doppelbass
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Liebe Bassicer,
Vielleicht ist hier etwas Interessantes dabei für FMC-Freunde, jene, die es noch werden wollen, oder jemanden, der sich einfach für Bassboxen interessiert
Des Umfangs wegen werde ich den thread mal versuchen, in zwei Teile zu gliedern.
I. FMC 108 UL
Ich hatte bei einer Orchester-Filmmusikmucke einen E-Bassisten erlebt, der am Platz eine 1x8" Box spielte und war baff, was da raus kam. Diese Entwicklung war bis dahin komplett an mir vorbei gegangen.
Viel Alarm ist für den Zweck eh nicht gefragt, alle Instrumentengruppen werden ja nochmal über Mikros aufs Pult gegeben und somit ist der amp da eigentlich nur Monitor für die Rhythmusgruppe.
Ich habe dann akut begeistert direkt den kleinen Markbass Mikromark 801 bestellt, fand den auch gerade für einen 27x27x27cm Würfel und knapp über 7 kg wirklich gut und sogar Fahrradtauglich.
Der Amp in diesem Combo hat statt 3-Band EQ eine Art "Badewannenregler". Dreht man auf, wird's wärmer und "bassiger", gleichzeitig werden aber die Höhen unangenehm spitz, auch ohne Hochtöner. Trotzdem wirklich prima Ding.
Ich schildere das nur, weil mir leider erst danach eingefallen ist, einmal nachzugucken, ob auch Hans solche Boxen baut.
Jetzt habe ich quasi für den gleichen Preis eine FMC 8", auch ohne HT, auf meinen Wunsch in 28x28x30cm (Würfel mit Füßen) mit gerade mal 5kg und ich bin begeistert.
Die FMC war einfach nochmal ein bißchen runder, und reagierte variabler auf Änderung am externen EQing. Der Vergleich fiel für mich jedenfalls klar zugunsten der FMC Box aus.
Inwiefern die 300W beim FMC mit den 60W beim Markbass vergleichbar sind, kann ich nicht genau beurteilen, dafür habe ich technisch zu wenig Ahnung. Geht jedenfalls auch einigermaßen laut.
Amps habe ich eh genug zur Auswahl, habe aber noch einen TC Electronic BAM200 besorgt. 200W und so groß wie zwei Zigarettenschachteln, würde ich als Nichtraucher mal tippen. Passt jedenfalls noch in die Jackettasche. Irre.
Natürlich ist so eine 8er Box generell ganz klar ein Kompromiss und kann im Tiefbass keinen Riesenschub liefern. Aber ich habe noch mehrere andere Boxen (s.u.) und freu mich, so eine handliche und für einige Zwecke wirklich sehr brauchbare Fahrrad-Variante zu haben.
Akut brauchte ich z.B. etwas, um mir in einem Sitzungsorchester primär Mitten/Tiefmitten zu liefern, weil der elende Subwoofer der MonitorPA alles mit Subsubsubbass zugematscht hat, ohne mir einen intonationsmäßig erkennbaren Bass zu liefern. Hat super geklappt so
Und für Kontrabass wird das vermutlich meine Hauptbox werden. Bislang habe ich meist über einen RCF 10" Aktivmonitor gespielt, weil mir meine 12er von FMC im Tiefbass schon fast zu "E-bassig" wurde. Aber die 8er klingt richtig gut für den Zweck.
II. FMC-Boxentest 8-15"
Der Bassicer Malte Regah suchte nach einer Möglichkeit, 10er und 14er FMC Boxen zu testen und wir konnten uns schnell zum Rundumschlag im Kölner Proberaum treffen, da als Dritter noch Dario am Start war und eine 1x10er Box mitbrachte.
Zusätzlich zu meinen FMCs hatte Malte noch eine Glockenklang 12er zum Vergleich dabei.
An FMC Boxen waren das also:
108 UL
110 UL
112H Neo
210H Neo2
1158 EX
Vom Ergebnis her betrachtet würde ich persönlich (!) die Boxen als standalone einmal in drei Kategorien einordnen wollen:
1. "Klein aber Oho"
Hierzu zähle ich die 8er und die 10er. Beide ohne Horn. Beide Downfire-Gehäuse.
Was die an sound liefern, erschien uns gemessen an der Größe als absolut erstaunlich. Und der downfire-Effekt ist irre. Nimmt man die Box vom Boden weg, verliert der ganze Raum deutlich an Bass. Beim Anwinkeln am Boden hingegen bleibt der "Bassboost" erhalten.
Wie gesagt, darf man kein Weltwunder erwarten und dieses Konzept bleibt bestimmt ein Kompromiss. Aber als Übeamp, für kleinere Besetzungen oder für Kontrabass sind die Boxen bestimmt super.
Die 10er mag ein bißchen mehr klangliches Potential haben, die 8er ist hingegen nochmal transportabler und klanglich sehr nah an der 10er dran. Für mich, da ich die 12er schon hatte, ist die 8er also die richtige Ergänzung gewesen.
2. Solide Kompaktklasse
Meine 12er Box mit Horn, ohne downfire. Ist ein älteres Modell, hab ich mal gebraucht gekauft. Wie alle anderen Boxen auch mit Neospeakern.
Die kann schon was und ich benutze die quasi als Monitor am Platz zusätzlich zum FOH neben der 210er am meisten.
Die hat durchaus etwas leicht "Nöliges", aber ich finde, dass man das gerade mit dem 5 Band EQ an dem Glockenklang amp ganz gut abfedern kann. Die hat 300W und verträgt ein Zuregeln von Tiefbass ganz gut und das reicht für mich schon meist, dass sie mir einen guten Klang am Platz liefert. Natürlich ist der Bass dann nicht megapunchig und vielleicht ein klein bißchen schwammig, aber der sound aus dem immer noch sehr kompakten 10kg-Würfel ist wirklich recht universell zu gebrauchen.
Weitere Erkenntnis aus dem Test ist für mich schonmal, dass ich für Bass eigentlich bei allen Boxen auf das Horn verzichten könnte. Für diese krassen Höhen habe ich eigentlich keine Verwendung...
3. vollwertige standalone Box
Die 210er und die 1158EX sind meiner Meinung nach beide uneingeschränkt/uneinschränkend nutzbar.
Die 10er nehme ich oft, wenn die 12er nicht reicht. Sie ist klar, sehr direkt und liefert einen soliden Bass, der aber nicht alles weghaut. Sie ist immer noch sehr transportabel und hat viel Power und reagiert sehr variabel auf Änderungen am EQ.
Tolle Box! Und...äh...mit Horn; wem's nützt.
Und dann kam die 1158EX dran und hat alles noch viel deutlicher in den Schatten gestellt, als wir es erwartet hatten.
Die hat einfach von oben bis unten ein tolles und homogenes Klangspektrum, ohne dass uns irgendwelche Lücken oder unschöne Betonungen aufgefallen wären.
Der Bass ist schön straff und direkt und wabert nicht. (Der Raum mag 35-40qm haben und ist mit Teppichen und Holzverkleidung akustisch eigentlich ganz gut in den Griff bekommen worden...)
Die Höhen des 8er Twincone Speakers sind megagut, man konnte den Regler richtig aufdrehen und trotzdem wurde das niemals zu spitz. Die Mitten dazwischen fügten sich richtig gut ein; die klingt einfach nur gut...müsste ich glatt mal häufiger benutzen
Und dann haben wir uns natürlich noch den Spaß gemacht, verschiedene Boxen miteinander zu kombinieren, haben ja alle 8 Ohm.
Die 1158EX mit der 210er ist mega und ergänzt sich sehr gut. Hatte Hans mir damals auch schon so empfohlen und Recht behalten...
DIe 108 an der 1158EX bringt fast nichts, war auch nur ein Spaßversuch...
Von der 12er an der 210er hatte ich mir mehr versprochen. Wird lauter, aber liefert irgendwie kein geschlossenes Klangbild; da klingt die 1158er alleine fast besser.
Der Rest ergab eigentlich auch nie eine sinnvolle Bereicherung zu den standalone Varianten.
Fazit
Vielleicht hilft es ja jemandem...
Das Treffen und Kennenlernen war für uns drei jedenfalls super-erhellend und hat richtig Spaß gemacht!
Danke und Grüße,
Marco
Vielleicht ist hier etwas Interessantes dabei für FMC-Freunde, jene, die es noch werden wollen, oder jemanden, der sich einfach für Bassboxen interessiert
Des Umfangs wegen werde ich den thread mal versuchen, in zwei Teile zu gliedern.
I. FMC 108 UL
Ich hatte bei einer Orchester-Filmmusikmucke einen E-Bassisten erlebt, der am Platz eine 1x8" Box spielte und war baff, was da raus kam. Diese Entwicklung war bis dahin komplett an mir vorbei gegangen.
Viel Alarm ist für den Zweck eh nicht gefragt, alle Instrumentengruppen werden ja nochmal über Mikros aufs Pult gegeben und somit ist der amp da eigentlich nur Monitor für die Rhythmusgruppe.
Ich habe dann akut begeistert direkt den kleinen Markbass Mikromark 801 bestellt, fand den auch gerade für einen 27x27x27cm Würfel und knapp über 7 kg wirklich gut und sogar Fahrradtauglich.
Der Amp in diesem Combo hat statt 3-Band EQ eine Art "Badewannenregler". Dreht man auf, wird's wärmer und "bassiger", gleichzeitig werden aber die Höhen unangenehm spitz, auch ohne Hochtöner. Trotzdem wirklich prima Ding.
Ich schildere das nur, weil mir leider erst danach eingefallen ist, einmal nachzugucken, ob auch Hans solche Boxen baut.
Jetzt habe ich quasi für den gleichen Preis eine FMC 8", auch ohne HT, auf meinen Wunsch in 28x28x30cm (Würfel mit Füßen) mit gerade mal 5kg und ich bin begeistert.
Die FMC war einfach nochmal ein bißchen runder, und reagierte variabler auf Änderung am externen EQing. Der Vergleich fiel für mich jedenfalls klar zugunsten der FMC Box aus.
Inwiefern die 300W beim FMC mit den 60W beim Markbass vergleichbar sind, kann ich nicht genau beurteilen, dafür habe ich technisch zu wenig Ahnung. Geht jedenfalls auch einigermaßen laut.
Amps habe ich eh genug zur Auswahl, habe aber noch einen TC Electronic BAM200 besorgt. 200W und so groß wie zwei Zigarettenschachteln, würde ich als Nichtraucher mal tippen. Passt jedenfalls noch in die Jackettasche. Irre.
Natürlich ist so eine 8er Box generell ganz klar ein Kompromiss und kann im Tiefbass keinen Riesenschub liefern. Aber ich habe noch mehrere andere Boxen (s.u.) und freu mich, so eine handliche und für einige Zwecke wirklich sehr brauchbare Fahrrad-Variante zu haben.
Akut brauchte ich z.B. etwas, um mir in einem Sitzungsorchester primär Mitten/Tiefmitten zu liefern, weil der elende Subwoofer der MonitorPA alles mit Subsubsubbass zugematscht hat, ohne mir einen intonationsmäßig erkennbaren Bass zu liefern. Hat super geklappt so
Und für Kontrabass wird das vermutlich meine Hauptbox werden. Bislang habe ich meist über einen RCF 10" Aktivmonitor gespielt, weil mir meine 12er von FMC im Tiefbass schon fast zu "E-bassig" wurde. Aber die 8er klingt richtig gut für den Zweck.
II. FMC-Boxentest 8-15"
Der Bassicer Malte Regah suchte nach einer Möglichkeit, 10er und 14er FMC Boxen zu testen und wir konnten uns schnell zum Rundumschlag im Kölner Proberaum treffen, da als Dritter noch Dario am Start war und eine 1x10er Box mitbrachte.
Zusätzlich zu meinen FMCs hatte Malte noch eine Glockenklang 12er zum Vergleich dabei.
An FMC Boxen waren das also:
108 UL
110 UL
112H Neo
210H Neo2
1158 EX
Vom Ergebnis her betrachtet würde ich persönlich (!) die Boxen als standalone einmal in drei Kategorien einordnen wollen:
1. "Klein aber Oho"
Hierzu zähle ich die 8er und die 10er. Beide ohne Horn. Beide Downfire-Gehäuse.
Was die an sound liefern, erschien uns gemessen an der Größe als absolut erstaunlich. Und der downfire-Effekt ist irre. Nimmt man die Box vom Boden weg, verliert der ganze Raum deutlich an Bass. Beim Anwinkeln am Boden hingegen bleibt der "Bassboost" erhalten.
Wie gesagt, darf man kein Weltwunder erwarten und dieses Konzept bleibt bestimmt ein Kompromiss. Aber als Übeamp, für kleinere Besetzungen oder für Kontrabass sind die Boxen bestimmt super.
Die 10er mag ein bißchen mehr klangliches Potential haben, die 8er ist hingegen nochmal transportabler und klanglich sehr nah an der 10er dran. Für mich, da ich die 12er schon hatte, ist die 8er also die richtige Ergänzung gewesen.
2. Solide Kompaktklasse
Meine 12er Box mit Horn, ohne downfire. Ist ein älteres Modell, hab ich mal gebraucht gekauft. Wie alle anderen Boxen auch mit Neospeakern.
Die kann schon was und ich benutze die quasi als Monitor am Platz zusätzlich zum FOH neben der 210er am meisten.
Die hat durchaus etwas leicht "Nöliges", aber ich finde, dass man das gerade mit dem 5 Band EQ an dem Glockenklang amp ganz gut abfedern kann. Die hat 300W und verträgt ein Zuregeln von Tiefbass ganz gut und das reicht für mich schon meist, dass sie mir einen guten Klang am Platz liefert. Natürlich ist der Bass dann nicht megapunchig und vielleicht ein klein bißchen schwammig, aber der sound aus dem immer noch sehr kompakten 10kg-Würfel ist wirklich recht universell zu gebrauchen.
Weitere Erkenntnis aus dem Test ist für mich schonmal, dass ich für Bass eigentlich bei allen Boxen auf das Horn verzichten könnte. Für diese krassen Höhen habe ich eigentlich keine Verwendung...
3. vollwertige standalone Box
Die 210er und die 1158EX sind meiner Meinung nach beide uneingeschränkt/uneinschränkend nutzbar.
Die 10er nehme ich oft, wenn die 12er nicht reicht. Sie ist klar, sehr direkt und liefert einen soliden Bass, der aber nicht alles weghaut. Sie ist immer noch sehr transportabel und hat viel Power und reagiert sehr variabel auf Änderungen am EQ.
Tolle Box! Und...äh...mit Horn; wem's nützt.
Und dann kam die 1158EX dran und hat alles noch viel deutlicher in den Schatten gestellt, als wir es erwartet hatten.
Die hat einfach von oben bis unten ein tolles und homogenes Klangspektrum, ohne dass uns irgendwelche Lücken oder unschöne Betonungen aufgefallen wären.
Der Bass ist schön straff und direkt und wabert nicht. (Der Raum mag 35-40qm haben und ist mit Teppichen und Holzverkleidung akustisch eigentlich ganz gut in den Griff bekommen worden...)
Die Höhen des 8er Twincone Speakers sind megagut, man konnte den Regler richtig aufdrehen und trotzdem wurde das niemals zu spitz. Die Mitten dazwischen fügten sich richtig gut ein; die klingt einfach nur gut...müsste ich glatt mal häufiger benutzen
Und dann haben wir uns natürlich noch den Spaß gemacht, verschiedene Boxen miteinander zu kombinieren, haben ja alle 8 Ohm.
Die 1158EX mit der 210er ist mega und ergänzt sich sehr gut. Hatte Hans mir damals auch schon so empfohlen und Recht behalten...
DIe 108 an der 1158EX bringt fast nichts, war auch nur ein Spaßversuch...
Von der 12er an der 210er hatte ich mir mehr versprochen. Wird lauter, aber liefert irgendwie kein geschlossenes Klangbild; da klingt die 1158er alleine fast besser.
Der Rest ergab eigentlich auch nie eine sinnvolle Bereicherung zu den standalone Varianten.
Fazit
- Als Kleinigkeit bliebe für mich schonmal: Horn brauch ich nicht wirklich.
- Die wichtigste Erkenntnis ist, dass Hans' Boxen verdammt gut sind und seine Beratung sehr gut funktioniert. In meinem Fall habe ich auch aus der Ferne immer den richtigen Tipp bekommen und wie ich jetzt noch einmal im Vergleich gut hören konnte, haben sich alle Aussagen über die Boxen bewahrheitet.
- Malte lässt sich jetzt neben einer 8er noch eine 14er bauen, die wohl meiner 1158er nahe kommt. Aber das soll er selbst berichten Die 1158EX hat uns jedenfalls richtig beeindruckt.
Vielleicht hilft es ja jemandem...
Das Treffen und Kennenlernen war für uns drei jedenfalls super-erhellend und hat richtig Spaß gemacht!
Danke und Grüße,
Marco
