Gewagte These: Amp+Boxen auf großen Bühnen, wo PA vorhanden ist, überflüssig?

[KimGT99]

Hi.
Also ich habe mir das Video auf Grund mancher Aussagen mal erspart.
Trotzdem gebe ich mal meinen Senf zur aufgeworfenen Thematik hinzu.
Wir sind eine 6 Mann Symphonicmetal Kombo (also Metal mit Streichern, viel Soundgetöse, aber live halt vom Sample).
Die beiden Gitten haben mehrere Mesa Vollröhren Amps mit Boxen zur Hand, ich selbst habe 'nen Ampeg SVT2pro samt Kühlschrank, sowie noch eine Warwick Hellborg Anlage. Alles an sich geiles Material.
Seit etwa 2 Jahren fahren wir live jedoch sehr viel geringer auf: die 2 Gitten über Fractal Audio Axe FX und ich überBossGt10 mit vorgeschaltetem RMI SonicSpark direct ins Pult, ohne Boxen. Lediglich Monitoring.
Dies erstens u.a. wegen des geringeren logistischen Aufwands aber auch weil wir live halt gute Resultate damit erzielen. Dem (wechselnden) Soundmann wird das Leben oft einfacher gemacht und auf der Bühne gehen wir uns auch weniger auf den Sack
Lediglich bei den wenigen Kneipengigs spielen wir über Amps, haben aber auch dort schon, bei ordentlicher PA und ein bisschen Geschick, direkt ins Pult gespielt.
Spielorte gehen von Kneipengigs bis zu den Szene hin üblichen mittleren Festivals.
Es gibt, denke ich, kein richtig oder falsch. Darüber hinaus ist es für die meisten von uns wohl Hobby, und da sollte jeder wie er beliebt.

 

[mluther]

Nun, dann wäre ja alles besprochen. Ich lese aus den Beiträgen Folgendes:

a) Wir sind clever genug, um um YT-Videos, die "the truth" oder "spricht Klartext" oder "was niemand will, dass Ihr es wisst" im Titel tragen, einen Bogen zu machen oder sie zumindest mit ausreichend Abstand zu konsumieren.
b) Wir haben genug Fachwissen und Ausrüstung, um uns den Bühnensound zu bauen, der uns gefällt und dem Gesamtergebnis zuträglich ist.
c) Wir sind willens und in der Lage, dies mit unserer Band gegenüber externen Tonis durchzusetzen.
d) Wir verstehen, dass die Wege dorthin individuell sind und sein müssen.

Sehr prima! Dann: Wieder rauf auf die Bühne! Die Setlist spielt sich nicht von alleine und der Mob will tanzen...

 

[Slidemaster Dee]

Night of the living thread?

 

[mluther]

Mein Fehler, hatte mich mit dem Thema befasst und nicht aufs Datum geachtet. Passiert mir manchmal, ist immer wieder gleich peinlich...

 

[Slidemaster Dee]

ist immer wieder gleich peinlich...

Ach, Quatsch! Dein Resümee ist doch auch nach 5 Jahren noch brandaktuell.

 

[Jost Halenta]

Das Thema ist definitiv immer aktuell. Ich habe schon diverse Situationen mit kleinem, großem oder gar keinem Amp gehabt. Sogar ganz ohne Monitoring war auch dabei. Ich fühle mich einfach am wohlsten, wenn ich eine fette Amp/Boxen Kombination im Rücken habe. Ich finde das sieht auch einfach besser aus. ich habe schon mit sehr unterschiedlichen Mischern zu tun gehabt und auch auf großen Bühnen bei bekannten Bands gesehen. Negativbeispiel NR.1 war bisher der Mixer von Dream Theater vor ca. 10 Jahren. Ich saß nur ein paar Meter hinter ihm und der Sound speziell der Bass-Sound war eher unhörbar bzw. im Teifbassbereich ein jämmerlicher Matsch. Es kommt absolut auf den Mixer an, was ich auf der Bühne brauche. Ich hatte i.d.R. eine vertraute Person im Publikum, die mir anzeigte, ob der Bass-Sound ok ist oder was ich machen sollte.

 

[Tomfisch]

Ich fühle mich einfach am wohlsten, wenn ich eine fette Amp/Boxen Kombination im Rücken habe

Prinzipiell ja, aber die Bühnenlautstärke potenziert sich wahnsinnig, wenn Du mit dem Stack die oftmals unter der Bühne liegenden Sub-Bässe übertönen willst. Da fühle ich mich persönlich mit einem feinen und klar ortbaren Inearsound wohler, bei welchem ich die Bassdröhnung unter der Bühne quasi als kostenloses Rüttelboard mitnutzen kann.

Ich finde das sieht auch einfach besser aus

definitiv

und der Sound speziell der Bass-Sound war eher unhörbar bzw. im Teifbassbereich ein jämmerlicher Matsch. Es kommt absolut auf den Mixer an, was ich auf der Bühne brauche.

das ist ja das Problem. Wenn der Toni die Front soweit aufreißt, machst Du von der Bühne auf den großen Bühnen nix mehr an Sound von oben. Da hast Du zumindfest für Dich mit Inear alles selbst im Griff, insbesondere wenn Du Deinen eigenen Monisound per Tablet selber einstellen darfst. Nach vorne raus kann man dann nur hoffen, dass der Toni es einem nicht kaputt mixt, was leider allzuoft passiert...

 

[energy]

Ich finde das sieht auch einfach besser aus.

definitiv

 

[f_luxus]

Ich bin sogar schon den umgekehrten Weg gegangen und habe einen Monitormix mit über die Bassanlage laufen lassen...
Sieht auch besser aus. Klappt aber nur wenn man einigermaßen neutrale Boxen hat.

 

[whitewater]

Ich hatte i.d.R. eine vertraute Person im Publikum, die mir anzeigte, ob der Bass-Sound ok ist oder was ich machen sollte.

Wenn Du mit Deinem Amp signifikant ins Publikum strahlst, mag das angehen. Wenn der Bass für's Publikum im wesentlichen über FoH kommt, ist das imho massiv kontraproduktiv. Der Mixer sitzt eh am längeren Fader. Wenn der ein Depp ist, machst Du den Sound nicht besser, wenn Du ihm am Eingangssignal rumpfuscht. Da muss man sich halt auch mal aufeinander verlassen können, was aber auch heißt, sich nicht gegenseitig in den Arm zu fallen.
Was letztlich auch bedeutet, in der ersten Variante, sollte die "vertraute Person" der Mixer sein.

 

[Jost Halenta]

Generell habt ihr schon recht. Ich konnte meist nur dann den Sound von der Bühne aus korrigieren, wenn der Bass einfach zu leise über die FOH rauskam und der Mixer trotz mehrfacher Bitte nichts gemacht hat. Bei richtig großen Bühnen wird das natürlich kaum klappen.

 

[el_loco]

Gewagte These: Bassist + Bass auf großen Bühnen, wo Keyboarder vorhanden ist, überflüssig?

Gehen tut viel... ob man das will?

 

[energy]

Gewagte These: Bassist + Bass auf großen Bühnen, wo Keyboarder vorhanden ist, überflüssig?

Gehen tut viel... ob man das will?

 

[EADG]

Gewagte These: Bassist + Bass auf großen Bühnen, wo Keyboarder vorhanden ist, überflüssig?

Gehen tut viel... ob man das will?

Quatsch. Bass ist nie überflüssig und wenn er vom Keyboard kommt.

Ich weiß nicht, wo ihr spielt, aber wenn man unfähige Leute am Mischpult hat, nützt doch alles nichts. Auch wenn man den Basssound auf eigene Faust aufpeppt. Wenn die keine Ahnung haben klingt nichts gut. Dass alleine der Bass nicht klingt, kann ich mir nicht vorstellen. Meine Erfahrung mit Leuten am Mischpult ist eher positiv. Ich verlasse mich auf die wie auf eine/n Busfahrer*in oder Pilot*in. Es bleibt einem nichts anderes übrig. Ich habe vielleicht aber auch das Glück oder die gute Strategie, dass ich einem Menschen am Mischpult nicht mit 3 Verschiedenen Signalen pro Song komme. Wenn man sowas braucht, sollte man sehr selbstkritisch das eigene Signal überprüfen oder einen eigenen Menschen zum Mischen mitbringen. Wenn man öfter über PA spielt ist das sowieso sinnvoll.

 

[Gast74465]

***Grab den Zombie aus....***
Bin jetzt erst auf den alten Fred gestoßen und hätte gerne auch mal ein Problem:
Ich spiele im Proberaum dicht vor 'ner 6x10 mit Zerre und gutem Pegel, damit ich Feedbacks rauskitzeln kann. Auf der Bühne ist der Pegel aber zu hoch und wenn ich die Box 90° auf den Schlagzeuger winkele, wird der bekloppt und ich muss praktisch auf einer Höhe mit der Box auf der Bühne stehen, also weiter hinten, als es mein Gesang und Frontmann-Ego zulässt...

Hat jemand eine (billige) Lösung parat, wie ich genug Druck für Feedbacks auch auf der Bühne bekomme, ohne dass die Bassanlage die PA "überspielt" und das Publikum ggf. nur Bass mit etwas Hintergrundmucke lauschen muss?

 

[haebbe58]

1. zusätzliche Bassbox (z.B. 2x10") in Wedge-Form, also als Bodenmonitor vornedran, evtl. parallel platzieren zum Gesangsmonitor (falls vorhanden) oder
2. z.B. eine geeignete 2x10" mittels irgendeinem Kipp-Tool nach hinten neigen und dann wie 1.

 

[EADG]

Feedbacks

gehen besser mit halbakustischen Bässen

 

[Slidemaster Dee]

mein Gesang und Frontmann-Ego

Lerne, das Feedback vokal zu imitieren!

 

[f_luxus]

@katadaster zusätzlich Kompressor?

 

[zeppo3000]

Körperschallwandler (sowas wie im Buzzboard bzw pleasure board) hinten an den Bass schrauben. Damit werden flüsterleise Feedbacks möglich.