Absolut d'accord - ich bin ein großer Fan der einfachen Vintage-Bridge mit Rillen-Reitern
Geld aufnehmen: Der Preci-Vergleichsthread
- Ersteller Hozzy
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Absolut d'accord - ich bin ein großer Fan der einfachen Vintage-Bridge mit Rillen-Reitern
Jain...in der Regel werden bei den meisten PUs die Mitten hervorgekitzelt. Das stimmt schon.
Ich hab bewusst auch einen 63er Vintage PU in meinen "63er RI" geschraubt. Nicht nur weil er historisch korrekt zum Jahr passt, sondern auch weil er mehr Mitten bringt. Ich hatte vorher den 62er drin, der war deutlich mehr im Bassbereich unterwegs
Wie ich schon sagte: ich hab einen Tonerider verbaut und der ist auch sehr mittenlastig. Ich mache mal eine Aufnahme mit dem und stelle sie hier rein zum Vergleich...
Mach mal, wobei da eben viele Parameter auch anders sind.
Und es gibt ja nun mal dieses Phänomen, dass ein Pickup in einen Instrument super klingt und im anderen, vermeintlich sehr ähnlichen nicht.
Das hat schon hunderttausende Gitarristen in den Wahnsinn getrieben.
Hab ich mal gemacht
Hier nun der TR in meinem "Red P" - Erle Body, Rosewood Neck, gespielt für den Vergleich mit 100/100
Bin mal gespannt - ich hab es jetzt auf die schnelle selbst nur auf den quäkigen PC Lautsprechern einmal kurz gegengehört
Und nein, mein Sweetspot ist es auch nicht, da drehe ich den Tone normal auf ca. 80% zurück...
Uuuuuiiiiih, das ist ja mal ein Unterscheid zu Cwegys Bass.
Welche Saiten hast Du auf dem Roten?
Tja, also Nickels bei Hozzy und das "Problem" bei Cwegy tritt bei den verschiedesten Saiten auf.
Da liegt mein Verdacht mit demän Messingreiter an der Bridge doch nahe.
Ich fürchte, die Messingreiter meiner alten Cimar-Brücke simd zu dick für den Bösen Schwarzen, sonst würde ich das mal testen.
Oder kann es das Audio-Interface sein?
Ich blättere mal zurück und suche nach anderen Aufnahmen von Cwegy.
Da liegt mein Verdacht mit demän Messingreiter an der Bridge doch nahe.
Ich fürchte, die Messingreiter meiner alten Cimar-Brücke simd zu dick für den Bösen Schwarzen, sonst würde ich das mal testen.
Oder kann es das Audio-Interface sein?
Ich blättere mal zurück und suche nach anderen Aufnahmen von Cwegy.
bassdscho
Well-Known Member
Könntest du das nochmal etwas näher erläutern, was da deiner Meinung nach abhanden kommt?
Würde mich sehr interessieren...
Ich hatte die Gewindereiter noch nie auf nem Bass. Daher würde mich das auch von Dir @Hozzy sehr interessieren was die besser hervorbringen.Absolut d'accord - ich bin ein großer Fan der einfachen Vintage-Bridge mit Rillen-Reitern
Ich versuche es mal zu erklären, bitte aber vorab darum, sich von Begriffen wie "gewinnen" oder "verlieren" zu verabschieden.
Denn diese Begriffe assoziieren wir mit etwas Positivem oder Negativem.
Tatsächlich aber gibt es in der Welt des Klangs zunächst mal nur Veränderung.
Ob eine Veränderung aber einen Gewinn oder Verlust darstellt, das entscheidet jede/r für sich - oft genug auch situativ.
Disclaimer Nummer 2: Ich kann das Folgende nicht naturwissenschaftlich beweisen, weil mir dazu die Kenntnisse und Gerät fehlen. Aber hören kann ich das.
Dies gesagt habend, ein paar Grundüberlegungen:
Ich unterscheide bei Saiteninstrumenten das primäre und das sekundäre Schwingungssystem.
Das primäre Schwingungssystem besteht aus den Saiten und den Dingen, zwischen oder genauer "gegen" die sie schwingen: zwischen den Reitern der Bridge und dem Sattel bzw. bei gegriffenenen Tönen eben den Bünden.
Das sekundäre Schwingungssystem ist dann alles, was via Reitern und Sattel bzw. Bünden in Schwingungen versetzt wird: Schrauben, die Grundplatte der Bridge sowie der Korpus.
Und auf der anderen Seite der Hals.
Zu guter Letzt haben wir dann noch das Magnetfeld der Pickups, welches die Saiten mehr oder weniger subtil am Schwingen hindern.
Ich sage, dass die Saiten "gegen" diese Dinge schwingen, weil wir in der Physik gelernt haben, dass jeder Körper danach strebt, seinen energieärmsten Zustand anzunehmen, also Energie loswerden will.
Die Saiten wollen das genauso wie die Brücke, der Korpus, der Hals und alles andere.
Die Basssaiten haben aber schon mal ganz schlechte Karten, weil wir sie zwischen Brücke und Sattel mit Hilfe der Mechaniken auf Spannung bringen (Stimmen).
Zum zweiten führen Finger oder Plek den Saiten kinetische, also Bewegungs-Energie zu.
Diese Energie will die Saite loswerden und zwar an das primäre sowie sekundäre Schwingungssystem - wohin sonst sollte die Energie auch gehen?
Nun haben diese Schwingungen bzw. Frequenzen einen unterschiedlich hohen Energiegehalt.
Höhere Frequenzen haben weniger Energie, Tiefe eben mehr.
Kennen wir alle vom leidigen Proberaum-Ausbau: es ist wesentlich leichter, hohe Frequenzen per Schalldämmung wegzudämmen als Tiefe. Um tiefe Frequenzen aufnehmen zu können, braucht man vor allem Masse.
Je nach Material und Machart dieser Schwingungssysteme ist das Energieloswerden für die Saite eben leichter oder schwerer.
Weiche Materialien nehmen die Schwingungen per Deformation lieber auf als harte.
Materialien mit geringer Masse nehmen höhere Schwingungen lieber auf, weil diese eben weniger Energie haben. Mit den energiereichen tiefen Frequenzen sind sie überfordert.
Die geben sie dann sofort weiter - wie gesagt, alles strebt nach seinem energieärmsten Zustand.
So, und nun die Bass-Bridge:
Die alte Fender-Bassbridge besteht aus:
+ Stahl-"Gewinde"-Stangen 8 mm Außendurchmesser
+ den Madenschrauben, 3 mm Außendurchmesser, ebenfalls Stahl
+ einer Grundplatte von nicht mal 2 mm starkem Stahl
Stahl klingt zwar sehr mondän, aber wir sprechen über eher weichen Stahl minderer Masse.
Gewicht geschätzt: 60 gr.
Darüber wird bodyseitig die Saitenschwingung an den Korpus weiter gegeben.
Die Teile dieser Brücke insgesamt haben aber eher wenig Masse, können also nicht viel Energie aufnehmen. Und am ehesten nehmen sie die (wenige) Energie der hohen Frequenzen auf.
Die energiereicheren Frequenzen (Mitten und tiefer) bleiben erhalten und gehen flott weiter an den Korpus, der sie dann in Form von Schwingung an die Luft und den Bassspielerkörper weitergibt.
So erklärt sich auch, warum unterschiedliche Korpushölzer unterschiedlich klingen.
Dieser rein akustische, höhenärmere Frequenzmix ist dann auch das, was der Pickup abbildet.
Und weil die Brückenkonstruktion die hochfrequente Schwingungsenergie so gern nimmt und den Rest stante pede an den Korpus weiterleitet, ist das Sustain auch eher begrenzt.
Baut man nun andere, moderne Brückenkonstruktionen mit
+ härteren und/oder massereicheren Reitern
+ Führungsnuten für die Madenschrauben, welche Energieverlust durch seitliche Bewegungen auf der Grundplatte verhindern
oder Feststellmechanismen, welche die Reiter seitlich arretieren.
+ dickeren, also massereicheren Grundplatten
dann bleibt die gesamte Schwingungsenergie länger in der Saite (mehr Sustain) und auch höhere Frequenzen (Obertöne) bleiben für den Pickup stärker erhalten. Es wird definierter, knackiger, brillianter klingen.
Gewicht beispielsweise einer Schaller 3D 4-string: min. 194 gr.
Noch verstärkt wird der klangliche Effekt bei Instrumenten, deren Korpus aus extrem harten Hölzern gebaut wurde und die womöglich noch einen durchgehenden Hals haben.
Und/oder mit Hälsen aus Karbonfasern.
Und natürlich durch Pickups, welche die Saitensschwingungen inklusive Obertönen breitbandiger aufnehmen, also niederohmige PUs mit aktivem Preamp.
Das alles kommt uns bekannt vor, denn das sind die sogenannten Edelbässe, welche seit den 1980ern in Breite angeboten werden.
In den 1980er war auch für Gitarren Messinghardware der "heisse Scheiss".
Man hat sogar Sättel aus Messing gebaut, für Akustikgitarren wurden Stegeinlagen und Saitenpins aus Messing angeboten.
Warum Messing? Weil es eine hohe Masse hat, aber sehr viel einfacher zu bearbeiten ist als hochwertiger Stahl oder Titan.
Vielleicht auch, weil Stahl und Titan schon als Wort "hart und kalt" klingen und auch so aussehen.
Ins Unpraktisch-perverse verdreht wird's, wenn im Expermentellen für den Korpus Marmor oder Edelstahl oder so etwas benutzt wird.
Tja, und so kommt es, dass man bei einem P-Bass mit der alten "LoMass-Soft-Steel"-Bridge besser bedient ist, wenn man den Sound der 1950-70er sucht.
Will man aber mehr in die 1980er-HiFi-Edel-Bass-Ecke, sind massivere Brückenkonstruktionen ein Parameter, der einen weiterbringt.
Und auch über eine Stegeinlage aus Messing an einer Akustik muss man nicht die Nase rümpfen - so manche Sperrholz-Dreadnaught bekommt damit Klangfülle und Sustain, die nicht nur am Lagerfeuer erfreuen.
bassdscho
Well-Known Member
Respekt und vielen Dank für deine detaillierten Erklärungen. 
Dass es mit Messingreitern etwas brillianter klingt hab ich ja schon selbst erfahren.
Aber so extrem wie es bei @cwegy 's Squier ist ist das nicht.
Interessant auch der Ansatz, wenn weniger Höhen da sind, dass dann die Bässe und Mitten mehr Präsenz bekommen.
Ich werde deine Inspiration mal annehmen und mir demnächst mal ein paar Stücke Gewindestangen absägen und Gewinde reinbohren.
Dann kann ich den Unterschied direkt am gleichen Bass ausprobieren.
Dass es mit Messingreitern etwas brillianter klingt hab ich ja schon selbst erfahren.
Aber so extrem wie es bei @cwegy 's Squier ist ist das nicht.
Interessant auch der Ansatz, wenn weniger Höhen da sind, dass dann die Bässe und Mitten mehr Präsenz bekommen.
Ich werde deine Inspiration mal annehmen und mir demnächst mal ein paar Stücke Gewindestangen absägen und Gewinde reinbohren.
Dann kann ich den Unterschied direkt am gleichen Bass ausprobieren.
Respekt und vielen Dank für deine detaillierten Erklärungen.
...
Gern geschehen.
Ist auch für mich selbst oft hilfreich, so etwas mal aufzuschreiben.
Das strukturiert und klärt die Gedanken.
Das ist so eine ganz generelle Sache bei der Musik:
Statt immer zu boosten bzw. zu verstärken, einfach mal das Gegenteil des zu Verstärkenden abschwächen, absenken.
Hilft insbesondere beim Mixen von Gigs oder Aufnahmen.
Äääähm, also die sogenannte Gewindestange ist glaube ich eigentlich keine Gewindestange. Die ist bloß so geriffelt.
Guckstuhier:
Und bevor Du da ne heftige DiY-Session startest, frag doch mal hier rum, ob irgendwer die Brückenreiter übrig hat.
bassdscho
Well-Known Member
Sieht schon so aus, dass da ne Gewindesteigung da ist.
Haben die immer 8 mm Durchmesser ?
Hab mal meine "normalen" Reiter gemessen, die variieren von 9 - 10 mm.
Suchanfrage ist raus ansonsten gibt's mal ne Bastelstunde als Versuch.
Bohren, Sägen, Gewinde schneiden.
Alles mal gelernt vor über 20 Jahren
Haben die immer 8 mm Durchmesser ?
Hab mal meine "normalen" Reiter gemessen, die variieren von 9 - 10 mm.
Suchanfrage ist raus ansonsten gibt's mal ne Bastelstunde als Versuch.
Bohren, Sägen, Gewinde schneiden.
Alles mal gelernt vor über 20 Jahren
Buchitsch
Lichtgestalt
Also bei meinen ist sehr wohl eine Steigung erkennbar. Also doch Gewinde, wenn auch vll nichts metrisches...
Ich habe mal gelesen, dass Fender da einfache Gewindestangen genommen hat. In Zoll gibt es die mit steilerem und flacherem Steigungswinkel. UNC ist das Grobgewinde (das richtige für Bass). UNF ist das Feingewinde
@Nick McNoise Vielen Dank für die ausführliche Erklärung, ich baue heute mal die ursprüngliche Bridge (billige Fenderkopie, ohne Rillen) drauf. Ich kann mir in den Ar*** beißen, die Rillenbridge meines 81er Squier JB hatte ich mal verschenkt.
Den original PU hab ich wieder drin, klingt etwas anders (weicher), änderte aber nichts an den Charakteristik bzgl Höhenspektrum. Nachher kommt der Roasted und die Bridge wieder auf den Bass und nehme ich nochmal auf.
An der Signalkette hatte ich nichts geändert.
@Nick McNoise Vielen Dank für die ausführliche Erklärung, ich baue heute mal die ursprüngliche Bridge (billige Fenderkopie, ohne Rillen) drauf. Ich kann mir in den Ar*** beißen, die Rillenbridge meines 81er Squier JB hatte ich mal verschenkt.
Den original PU hab ich wieder drin, klingt etwas anders (weicher), änderte aber nichts an den Charakteristik bzgl Höhenspektrum. Nachher kommt der Roasted und die Bridge wieder auf den Bass und nehme ich nochmal auf.
An der Signalkette hatte ich nichts geändert.
das ist seltsam alles - ich hab ja auch eine Aufnahme mit dem TR geklöppelt gestern Abend und der klingt schon mittenlastig aber nicht so „Hi-Fi“ wie deiner...
Wie hast du die Schaltung verlötet?
bassdscho
Well-Known Member
Daaanke für den Hinweis!
UNC sollte mit metrischem vergleichbar sein:
https://www.gewinde-normen.de/unc-gewinde.html
@Hozzy Ich hab mich da an die geniale Cadfael Schaltungsbibel gehalten. Die original Squier Elektronik war wie die von 1999 Seite 21, verlötet (nur mit 500k Potis) Genau diese Schaltung habe ich mit 250k ( gemessen 260 und 240k) Alpha Potis gelötet. Verschiedene Kondensatorwerte brachten leider nocht den Durchbruch. Von daher bin ich mega gespannt auf die Idee von @Nick McNoise
Ja, nach der „Standard“ ist auch mein roter P verdrahtetet.
Wenn es 250k sind und ein Orange Drop dann ist das in der Tat seltsam.
Du könntest noch mal die 57er Schaltung (Seite 18 in der Sammlung) versuchen - die nimmt noch mal etwas die Höhen raus hab ich festgestellt als ich einen anderen verkabelt hab. Mir war das zu dumpf und ich hab dann umgelötet, aber vielleicht bringt sie die bei deinen TR etwas...
Wenn es 250k sind und ein Orange Drop dann ist das in der Tat seltsam.
Du könntest noch mal die 57er Schaltung (Seite 18 in der Sammlung) versuchen - die nimmt noch mal etwas die Höhen raus hab ich festgestellt als ich einen anderen verkabelt hab. Mir war das zu dumpf und ich hab dann umgelötet, aber vielleicht bringt sie die bei deinen TR etwas...
Ja, die Story, dass Fender Gewindestangen benutzt hat, kenne ich.
Wie auch immer, Versuch macht kluch.
Und vielleicht ergibt es ja auch noch mal einen Soundunterschied, je nachdem, ob man Zollgewinde oder metrisches nimmt
Ob es immer 8 mm sind, weiss ich nicht.
Ich habe das bei meinem 72er P nachgemessen.
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