Dem WAL - Sound auf der Spur

[lila_vila]

Du scheinst ja vollkommen mit deinem Wal-Esh zufrieden zu sein. das macht Spass zu lesen.

Der Umbau hat dir 800 Eier gekostet, wenn ich recht gelesen habe...
Das ist natürlich auch keine Okkasion.

Es geht sicher auch preiswerter, hier ein paar Ideen:

1.) Verwendung eines gebrauchten G&L Tribiute Basses (Marktpreise liegen bei € 400,--), da sind schon von der Bauart her brauchbare PU drinnen wo die Masse und Polabstände passen würden.

Variante A > Kauf/Einbau ACG EQ-01 > Invest ~ € 300,--

Variante B > Nachbau von State Variable Filtern (z.B. siehe Lemme oder Koch oder Filter Kochbuch) plus nachgeschalteter passiver Balance/Master Vol/Tonblende > Materialkosten schätze ich auf ca. 50-60 EURO, Arbeitsaufwand inkl. Test ca. 10 Stunden

Ist nur ein Beispiel wie man auch "preiswert" losstarten kann.

 

[d0cFunkenStein]

Habe hier schon länger nicht mehr reingeschaut.

@lila_vila:
Meinst du, du könntest mal bei Gelegenheit ein Video oder Soundfile machen, wo man die beiden Bässe im Vergleich hören kann?
-> Lese gerade: Ist in Vorbereitung

Das würde mich interessieren, insbesondere der Grundklang ohne die Filter.
Die Filter der Elektronik benutze ich persönlich nicht so exzessiv und lasse sie gerne Flat (also voll aufgedreht).
Ein wahre Waffe sind die Filter, wenn man vorwiegend den hinteren Pickup einsetzt.

Das die Qualität der "alten Halbleiter" den Klang der Wal-Elektronik die Frische/Lebendigkeit nimmt halte ich für eine gewagte Aussage.
Gibt genug Hifi-Freaks, die ihr altes Transistorzeug aus den 70ern und 80ern den aktuellen Geräten klanglich vorziehen.
Hast du da etwas handfestere Informationen?

Btw: Sehr schicker Wal! Meiner ist auch von 83, allerdings mit Sycamore-facings. Da sieht man die Spielspuren noch deutlicher und dementsprechend ist etwas mehr abgerockt.

 

[beate]

Das die Qualität der "alten Halbleiter" den Klang der Wal-Elektronik die Frische/Lebendigkeit nimmt halte ich für eine gewagte Aussage.

Das Problem scheint mir der Headroom zu sein. Wenn ich mir die alte WAL-Schaltung so anschaue, benötigt man in den Eingangsstufen eine relativ große Grundverstärkung, damit die Gegenkopplung ordentlich funktioniert. Bei nur 9 V könnte es auch bei der SRPP-Schaltung der Ausgangsstufe knapp werden. Und wenn man dann Tonabnehmer mit hoher Ausgangsspannung hat, wird das Signal halt häufiger in die Sättigung geraten und dadurch an "Frische" verlieren. Ist mit ein Grund, wieso mein Epi EB-3 bislang nur einen simplen Buffer besitzt.
Wenn man den Platz hat, also 2 Batterien bzw eine Phantomspeisung verwenden und die Schaltung entsprechend anpassen.

Demnächst mache ich mal ein Experiment mit einer abgespeckten Version der WAL-Schaltung und 9 V im EB-11.

 

[d0cFunkenStein]

Das Problem scheint mir der Headroom zu sein. Wenn ich mir die alte WAL-Schaltung so anschaue, benötigt man in den Eingangsstufen eine relativ große Grundverstärkung, damit die Gegenkopplung ordentlich funktioniert. Bei nur 9 V könnte es auch bei der SRPP-Schaltung der Ausgangsstufe knapp werden. Und wenn man dann Tonabnehmer mit hoher Ausgangsspannung hat, wird das Signal halt häufiger in die Sättigung geraten und dadurch an "Frische" verlieren. Ist mit ein Grund, wieso mein Epi EB-3 bislang nur einen simplen Buffer besitzt.
Wenn man den Platz hat, also 2 Batterien bzw eine Phantomspeisung verwenden und die Schaltung entsprechend anpassen.

Demnächst mache ich mal ein Experiment mit einer abgespeckten Version der WAL-Schaltung und 9 V im EB-11.

Interessant. Bin gespannt was bei deinem Experiment herauskommt.

Folglich könnte dieser Effekt durch das Design der Schaltung und nicht durch die verwendeten Halbleiter auftreten?
Meines Wissens wurde an der Wal-Elektronik nichts wesentliches verändert, so dass dies auch neue Wal-Bässen betreffen müsste.

Wie dem auch sei: Bin mit meinem Wal vollends glücklich. Und frisch klingt er auch

 

[beate]

Folglich könnte dieser Effekt durch das Design der Schaltung und nicht durch die verwendeten Halbleiter auftreten?

Jein. Der Typ des JFET bestimmt mit den Widerständen an Source und Drain die Verstärkung (und den Arbeitspunkt). Das hängt natürlich vom jeweiligen JFET ab, aber auch noch ganz stark von der Bauteilstreuung. Und die ist bei JFETs enorm. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass der BF 245 A ein sinnvoller Ersatztyp sein solle. Leider bekommt man den ebenfalls nur noch schwer (abgekündigt). Griffbereit habe ich nur den BF 245 B.

Der spezifische Sound wird von einer frequenzabhängigen Beschaltung der Verstärkerstufen erzeugt. In den Eingangsstufen ist das eine Bassanhebung in einer Gegenkopplungsschleife und eine passive Bassabsenkung hinter der Stufe. Daraus entsteht eine Bassanhebung mit einer Mittenfrequenz von 120 Hz am Hals-PU bzw. 200 Hz am Steg-PU. Außerdem gibt es noch eine zuschaltbare Höhenanhebung.

In meinen EB-11 möchte ich eine einzige Stufe einbauen, deren (zuschaltbare) Bassanhebung ca. 150 Hz bei 3-4 dB Überhöhung beträgt. Das soll kein WAL-Imitat werden (geht gar nicht - dazu klingt der Gibson-Bass zu eigen), sondern eigenständig an das Instrument angepasst.

 

[lila_vila]

Hallo DocFunkenStein,
hier ein paar antworten auf Deine Fragen:
- gekostet hat mein Schätzchen bisschen über EURO 3.000,-- , also kein Schnäppchen, aber ein toller Bass !

- wegen meiner Anmerkung zur Elektronik meines MK I, die Entwicklung dieser Elektronik ist vor ca. 35 Jahren gemacht worden !
Damals war das "State of the Art", keine Frage.
Nicht umsonst haben so viele Bassisten den MK I, MK II für Recordings verwendet.
Im Vergleich zur ACG EQ-01 Elektronik ist das alte WAL Original um Einiges zahmer was das Dynamikverhalten angeht.
Bei der alten Original- WAL Eektronik muss nicht unbedingt bei heftigen Attaken ein Kompressor vorgeschaltet werden (Schaltungskonzeption und Bauteilauswahl ).
Die ACG ist wirklich merkbar dynamischer (wer`s braucht kan hier eher einen Kompressor einsetzen), das hat auch Bert Gerecht in seinen Versuchen festgestellt > hat ihm super gefallen.
Auch der durchstimm/reglebare Hochpass- Filter ist eine bei der ACG eine Wucht.
Aber das alte WAL Konzept hat erhebliche Vorteile, was die Bedienbarkeit angeht > mit den Push/Pull Potis super Anwenderfreundlich
Das kann man von der ACG EQ-01 leider nicht sagen > da alle 4 Poti > Doppelpoti sind, kann es ganz schön verwirrend werden, wenn man erarbeitete Presets wieder finden möchte
Poti- Knöpfe, welche mit einer Skalierung (wie die WAL Originale) versehen sind würden gute Dienste leisten, hier muss ich mir noch was einfallen lassen (speziell bei den äusseren verstellbaren Ringen, dass ist momentan Blindflug).

- Was mich am meisten verblüfft hat, war der Soundvergleich bei "geöffneten" Filtern > beide Bässe klingen hier sehr ähnlich.

- die Sounds beider Bässe sind sehr identisch

- Hoffe, dass Bert Gerecht was brauchbares auf die Reihe bekommt (wird wahrscheinlich dann auf seiner HOTWIRE Homepage zu sehen/hören sein).
Falls nicht, kann ich mir ja immer noch was einfallen lassen, um meine beiden Bässe zu präsentieren.

- Beate_R arbeitet am Analysieren/Konzept/Neugestaltung der alten WAL Elektronik mit in FET Transsistortechnik, welche in der PRO-E Serie (70-ger Jahre) verbaut war. Dies hat nichts mit der MK I, MK II, MK III Elektronik zu tun, welche ja mit 2x unabhängigen "State Variable Filtern" mit Boostfunktion plus Balance plus Master Vol. plus zuschaltbaren "Pick Attack" ausgestattet ist.

VG., LILA_VILA

 

[beate]

Natürlich ist mir klar, dass sich die aktuelle Schaltung dieser Bässe von der aus den 70ern publizierten erheblich unterscheidet.

- Beate_R arbeitet am Analysieren/Konzept/Neugestaltung der alten WAL Elektronik mit in FET Transsistortechnik, welche in der PRO-E Serie (70-ger Jahre) verbaut war.

Und hat sich dabei einen kräftigen Frust gefangen, weil die Schaltung nicht das tut, was sie angeblich tun soll. keine Spur nämlich von Anhebung der Tiefmitten in den Eingangsstufen. Tatsächlich wird in einer Gegenkopplungsschleife alles ab der Tiefmitten und darüber angehoben. Aber wirklich alles, so dass es einer Bassabsenkung gleichkommt. Ist letztlich auch klar - von einem T-Tiefpass in einer Gegenkopplungsschleife darf man nur genau das erwarten.

Zusätzlich wird noch alles über einen Hochpass geleitet.

Ob die Schaltung wirklich "echt" ist, in dem Sinn, dass die alten WALe mit GENAU dieser Schaltung liefen?

 

[d0cFunkenStein]

Soweit klingt das nach einem erfolgreichen Experiment.

Ich hätte gerne noch einen zweiten Wal, jedoch einen Fretless.
Allerdings kann ich mir derzeit keine 3000 Euro aus dem Kreuz leiern.
Das wäre dann eine deutlich günstigere Möglichkeit um an "den Sound" zu kommen.

Da würde ich allerdings die Filter exzessiv nutzen wollen .
Der hintere Pickup mit den Walfiltern: Das muss auf nem Fretless schon tierisch geil sein!

Einzig die komplizierte Einstellung der ACG-Elektronik klingt etwas abschreckend.

 

[lila_vila]

Hallo Doc,
es muss ja nicht unbedingt die teure ACG sein, überhaupt wenn Du für Dein Fretless-Projekt nur den Bridge Pickup benützen möchtest.
Da reicht schon im Prinzip ein normaler State Variable Filter wie ihn auch Helmuth Lemme vertreibt, oder, falls handwerkliches Geschick vorhanden ist, baut man so ein Ding selber nach (Materialwert max. € 20,--). Das ganze dann noch mit einem Volume-Regler und einer passiven Höhenblende (Materialwert ca. € 25),-- > in Verbindung mit dem SVF ist man super flexibel.
Bei den Vortests, welche ich vor ca. 1,5 Jahren gemacht habe, habe ich auch einen LEMME SVF verwendet, hat ganz gut funktioniert.

Wichtig ist die Bauart des verwendeten PU >
muss ein niederohmiger Doppelspuler sein, mit untenliegenden Keramikmagneten und Eisenschrauben als verstellbare Polpieces (siehe beigefügtes PDF File)
* W-BUCKER von HOTWIRE (ist halt nicht billig ca. € 200,--)
* PU aus einem G&L
* oder man ist handwerklich geschickt und baut ihn selber

 

[jazzi33]

hi bassgemeinde,
vielleicht passt das hier nicht richtig zum thema, aber kann mir einer sagen,ob man die alten wal mk1 oder mk2 aus den 80ern mit den neuen aktuellen wal´s vergleichen kann? ich denke mal eingeschwungenes holz ist besser! aber vielleicht die verarbeitung? elektrik?

danke euch im vorraus

 

[lila_vila]

Hallo Jazzi,no problem.

Wenn Du im Thread ein wenig zurück blätterst, dann findest Du von Beate_R eine Info, in welcher Du die aktuelle Be/Verschaltung der WAL Tonabnehmer sehen kannst (pro Saite 2x Minispule voren/hinten seriell verschaltet usw...).

Die Elektronik hat sich meines Wissens nicht drastisch verändert, der Preamp wurde um ein paar Einstellmöglichkeiten erweitert ( +2Trimmpoti`s).
Mein 83-ger MK I hat nur zwei Trimmpoti > #1 für Level Pick Attack, #2 Ausgangs-Pegel.

Soweit ich weiss sind die alten PRO E, MK I und MK II noch pro Minispulen- Reihe (vorne oder hinten) in Serie hintereinander geschaltet, und dann wieder als Humbucker seriell verschaltet.
Irgendwann hat WAL dann die Verschaltung verändert (ab Mitte der 80-ger Jahre ???), dann siehts so aus wie in der Info von Beate_R.

Vom Sound her sind die Bässe sicherlich vergleichbar > besitzt jemand zufällig einen älteren MK I und einen neuzeitlichen (90-ger oder 2000-der MK II oder MK III ???)
Wenn ja, wie unterschiedlich sind die Sounds dieser "Generationen" ???

 

[Flobert]

Jetzt mal im Ernst. Es wird hier auf 3 Seiten geschwärmt wie super dein Versuch einen WAL-Sound hinzubekommen lief. Zeig doch mal was? Mach doch mal ´ne Aufnahme mit Walknurr.

 

[d0cFunkenStein]

hi bassgemeinde,
vielleicht passt das hier nicht richtig zum thema, aber kann mir einer sagen,ob man die alten wal mk1 oder mk2 aus den 80ern mit den neuen aktuellen wal´s vergleichen kann? ich denke mal eingeschwungenes holz ist besser! aber vielleicht die verarbeitung? elektrik?

danke euch im vorraus

Ich habe noch keinen neuen in der Hand gehabt.
Es gibt hier jedoch mindestens zwei Member (@ml 29, @spiritchaser) die einen neuen Wal besitzen. Laut ml 29 sind die neuen Wal absolut gleichwertig.

 

[d0cFunkenStein]

Jetzt mal im Ernst. Es wird hier auf 3 Seiten geschwärmt wie super dein Versuch einen WAL-Sound hinzubekommen lief. Zeig doch mal was? Mach doch mal ´ne Aufnahme mit Walknurr.

Ich warte auch schon gespannt.
Sounds sind wohl in Vobereitung, allerdings mit einem hotwire bass. Der soll die gleichen Pickups und Elektronik verwenden.

 

[jazzi33]

hi
danke euch schon mal! also das finde ich wirklich super,daß wal seiner alten qualität treu bleibt!
da könnte sich musicman doch mal mehrere scheiben von denen abschneiden!

die neue classic serie ist soundtechnisch kein vergleich zu den alten pre ernie-ball´s aus den ende 70ern!

 

[d0cFunkenStein]

hi
danke euch schon mal! also das finde ich wirklich super,daß wal seiner alten qualität treu bleibt!

Sollte man bei den Preisen auch erwarten dürfen.
Finds auf jeden Fall positiv, dass man nicht expandiert und Billigserien in Fernost herstellt. Gab ja anscheinend einige Offerten, als Wal kurz vor dem Aus stand.

da könnte sich musicman doch mal mehrere scheiben von denen abschneiden!
die neue classic serie ist soundtechnisch kein vergleich zu den alten pre ernie-ball´s aus den ende 70ern!

Die Classics finde ich recht gelungen, allerdings viel zu teuer.
Da kann man besser zu den End-80er/Anfang-90er Stingrays greifen.
Die sind auch sehr gut und kommen nah ran.
Verarbeitungstechnisch und soundlich hatte ich an den Classics nichts auszusetzen.

Naja, wie dem auch sei. Wollte nicht vom Thema ablenken

 

[schubi_neu_38615]

die neue classic serie ist soundtechnisch kein vergleich zu den alten pre ernie-ball´s aus den ende 70ern!

Hatte noch keinen pre Ernie Ball Ray in der Hand ... aber einen Classic. Und der war über alle Zweifel erhaben

BTT: Bin sehr gespannt auf den Vergleichstest Hotwire VS Wal

 

[jazzi33]

hi
Verarbeitung von stingray classic ist echt super keine frage!sound dagegen naja,für 2500€ Listenpreis viel zu teuer!!
hier ein Video von mir, mit meinem 78er:


für alle hardcore Profis ,sorry spiele erst seit 2009 bass!

soooo zurück zum wal !!!! :



aufgenommen mit wal mk II ! (ich liebe diesen wal Sound einfach!!!!!)

 

[d0cFunkenStein]

Hier mein Wal Mk1 von 83'. Spontan eingespielt, direkt über XLR in die Soundkarte. Keine weiteren Effekte oder sonstige Nachbearbeitung:



Die Korg Pandora die dort herumliegt habe ich nicht verwendet. Das rohe Signal klang einfach besser und frischer.
Im Video hat er Normalstimmung. Mittlerweile habe ich etwas dickere Saiten und ihn einen Halbton tiefer gestimmt. Klingt in meinen Ohren noch etwas besser.

 

[Mudskipper]

Oh man, da waren die Peppers noch richtig geil.
Super Bass, super Sound super gespielt!