Aktuell schlechte Qualität bei sämtlichen Herstellern?

[SuperFour]

Anfang 2012 habe ich in zwei großen Musikhäusern unzählige Bässe und Gitarren im Preisbereich bis 2000 Euro von verschiedenen Herstellern in der Hand gehabt an denen die Bundstäbe überstanden.
Fender, Sandberg, Ibanez, ESP um nur einige zu nennen.
Weil ich das so extrem fand habe ich dann alles angefasst was mir unter die Finger kam.

Mir ging es ähnlich, allerdings nur bei Bässen. Wenn du ein anständiges Musikhaus hast, dann hast du schon gute Karten. Da wird drauf hingewiesen, dass die Bundstäbchen ein wenig überstehen, man das gleich erledigen könne, oder man nimmt den Bass mit und wartet daheim 1-2 Wochen ab, ob es sich regelt.
Habe es jetzt schon 3 mal erlebt, dass Bässe ihre rausstehenden Bundstäbe wieder "eingezogen" haben und alles paletti ist.
Teilweise scheint auch der Transport nicht immer perfekt zu laufen.

 

[Gast51645]

dass holz "arbeitet" ist ja normal und dass man zum jahreszeitenwechsel nunmal die halskrümmung anpassen muss gehört halt auch zur normalen wartung seiner instrumente...

die überstehenden bundstäbe bzw. schrumpfhälse kommen meiner meinung nach aber eher von schlecht getrockneten hölzern - wer auf masse baut wird sich kaum die zeit nehmen seine hölzer noch ein paar jahre nachzutrocknen (bei kleinerern / boutique herstellern findet man schrumpfhälse z.b. so gut wie garnicht, da diese ihre hölzer ordentlich trockenen) und die meisten alten fender klingen ja mitunter auch so genial weil die hölzer mittlerweile f*rz trocken und ultra verdichtet sind...

es gibt heutzutage zwar die möglichkeit des künstlichen alterns oder des einfrierens, was sich dann aber wieder am preis bemerkbar macht... zudem glaub ich kaum, dass die in indonesien ihre hölzer überhaupt irgendwie getrocknet bekommen bei der luftfeuchtigkeit die da unten herrscht....

 

[Lindex]

Habe es jetzt schon 3 mal erlebt, dass Bässe ihre rausstehenden Bundstäbe wieder "eingezogen" haben und alles paletti ist.

Das hatte ich auch mal bei einem Mex Standard Preci, da war ich allerdings selber nicht unschuldig dran, hab ihn nach einem Gig in der Hektik "kurz" neben dem Proberaum in den Heizungskeller gestellt (im Koffer), und dann ist krankheitsbedingt für 2 Wochen die Probe ausgefallen...
Danach haben die Bundstäbchen beidseitig deutlich rausgeschaut.
Ich hab sie dann mit einem Messerschleifstein wieder bündig geschliffen, das Griffbrett in Lemonoil gebadet und den Bass ein paar Tage zu Hause im Badezimmer gelagert.
Danach waren die Bundstäbchen leicht versenkt im Griffbrett, ich habe die Griffbrett-Kanten noch leicht geglättet und hatte danach die smootheste Halsflanke ever...

Hab den Bass trotzdem später verkauft, als ich mich von allen 4-Saitern getrennt habe.

 

[Red Cross]

zudem glaub ich kaum, dass die in indonesien ihre hölzer überhaupt irgendwie getrocknet bekommen bei der luftfeuchtigkeit die da unten herrscht....

Es ist, gerade bei großen Herstellern, ja Usus, dass Holz nicht mehr wie früher jahre, sogar jahrzehntelang draußen getrocknet wird, sondern es werden "Trockenkammern" benutzt. Das machen u.a. PRS, Warwick, und viele andere.

 

[W.A.S.P.chen]

Ist eigentlich bekannt, ob schonmal einem WW die Invisible Frets ausgebrochen sind?

 

[Bass@JMB]

Ach Johannes ... wieder diese Geschichten
Kein bekannter Hersteller von E-Bässen/E-Gitarren wird sein Holz jahrzehntelang selbst draußen trocknen lassen. "Wie früher" ... so ein Quatsch, wann war das denn? Für elektrische Instrumente mit massivem Korpus ist das auch total überflüssig. 4-10 Jahre sind je nach Holz und Dicke des Bretts ausreichend. Außerdem lagern diese Unternehmen das Holz draußen. Eine Trockenkammer, um ggf. Restfeuchte zu verdrängen, sollte heute vor Produktionsbeginn auch zum Standard gehören.

 

[mainzel99]

Ist eigentlich bekannt, ob schonmal einem WW die Invisible Frets ausgebrochen sind?

wasdas? ...werden die mit Siemens-Lufthaken arretiert?

 

[Metalfist]

Lass ihn doch die romantische Vorstellung von seinen Brettern...

In seiner Vorstellung geht ein Mann, der "Jack" oder "Jimmy" heisst nach hinten ins Lager, wo das Holz seit Jahrhunderten lagert.
Dort klopft mit einem kleinen Hammer auf ein Brett und prüft ob es schon super klingt.
Dank seines enormen Wissens um den Holz-Klang kann er das sofort beurteilen.
Mit einem Lächeln auf den Lippen und einen bekennenden Kopfnicken nimmt er das Holz unter dem Arm und weiss, dass das wieder mal ein besonders guter Bass wird...


In einem halben Jahr spielt er eh wieder Human Base, Marleaux oder sonstetwas und erklärt wie viel besser die sind als alles andere.

 

[Red Cross]

Ist eigentlich bekannt, ob schonmal einem WW die Invisible Frets ausgebrochen sind?

Ah, du meinst weil das Holz nachtrocknet?

Hm, eher unwahrscheinlich.

PS:

"The IFT system allows for fret installation with perfect precision and previously unmatched, constant quality. Compared to traditional fretting techniques, the fret slots are not cut across the entire fingerboard. Instead, two millimeters of wood remain on each side. This results in a U profile which increases neck stability against twisting and improves the transfer of vibrations into the instrument.

State-of-the-art engineering and measurement techniques ensure perfect accuracy when laying the frets. This not only allows for extremely high precision. Thanks to the afore-mentioned U profile, the IFT system also prevents frets from extending beyond the edges of the fingerboard and impairing the user's enjoyment of the instrument.
IFT - a synthesis of know-how and high tech for a better playing feel and playing exper-ience."

http://www.warwick.de/en/Warwick---...retwork-Technology---IFT.html#current_site_id

 

[Metalfist]

Ah, du meinst weil das Holz nachtrocknet?

Hm, eher unwahrscheinlich.

Als echter Connaisseur kannst du das ja mit Bestimmtheit sagen.

 

[Bass@JMB]

wasdas? ...werden die mit Siemens-Lufthaken arretiert?

Da steht eine verglaste Maschine von der Größe eines Kleinlasters. Die bereitet das Griffbrett vor, markiert die Bundpositionen und sägt dann lasergesteuert die Bundschlitze. Nur eben nicht von Griffbrettkante zu Griffbrettkante, so dass auf beiden Seiten Material vom Griffbrett stehen bleibt. Da werden dann die Bünde ohne Leim (?) reingepresst und das Bundende am Griffbrett ist unsichtbar. Mehr ist das nicht, sieht aber ganz schick aus.

 

[Oli Wan]

es gibt dinge, da ist modernste technik und automatisierung gut, und andere, da ist es das nicht, zb. die endkontrolle.

 

[mainzel99]

Aaaah - davon hab ich schonmal gehört, ja ...aber spielt/klangtechnisch nicht relevant, oder?
...kann die Bundstäbchen dann überhaupt jemand ausser den WWs selber wechseln? - wenn das verpresst ist , haben die ja vermutlich andere Profile und müssen durchaus mit gebotenem Schmackes reingerückt werden...

 

[Oli Wan]

tja, nix für den heimischen gitarrenbauer vermutlich..

 

[Bass@JMB]

Ne, klanglich nicht relevant. Ich hab jedenfalls keinen Unterschied beim SSI 2013 gehört. Die Griffbrettkante fühlt sich halt toll an, aber die Bundabrichtung war bei meinem Nicht-IFT SSI genau so gut.

Keine Ahnung wie kompliziert ein Bundwechsel ist. Der Gitarrenbauer könnte ja dann aber herkömmlich weiterarbeiten - also von Kante zu Kante sägen und dann leimen.

 

[mainzel99]

also ...wie Dad meinte (bei Autos, Hifianlagen etc) - Alles blos Schnickschnack, den keiner wirklich braucht.

 

[Gast51645]

In seiner Vorstellung geht ein Mann, der "Jack" oder "Jimmy" heisst nach hinten ins Lager, wo das Holz seit Jahrhunderten lagert.
Dort klopft mit einem kleinen Hammer auf ein Brett und prüft ob es schon super klingt.
Dank seines enormen Wissens um den Holz-Klang kann er das sofort beurteilen.
Mit einem Lächeln auf den Lippen und einen bekennenden Kopfnicken nimmt er das Holz unter dem Arm und weiss, dass das wieder mal ein besonders guter Bass wird...

naja, so utopisch ist diese vorstellung ja nun auch nicht .. kleinere und boutique luthier machen das eigentlich genauso.. da liegt das holz dann auch wirklich ein paar jahre im shop rum bevor es verwendet wird...

bin z.b. sehr beeindruckt von gregors video über adamovic bässe, wo eigentlich genau das thematisiert wird:



ein konzern wie fender könnte so garnicht arbeiten - schon aus rein wirtschaftlichen gründen würde das nicht gehen... schade eigentlich, bleibt bei den großen halt doch eine romatische vorstellung, dass der john cruz nen ganzen tag durchs holzlager klettert (wie peter ludolf durch seine schrotthaufen ) um die beste planke für den 5000,- euro masterbuilt zu suchen

 

[W.A.S.P.chen]

Ah, du meinst weil das Holz nachtrocknet?

Eher wegen der jahreszeitlich oder sonstwie bedingten Klimaschwankunen. Wenn sich also bei normalen Konstruktionen das ganze Geraffel so bewegt, daß die ursprünglich sauber eingepassten Bundstäbchen plötzlich überstehen. Soll ja ein ganz normaler Vorgang sein, auch wenn ich das selber noch nie erlebt habe.

 

[mainzel99]

Lass ihn doch die romantische Vorstellung von seinen Brettern...
In seiner Vorstellung geht ein Mann, der "Jack" oder "Jimmy" heisst nach hinten ins Lager, wo das Holz seit Jahrhunderten lagert.
Dort klopft mit einem kleinen Hammer auf ein Brett und prüft ob es schon super klingt.
Dank seines enormen Wissens um den Holz-Klang kann er das sofort beurteilen.
Mit einem Lächeln auf den Lippen und einen bekennenden Kopfnicken nimmt er das Holz unter dem Arm und weiss, dass das wieder mal ein besonders guter Bass wird...

Vermutlich ...gelegentlich - aber: Ich kenne das Bild in deinem Kopf


^^die alte - nich die neue hochglanz#*!§``!

In einem halben Jahr spielt er eh wieder Human Base, Marleaux oder sonstetwas und erklärt wie viel besser die sind als alles andere.

Schöne Definition das! ...für... Endorser?

 

[Oli Wan]

ich kenn das auch von meinem arco, da hat der toby chennell das auch so gemacht mit der decke. allerdings mag das bei einem k-bass noch was anderes sein.