Na gut, Vaddern nicht, der blieb beim Kammerorchester, da war mit Hindemith Schluß.
Und beim Benefiz Open Air für Peter Couras Gitarrenladen haben die Monotones Birdland gespielt. Wer übt fällt den Kollegen in den Rücken!

 

[EADG]

Eine andere wichtige Scheibe für mich war diese hier. Wer die Namen kennt, weiss welche Türen sich hier öffnen.

Die drei hab ich live gesehen. Loreley Freilichtbühne, nachmittags Spätsommersonnenschein, Kaffee, Pflaumenkuchen, Sahne. Im Vorprogramm war Birelli Langrene

 

[seppblind]

Die erste JazzRock-Scheibe war wohl Splendido Hotel von Al di Meola.

Dann gab es eine Scheibe von Chick Corea mit einem Typ namens Stanley Clarke......

Al Di Meolas Land of the Midnight Sun

Bei mir wars gegen ende der 70er jahre ein fließender übergang
von Beatles, Disco, Queen, Deep Purple, EWF, Chicago...
zu Colosseum 2, Cream, Weather Report, Chick Corea,
H. Hancock, Sanborn, S. Clarke, Jaco, Miles...

Was täte ich in zeiten wie diesen ohne Jazz ? !

 

[Tommes]

Frankfurt

Mangelsdorf solo

 

[cwegy]

Mangelsdorf solo

Hammer, was für ein Musiker. Hab noch ein paar CDs vom United Jazz and Rock Ensemble

 

[Lala]

Der erste Jazz den ich gehört habe war mein Bruder auf der Posaune im Nebenzimmer, der sich zum Entsetzen meiner Eltern von Klassik und Posaunenchor langsam aber sicher zum Jazz bewegte. Er ist heute Posaunist und lebt (leider) in Australien. Ich vermisse sein Spiel im Nebenzimmer immer noch.
Edit: Sein erster Kontakt mit Jazz war ... Mangelsdorf.

 

[Deleted member 79364]

Mr Magic!

 

[Jost Halenta]

Das erste was ich im Jazz-Rock Bereich in die Finger bekam war Al DiMeola - Land of the Midnight Sun und ich werde nie vergessen wie dumm ich aus der Wäsche geschaut habe. Da waren gleich drei "Monster" auf einmal, die technisch auf einem Level spielten, das ich so noch nie gehört hatte. Al DiMeola, Alphonse Mouzon und Jaco Pastorius. Ich war völlig perplex.

 

[8Miles]

Das erste was ich im Jazz-Rock Bereich in die Finger bekam war Al DiMeola - Land of the Midnight Sun und ich werde nie vergessen wie dumm ich aus der Wäsche geschaut habe. Da waren gleich drei "Monster" auf einmal, die technisch auf einem Level spielten, das ich so no7070ch nie gehört hatte. Al DiMeola, Alphonse Mouzon und Jaco Pastorius. Ich war völlig perplex.

Ab Mitte der 70 hatte sich der Fusion bzw. Rock Jazz imho etabliert. Gefühlt im Wochenrythmus warfen große Größen des modernen Jazz, nicht ganz so große Größen und simple Epigonen Platten auf den Markt, die in meinen Ohren immer austauschbarer klangen. Den Schritt von Chicks erster Return to Forever-Besetzung zu Romantic Warrior habe ich z.B. nicht mehr mitgemacht. Oder John Mc Laughlin: Inner Mountain Flame und Birds of Fire habe ich geliebt, was danach kam, ging mir zeitweise sogar auf den Wecker. Da ich ja schon einge Jahre fast ausschließlich Modern Jazz hörte und spielte - ich war ein Jazz Snob - und das Zeug der frühen Siebziger in meinen Ohren immer noch viel frischer und aufregender klang, habe ich mich Ende der Siebziger langsam vom Jazz wegbewegt - hin zu Earth, Wind and Fire & Co und sogar zu Pop 'a la Eurythmics. Diese Musik war für mich vergleichsweise neu. Noch später bin ich dann bei Bowie gelandet, auch dem frühen, dann über Chic & Co wieder bei Miles (Tutu usw.) Inzwischen höre ich nur noch wenig Jazz und wenn, dann die späten Sechziger und frühen Siebziger – und natürlich die Klassiker. Mein Spiel und meine ganze Musikauffassung ist aber weiter sehr stark vom Jazz geprägt – nicht verkehrt, finde ich.

 

[TomW]

Den Jazz habe ich mir richtiggehend erarbeitet - mit Hilfe von Joachim-Ernst Berendts Jazz-Bibel ... die vielen guten Album-Vorschläge bildeten dann auch die Grundlage für meine Sammlung, die mittlerweile so an die 150 CDs umfasst .... das reicht von Louis Armstrong sowie Charlie Parker und Dizzy Gillespie über Miles Davis und John Coltrane bis zu Herbie Hancock, Branford Marsalis, E.S.T. und Michael Wollny ...

Es fällt mir schwer, meine Favoriten zu benennen, weil es zu viele Genres und Instrumente innerhalb des Jazz gibt ... aber spontan würde ich sagen: Tyner McCoy, Freddie Hubbard, Chet Baker und Oscar Peterson ... auffällig ist, dass mir die Pianisten lieber sind als andere Instrumentalisten

Seit zwei Jahren hat es sich ergeben, dass meine Blues-Combo häufiger mal Jazz spielt, wenn der Sänger/Gitarrist berufs/familien-bedingt verhindert ist ... dann widmen wir uns im Trio den Klassikern von Peterson, Hancock usw., was wirklich viel Spaß macht .... und unser Schlagzeuger Rudi (80), der jahrzehntelang in Münchner Jazzbands gespielt hat, meint, dass sich das ganz ordentlich anhören würde

 

[Deleted member 79364]

Ein Dankeschön an @cwegy für diesen Thread. Animiert mich dazu in den Archiven zu kramen.
Ein feines Juwel hab ich gestern gefunden.

Gato Barbieri's "Brazil" - 1971 Live in Montreux Album: El Pampero



Grundregel beim Jazz: man muss durch.
Erst wenn man die ganze Performance gehört hat kann man sich ein Urteil bilden.
Deswegen bitte, hört es euch ganz an, wenigstens einmal. (richtig los geht es ca.3.30)
Dann wisst ihr auch, was den @Lowrider aus der Haut treibt

Gemäss Album Cover wurde die Nummer in den frühen Morgenstunden als Zugabe/Improvisation aufgenommen.
Gut das die Aufnahme Techniker noch wach waren ...

Es gab keine Vinyl Scheibe von Barbieri, die ich nicht hatte.
Leider musste ich die ganze Sammlung vor ca. 2 1/2 Jahrzehnten in D zurücklassen.

Erst in 2012 hab ich's geschafft in Buenos Aires das Pflaster auszuchecken, nur um dabei festzustellen, dass einem der Tango regelrecht unter den Füssen vibriert und die persönliche Erkenntnis zu gewinnen, dass wenn ich in meinen 20gern dorthin gekommen wäre, wäre ich dort geblieben.

Das kommt davon, wenn man in musikalischen Vergangenheiten kramt.
Um die persönliche Leier zu beenden und die Verbindung herzustellen, Leandro 'Gato' Barbarei ist (war, RIP) Argentinier.
Seines Zeichens auch die Musik zum Last Tango in Paris geschrieben.

Abgesehen vom Main Theme gibt's auf dem Soundtrack Album eine Suite Version.

 

[olbass]

Mangelsdorf solo

Hammer, was für ein Musiker. Hab noch ein paar CDs vom United Jazz and Rock Ensemble

Danke für den Tipp, den Heeren und sein Ensemble habe ich komplett vergessen. Ist ja super Musik.

Ich bin durch Samba und Latin, Level 42, George Benson usw. als Jugendlicher in der Jugendmusikschule in den Jazzkurs gegangen und habe mich dort mit vielen netten und besseren Musikern durch den modernen Teil des Realbook gearbeit, bis is alterbedingt irgendwann mit 18 oder 20 nicht mehr teilnehmen durfte.
Miles Davis, Koinonia, Spyro Gyra, Christophe Spendel, Weather Report, Jorge Ben, Jobim usw. haben mich in den letzten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts des letzten Jahrtausend neben Funk, Soul, Hard & Heavy musikalisch sozialisiert. Gespielt habe ich die ersten Jahrzehnte allerdings immer Rock der klassischen etwas härteren Sorte.
Erst seit ein paar Jahren, okay 2 Jahrzehnten, spiele ich jetzt vermehrt auch Jazzstücke von Standard bis unbekannt.

 

[claudio]

Gato Barbieri's "Brazil" - 1971 Live in Montreux Album: El Pampero

die habe ich auch, gefällt mir!

 

[claudio]

Ciao @TomW

ja, Tyner, Peterson, das waren schon Kaliber. Gibt aber noch andere exzellente Pianisten: Basie, Evans, Garland, Hancock, Jarrett, Monk, Silver, Smith ...

Gruss
claudio