Bass bei Aufnahmen - Wann ist das Ergebnis erreicht
- Ersteller bluefunk
- Erstellt am
Lobi
Ampegianer
Ich verlasse mich eigentlich immer auf den Produzenten und meine Bandkollegen. Wenn die zufrieden sind, lass ich es in der Regel dabei. Ich weiß, dass ich subjektiv mit meinen Bassspuren eigentlich nie zu 100 % zufrieden bin. Ich freue mich lieber über die Passagen, die mir auch nach meiner eigenen Einschätzung gelungen sind.
So handhabe ich es jedenfalls bei Demos, wenn wir sie im Tonstudio aufnehmen. Ich nehme auch eigentlich immer nur über den Line - Out des Amps auf und überlasse den Rest der Nachbearbeitung. Als Grundsatzentscheidung lege ich eigentlich nur den Bass und den Amp fest, das war´s dann für mich. Effektsounds nehme ich nicht auf.
Wichtig ist für mich, dass mein interner Groovedetektor ausschlägt. Bedeutet, dass ich erst dann aufnehme, wenn ich wirklich warm gespielt und den Puls des Stückes präsent fühle. Dazu spiele ich mich ca. 20 Minuten zum Clicktrack oder den Drums ein und nehme dann den Song möglichst in einem Rutsch auf. Wenn ich keinen größeren Fehler eingebaut habe, war es das dann auch. Mehr als drei Aufnahmen mache ich nie hintereinander, weil dann meine Konzentration erheblich nachlässt und es dann auch zu vermehrten Rutschgeräuschen und Unsauberkeiten kommt.
Wenn ich mir dann anschließend das ganze Stück anhören kann, ohne sofort auf die Bassspur zu achten, weiß ich, dass es für mich geklappt hat.
Das kann man natürlich alles viel detailverliebter und akribischer angehen, aber bevor ich mich total verzettele und völlig verkrampfe, schau ich - angesichts meiner - soliden aber keinesfalls überragenden - Skills lieber, dass es so klappt, auch aus Kostengründen...
So handhabe ich es jedenfalls bei Demos, wenn wir sie im Tonstudio aufnehmen. Ich nehme auch eigentlich immer nur über den Line - Out des Amps auf und überlasse den Rest der Nachbearbeitung. Als Grundsatzentscheidung lege ich eigentlich nur den Bass und den Amp fest, das war´s dann für mich. Effektsounds nehme ich nicht auf.
Wichtig ist für mich, dass mein interner Groovedetektor ausschlägt. Bedeutet, dass ich erst dann aufnehme, wenn ich wirklich warm gespielt und den Puls des Stückes präsent fühle. Dazu spiele ich mich ca. 20 Minuten zum Clicktrack oder den Drums ein und nehme dann den Song möglichst in einem Rutsch auf. Wenn ich keinen größeren Fehler eingebaut habe, war es das dann auch. Mehr als drei Aufnahmen mache ich nie hintereinander, weil dann meine Konzentration erheblich nachlässt und es dann auch zu vermehrten Rutschgeräuschen und Unsauberkeiten kommt.
Wenn ich mir dann anschließend das ganze Stück anhören kann, ohne sofort auf die Bassspur zu achten, weiß ich, dass es für mich geklappt hat.
Das kann man natürlich alles viel detailverliebter und akribischer angehen, aber bevor ich mich total verzettele und völlig verkrampfe, schau ich - angesichts meiner - soliden aber keinesfalls überragenden - Skills lieber, dass es so klappt, auch aus Kostengründen...
Zuletzt bearbeitet:
DGM
Ist gut Hinrich, wir hören´s auch so.
Ich komme ebenfalls aus dieser Zeit und weiß wie das mit Tonbandaufnahmen war. Wir hatten in den 90ern im Proberaum ein kleines Studio und haben unsere Tapes/CDs selbst produziert. Wir hatten viele Jahre mit der Tascam 38/8 aufgenommen und uns im Laufe der Zeit alle Tricks draufgeschafft, die man damit anstellen konnte
Da konnte man auch overdubben und Songteile kopieren, wenn es unbedingt sein musste. Also so schwierig war das auch nicht.Klar, mit GarageBand & Co. geht das heute einfacher und das ist auch gut so.
Wir sind keine Maschinen - für mich wäre wichtig: wenn Du Bass und Drums gemeinsam durchhörst im Rohmix (ein wenig Kompression und EQ) , merkst Du ein groove-Problem, oder klingt das wie gute Musik? Das macht am Ende den Gesamteindruck aus. Wie schon oben geschrieben, macht das oft den Charakter aus.
In einer meiner Bands lässt der Mischermann immer irgendwelche Locking-Algorithmen über Bass/Drum laufen, um alles synchron zu kriegen. Finde ich schrecklich, erzeugt aber einen exakten Ablauf...
In einer meiner Bands lässt der Mischermann immer irgendwelche Locking-Algorithmen über Bass/Drum laufen, um alles synchron zu kriegen. Finde ich schrecklich, erzeugt aber einen exakten Ablauf...
jensenmann
Well-Known Member
Ich spiele gelegentlich in umliegenden Studio Tracks ein. Da hört niemand Bass + Drums solo an. Was zählt ist der Gesamtzusammenhang. Einzelne Töne werden da schon mal korrigiert und zurecht gerückt, aber wichtig ist immer dass es mit allem anderen zusammen funktioniert. Wenn ich in meine Spuren einzeln reinhöre bekomme ich auch einen Brechanfall. Im Zusammenhang kann das aber durchaus trotzdem grooven. Wird wohl so sein, sonst würde ich vermutlich nicht mehr angerufen werden. Am Ende muß der Bezahler glücklich sein. Als Musikant muß man das was man da gemacht hat aber auch loslassen können, so wie es ist. Eine Aufnahme ist immer auch eine Momentaufnahme. Habe ich z.B. Stress mit meiner Frau, dann spiele ich auch schlechter. Das hört man. Der Song wird aber nicht besser wenn es dann 100x overgedubt wurde und jede Ungenauigkeit ausgeräumt ist. Ich glaube es ist so ein Mittelweg zwischen allem, der es gut macht.
Ich vermute daß Groove aus den Ungenauigkeiten aller zusammen entsteht und es da einen Sweetspot gibt, in dem sich die Ungenauigkeiten zu Wohlgefühl ergänzen, während zu große Ungenauigkeiten sich in Unwohlsein verwandeln.
Ich kann mich auch dran erinnern bei einer Session einen Song so geil gespielt zu haben, daß ich danach selbst völlig geflasht war. Höre ich mir das heute an muß ich sagen es klingt steril, weil ich da so genau auf allem drauf war, daß es jetzt langweilig ist.
Ich vermute daß Groove aus den Ungenauigkeiten aller zusammen entsteht und es da einen Sweetspot gibt, in dem sich die Ungenauigkeiten zu Wohlgefühl ergänzen, während zu große Ungenauigkeiten sich in Unwohlsein verwandeln.
Ich kann mich auch dran erinnern bei einer Session einen Song so geil gespielt zu haben, daß ich danach selbst völlig geflasht war. Höre ich mir das heute an muß ich sagen es klingt steril, weil ich da so genau auf allem drauf war, daß es jetzt langweilig ist.
Die letzten Aufnahmen sind schon etwas länger her ... Aber wir haben mit der damaligen Funk-Rock-Band Live eingespielt, um es eben lebendiger zu haben. Gesang wurde dann nachträglich aufgenommen.
Wenn man sich die Spuren einzeln angehört hatte , war das schon teilweise .. naja ... Im Kontext higegen war alles an seinem Platz. Ich selbst war da auch immer sehr Määähhh zu mir selbst und hörte erst dann auf Takes zu machen, wenn andere sagten "Der war doch gut, lass den doch". Heute bin ich da etwas entspannter wenn ich den Gesamtkontext wahrnehmen kann. Da geht eh eine Menge unter ... Zugegebener Maßen ist da ein Trio etwas "sensibler", aber auch da gilt für mich der gleiche Grundsatz.
Und eine Spur aus drei Tackes zusammen zu schneiden finde ich nicht besonders verwerflich, solange es zueinander findet.
Wenn man sich die Spuren einzeln angehört hatte , war das schon teilweise .. naja ... Im Kontext higegen war alles an seinem Platz. Ich selbst war da auch immer sehr Määähhh zu mir selbst und hörte erst dann auf Takes zu machen, wenn andere sagten "Der war doch gut, lass den doch". Heute bin ich da etwas entspannter wenn ich den Gesamtkontext wahrnehmen kann. Da geht eh eine Menge unter ... Zugegebener Maßen ist da ein Trio etwas "sensibler", aber auch da gilt für mich der gleiche Grundsatz.
Und eine Spur aus drei Tackes zusammen zu schneiden finde ich nicht besonders verwerflich, solange es zueinander findet.
Bassphalanx
Von nix kütt nix
Interessant 
Bass & Drums einzeln abhören, macht für mich keinen Sinn. Das ist oft gruselig...
Einen Song als Ganzes anzuhören, muss manchmal auch erst geübt werden.
Heutzutage, wo alles perfekt auf den Punkt produziert wird, klingt es in meinen Ohren eben häufig auch recht leblos
Nun, wer sich nach heutigen Maßstäben mal alte James Brown Sachen genau anhört, wird wissen, was ich meine. Das ist teilweise haarsträubend
Und wir sind uns glaube ich, alle einig, dass das groovt.
ABER: Es lebt
Bass & Drums einzeln abhören, macht für mich keinen Sinn. Das ist oft gruselig...
Einen Song als Ganzes anzuhören, muss manchmal auch erst geübt werden.
Heutzutage, wo alles perfekt auf den Punkt produziert wird, klingt es in meinen Ohren eben häufig auch recht leblos
Nun, wer sich nach heutigen Maßstäben mal alte James Brown Sachen genau anhört, wird wissen, was ich meine. Das ist teilweise haarsträubend
Und wir sind uns glaube ich, alle einig, dass das groovt.
ABER: Es lebt
Wichtig ist, wie es später zusammen klingt. Auch ist Imperfektion eine Perfektion.
Wo es drauf ankommt: Timing, Groove und Mix.
Nicht so sehr auf den einzelnen Ton.
Ich würde mir noch keinen Kopf machen und erstmal warten bis alle anderen eingespielt sind und dann kannst du immer noch Passagen ändern oder den Track noch mal einspielen.
Alleine mit Schlagzeug würde ich persönlich auch nie etwas einspielen, es fehlt das wichtigste - und das ist auch die Aufgabe des Bassisten imo - das zusammenbringen von Allem: der Bass ist dazu da, die anderen gut klingen zu lassen dazu muss man aber die anderen hören - als wir damals eigene Songs recorded haben hab ich als letzter eingespielt - mir ging es um das Gefühl, dass ich transportieren will oder wie ich den Bass am besten in den Song einbringe - dazu wollte ich alles hören und hab dann eingespielt (und konnte überlegen was ich zum einspielen auf den Ohren haben wollte) - just my 0,02€
Wo es drauf ankommt: Timing, Groove und Mix.
Nicht so sehr auf den einzelnen Ton.
Ich würde mir noch keinen Kopf machen und erstmal warten bis alle anderen eingespielt sind und dann kannst du immer noch Passagen ändern oder den Track noch mal einspielen.
Alleine mit Schlagzeug würde ich persönlich auch nie etwas einspielen, es fehlt das wichtigste - und das ist auch die Aufgabe des Bassisten imo - das zusammenbringen von Allem: der Bass ist dazu da, die anderen gut klingen zu lassen
dazu muss man aber die anderen hören - als wir damals eigene Songs recorded haben hab ich als letzter eingespielt - mir ging es um das Gefühl, dass ich transportieren will oder wie ich den Bass am besten in den Song einbringe - dazu wollte ich alles hören und hab dann eingespielt (und konnte überlegen was ich zum einspielen auf den Ohren haben wollte) - just my 0,02€
Bassphalanx
Von nix kütt nix
+1Wichtig ist, wie es später zusammen klingt. Auch ist Imperfektion eine Perfektion.
Wo es drauf ankommt: Timing, Groove und Mix.
Nicht so sehr auf den einzelnen Ton.
Ich würde mir noch keinen Kopf machen und erstmal warten bis alle anderen eingespielt sind und dann kannst du immer noch Passagen ändern oder den Track noch mal einspielen.
Alleine mit Schlagzeug würde ich persönlich auch nie etwas einspielen, es fehlt das wichtigste - und das ist auch die Aufgabe des Bassisten imo - das zusammenbringen von Allem: der Bass ist dazu da, die anderen gut klingen zu lassen
whitewater
Rückfällig nach 25 Jahren
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Da fällt mir dann immer ein: das unterscheidet den Profi von Amateuren und Dilletanten.
Der Pro muss in absehbarer Zeit abliefern. Das heißt nicht unbedingt schlampig oder schlechter, mit der Routine kommt ja auch die Erfahrung was geht, was geil ist und wann man vielleicht doch nochmal 'ne Runde dreht.
Amateure machens aus Liebe, Dilletanten um sich zu erfreuen. Die können natürlich bis zum jüngsten Tag versuchen, obs nicht noch besser geht.
Der Pro muss in absehbarer Zeit abliefern. Das heißt nicht unbedingt schlampig oder schlechter, mit der Routine kommt ja auch die Erfahrung was geht, was geil ist und wann man vielleicht doch nochmal 'ne Runde dreht.
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fanThomasGretz
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Dazu passt der isolierte Bass-Track von "Smells Like Teen Spirit":
Einfach mal aus Spass einen Klicktrack drunter legen
Bassphalanx
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Heidewitzka 
whitewater
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Dafür gibt es ja auch Produzenten"Alben macht man nicht fertig, man gibt sie irgendwann aus der Hand" – Richie Sambora
Man darf das Thema Groove und Timing aber auch nicht klein reden.
Nehmen wir als Beispiel Pino Palladino oder Freddy Washington.
Solche Musiker können jede einzelne Note genau dort platzieren, wo sie es haben möchten.
Vor dem Beat, auf dem Beat, Laid-Back und ganz weit Laid-Back. Und alles dazwischen! Egal!
Sie haben ein ganz anderes Bewusstsein für Groove.
Dann gibt es sicher zu Hauf' Musiker, die nur einen bestimmten Style zum Grooven, Rocken oder Swingen bringen.
Es lohnt sich meiner Meinung nach schon sich ernsthaft mit Groove und Timing auseinander zusetzen.
Mit der Haltung " Ach das hört man eh nicht" oder "Es muss ja menschlich bleiben" kommt man nicht weiter!
Nehmen wir als Beispiel Pino Palladino oder Freddy Washington.
Solche Musiker können jede einzelne Note genau dort platzieren, wo sie es haben möchten.
Vor dem Beat, auf dem Beat, Laid-Back und ganz weit Laid-Back. Und alles dazwischen! Egal!
Sie haben ein ganz anderes Bewusstsein für Groove.
Dann gibt es sicher zu Hauf' Musiker, die nur einen bestimmten Style zum Grooven, Rocken oder Swingen bringen.
Es lohnt sich meiner Meinung nach schon sich ernsthaft mit Groove und Timing auseinander zusetzen.
Mit der Haltung " Ach das hört man eh nicht" oder "Es muss ja menschlich bleiben" kommt man nicht weiter!
Das ist auch hier nie die Aussage gewesen. Der Aspekt "menschlich" bezog sich auf die Frage, ob man Musik unter Zuhilfenahme eines Rechners so verändert, dass die Signale mit einem künstlich erzeugten Raster übereinstimmen.
Natürlich gibt es Musiker, die unsereinem meilenweit überlegen sind, aber Mr. Palladino oder Mr. Washington sind und spielen zum Glück auch menschlich. Irgendein computergestützter Schlaumeier findet bei denen garantiert auch irgendwo einen Haken.
Die sehr interessante Frage ist: Ab welchem Punkt kann ich damit leben, dass meine Aufnahme nicht "perfekt" ist?
Das bringt es auf den Punkt ......Die sehr interessante Frage ist: Ab welchem Punkt kann ich damit leben, dass meine Aufnahme nicht "perfekt" ist?
tt-bass
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Es ist doch schon lange keine Frage mehr. Es wird gerückt, auch bei den genannten Profis. Eine Aufnahme ist nie perfekt, wenn man das überhaupt definieren kann.Das ist auch hier nie die Aussage gewesen. Der Aspekt "menschlich" bezog sich auf die Frage, ob man Musik unter Zuhilfenahme eines Rechners so verändert, dass die Signale mit einem künstlich erzeugten Raster übereinstimmen.
Natürlich gibt es Musiker, die unsereinem meilenweit überlegen sind, aber Mr. Palladino oder Mr. Washington sind und spielen zum Glück auch menschlich. Irgendein computergestützter Schlaumeier findet bei denen garantiert auch irgendwo einen Haken.
Die sehr interessante Frage ist: Ab welchem Punkt kann ich damit leben, dass meine Aufnahme nicht "perfekt" ist?
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