Ich frage mich manchmal, wie man zu einem eigenen Stil finden will, wenn man von Anfang an dogmatisch in irgend eine Richtung geht.
„Erst spielen lernen“ ist doch Quatsch. Manch einer lernt in Sachen Timing mehr, wenn er stundenlang mit einem Delay Spaß hat als sich frustriert durch Diverse Rythmusübungen zu quälen.
Kann man etwas nicht „spielen“ lernen, wenn man mit nem Looper und einem Multieffekt Sounds über Sounds stapelt und experimentiert? Geht das nur wenn man diverse Bluesschemata rauf und runter spielt und Die Standards aus Rock und Pop rezitiert?
Lernt man „spielen“ nur durch gezielte Fingerübungen, nicht durch stundenlanges Jammen? Oder gar beides, parallel?
Wichtig ist doch, dass man Spaß an der Sache hat. Nur dann bleibt man auch nach Jahren noch am Ball und wird besser.
Warum nicht alles mögliche ausprobieren, auch und gerade Effekte, herausfinden was einen motiviert und weglassen was einen frustriert.
Eigene Erfahrungen sammeln und daraus Schlüsse ziehen geht doch nur, wenn man erst einmal offen ist. Seine Schlüsse kann man anderen zwar als Inspiration mitgeben, daraus jedoch allgemein Gültiges abzuleiten ist noch immer nach hinten losgegangen...
Aber ich werde tatsächlich erstmal noch eine Weile Schuhe zubinden üben, bevor ich sowas probiere. 
