@classic70s : Kannst du mir deine Aussage erklären oder habe ich die falsch verstanden? So wie ich sie verstanden habe: " Ohne Sänger langt auch weniger Disziplin, wenn man aber an der Disziplin festhält, dann bricht die Band eher auseinander."
Ich bringe damit zum Ausdruck, das es für mich verständlich ist, das wenn man
auf Dauer, also wochenlang ohne Sänger probt, das dies schlicht demotivierend ist.
Dann verliere ich z.B. auch irgendwann die Lust, bzw. komme an einen Punkt wo ich mich nicht mehr bemühe, einen Song perfekt hinzubekommen, weil dies ohne den wichtigen Part des Gesang auch gar nicht geht!!
Wenn mich dann noch jemand unter Druck setzen würde und mehr diszipliniertes üben verlangt, verdirbt dies den letzen Spass am gemeinsamen spielen und ich weiss, das ich in der falschen Band bin.
Sobald ein neuer Sänger da ist, würde ich automatisch sofort wieder auf 100% springen, weil die Motivation und die Freude am spielen wieder da ist. Ich finde das ist sehr einfach zu verstehen und auch nachvollziehbar.
Ich stimme dir zu das jeder sich überlegen soll welche Ansprüche er hat und ob diese, mit denen der anderen Band Mitglieder in etwa übereinstimmen.
Leute die als Profis mit Musik Geld verdienen wollen, müssen zwangsläufig in jeder Situation 100% geben, sonst wären sie unprofessionell, das sehe ich ebenso.
Da deine Ausführungen sehr streng auf mich wirken und du sogar Leute, die deiner Sichtweise nicht entsprechen, ein wenig herablassend als Pseudomusiker bezeichnest, vermute ich das du ein Profi bist, der leider den Zugang zu anderen Sichtweisen verloren hat.
Ich bin wie wohl die meisten kein Profi und das spielen in einer Band soll eine Bereicherung für mein Leben sein, deshalb achte ich darauf mit möglichst Gleichgesinnten etwas zu machen.
Ich respektiere die Ansprüche von Profis, so eine Band wäre jedoch nichts für mich, weil ich diesem Anspruch nicht genügen kann und selbst, wenn mein können groß genug wäre, würde es nicht zu mir passen, weil ich nicht für Geld sondern aus reiner Lust und Freude Musik machen möchte.
Ich hatte gerade erst eine zeitlang mit einem Drummer zusammen gearbeitet.
Es stellte sich im Laufe der Zeit heraus, das er sich mit seinen hohen perfektionistischen Ansprüchen selbst im Weg stand. Er spielte zwar gut, jedoch nie locker entspannt, oder etwa mal experiementierfreudig.
Er freute sich nie über gelungene gute Passagen beim jammen, er fand immer was zum rummäckeln, oder schwieg. Stücke die als Jam Vorlage vorgeschlagen wurden, lehnte er als zu schwierig für sich am Schlagzeug ab, obwohl er sie wenn er locker und unverkrampft wäre, easy hätte spielen können.
Ich habe daraus gelernt das ich mit verbissenen Musikern, die ihre perfektionistischen Vorstellungen durchsetzen wollen, nie mehr zusammen arbeiten werde.
Solche Leute verderben mir den ganzen Spass und zerstören meine Motivation.
Es gibt technisch perfekt umgesetzte Musik die mich oft kalt lässt.
Es gibt Musik die nicht so perfekt umgesetzt ist, die jedoch trotzdem sofort eine angenehme Wärme ausstrahlt, weil man hört und vorallem spürt, das die Musiker mit Freude und 100% feeling dahinter stehen.
Perfektionismus und übertriebene strenge Disziplin können ein Hindernis auf dem Weg zu "gefühlt" guter Musik sein.
So muss jeder überlegen was er wirklich will und entsprechend passende Leute dafür finden.
Es gibt letztendlich auch nichts darüber zu streiten, man sollte sich einfach nur der unterschiedlichen Sichtweisen bewusst sein
