Anschlagshärte

[VolVox]

Tag auch,
Mich würde mal interressieren, wie hart ihr so anschlagt.

Also ich gewöhne mich ungefähr alle paar Monate um. Am Anfang habe ich gaaanz sanft gezupft, dann hat ein Lehrer gemeint, dass ein harter Anschlag Pflicht ist. Also, wieder härter. Später war ich dann von einem Bassisten sehr beeindruckt, der so hart auf die Saiten schlägt, dass es sich wie fast wie ein weicheres slappen anhört. Bald fiel mir aber auch auf, dass dadurch der Anschlag einerseits unregelmäßig (Lautstärke) wird, und mich noch dazu auch noch Geschwindigkeitstechnisch ausbremst. Also, wieder umgestellt. Dann wollte ich quasi die goldene Mitte finden, und habe stärker angeschlagen als ganz früher, damit der Klang besser ist, aber auch nicht zu hart, und bin eigentlich ganz gut damit gefahren. Jetzt habe ich aber in einem Buch von Gary Willis gelesen, dass der Anschlag so sanft wie möglich sein sollte, alles andere macht der Amp. Womit ich wieder ganz am Anfang wäre...


Eigentlich wollte ich diese "goldene Mitte" beibahlten, habe dabei aber ein Problem: Sobald ich in der Band spiele und ich quasi den groove und die Energie spüre, schlag ich wieder viel zu hart an, und bei den minimalen Saitenabständen auf meinem Bass schlägt die Saite wiederrum ständig ans Griffbrett, was auf Aufnahmen einfach nur stört- oder lag das an meinem (minimalen) Aufnahmeequipment? Kann man das irgendwie rausfiltern mit EQ XYZ?

 

[electrofux]

kannst du bei deinem Bass nicht die Saitenabständen verstellen? Sollte doch möglich sein...geht sogar bei meinem Teil

 

[VolVox]

Ja, doch, das geht schon... Nur mit links ziehe ich niedrige Saitenabtsände einfach vor. Also mit der linken Hand, meine ich...

 

[lukke]

hi,
ich hab auch die saiten möglichst tief und spiele mit unterschiedlichen anschlagshärten.
leicht zupfen und es kommt ein sanfter ton dabei raus, aber man muss aufpassen, dass alle töne gleich laut sind, bzw. man kann mehr dynamik entwickeln.
wenn ich fester anschlage haut die saite auf die frets, ich mag das.
wenn ich fest und über dem hals-pickup anschlage, dann kommt bei mir auch, wie du es schon genannt hast, fast ein slap-sound.
musst halt gucken, was dir taugt...

 

[mehlsack3000]

Wer ist Gary Willis? Was für Musik macht der Mann?

Da sich der Sound durch den Anschlag maßgeblich verändern lässt, würde ich nicht unbedingt seinem Zitat zustimmen.

Die Frage ist doch wohl eher, wie du klingen willst?

ich hab meine saitenlage eher niedrig eingestellt, und spiele,wenn der sound "härter" sein soll halt weiter hinten an der bridge, dann scheppert nämlich auch nix - so gehts auch!

 

[AGO-E]

Gary W (wer immer das auch sein mag) hat recht!
Als ich noch mit nem kleinen Übungsamp gespielt habe, war mein Anschlag auch ziemlich hart (weil ja dann auch laut) und das Scheppern auf dem Griffbrett find ich für manche Sachen nach wie vor gut.
Mittlerweile spiele ich über nen erwachsenen Amp und habe - ohne darüber nachzudenken - automatisch den Anschlag sanfter gemacht. Und siehe da: Plötzlich konnte ich auch schneller spielen! Das haste ja schon selber gemerkt.
Besorg dir mal die Promo-DVD zur Quantum-Serie von Hughes&Kettner (auf deren Heimseite kann man die kostenlos bestellen) und schau dir mal an, was Roul Walton macht - der schlägt ganz sanft an und hat trotzdem nen irren groove.

 

[max000]

klar, ein harter anschlag hört sich besser an, groovt mehr; aber du kannst net so schnell spielen und es wird ungleichmäßiger. außerdem bekommst du möglicherweiße, wie ich, schöne dicke blasen!

lass den amp die lautstärke machen und versuche relativ schwach anzuschlagen!

 

[mehlsack3000]

Laut und leise lassen sich ja auch ganz gut zusammen bringen.. hä? Dynamik ist das Stichwort! von daher würde ich weder laut noch leise verteufeln. ich spiele gern den amp etwas lauter, damit ich mit sanfterem Anschlag gut hörbar bin, aber mit hartem Anschlag auch deutliche peaks erwirken kann!

 

[nerd]

ich versuche immer mit den fingerkuppen zu spielen. einerseits weil mann eine schöne hornhaut kriegt [], andererseits weil du das instrument unter kontrolle hast, weil du per neigungsänderung den schlag softer machen kannst oder die fingernägel dazunehmen kannst. mit meiner anschlagshärte variiere ich sehr, wenn der gitarrist ein solo fetzt versuche ich natürlich fette, dumpfe und leise töne zu produzeren, wenn ich eine eingängige line spiele, spiele ich hart mit den kuppen.

 

[elch]

Zitat:Original erstellt von: wisperhexe

...
Ich denke, es ist wie immer: du musst ausprobieren und dann entscheiden, was zu dir passt. Es gibt im Soundbereich kein richtig und falsch, sondern nur ein mir gefällts oder net.[]
...

amen. klar sind niedrige saitenlagen leichter zu spielen, aber mit uebung bzw. kondition gehen auch hoehere. ich mag hoehere, da ich -finde ich- mehr moeglichkeiten habe soll heissen, es scheppert net sofort, nur weil ich mal etwas fester reingreif.

aber wie eh schon gesagt ist, das eine geschmacks- stilfrage.

 

[bATTERy]

also das man die saiten so auf die frets knallen lässt is auch n "style"
genannt typewriter
wird von harris fast durchgängig benutzt und ist für diesen drückenden sound größtenteils verantwortlich... zusammen mit seinen saiten und seinem preci

udn volvox..wenn es dich geschwindigkeitsmäßig und technisch ausbremst... versuchs zu üben... (ich weiß, toller ratschlag) aber auch das hilft. metronom und gut und hart anschlagen... udn guggn, dass es immer in time ist!

vorrausgesetzt der sound gefällt dir. das ist das wichtigste. finde raus, wie du für "deinen" sound anschlagen musst und übe das

 

[VolVox]

Hm ja, also das scheppern stört mich nur, wenn ich für mich spiele, in der Band nicht mehr.
Also das mit dem Üben ist ja relativ, ich glaube ich bin momentan bei etwas sanfteren Anschlag so bei 210 und stoße langsam an meine Grenze, ob ich das auch mit der "Typewriter" Methode hinbekomme...
Eine Methode wäre natürlich, einen Compressor zu benutzen, und dann eben immer so hart spielen wie gerade benötigt. Ich werde da mal etwas rumprobieren.
Auf jeden Fall Danke für die vielen Ratschläge!

 

[nerd]

volvox bitte profil aktualisieren []

damn, schon wieder offtopic..

 

[thiele-small]

Hallo,

ich kann nur jedem die DVD zu den BassDays 98 empfehlen und sich dort einmal die (Anschlag)Techniken der verschiedenen Player anzuschauen. Ich denke da bekommt man einen guten Eindruck mit welcher (Anschlag)Technik was geht und welcher Sound dabei "rauskommt".

 

[bassnerd]

Gary Willis spielt bei Tribal Tech -komplexes Fusionzeugs- und dort auch nicht immer "zart"... und Marcus Miller slappt eher nicht, sondern lässt seine Saite durch Druck auf dieselbe "hochknallen" und erzeugt damit seinen typischen sound; und wieder ein anderer hält heftig rein, bis der Arzt kommt und der nächste bringt seine Saiten durch anpusten zum klingen... und alle klingen geil... ernsthaft: das ist einfach eine Frage, wie du selbst dich wohlfühlst und klingen willst! Als Basser sollte man es beherrschen, druckvoll und hart oder gefühlvoll und zart anzubieten... pack dir am zwölften Bund ein paar Tempos unter die Saiten, oder n´abgeschnittenes Seil oder was auch immer, setz dich vor den Fernseher oder in den Garten und übe Achtel/Sechzehntel auf allen Saiten rauf und runter in allen möglichen "Sensibilitätsstufen"... (das habe ich schon vor zwanzig Jahren gemacht und heute bin ich froh... stell dir die Eier-Uhr dazu und relaxe ne halbe Stunde) - da gibt es kein Richtig oder Falsch - deine Bassanlage ist nur dass Zeugs, was das rüberbringt, was du spielst... die Kontrolle darüber hast du und nicht die Anlage!!! []

 

[Aerial]

also ganz ehrlich, du machst dir zu viele gedanken und stress damit so wie ich als ich anfing.
ich kann nur folgendes dazu raten:
1. zu hartes anschlagen erzeugt schwingungen an den nebenseiten und auch selbstresonanzen im pickup = viele unerwünschte töne
2. umso schneller du spielen willst umso leichter und höher musst du anschlagen, tiefer anschlag = mehr energie = mehr rückwurf
3. variieren ist die lösung? wenn du was langsames harmonisches spielst, solltest du ja weich und im takt anschlagen, wen du solos oder stakattas oder einen akkord spielst wo es passiert das du bei technicken wie ho , po oder riffen töne unterdrückt oder schlecht, zu kurz gehört werden musst du agressiver und länger anschlage....

hoffe es hilft dir was am sonsten heisst es üben und selbst herrausfinden is am meisten wert

 

[markus_setzer]

es gibt leute die sind auf der suche nach einem bass oder einer anlage dich richtig drückt. da gehts um power und bass druck. ich würde an so mancher stelle erst mal mein spiel überprüfen, bevor ich es auf mein equipment schiebe. ich suche mögliche fehlerquellen immer erst bei mir. und geschwindigkeit und möglichen klacken oder schnarren hat nichts oder muss nichts mit hartem anschlag zu tun haben. wenn man hart anschlägt und die saite in eine runde schwingung versetzt schnarrt es nicht und es klackert auch nicht. aber manche stehen auch auf nebengeräusche. das kann auch charmant sein. am besten man kann es mit und ohne nebengeräusche. also wieder maximale kontrolle