Mit den Soundsamples in Videos ist das so eine Sache. Man hört halt nur was theoretisch möglich ist. Die praktischen Ergebnisse mit eigenem Equipment und eigener Spielweise können ganz anders aussehen. Alle Effekte die in die Dynamik eingreifen wirken sich maßgeblich auf das Spielgefühl aus. Bei Zerren finde ich das noch extremer als bei Kompressoren weil sich der Sound durch die Anschlagstärke noch weiter verändert.
Deshalb muss ich gerade Zerren und Kompressoren selbst spielen und mit der Band testen um wirklich einen guten Eindruck zu bekommen.
Bei der Frage nach der richtigen Zerre ist es aus meiner Erfahrung aber vor allem wichtig auf die Bandsituation zu gucken. Gibt es einen oder zwei Gitarristen? Wie stark verzerren die ihre Klampfen? Bei einer Gitarre ist es aus meiner Sicht wichtiger fett und wuchtig zu klingen. Bei zwei Gitarren braucht man einen Sound mit mehr Draht und ggf. weniger Verzerrung wie beim b7k.
Die Definition im Drive vom b7k kommt durch einer Ausfilterung der unteren Mitten um die 300hz in Verbindung mit einer Betonung der hohen Mitten zwischen 2khz und 3khz zustande.
Je nach Bass und Spielweise kann das aber auch schnell etwas viel "Twäng" werden. Zudem hat das b7k gefühlt den größten Dynamikspielraum von den
Darkglass Zerren die ich bislang zwischen hatte. Im direktvergleich mit einem Alpha Omega Ultra fand ich mein b7k recht dünn und drahtig. Das liegt möglicherweise daran das beim AOU der Charakter der Zerre grobkörniger und dicker daherkommt. Es klingt mehr wie ein wolliger Amp. Die Verzerrung scheint linearer zu sein als beim b7k.Die „Definition“ vom b7k konnte ich beim AOU nicht einstellen. Ich denk man kann da schon von drahtig vs. wuchtig sprechen.
Das X7 ist dann wieder eine andere Nummer. Das klingt untenrum tight und trotzdem wuchtig. Auf seine eigene Weise auch obenrum definiert. Anders als beim b7k kommen die Höhen, insbesondere über den DI-Out, weniger spitz. Ich brauche hier keine Boxensimulation und keinen externen Kompressor um ein runden und stimmigen Sound einzustellen. Und genau das hat es aus meiner Sicht dem b7k voraus. Beim b7k habe ich immer das Gefühl gehabt die optimalen Ergebnisse nur in Verbindung mit Kompressor und Boxensimulation zu bekommen.
Dafür ist beim X7 der Einsatzbereich relativ eingeschränkt. Ich kann mir das Gerät, anders als das b7k, kaum in wenig brachialen Kontexten vorstellen. Das X7 kann zwar Lowgain sounds aber das Spielgefühl im Grenzbereich zwischen clean und angeknuspert empfinde ich als wenig natürlich.