h3llnation
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Ich bin 34. Nur weil den Leuten damals die diskriminierende Ausdrucksweise nicht aufgefallen ist, heißt es nicht, dass es sie nicht gab.
whitewater
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Mach Dir keinen Kopp, daß die Bezeichnung "Neger" "damals" nicht explizit diskriminierend gemeint war, lag einfach daran, daß PoC in der "guten alten Zeit" eh nicht auf Augenhöhe sein konnten. Die Diskriminierung war derartig selbstverständlich, daß sie nicht in einzelnen Vokabeln fassbar werden konnte.
Daß der Waschbär rassistische Beleidigungen von Diskriminierung nicht unterscheiden kann tut da nichts zur Sache.
Cadfael
Waschbär
Nicht Norddeutschland, sondern Nordwesten! Also die Gebiete, in denen die Briten und nicht die Amerikaner stationiert waren. Gleiches mag für "französische Gegenden" gelten. In Frankreich und Britannien gab es ja im Gegensatz zu den USA keine Apartheit und Rassentrennung.
Das Wort "Neger" heißt doch nichts anderes als "Schwarzer"?! Eindeutig abwertend ist das aus den Südstaaten der USA importierte Wort "N*gg*r"!
Genau so wenig abwertend war Karl Mays "Indianer" oder "Rothaut". Wenn wir Karly May umschreiben wollen, haben wir aber viel zu tun!
"Winnetou der Nativ American" ist Denglisch und mMn blöd. Was sagen wir denn da???
whitewater
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Alter Du solltest echt Dein Schulgeld zurückfordern. Das mit Geschichte war offensichtlich völlig für'n Arsch, und auch Erdkunde Vertiefung Kultur unserer europäischen Nachbarn scheint Vertretungslehrern zum Opfer gefallen zu sein.
Unbestritten haben die Amis ihre ganz eigene Geschichte des Rassismus, wie die Südafrikaner auch, was die Franzosen und Briten haben ist aber alles andere als glückseliges Multikultipilchern. Immerhin hatten die Briten ja durchaus an einigen Kapiteln der wechselhaften Geschichte Südafrikas lustig mitgeschrieben, und das Verhältnis der Biofranzosen zu ihren Mitbürgern mit nordafrikanischen Wurzeln ist ja durchaus auch legendär.
Wenn mans auf die Spitze treiben wollte, könnte man sogar sagen, die Amis haben ja wenigstens keine Kolonieen betrieben. Aber das geht am Kern vorbei.
TLDR: wenn Dir Deine Amerikanophobie den Blick auf den Rest der Welt verstellt, ist das schade, aber Dein Problem.
P.S.: Die Lektion über Karl Mays Verhältnis zu indigenen Amerikanern ist übrigens super. Die rahm ich mir und häng sie griffbereit an die Wand. Da hat man im Zweifel was handfestes zu zuschlagen.
Zum Glück ist cultural appropriation (CA) nicht das Kernanliegen von FFF.
What? Ich habe kein Recht, mich an der Diskussion über zukünftige Kultur zu beteiligen?
Cadfael
Waschbär
Wir waren zeitlich bei Astrid Lindgren und Erich Kästners - nicht davor!
Es geht auch nicht um das heutige Verhalten in Frankreich!
Es geht um die Zeit, in der Josephine Baker sich entschloss als freier Mensch in Frankreich zu leben und dem Rassismus und der Apartheit in den USA zu entfliehen.
Es geht um die Zeit, in der es weder in der französischen "Befreiungsarmee" noch in der britischen Armee eine Rassentrennung in Kampfgruppen gab.
Pipi Langstrumpf wurde 1941 erfunden und das Manuskript 1944 geschrieben!
Erich Kästner schrieb "Die Konferenz der Tiere" 1949. Wir bewegen uns hier also in den 1940er Jahren.
Wirf dein Halbwissen also bitte nicht in einen Topf, um dann auch noch alles kräftig umzurühren!
Ein "schwedischer Neger" hatte und hat es in Schweden weniger unter Rassismus zu leiden als ein bekennender Same.
Gleiches gilt in manchem bayrischen Dorf für den bayrisch sprechenden, katholischen Neger gegenüber dem protestantischen Preußen.
Cadfael
Waschbär
Es gibt dutzende norwegische und schwedische Krimis, in denen das Verhältnis zwischen Norwegern/Schweden und Samen eine Rolle spielt - oder wo es die Handlung umrahmt.
In meiner Kindheit spielte Religion noch eine Rolle und daher kenne ich auch das. Alleine schon, dass wir nicht Namenstag groß feierten, sondern den Geburtstag.
Bei Rassismus geht es immer um Abgrenzung. Die Frage ist aber, welche Werte wichtig(er) sind in der Abgrenzung!
1a) gleiche Muttersprache, gleiches Sozialgefüge, andere Hautfarbe
1b) andere Muttersprache, anderes Sozialverhalten, andere Geschichte
>>> Es gewinnt 1a als "uns ähnlicher".
2a) gleicher Dialekt, gleiche Kultur, gleiche Religion, andere Hautfarbe
2b) fremder Dialekt, andere Kultur, andere Religion, gleiche Hautfarbe
>>> Es gewinnt 2a als "uns ähnlicher".
Cadfael
Waschbär
Mal was anderes...
Was machen, wenn ihr Musiker seid und der Präsident der USA möchte eure Meinung zu Nordkorea???
Was machen, wenn ihr Musiker seid und der Präsident der USA möchte eure Meinung zu Nordkorea???
whitewater
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Naja, wie soll ich Dir das jetzt erklären, Du bist halt alt.
Alten Leuten hast Du dieses Recht genauso abgesprochen, als Du jung warst 
Geosammler
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Sind wir nicht alle ein bisschen grumpy old men?Naja, wie soll ich Dir das jetzt erklären, Du bist halt alt.
Mister Mo
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RookieamBass
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Du meinst nach der Regel Minus x Minus ergibt Plus?
Mister Mo
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Das erinnert mich an Leute, die sich in Fernsehshows mit Millionen Zuschauern hinstellen und singen, obwohl sie es überhaupt nicht können, das aber einfach nicht verstehen und glauben, dass sie ganz toll sind.
whitewater
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Sorry, daß ich da nochmal auf die FFF und Dreadlocks zurückkomme, aber ich stelle gerade fest, daß wikipedia immer wieder super ist. Stand da gestern noch im Artikel der musikalischen Andenkensammlerin ihr sei der Auftritt bei einer Veranstaltung durch FFF verboten worden, wird das jetzt eine Ausladung bzw. Absage genannt. Ich stecke da auch nicht in den Details, aber dieses Framing passt erheblich besser auf die bekannten Fakten (FFF = Veranstalter), als die Behauptung eines Auftrittsverbotes.
Im Spiegel kann man die alten Ausgaben kostenlos lesen. Meine „Geburtstagsausgabe“ 25/1962 hat als Titelstory Bubi Scholz und seine US-Gegner zum Thema. Wenn Du wissen möchtest, was damals Zeitgeist war, suche mal nach
Titelbilder und Heftarchive 1962 Der Spiegel
Scheint aber nur zu funktionieren, wenn man die Spiegel-App installiert hat.
Die gute Ronja hätte man damals wohl angefeindet, weil sie eine „Negerfrisur“ hat. Heute auch, nur mit einer anderen Begründung.
Es ändert sich eigentlich nichts. Das beruhigt mich als alten weis(s)en Mann.
Titelbilder und Heftarchive 1962 Der Spiegel
Scheint aber nur zu funktionieren, wenn man die Spiegel-App installiert hat.
Die gute Ronja hätte man damals wohl angefeindet, weil sie eine „Negerfrisur“ hat. Heute auch, nur mit einer anderen Begründung.
Es ändert sich eigentlich nichts. Das beruhigt mich als alten weis(s)en Mann.
whitewater
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Daß eine Jungsche, die Du nicht von der Bettkante schubsen würdest erstmal die Harke gezeigt bekommt?
h3llnation
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Also ganz im Ernst: Ich komme aus so einem rassistischen bayerischen Scheißkaff, in denen sich die Leute auch heute noch rechtfertigen, Neger zu sagen, weil es ja irgendwann im 17. Jahrhundert ursprünglich Schwarzer hieß. Ich hab dieses saudumme unbelehrbare Geschwätz bis oben hin satt. Geh mal auf die Straße und sag zu einem Farbigen Neger und kuck was passiert. Du kannst ihm ja dann auch gleich erklären, dass das für dich ja gar nicht rassistisch gemeint ist.
Und ein bayrisch sprechender, katholischer Farbiger hat es in diesen kleinen Scheißdörfer, die von rassistischen Idioten nur so wimmeln definitiv schwer! Frag einfach mal Farbige, die in solchen Gegenden aufgewachsen sind. Nur weil die Menschen in diesen Dörfern einen Horizon wie ne Untertasse haben und dadurch auch dumme Sprüche gegenüber Menschen aus dem Norden Deutschlands äußern, mindert es nicht deren Rassismus.
Wenn Du kein Rassist sein willst, dann hör doch einfach auf, dich für Wörter die rassistisch wahrgenommen werden zu rechtfertigen und benutze einen Wortschatz, der nicht diskriminierend ist.
whitewater
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vielleicht, weil es von kulturübergreifend nicht weit zu kulturübergriffig ist
Scherz beiseite, als ebenfalls alter weis(s)er Mann hab ich ja noch mehr zu lästern. Ich geb zu, ich hab mich mit der Dame, die so heißt, wie die böse Lehrerin bei Jim Knopf (übrigens ein Prima Trigger für die Diskussion ob Michael Ende rassistisch sei
) nicht ausgiebiger befasst, also 3 Songs auf Youtube anzuhören, den wikipedia-Eintrag zu lesen (ist nicht abendfüllend , und selbst das wohl erst seit dieser Absage), und ein paar Googletreffer zu überfliegen, und komme also völlig unreflektiert und oberflächlich zu der umfassenden Bewertung, daß die gebotene Kunst durchaus auf dem Prinzip der kulturellen Aneignung grundsätzlich aufbaut. Das ganze wirkt auf mich sehr deutlich wie das romantisierende Reisetagebuch eines Teenagers aus betuchtem Hause, der aus diversen Urlauben in fernen touristisch erschlossenen Zielen kitschige Andenken sammelt, und meint, daraus die Welt zu verstehen (tief. Tiefes Verständnis, gaaaanz wichtig). Es fehlen ein wenig Sinnsprüche des Kalibers "Carpe Diem" in Handlettering auf Bütten, fein gerahmt an der Wand, aber ich glaube ihr wisst, was ich meine.Das ist jetzt per se vielleicht kitschig, aber nicht abgrundtief böse oder schlecht, es gibt ja auch offensichtlich ein zahlendes Publikum dafür (ich vermute vornehmlich Teenager wie oben beschrieben).
Interessant dabei ist für mich vielmehr, daß das bei der Planung des FFF Events nicht von vornherein klar und ganz offensichtlich war, und erst über die Frisur erkannt werden musste...
Wenn jetzt ein Veranstalter 1977 den Sex Pistols abgesagt hätte, weil sie schlechte Zähne hätten, und er diese Einstellung zur Körperhygiene nicht gut fände, wäre das wohl vergleichbar gewesen.
Ganz offensichtlich ist da die Bedeutung der kulturellen Aneignung erst spät im Planungsprozess klar geworden
Kommt vor sowas.Btw.: die hiesige Diskussion zeigt imho wieder klar, wie so etwas für die eigene Relevanzsteigerung genutzt werden kann (schaut Euch mal die Änderungshistorie des erwähnten wikipedia-Artikels an) aber vor allem auch, wieviele eigene Ängste da projiziert werden. Aktuell verbietet uns hier keiner Blues oder auch Reggae zu spielen, egal was für privilegierte weiße alte Säcke wir sind, und Parties, auf denen das was ich, Du, und alle anderen hier spielen, unpassend gefunden wird, gibt es aus diversesten Gründen.
Aber ich kanns eben auch verstehen. Meine Rentnerband möchte unbedingt Raggamuffin von Selah Sue spielen. Da muss ich schon sagen, wenn da ein wohlbehütetes, kleines gecastetes Mädchen, mit Dreadlocks vom H&M Friseur zur mäßig gezupften Wanderklampfe deklamiert: "Raggamuffin is a freedom fighter", sagt das vielleicht was über die Phantasieen wohlbehüteter kleiner Mädchen aus.....
Naja, ich spiels mit und denk an Sly und Robbie Similar threads
