Halsstab reagiert nicht!

[BesaMoogie]

Hallo,
ich hab ein Problem mit meinem Fender Squier Affinity p/j Bass, ich kann die Halskrümmung nicht richtig einstellen.
Anziehen, also weniger Krümmung, geht. Aber wenn ich die Mutter lockere, bekomme ich nicht genug Krümmung hin. Der Abstand zwischen E-Saite und 7-9 Bund ist ca. 0,75mm bei heruntergedrückter E-Saite am 1. und letzten Bund. Mehr geht irgendwie nicht.
Beim Lockern des Halsstabes merkt mann irgendwann auch mal, das die Mutter keinen Widerstand mehr beim schrauben hat, also komplett locker ist? Wenn ich dann noch weiter drehe, tut sich leider nichts mehr.

Eigentlich sollte ja der Saitenzug für die nötige Krümmung sorgen, ich versteh das nicht Ist der Halsstab innen verkeilt oder so und spannt die ganze Zeit???
Kann mir jemand was dazu sagen oder sonst wie Tipps geben, was man evtl. noch machen kann???
Oder ist da jede Hoffnung verloren

Spiele auf Standard D mit Saitenstärken 110/090/075/055

Güße!

 

[Ochsenblut]

Wie siehts denn auf Standard E aus? Und wozu brauchst du "die richtige" Halskrümmung, wo ist das Problem?

 

[Gast74883]

Drücke den Hals mit der Hand in die gewünschte Richtung. Aber jeweils nur kleine Schritte machen! So eine halbe Umdrehung reicht. Es ist eigentlich nicht abnormal, dass der Hals beim lösen der Schraube / Mutter nicht sofort nach vorne wandert... Holz braucht einfach einen Moment bis es sich anpasst. Bei Carbonhälsen ist es sogar noch viel träger!

 

[BesaMoogie]

bei Standar E siehts nicht viel besser aus. Hab den Bass jetzt einen Ganzton hochgestimmt (Fis). Die Krümmung ist jetzt 1mm am 7. Bund. Ich lass ihn mal so eine Zeit lang stehen.
Zur Halskrümmung bzw. dem Problem: Hab gelesen das die Krümmung sollte so zwischen 1-2mm sein sollte. Würde gerne die Saitenlage tief halten. Ich denk mal bei grösserer Krümmung kann ich dann mit den Saitenreitern niedriger gehen ohnen das es Schnarrt bei spielen.

 

[Gast74883]

Hab gelesen das die Krümmung sollte so zwischen 1-2mm sein sollte. Würde gerne die Saitenlage tief halten. Ich denk mal bei grösserer Krümmung kann ich dann mit den Saitenreitern niedriger gehen ohnen das es Schnarrt bei spielen.

1-2mm find ich gar nicht schlecht. Und ja, bei stärkerer Halskrümmung kann dementsprechend der / die Seitenreiter tiefer gestellt werden. Ich würde aber in kleinen Schritten (1/4 Umdrehung) testen wie es dir Spieltechnisch entgegenkommt. Ich hatte mal einen ultraflach eingestellten Bass zum testen getauscht, auf den ersten Blick war es perfekt und so manche Läufe waren einfacher zu spielen, jedoch bereits nach kurzer Zeit nahmen die negativen Aspekte (Schnarren und Anschlagshand Maulkorb) viel schlimmer als das etwas bequemere greifen. Ist aber selbstverständlich Geschmackssache...

 

[BesaMoogie]

ich würd halt gerne eine für mich gute Lage definieren, aber solange das der Hals nicht zulässt was die Krümmung angeht, geht das leider nicht

 

[BesaMoogie]

und in kleinen Schritten geht leider nicht mehr soviel. Solange man noch Widerstand merkt beim drehen, passiert was. Aber irgendwann mal sitzt die Mutter locker und das wars dann. Mir ist klar das der Hals sich noch mit der Zeit etwas anpasst, aber sollte das Lösen des Halsstabes nicht auch einen direkten Effekt haben?

 

[Gast74883]

sollte das Lösen des Halsstabes nicht auch einen direkten Effekt haben?

Ganz so direkt ist es nicht... aber drücke doch den Hals mit der Hand in die gewünschte Richtung... das hilft beim Lösen wie beim Anziehen.

 

[jam_bass]

Krümmung erhöhen für niedrigere Saitenlage halte ich für kontraproduktiv.

 

[seppblind]

Saitenstärken 110/090/075/055

Die frage ist auch welche saiten du drauf hast.
Die unterscheiden sich von den zugkräften her ganz deutlich.

Könntest also mal einen 55 - 110er satz von einem
anderen hersteller probieren,

oder auch einen 60 - 115er (falls es sowas gibt ?) oder
55 - 120er usw...
Also irgendeinen satz bei dem halt mehr zug ausgeübt wird.

 

[goldbass]

wenn der Spannstab keinen Widerstand hat und die Mutter locker ist, müssen die Saiten den Hals weiter in die Krümmung ziehen - der Spannstab ist dann nicht mehr beteiligt. Das kann schon bischen dauern, bis das Holz reagiert. Leicht nachhelfen kann man schon, wenn du biegst, müsstest du dann spüren, wenn der Spannstab wieder wirkt.

Wenn die Halskrümmung stark ist, kann man zwar an der Brücke die Saitenreiter runterdrehen, kriegt aber dann ab dem 12. Bund aufwärts schnarren und die Oktavreinheit lässt sich evtl. bei der E-Saite nicht mehr gut einstellen.
1mm Halskrümmung am 7. Bund bei gedrückter Saite am 1. und 17. Bund (bei 20 Bünden) finde ich schon viel. Ich mache da weniger als 0,5 mm bei einer Saitenlage von 2-3 mm am 20. Bund. Da kann ich ordentlich reinlangen und nichts schnarrt.

Hast du Saiten gewechselt oder ist das ein generelles Problem?

 

[bassilisk]

Anziehen, also weniger Krümmung, geht. Aber wenn ich die Mutter lockere, bekomme ich nicht genug Krümmung hin.

Der Stab funktioniert offensichtlich. Wenn da was klemmen würde, wäre das beim Anziehen genau so.
Offensichtlich reicht der Saitenzug nicht aus, aber das wurde hier ja schon geschrieben.

Ich bin da recht radikal, die Instrumente sind stabiler als man glaubt: Den Spannstab lockern, bis er offensichtlich entspannt ist; dann mal kräftig übers Knie in die richtige Richtung biegen... Das hält der aus - garantiert!
Man sollte allerdings nur der Hals biegen/belasten, also nicht die Verschraubung zum Korpus und nicht die Kopfplatte! Das heißt: An der Verschraubung und auf Höhe des Sattels festhalten, Knie in die Mitte. Dann mal herzhaft biegen. Das sollte sofort einen spürbaren Effekt bringen.

Klingt für viele hier zu brutal und kostet am Anfang einige Überwindung, ich weiß. Ich mache das schon viele Jahre bei Gitten und Bässen - ist noch nie was passiert, warum auch?

 

[boeb]

 

[Gast74883]

1-2mm find ich gar nicht schlecht.

Wenn die Halskrümmung stark ist, kann man zwar an der Brücke die Saitenreiter runterdrehen, kriegt aber dann ab dem 12. Bund aufwärts schnarren und die Oktavreinheit lässt sich evtl. bei der E-Saite nicht mehr gut einstellen.
1mm Halskrümmung am 7. Bund bei gedrückter Saite am 1. und 17. Bund (bei 20 Bünden) finde ich schon viel. Ich mache da weniger als 0,5 mm bei einer Saitenlage von 2-3 mm am 20. Bund. Da kann ich ordentlich reinlangen und nichts schnarrt.

Ich muss mich korrigieren! Habe gestern Abend nochmals bei paar meiner Bässe nachgemessen... Wenn ich nach Member Goldbass Art messe, komme ich tatsächlich bei allen Bässen auf ca. 0.3mm bis 0.5mm zwischen Saite und siebten Bundstab ( mit Fühlerlehre gemessen).
Tatsächlich neigen alle meiner Bässe so ab dem 14 oder 15 Bund etwas zu schnarren wenn man etwas stärker reinlangt... spielt für mich aber keine Rolle, bin eher wenig dort unten unterwegs....

 

[BesaMoogie]

Danke erst mal für den regen Input.
Der Bass war über Nacht auf Fis gestimmt. Saitenlage am 7. Bund war dann heute zwischen 1,25 und 1,5mm. Jetzt wieder runtergestimmt auf D und die Saitenlage ist sofort wieder auf 0,75 zurück.
Ich hab sogar den Halsrücken für 15min mit dem Föhn bearbeitet und wieder abkühlen lassen vor dem Runterstimmen damit das Material etwas arbeitet und die Krümmung besser annimmt

Damit es bei mir nicht scheppert, muss ich am 20. eine Lage von 3,5mm einstellen. Find ich etwas viel. Vielleicht sind die Saiten einfach etwas zu labrig.
Was die Zugstärke bzw. den Saitenhersteller angeht, hab z.Z. Saiten von Daddario drauf (EXL230). Nach Saiten mit ner 115 hab ich gesucht, aber nicht gefunden.

 

[goldbass]

Der Bass war über Nacht auf Fis gestimmt. Saitenlage am 7. Bund war dann heute zwischen 1,25 und 1,5mm.

Wie hast du das denn gemessen?
Kapo auf den 1. Bund, dann am 17. Bund (ab da in Richtung Korpus wirkt der Spannstab idR. nicht mehr) mit dem Ellenbogen die Saite auf den Bund runterdrücken und am 7. Bund den Spalt zwischen Saite und Bundstäbchen messen, am besten mit einer Fühlerlehre, oder schauen, was man drunter reinschieben kann (Kreditkarte oder so). Der Bass ist dabei in Spielposition ...

 

[BesaMoogie]

Wie hast du das denn gemessen?
Kapo auf den 1. Bund, dann am 17. Bund (ab da in Richtung Korpus wirkt der Spannstab idR. nicht mehr) mit dem Ellenbogen die Saite auf den Bund runterdrücken und am 7. Bund den Spalt zwischen Saite und Bundstäbchen messen, am besten mit einer Fühlerlehre, oder schauen, was man drunter reinschieben kann (Kreditkarte oder so). Der Bass ist dabei in Spielposition ...

Kapo 1. Bund, am 17. bzw. am letzten Bund Saite runtergedrückt (machte keinen Unterschied) und mit einem String Action Ruler den Abstand zwischen Bundstäbchen und Saite am 7. Bund gemessen. Bass war dabei in Spielposition.
Alternativ hab ich auch einpaar Pick zwischen Saite und Bund "geschoben". Das 0,88 bleibt hängen, das 0,70 flutsch knapp durch.

 

[goldbass]

wenn du so gemessen zwischen 0,75 mm Abstand am 7. Bund hast, ist das schon eine eher hohe Halskrümmung. Straffere Saiten wären sicher nicht schlecht, weil die weniger stark ausschwingen und du die Krümmung dann flexibler einstellen könntest.
Aber die Daddario EXL230 sind eh schon straff, straffer als labberige TI Flatwounds …

 

[BesaMoogie]

dann geh ich wohl mal auf 0,5mm runter und schau, wie sich das anfühlt.
Besten Dank nochmals

 

[jam_bass]

Bei stärkerer Krümmung musst du die Saiten entsprechend weiter runterdrücken und wirst dann bei den Bünden in Richtung Brücke (jenseits des 10ten Bundes) eher ein Schnarren bekommen, als wenn du eine sehr schwache Krümmung einstellst. Sowas lässt sich dann auch kaum über hochgeschraubte Saitenreiter kompensieren.