Bässe.... wird der europäische Markt ausgetrocknet?

[ojutan]

Ich erleb das gerade zum wiederholten Male, daß teurere Modelle von großen Hersteller entweder garnicht lieferbar sind oder nur in Schwarz.
1.) Yamaha bringt den TRBX500 raus. Kunde ist interessiert, oh auf der Messe wird der in vielen verschiedenen Farben gezeigt.
In den Geschäften... gbits nur schwarz matt. Wo ist der matte grüne TRBX, der rote TRBX, der TRBX in "graphite metallic" ?
"auf Vorbestellung" oder "fragen wir mal beim Distributor nach". später: wird nicht geliefert. Hab dann den in mattscharz gekauft.
2.) Ibanez BTB 845 Fretless. Gibts auf der Ibanez Homepage in mehreren Farben, in Europa nur in diesem häßlichen Türkis oder eine Variante den BTB625 black edition, aber nicht in Cerulean blue. Nur die schwarze Variante ist mal ein, zweimal verfügbar... dann wollte ich den 845 haben, und ätsch, ausverkauft, kommt nicht mehr.
3.) Ibanez 1935. "Sonderbestellung". Hab scheinbar den ersten und einzigen in ganz Europa ergattert, beim Thomann noch nicht mal gelistet.
4.) Sire M7 fretless. Google findet ein altes Angebot beim Thomann. Ab in den Warenkorb, bezahlt. Kommt. Ist aber mit Frets, Rücksendung, Nachfrage bei Thomann: "nö gibts nicht mehr".
Hab den letzten dann bei stars-music.fr gekriegt und danach auch dort nicht mehr lieferbar, ich hab den ersten und einzigen M7 Fretless des Shops.

Nun die Frage... warum gibtsso dermaßen wenige Angebote in Europa im höherpreisigen Bereich und warum ist alles "auf Anfrage" oder "auf Sonderbestellung" und am Ende garnicht zu haben? Wollen die kein Geld verdienen? Hätte nur der Ibanez Distri gesagt, ok wir kriegen gerade nichts sorry, aber dann auch Yamaha und Sire? Also gleich drei Hersteller deren Produkte teilweise nur in homöopathischen Dosen erhältlich sind?

In den USA und Asien ist alles bestellbar, kommt nur halt unter Umständen nach ein paar Monaten... und schon im Land mit horrenden Versandkosten von bis zu 200$ wenn man in Alaska wohnt, hab auch schon mal 1200 US$ für den Versand eines Basskartons nach Deutschland gesehen bei einem Modell das nicht mal 1600 US$ kostet. Aber das ist ein anderes Thema, USPS ist die teuerste Post der Welt und es interessiert die Anbieter herzlich wenig daß es auch günstiger geht, denn in der Luftfracht gehts nach Kilo und ein Kilo kostet maximal 45 US$ (normalerweise eher 20$) wenn man es direkt am Flughafen als Cargo aufgibt...

 

[el_loco]

... ich würde sagen, das Angebot an verschiedenen Instrumenten war noch nie so hoch wie in diesem Augenblick.
Ob jedes Instrument weltweit verfügbar sein muss wage ich mal zu bezweifeln.
Was sich einzelne Musikhäuser ins Lager legen oder bestellen wird dort entschieden.
Ibanez, Sire und Co liefern halt das gewünschte Model auch nur da hin, wo es bestellt wurde...

 

[Bass-Fred]

Tatsächlich haben die Musikalienhändler nicht so viel auf Lager wie zu vorpandemischen Zeiten, aber das ist weltweit zu beobachten und kein europäischer Effekt. Auch neue Modelle kommen einfach nicht in die Regale. Das meiste was oben explizit erwähnt wird, sind aber - je nach Sichtweise - eher Einsteiger- oder mittelpreisige Instrumente.

 

[daphonque]

woher kommt eigentlich diese Einstellung daß - übertrieben - immer alles sofort günstig verfügbar sein muss, und zwar ganz genauso wie man sich das wünscht?
das gilt auch für andere lebensbereiche?

Wird auf der Website angezeigt, ok.
Aber es muss einem auch klar sein daß nicht ständig jedes Modell auf Abruf verfügbar sein kann, schon allein bei der schieren Menge an Modellen.

„Früher war alles besser“!
Da ging man in ein, vll zwei Läden und kaufte was an der Wand hing.
Nach Farbe hab ich mir, wenn ich überlege, in 40 Jahren nur einen Bass gekauft, und den spiele ich kaum

Kam sogar vor daß ich die präferierte Farbe nach Vergleich im Laden stehen ließ, weil dasselbe Modell mit anderer Farbe besser geklungen hat (liegt nicht an der Farbe ich weiss).

 

[cwegy]

Durch den starken Dollar/ schwachen Euro wird wohl sehr viel in die USA verkauft. Ich glaub das war schonmal Thema bei Sandberg Bässen, die zZ sehr begehrt (und bezahlbar) in den US sind.

 

[Mudskipper]

Ich denke mal keine ausreichende Nachfrage bei schnellen Modellwechseln und ein sehr breites Modellangebot bei Ibanez und Co kommt da noch zu. Die werfen jedes Jahr Dutzende Modelle auf den Markt, da muss der Verkauf ja auch erst mal hinterher kommen.

 

[Gast76302]

Mit ein Grund dürften unterbrochene Lieferketten sein. Sehr viel der asiatischen Logistik läuft über chinesische Häfen, das hat zu Riesenstaus in der Corona-Phase geführt und das führt allerdings dann auch zu Rückstaus in amerikanischen und europäischen Häfen. Das bezieht sich dann nicht nur auf Fertigprodukte sondern eben auch Vorprodukte, bspw. auch Lacke und für Lacke brauchst Du Erdöl usw.. Ein weiteres Thema aktuell ist wohl das Holz. Holz ist sehr teuer geworden im letzten Jahr und auch das muss erstmal von A nach B.

Konjunktur aktuell

Überblick zu Hintergründen, Analysen und Interviews bei tagesschau.de - die erste Adresse für Nachrichten und umfassende Berichte zu aktuellen Themen.

www.tagesschau.de

 

[daphonque]

Ich denke mal keine ausreichende Nachfrage bei schnellen Modellwechseln und ein sehr breites Modellangebot bei Ibanez und Co kommt da noch zu. Die werfen jedes Jahr Dutzende Modelle auf den Markt, da muss der Verkauf ja auch erst mal hinterher kommen.

und dann werden sie ein paar Monate später als „sehr selten“ oder „limited edition“ teilweise zu Fantasiepreisen wieder angeboten

 

[daphonque]

Mit ein Grund dürften unterbrochene Lieferketten sein. Sehr viel der asiatischen Logistik läuft über chinesische Häfen, das hat zu Riesenstaus in der Corona-Phase geführt und das führt allerdings dann auch zu Rückstaus in amerikanischen und europäischen Häfen. Das bezieht sich dann nicht nur auf Fertigprodukte sondern eben auch Vorprodukte, bspw. auch Lacke und für Lacke brauchst Du Erdöl usw.. Ein weiteres Thema aktuell ist wohl das Holz. Holz ist sehr teuer geworden im letzten Jahr und auch das muss erstmal von A nach B.

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Holz kann gar nicht teuer genug werden um der Verramschung von Instrumenten entgegen zu wirken.

Echt jetzt? Einen Mahagoni Korpus und Hals, für nicht mal 200€?

 

[cwegy]

Hab ich schon erwähnt, dass ich kein Bass- GAS mehr habe

 

[daphonque]

Durch den starken Dollar/ schwachen Euro wird wohl sehr viel in die USA verkauft. Ich glaub das war schonmal Thema bei Sandberg Bässen, die zZ sehr begehrt (und bezahlbar) in den US sind.

In den entsprechenden Foren beklagen die Amis aber dasselbe, daß Lieferzeiten lang sind, oder das Instrument gar nicht mehr verfügbar ist.

 

[daphonque]

Hab ich schon erwähnt, dass ich kein Bass- GAS mehr habe

Willkommen im Club
Ich bin auch durch - wir wissen warum!

 

[xroads]

Ich war die Tage in den USA und habe gestaunt, wie viele neue E-Auto Modelle dort auf den Strassen rumfahren, die hier entweder
angekündigt oder erst in 12 Monaten lieferbar sind.

 

[Mudskipper]

Hab ich schon erwähnt, dass ich kein Bass- GAS mehr habe

Hier dito, angekommen…glaube ich .

 

[TheBass]

Genau! Putin ist schuld! Endlich sagt's mal jemand!

 

[ojutan]

also in der Lebensmittelbranache gibt es den Grundsatz daß man nicht verfügbare Ware nicht bewerben darf... ich hab ja auch nicht den Anspruch, heute bestllt, morgen da, obwohl einige Hersteller das so machen. Mein Anspruch ist, wenn das Modell XY angekündigt wird dann möcht ich es wenigstens bestellen können... wenn auf Sonderbestellung, dann kanns auch mal ein, zwei, drei Monate dauern, Neuwagen waren früher ja auch nicht über Nacht oder in der nächsten Woche produziert worden aber garnicht? Aber auch da hat man den Kunden nicht im Visier... man stelle sich vor, einer marschiert bei VW rein und sagt "ich hätt gern den Golf 7 1,4 TFSI für 14.000 aus der Werbeaktion (das war 2013) und bezahle in Bar" "das 14.000 Euro Modell aus der Werbung verkaufen wir nicht".

 

[Gast76302]

also in der Lebensmittelbranache gibt es den Grundsatz daß man nicht verfügbare Ware nicht bewerben darf... ich hab ja auch nicht den Anspruch, heute bestllt, morgen da, obwohl einige Hersteller das so machen. Mein Anspruch ist, wenn das Modell XY angekündigt wird dann möcht ich es wenigstens bestellen können... wenn auf Sonderbestellung, dann kanns auch mal ein, zwei, drei Monate dauern, Neuwagen waren früher ja auch nicht über Nacht oder in der nächsten Woche produziert worden aber garnicht? Aber auch da hat man den Kunden nicht im Visier... man stelle sich vor, einer marschiert bei VW rein und sagt "ich hätt gern den Golf 7 1,4 TFSI für 14.000 aus der Werbeaktion (das war 2013) und bezahle in Bar" "das 14.000 Euro Modell aus der Werbung verkaufen wir nicht".

Da vermischst Du allerdings ein paar Dinge die man rechtlich nicht vermischen sollte. Wenn Du von Sonderangeboten im Lebensmitteleinzelhandel sprichst, sogenannten Lockangeboten, dann geht es auch regelmäßig um besonders günstige Preise. Das fällt unter den Begriff der "irreführenden Werbung". Das ist häßlich, aber es ist rechtlich vom Konsumenten nicht einklagbar. Klagen könnten hier allerdings Konkurrenten. Aber wenn Waren wegen offensichtlich Lieferengpässen nicht lieferbar sind, bzw. es lediglich an der Farbe hapert und es sich auch nicht um "Sonderangebote" handelt? Da wird kein Schuh draus, und wen sollten den die Konkurrenten verklagen, die haben das Produkt ja selber nicht.

 

[EADG]

Schlimm, schlimm, Yamaha oder Ibanez kündigen neue Modelle an und man kann diese in Deutschland nicht oder nicht in der Wunschfarbe bestellen.

Statt

bei VW rein

...zu marschieren, könntest du einfach bei Yamaha oder Ibanez reinmarschieren und das Geld auf die Theke legen. -Ob die eine Theke da haben

Ich bin sowieso platt, wie billig und beliebig ein E-Bass geworden ist. Da wundert es mich auch nicht, dass man zum Beispiel gerne besonders seltene Hölzer verwendet haben möchte, wenn man sich von der Allgemeinheit absetzen will. Idiotisch in meinen Augen. Wenn die Baumart oder der Wald, in dem der Baum stand, gefährdet ist, kommt dies dem Klang und der Bespielbarkeit nicht zugute. Wenn doch, finde ich es trotzdem idiotisch.

Auch die Tatsache, dass Containerweise "Gear" um die halbe Welt geschippert wird, damit man sich in Deutschland musikalisch vielleicht über die Klimakatastrophe, die Liebe oder was sonst noch für besingens- oder bespielenswert gehalten wird, auslassen kann, halte ich ebenfalls für fragwürdig.

Okay, ein bisschen viel Konsumkritik vielleicht. Ich bestelle mir auch Dinge, die um den halben Globus geschippert wurden und wundere mich über den lächerlich geringen Preis. Zuletzt eine E-Gitarre für 60,-€. Ja, ich gehöre zur Konsumgesellschaft dazu und das gerne. Aber dieses Jammern, wie im Eingangspost, halte ich dann doch für übertrieben. Wir haben doch alles, was wir brauchen und im Übrigen momentan andere Sorgen.

Mein Rat: Lasst euch einfach ein gutes Instrument -meinetwegen auch zwei, drei oder acht- beim Instrumentenbauer eures Vertrauens bauen, spielt damit, lernt es kennen, lernt mit seinen Stärken und Schwächen umzugehen und behaltet es für den Rest eures Lebens. Die Roadwear kommt beim Spielen. Wem das zu lange dauert, kann es auch kunstvoll abschrabbeln lassen. Wenn man noch keine 100 Gigs mit seinem Bass gespielt hat, weiß man doch gar nicht, was der alles kann. Und wenn man die 100 Gigs mit seinem Bass hinter sich hat, behält man den doch gerne.

 

[daphonque]

Schlimm, schlimm, Yamaha oder Ibanez kündigen neue Modelle an und man kann diese in Deutschland nicht oder nicht in der Wunschfarbe bestellen.

Statt

...zu marschieren, könntest du einfach bei Yamaha oder Ibanez reinmarschieren und das Geld auf die Theke legen. -Ob die eine Theke da haben

Ich bin sowieso platt, wie billig und beliebig ein E-Bass geworden ist. Da wundert es mich auch nicht, dass man zum Beispiel gerne besonders seltene Hölzer verwendet haben möchte, wenn man sich von der Allgemeinheit absetzen will. Idiotisch in meinen Augen. Wenn die Baumart oder der Wald, in dem der Baum stand, gefährdet ist, kommt dies dem Klang und der Bespielbarkeit nicht zugute. Wenn doch, finde ich es trotzdem idiotisch.

Auch die Tatsache, dass Containerweise "Gear" um die halbe Welt geschippert wird, damit man sich in Deutschland musikalisch vielleicht über die Klimakatastrophe, die Liebe oder was sonst noch für besingens- oder bespielenswert gehalten wird, auslassen kann, halte ich ebenfalls für fragwürdig.

Okay, ein bisschen viel Konsumkritik vielleicht. Ich bestelle mir auch Dinge, die um den halben Globus geschippert wurden und wundere mich über den lächerlich geringen Preis. Zuletzt eine E-Gitarre für 60,-€. Ja, ich gehöre zur Konsumgesellschaft dazu und das gerne. Aber dieses Jammern, wie im Eingangspost, halte ich dann doch für übertrieben. Wir haben doch alles, was wir brauchen und im Übrigen momentan andere Sorgen.

Mein Rat: Lasst euch einfach ein gutes Instrument -meinetwegen auch zwei, drei oder acht- beim Instrumentenbauer eures Vertrauens bauen, spielt damit, lernt es kennen, lernt mit seinen Stärken und Schwächen umzugehen und behaltet es für den Rest eures Lebens. Die Roadwear kommt beim Spielen. Wem das zu lange dauert, kann es auch kunstvoll abschrabbeln lassen. Wenn man noch keine 100 Gigs mit seinem Bass gespielt hat, weiß man doch gar nicht, was der alles kann. Und wenn man die 100 Gigs mit seinem Bass hinter sich hat, behält man den doch gerne.

genau so

 

[Chuck]