Erfahrungen mit RITTER TRANSFORMATOR - Deutsche Noble DI?

[mainlyrock]

Ihr habt ja sicher alle auf die Beschreibung auf der Noble Website gelesen:

The frequency response is extremely flat, delivering transparent performance across the audible band with near zero phase distortion.

Ich finde die Idee eines "Noble Clones" schon sehr spannend und würde mich freuen, wenn das jemand mal ausprobieren und davon berichten würde...

 

[Ratterbass]

Also klingt jeder Preamp mit linearem Frequenzgang genau gleich?

wenn nicht, sind sie nicht linear und die Angaben falsch

Genau deshalb gibt es in der Technik solche Begriffe. Eben damit Dinge exakt beschrieben und vergleichbar gemacht werden können.

Edith sagt noch: unter der Prämisse, dass der THD unter 1% bleibt, aber davon darf man bei einem als clean ausgelegten Amp einfach mal ausgehen. (Wär natürlich toll, wenn das mit angegeben wär... Lehle z.B. geben es mit an..)

 

[Talisker]

Also klingt jeder Preamp mit linearem Frequenzgang genau gleich?

Solange alle Filter ausgeschaltet sind, irgendwelche Voicings deaktiviert und die Klangregelung auf Null steht (geht z.b. bei einem Tonestack nicht!). Ja, dann klingen sie gleich.

 

[goldbass]

Solange alle Filter ausgeschaltet sind, irgendwelche Voicings deaktiviert und die Klangregelung auf Null steht (geht z.b. bei einem Tonestack nicht!). Ja, dann klingen sie gleich.

Könnte dann das Spielgefühl aber unterschiedlich sein?

 

[Bassphalanx]

Ich hab keine Ahnung, deshalb die Frage:
Linearer Fequenzgang, ok. Wird da einmal seriell durch den Frquenzgang gezogen und geschaut, was hinten rauskommt?
Ein Signal besteht ja aus unendlich vielen verschiedenen Frequenzen gleichzeitig.
Könnte es sein, das die sich in der Verarbeitung vielleicht gegenseitig beeinflussen, und das dann den "Sound" ausmacht?

 

[Talisker]

Könnte dann das Spielgefühl aber unterschiedlich sein?

Klar, klingt ein 800-Euro-Teil mit einem klingenden Namen besser als ein 29-Euro-Plastik-Behringer. Das ist aber nicht messtechnisch nachzuweisen, sondern findet komplett in deinem Kopf statt. Psychoakustik ist das Schlagwort…

 

[Talisker]

Man könnte den Klang also über die Sichtung den Frequenzgangs einschätzen.

Ganz genau. Das ist überhaupt kein Unsinn.
Der Klang eines elektronischen Geräts ist keine Magie und in allen Aspekten messtechnisch erfassbar.
Bei elektromechanischen Geräten (Bässe, Lautsprecher) ist das etwas anders bzw. schwieriger zu erfassen, weil da viel mehr Parameter zusammen spielen.

 

[Nick Northern]

Ich denke hier wird eher "Frequency Response" und nicht "Flat Frequency Response" gemeint sein. Ersteres steht ja bei jeder DI dabei und meint den Bereich der wiedergegeben werden kann. Ob das jetzt Lost in Translation oder Marketing ist kann ich nicht beurteilen.

 

[alex_de_luxe]

Sind aber Kompression/Dynamik und harmonische Verzerrung nicht Dinge die mit einer Frequenzkurve nicht abgebildet werden können? Sonst wären ja Preamps nur EQ's.

 

[Talisker]

Sind aber Kompression/Dynamik und harmonische Verzerrung nicht Dinge die mit einer Frequenzkurve nicht abgebildet werden können? Sonst wären ja Preamps nur EQ's.

Es gibt einen linearen Bereich und einen nicht(mehr)linearen Bereich, vulgo Übersteuerung. Im linearen Bereich geht es tatsächlich nur um Frequenzkurve. Bei Übersteuerungen ist dann die Büchse der Pandora weit offen…

 

[TilmanRitter]

Hi BassGitarrenKönner,

ich habe diesen Fred in Google aufblitzen sehen und möchte ein paar Punkte, die hier angesprochen wurden, kommentieren.

Mein Name ist Tilman Ritter und ich habe den TRANSFORMATOR konstruiert und baue ihn auch.

Ist der TRANSFORMATOR ein NOBLE Clone ? Klares Nein.
Ein Clone ist ein praktisch identisches Gerät ; das mit der gleichen Schaltung und den gleichen Komponenten (zumindest mit Komponenten mit identischen Spezifikationen) aufgebaut wird.
Das ist beim TRANSFORMATOR ganz klar nicht der Fall.

Warum sieht es dann so ähnlich aus und hat ähnliche Funktionen ?

Weil mein Kunde Adrian Kehlbacher mich bat, ein Gerät zu entwickeln ,welches ähnliche Funktionen bietet wie das Noble Gerät, den gleichen Übertrager verwenden sollte (diesem wurden in amerikanischen Foren Wunderdinge zugesprochen) und das dabei nicht größer sein sollte als das Noble-Teil.
Ich habe das Noble Teil nie in den Händen gehalten und kenne auch den Schaltplan nicht. Glaubt es, oder glaubt es nicht.

Zum linearen Frequenzgang :

Es gibt keine Schaltung mit einem 100% linearen Frequenzgang. Es sei denn, die Schaltung besteht aus einem Stück Draht.
Das ist auch überhaupt nicht das Ziel gewesen. Trotzdem erwähne ich es in den Spezifikationen, denn es gibt Leute, die einen linearen Frequenzgang wichtig finden (wie man hier auch lesen kann).
Das Gerät bieten einen linearen Frequenzgang in den angegebenen Grenzen, WENN der EQ T+B auf etwa Mitte steht.

Es steht jedem frei, ein Gerät zu erwerben und das nachzumessen. Das ist nicht kompliziert.

Hier zeigt sich auch schon ein wichtiger Unterschied zum Noble, denn der hat einen additiven EQ. Das meint, dass "linear" Poti Null ist und dann geboostet werden kann. Es kann kein Cut erfolgen.
Bei meinem EQ ist Null Mitte ; nach links Cut und nach rechts Boost. Das halte ich für sinnvoll und hat sich bei den Nutzern des TRANSFORMATORs auch bewährt.

Das er noch Bi-Amping mit Phasendrehung erlaubt....auch ein nützliches Feature, was der Noble nicht hat.
Dafür habe ich kein 9V Netzteil...

Linearität war überhaupt kein Ziel bei der Entwicklung . Es gibt sie zwar beim Frequenzgang, aber das ist ein Neben-Erfolg, da Linearität eingestellt werden kann, wenn es vom Musiker gewünscht wird.
Das Haut-Ziel war es, die Röhre und deren Sound in die Klangkette zu bringen und dieses Signal sauber, potentialfrei und symmetrisch an den FoH oder Interface weitergeben zu können und gleichzeitig noch einen Bühnenamp damit zu füttern.
Im Zeitalter der kleinen Class-D Amps war uns das wichtig, denn vielen Bassisten fehlt es da etwas an Wärme und Röhrenkompression, wenn sie diese Amps benutzen.

Obertöne + Verzerrungen + Röhrenkompression ist GEWÜNSCHT !

Das ist der Witz des Gerätes.

Viele Formulierungen, die hier als "Werbesprech" angeprangert wurden (wie "charakteristisch, aber dennoch linear" usw.), finde ich nicht auf meinen Seiten nicht ; sorry.
Vielleicht übersehe ich etwas.

Das Konzept habe ich recht ausführlich auf der Seite beschrieben :

Transformator - RITTER Amplification

Der Transformator ist ein 100% Röhren-Vorverstärker in Pedalformat für BassGitarre und andere Instrumente. FürRecording und Live-Einsatz.

ritteramps.de

Inklusive Erklärvideo in Spielfilmlänge.

Viele Grüße !
Tilman

 

[keziahj]

 

[touchdown]

Hi BassGitarrenKönner,
...

OK, ab hier bin ich raus....

 

[@RT]

Ich finde es immer sehr sympatisch wenn sich die Hersteller hier selbst in den Diskussionen einbringen.

Das Teil scheint mir sehr durchdacht.
Bin auf erste Erfahrungsberichte gespannt.

Gruß,
RT

 

[goldbass]

OK, ab hier bin ich raus....

Warum?

 

[Dr.Sax]

Hat jemand das Teil schon gespielt? Bin auf Soundbeispiele gespannt.

 

[touchdown]

Warum?

Sollte ein Witz sein. Es bezog sich auf das "Könner". Nun ja, offenbar nicht gelungen, würde ich sagen.....

Aber backtotopic:
Wer sagt jetzt was zu dem Teil?
Und viel wichtiger: Wer verkauft es mir gebraucht für den halben Preis?

 

[Nick Northern]

Ich bin die letzten Tage mit nervösem Finger um das Teil herumgeschlichen. Gestern waren noch 2 Lieferbar -> heute "Voraussichtlich lieferbar Mai 2023"

Also:

Wer von euch hat zugeschlagen?

 

[Lyons]

Sorry Leute aber „linearer Frequenzgang“ ist nicht fehlinterpretierbar. Nicht, wenn die Eckdaten dazu sogar angegeben sind. Das hat nichts mit persönlicher Auslegung von Neutralität zu tun.

Dis gibt’s nicht, schon gar nicht, wenn Röhren dabei sind, jede Kennlinie hat nichtlineare Abweichungen und man müsste den Bereich, der genutzt wird, schon stark einschränken, wenn das auch nur einigermaßen linear sein soll. Das ist Marketingsprech. Man kann den Frequenzgang in der Grafik plattbügeln, aber es gibt immer Abweichungen, und die machen schließlich den spezifischen Klang. Und ihr wisst ja, die Harmonischen! Warum sollte man sich eine Tube DI kaufen, die gänzlich neutral ist, das gibt keinen Sinn. Dass die Schaltung zerrarm ausgelegt ist, und sich innerhalb der Hifinorm bewegt, kann sogar trotzdem der Fall sein. Ich denke auch, dass die auf die Noble zielt. Dass Leute dafür 800 Steine hinlegen, kann ich mir gut vorstellen. Ich hab ja den GP Lightstone Emperor. Ich liebe das Ding für seine rauscharme / -freie Arbeitsweise und den wunderbaren Cleansound, der da rauskommt. Übrigens will ich das mit den Jensens mal ausprobieren und hab im letzten Jahr zwei Stück von dem Dingern in USA bestellt. Die müssen sagenhaft sein. Jensen hat im Datenblatt einen Schaltplanvorschlag für eine Röhrenstufe mit ebendiesen Jensen Output Transformern. Bin gespannt, wie das wird.
Schade, dass der Tonestack bei dem Ritter rauscht, das liegt vermutlich an den Widerständen.

Edit: ich hätte erst zuEnde lesen sollen, Tilman Ritter hat zum oberen Teil ja das gleiche geschrieben. Schön, dass er sich eingeklinkt hat.

 

[E-A-D-G]

„Linearer Frequenzgang von 10-19kHz“ lässt wenig bis kein Raum für irgendwelche Interpretationen.

Wohl wahr, da lassen selbst die daraus ableitenden Betrachtungen für Gruppenlaufzeit und Impulsantwort keinerlei Spielraum mehr zu, das Dingen ist 100% Aalglatt und 100% unauffällig hinsichtlich potenziell färbender Artefakte, so als wäre es überhaupt nicht vorhanden!
Ich sag's ja immer, aktiven Bass direkt in's Pult gespielt mit ner relativ kurzen Klinkenstrippe, noch mehr an "ehrlichen Sound" geht eigentlich nicht!