Die schönen alten Dynacords...

[beate]

Wenn man den Verstärker langsam hochfährt und eine Weile über eine Glühbirne betreibt, haben die Elkos eine Chance, sich ein bisserl zu formieren. Mit ein bisserl Glück sind sie dann noch eine Weile verwendbar.

GANZ WICHTIG: die Bias-Trimmer prüfen. Wenn das noch die ursprünglichen sind, können sie sehr bröselig sein. Ersatz durch Piher PT15. Das halte ich für wichtiger als den Elkotausch.

Wenn im Bias-Kreis eine Sicherung verbaut ist (das müssten 125mA sein), muss diese entfernt und gebrückt werden. Wenn die Sicherung fliegt, geht nämlich die Endstufe hopps - gleicher Effekt wie bei zerbröslenden Biastrimmern. Diese Sicherung ist bei allen Geräten vorhanden, die nach Schweden exportierbar hatten sein sollen. Technisch ist sie nutzlos - das Gerät besitzt ja noch eine Primärsicherung.

Die Sicherungshalter auf der Platine waren bei meinem G2000 so korrodiert, dass sie auseinanderfielen. Gerade auch der oben erwähnde Halter.

Die Potis würde ich auch noch prüfen. Da findet man schon mal welche mit gebrochenen Schleifern.

Der 2500µ-Schraubelko ist m.W. nicht so ganz einfach zu bekommen.

Der B1000 ist ein einkanaliger G2000 ohne Tremolo.

 

[mucbass56]

Guten Morgen,

Wie die Spezialisten schon geschrieben haben: Langsam mit Regeltrenntrafo hochfahren oder mit Glühlampe.

Was auch noch empfehlenswert ist: prüfen, ob wirklich Sicherungen v.a. im Anodenkreis mit den vorgeschriebenen Kennwerten eingesetzt sind.
Zum 1. Check würde ich auch die EL34 ziehen, dann benötigt man auch keinen Speaker oder Lastwiderstand.

Dann mal alle Spannungen messen, ob die plausibel sind, v.a. im neg. Biaskreis.

Trimmertausch und Sicherungshalter Prüfung wurde ja angesprochen.
Die Bias- C's würde ich sogar eher tauschen als die Netzteilelkos. Wenn die nicht mehr o.k. sind hört man es eh oder die machen sich mit Kurzschluss, Brumm oder Unruhe bemerkbar.
( bei meinem neuen alten Bassking ist der Netzteil C noch so fit, dass er beim Ziehen des Netzsteckers noch 10 sec bei kleiner Lautstärke spielt, also alles prüfbar)

Wenn alle Tests positiv verlaufen: EL34 einsetzen, Speaker nicht vergessen und dann schauen was er macht.

Berichte wie er sich verhält

Schönen Sonntag

 

[Basselfe66]

Hallo,

ich habe heute mal meinen B1000 geöffnet. Jetzt haben sich folgende Fragen ergeben:
1. Ich habe einen Schaltplan. Allerdings ist der Scan so pixelig dass ich die Werte der Bauteile nicht lesen kann. Hat da jemand einen lesbaren Schaltplan?
2. Standby ist ein Taster. Muss das so oder sollte der rastend sein, also ein Defekt?
3. Spannungswahlschalter. Welchen Wert soll ich einstellen. Beim Drehen habe ich festgestellt dass der noch mehrere Zwischenpositionen hat.
Das wichtigste wäre momentan ein korrekter Schaltplan. Ansonsten macht der Verstärker einen guten Eindruck. Die Trimmpotis wurden schon getauscht und eine moderne Kaltgerätebuchse eingebaut. Was ich nicht verstehe: Es sind ja 4 Klinkenbuchsen für 4 Ohm vorgesehen. Die sind allerdings parallel geschaltet. Das würde in Summe eine Impedanz von einem Ohm bedeuten oder habe ich da einen Denkfehler?
Vielen Dank für eure Hilfe.

 

[cfortner]

Schaltplan kann ich schicken, B1001 oder G1001, G hat zwei Vorstufen, sonst identisch.

4 Ausgangsbuchsen 4 Ohm bedeutet, dass die Gesamtimpedanz der angeschlossenen Boxen 4 Ohm haben muss, nicht pro Buchse 4 Ohm.

Der Ausgangsübertrager hat aber wohl auch einen 8 Ohm-Ausgang, den kann man dann auch herausführen, aber bitte korrekt beschriften!

Der Standby muss rasten, sonst ist er defekt. Geht der Amp denn überhaupt an?

 

[Basselfe66]

Das mit den 4 Ohm ist gut zu wissen.....
Schaltplan wäre echt toll.

Ich habe noch nicht eingeschaltet. Erstens fehlt mir eine 0,63A T Sicherung und es existiert eine 125mA Sicherung die ich laut euren Tipps ja kurzschließen soll. Außerdem habe ich keine 25Watt Glühbirne mehr.
Bevor ich keinen Schaltplan habe schalte ich nicht ein.

 

[cfortner]

 

[Basselfe66]

Danke für den Schaltplan, aber ich krieg den nicht lesbar vergrößert.

 

[cfortner]

Wie Beate schon schrieb: Der Eingang der Röhrenstufe braucht wie alle Röhrenendstufen von Dynacord ca. 7 V Input. Das kann man auch mit der Vorstufe eines Röhren-Eminenten erreichen oder eine eigene Vorstufe nach den alten Dynacord-Schaltplänen einbauen.

Mein Werkstatt-Amp ist ein Bassking R (vorher ein T mit Transistorvorstufe), indem ich die Vorstufe des Vollröhren-Eminent eingebaut habe. Klingt gut!

 

[cfortner]

Besser?

 

[Basselfe66]

Nein, nicht wirklich. Ich sende Dir morgen per Pin meine E-mail Adresse zu. Dann sollte das PDF wohl funktionieren. An eine Röhren Vorstufe hab ich auch schon gedacht. Aber erstmal muss die Original-Schaltung funktionieren. Vielen Dank für deine Hilfe.

 

[beate]

Schaltplan kann ich schicken, B1001 oder G1001, G hat zwei Vorstufen, sonst identisch.

Die x001er haben aber komplett andere Vorstufen als die x000er.

Hier mal zwei meiner Schaltpläne - bei starker Vergrößerung halbwegs lesbar. Bei den Eingangsmodulen kommt man auch mit dem Plan des Eminent 2T weiter. Die Addiererstufe stammt vom Gigant - die hat es m.W. bin in den BA300 hinein geschafft. Der G-2000 hat einen Limiter auf der Endstufe, den die meisten anderen Dickschiffe nicht haben.

 

[Basselfe66]

Klasse, die kann ich lesen

 

[cfortner]

Die Endstufe ist identisch. Mich würde interessieren, wie der Soundunterschied zwischen Transistor- und Röhren-Misch- bzw. Vorstufe ist.

 

[Basselfe66]

Mich auch.....

 

[beate]

Die Röhrenversion klingt etwas runder, weicher und rauscht weniger. Die Transistorvorstufe hat halt den etwas "seifigen" Klang der alten Transistoren - die sind nicht ganz so neutral wie modernere Halbleiter. Fällt sogar bei ner Revox A77 auf.

Ist übrigens Geschmalckssache: @Der Steff fand die Halbleitervorstufe im direkten Vergleich besser, und ich die Röhrenversion.

 

[cfortner]

Wenn ich die Zeit hätte, würde ich mal meine Dynacord-Ruinen durchforsten und reparieren.

Favorit 1 gegen Bassking R oder Vollröhren-Eminent

Bassking T gegen Vollröhren-Eminent

Die Dynacord-Röhrenendstufen sind ja ziemlich linear, da ist relativ wenig Röhrenschmutz zu erwarten.

Aber ich werde einen neuen Thread zum Thema Soundkette Bass - Amp - Box aufmachen. Ein Amp alleine macht nur einen (kleinen?) Teil des Sounds aus. Ich denke, dass die Box mindestens genau so wichtig ist, eventuell wichtiger.

Ich habe viel Equipment, aber alles mit allem zu kombinieren, ist schwierig.

Meinen Eden WT800 finde ich an 2 Stück D410XLT genial. Aber an anderen Boxen?

 

[beate]

Die Dynacord-Röhrenendstufen sind ja ziemlich linear, da ist relativ wenig Röhrenschmutz zu erwarten.

Die Vorstufen ebenfalls. Das sind ja primär allesamt PAs/Keyboard-Verstärker.

Wenn man die zu geringen Eingangswiderstände vergößert oder die Amps mit Aktivbässen ansteuert, wo das nichts ausmacht, dürften die Dynacords eine gewisse Ähnlichkeit mit den Ampegs haben solange die clean sind.

Für mein Sologefuddel bevorzuge ich eine deutliche Mittenabsenkung (zum Kampf mit der Hauptresonanz unseres Proberaums ebenfalls). Aber inner Rockband kommt ein Bassking 1 richtig gut - am liebsten auf 2 EV15L oder sowas. Und bereits ein Emi 2 macht da richtig Alarm. 12er wie der Eminence Beta 12 oder Delta 12 tun es auch. Oder aber mit mehr Höhen der von Hiwatt genutzte Fane 12-100TC.

Bei meiner selbstgebauten Vorstufe im G2000 kann ich das Mittenloch wegregeln und hab das schon mal benötigt (s.o.)

 

[uncool sam]

Ein Amp alleine macht nur einen (kleinen?) Teil des Sounds aus. Ich denke, dass die Box mindestens genau so wichtig ist, eventuell wichtiger.

Da sagst du aber was! Das stelle ich immer wieder fest. Eine EV 115 klingt von Natur aus gänzlich anders als bspw. eine Ampeg 410 HE. Und deren Sound kann man nicht ändern, es sind ja keine Regler dran. Bei einem Amp kann man immer noch den Sound soweit "verbiegen" dass er einem taugt. ("Neutrale" Boxen sind hier ausdrücklich ausgenommen.)

 

[BergiaBurns]

es sind ja keine Regler dran.

Doch:

 

[uncool sam]

Doch:

Erwischt!
Das bißchen HT zählt aber nicht! Da müßte schon ein EQ und gain und master und so dabei sein.