Zitat:Original erstellt von: Nymi
Genau. Ein Zweikanaler wie der Gallien-Krueger Fusion 550...
Yepp. Ich habe viel Geld für Amps ausgegeben, die mir das Wasser schon im Vorfeld im Munde haben zusammenlaufen lassen (u.a. Ampeg SVT, SWR Redhead, Fender Bassman 135 Blackface...); aber alle (!) mussten wieder gehen, weil MEIN Sound nun mal nur mit einem Gallien-Krueger zu machen ist. Und dass da ein uralter [url="http://www.6cuerdas.com/GK200rcb.jpg"]200RCB[/url] mit 100W an 4 Ohm (!), den ich gerade für 150 Piepen geschossen habe, auch die neuen Modelle des gleichen Herstellers wegstinkt, macht es umso schlimmer. Man, was hätte ich ein Geld sparen können...!
Und in einem hat alice recht: ein vernünftiger Amp mit einer vernünftigen Box reicht allemal aus, eine Bühne zu beschallen. Den Rest macht doch sowieso die PA, oder?
Alles andere ist Gearporn. []
Weiss nicht.... Ich hatte Freude an dem MB 200, aber damals gabs keine Alternative. Die 2 Stck RB 800, die noch vor dem Combo da waren, hätte ich wohl heute noch, wenn nicht einer alle Transistoren verbraten hätte und die riesen Boxen, die ich mit ihm angetrieben habe, gehen mussten. (2x 215, 2x 212). Eine ganze Weile war ich dann mit dem intakten RB 800 plus der 2 Stck 212 unterwegs. Ich hab dann eine 410 gekauft, die nach den genauen Maßen der oberen Hälfte einer Ampeg 810 gebaut war. Die wurde dann zusammen mit dem MB 200 eingesetzt. Der Zweite RB 800 wurde mit den 212ern verkauft und ist 2-3 Jahre später bei einem anderen Besitzer auf der Bühne in Flammen aufgegangen.....
Dann hatte ich Freude an dem SWR Redhead, das erste Modell. Mit der 410er Box, die schon für den MB 200 gut war, brachte er 16 Jahre lang "meinen" Sound. Als der dann kaputt war, musste schnell was Neues her.
Der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe war es dann ein Marshall MB 4410. Hey, auch mit dem Apparat kam "mein" Sound zustande! Auch mit der 410 darunter. Die Freude kam diesmal etwas später.
Dann überschlugen sich die Dinge. Ich stieg bei 2 weiteren Bands ein und konnte mich im Anschluss kaum vor Einladungen zu Jams retten, sogar für diverse Studioprojekte wurde ich gebucht.
Um die neue Situation besser zu bewältigen kam ein Ibanez Promethean ins Haus, und obwohl Nymi jetzt wohl schon seinen MB 150 zur Beruhigung auf dem Schoß hat: Ich habe viel Freude an dem Ding. Ich habe "meinen" Sound, sehr kompakt, leicht und flexibel und lauter (aleine!) als der MB 150 / MB 200.
Wie die Jungfrau zum Kind kam ich zu einem Pivi TMax und einer SWR Workingman 212. Zu der SWR kam ein Markbass LM II, und der TMax durfte auf eine Pivi TVX 410 und eine TVX 210. Der TMax brachte sofort "meinen" Sound, es war verblüffend. Der Markbass brauchte etwas Zeit, bis ich mich mit dem EQ angefreundet hatte. Aber dann war da auch "mein" Sound.
Dann hat mich der Röhrenvirus infiziert. Da ich aber das Geld für einen SVT CL nicht zusammen bekommen habe, wurde es ein SVP Pro mit Endstufe, die die zwei Pivi TVX befeuert. Ich habe noch viel Freude mit dem Stack, "mein" Sound klingt damit etwas anders, etwas "röhriger". Lässt sich nur schwer beschreiben. Aber es ist "mein" Sound.
Als ich letztes Jahr 50 wurde, wollte ich mir noch ein richtig mächtiges Stack zusammenstellen. Es wurde dann ein GenzBenz GBE 1200 mit Tecamp L 810. Ich habe viel Freude mit dem Stack, viel viel Freude. Und wieder habe ich "meinen" Sound, nur diesmal noch mächtiger.
Ich habe jetzt den F.A.L. Kestrel, meinen ersten Amp, weggelassen, samt dem Acoustic-Clone, den ich mal hatte. Der F.A.L. Kestrel war einfach unsäglich schlecht, und der Acoustic-Clone war auch keine echte Steigerung, nicht der Rede Wert. Diese beiden "Spielzeuge" waren damals aber so teuer, dass man heute um den Preis schon einen amtlichen Halfstack bekommt. Es ist schön, heutzutage Bassist zu sein. [
]Ich möchte mit dieser Aufzählung klar stellen, dass ich der Auffassung bin, dass man mit so gut wie jedem Amp "seinen" Sound bekommt. Es kommt nämlich nur raus, was man auf der Eingangsseite auch 'reingibt. Ich habe von Anfang an Wert auf gute Instrumente gelegt, bis auf meinen Allerersten und den Zweiten, die jeweils in Zahlung gehen mussten, habe ich auch noch alle Bässe. Wie ich auch noch alle Amps habe - ausser den Verbrannten oder irreparablen.
Der Einsatzzweck:
Den MB 200 nehme ich gerne mit ins Studio.
Den SWR Redhead habe ich zerlegt, den Verstärker zur Vorstufe umbauen lassen, die Box wird als 210 genutzt.
Der LM II mit der SWR-Box ist mein mittleres Besteck für Gigs ab 2-300 Leute
Der Marshall MB 4410 steht mit der 410 im Proberaum meiner zweiten Band
Das Ampeg-Stack steht im Proberaum meiner ersten Band
Der Promethean wird auf Sessions, Jams und Kneipengigs mitgenommen, habe mit ihm auch schon bei ner Top-50 - Kapelle ausgeholfen.
Das neue Stack mit GBE 1200 und tecamp L 810 wird bald in den Proberaum meiner dritten Band geschafft.
Der Pivi TMax ist mein Backup-Amp. Er funktioniert, macht nen klasse Sound und ist unkaputtbar.
Das alles habe ich nur geschrieben um meiner These Nachdruck zu verleihen: Einen "Sound" hat man - oder man hat keinen! Die Zeiten, in denen "The Ox" mit 4 x 18'', 4 x 15'' und 8 x 12'' auf die Bühne ist, mit Tri- Amping, für jede Speakergrösse einen getrennten Frequenzbereich, die sind vorbei. Man muss auch keine Wand aus SVT CL und 810er aufstellen, um einen eigenen Sound zu generieren. Für "meinen" Sound reicht eigentlich ein Amp mit 500 Watt und ne 410-Box. Klar wird ein Trace Ellyot eine Nuance anders klingen wie ein Ampeg PF 500 oder ein GenzBenz Streamliner 600 oder mein Promethean. Aber es wird immer "mein" Sound sein, nach ein paar Korrekturen am EQ. Wer mich schon mal gehört hat, weiss, was ich meine. Aber ich komme eben aus einer Zeit, in der links und rechts vom Drumriser ein Fullstack zu stehen hatte! Wer jetzt was von wegen "nicht mehr nötig, es gibt Kleineres, moderne Technik" sagt, kriegt um die Ohren gehauen, dass Röhren auch nicht "moderne Technik" sind. Sie funktionieren sehr gut für Bassamps, sind aber technischer Stand 1950. Würde jemand heute noch ein Röhren-Fernseh - oder Funkgerät benutzen?
Erst letztens, als ein Kumpel, der aufbauen helfen wollte und zu spät kam, noch vor dem Gig mit mir redete um sich zu entschuldigen. Er erzählte, was ihn aufgehalten hätte, meinte, dass er dann um 17:30 angekommen sei, da hätte ich eben Soundcheck gemacht. Da er nicht in der Halle gewesen sein konnte, fragte ich Ihn, woher er das denn wisse. Er meinte: "Man hörts. Das war Dein Sound, Dein Style, Du."
Ohne mich jetzt überhöhen zu wollen, aber Billy Sheehan klingt nach Billy Sheehan, egal ob mit Hartke oder Ampeg oder was weiss ich. Vooten klingt nach Vooten, und es wurde schon gemeckert, dass Ed Friedland mit jedem Amp gleich klingen würde. [
]Andere wieder sagen, dass Ed Friedland selbst mit einem Stück Sche*ße gut klingen würde. [^]
Langer Rede kurzer Sinn: Ich glaube nicht, dass man "besser" klingt, nur weil man einen anderen, wenn auch besseren Amp anschafft. Man muss wissen, was man will, wie man klingen will, und das bekommt man auch mit mässigen Amps und Cabs hin. Man wird vielleicht nicht ganz so laut sein, oder nicht ganz so tiefbassig hinabreichen wie mit High-End-Gear, aber man wird "seinen" Bass - Sound finden.
Daher sind alle guten Ratschläge nur persönliche Vorlieben der jeweiligen Poster. Was für den jeweiligen Bassisten passt, muss schon selbst erfahren werden. Wenn man Glück hat, findet man schnell heraus, was zu einem passt, wer Pech hat kann oft lange suchen. Ich finde es zum Beispiel schön, zu wissen, dass ein uralter 200 RCB mit ner Craaft 210 oder 212 für Nymi funktioniert.
Wichtig ist aber, dass man weiss, wo man hin will, was für einen Stil ich spiele und ob ich dabei bleiben will.
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