Zu verkopft, und nun?

[Mudskipper]

Pass up.... schaff dir Papa was a rolling Stone drauf auswendig (ja nur ein Lauf), nimm's auf und lass uns das mal hören.

Dann können wir ziemlich genau sagen, woran es hapert, denke ich.

Übrigens auch eine geile Übung für Fuddler, wer das Ding in der Langversion ohne eine zusätzliche Note spielt muss kein Kaltgetränk ausgeben .

 

[Nick McNoise]

... Aus dem Bauch raus zum Spielen mitwippen z.B. fällt mir sehr schwer. Ich fühle mich da gehemmt, und wenn beim Spiel darüber nachdenke, geht nix mehr. ...

Was genau hemmt Dich denn?
Wie fühlt sich das Hemmnis an?
Ein Gefühl von Peinlichkeit, die Angst, irgendwas falsch zu machen ... oder was?

Wie ist denn das, wenn Du vor einem angenehm lauten Bassamp stehst und was spielst,
oder wenn ein Schlagzeug einen Groove spielt, der Dir gefällt?
Reagiert Dein Puls, Deine Atmung?
Wird Dir warm?
Musst Du lächeln oder grinsen?

Küchenpsüschologisch: Ich habe das Gefühl, das Problem lebt irgendwo zwischen Deinen Ohren.

... Seit drei Jahren versuche ich Bass spielen zu lernen...

Was ist das denn für ein Spruch?
Wenn Du heute etwas auf dem Bass spielen kannst,
was Du vor drei Jahren noch nicht spielen konntest, versuchst Du nicht, Bass zu lernen.
Du lernst Bass - auf Deinem Weg, in Deinem Tempo.

... Meine Frage, kann man das lernen, oder üben? ....

Ich denke schon.
Aber vielleicht brauchst Du dazu was ganz Anderes als Bassunterricht.
Vielleicht mehr sowas wie Yoga, oder Zumba, überhaupt tanzen ...?

 

[EADG]

spielst

Spielen

spielen

Mehr ist dazu nicht zu sagen. Spielen, nicht arbeiten. Tanzen, Klatschen, Singen....

Singen kann ich nicht wirklich, also, ja schon, aber nur die falschen töne...

Das halte ich für ein großes Problem. Man muss nicht gut oder schön singen können, aber wer gar nicht singen kann... wieso soll es dann mit einem Instrument klappen? Die Stimme ist das erste und natürliche, uns allen mitgegebene Instrument.

Also: Im Auto Musik laut und mitsingen!

entweder man hat es oder nicht, lernen kann man es nicht.

Jeder Mensch lernt das, manche besser, manche nicht gut. Wenn man es als Kind nebenbei lernt, ist es am einfachsten. Es geht aber auch im Erwachsenenalter, man muss nur vergessen, dass man erwachsen ist und sich drauf einlassen wie ein Kind beim Spiel.

Drogenkonsum

Dient natürlich dazu, loslassen zu können. Ich bin da nicht so Calvinistisch. Drogen machen locker, sogar Bier. Man sollte Drogen bezüglich Kreativitätsschub aber auch nicht überschätzen.

bekiffter Mucker in aller Regel nur für mindestens genauso bekiffte Zuhörer.

Der Satz ist mir ein bisschen zu trocken. Schwarzweiß hilft aber auch nicht.

Ich habe oben ein paar mal "einfach" oder "leicht" gelesen. Was ist denn einfach? Was ist leicht? Ist "Papa was a rolling stone" leicht? Ist "Hänschen klein" singen leicht? Ich habe die Befürchtung, dass es manchem leichter fällt, komplizierte Riffs zu spielen.

Was ist denn Musik? Warum willst du Musik machen? Loslassen, Gefühl zulassen, Rhythmus fühlen, Tanzen.

Was mir ein bisschen Sorgen macht:

Ja, wenn's nicht... Reggae ist...

Vielleicht doch mal ausprobieren, mit nem ganz schwer zu spielenden song:

 

[Nick McNoise]

@EADG
Ja zu allem (und nebenbei ist "I'm a Joker" auch so ein Song,
mit dem mensch "einfach bloß spielen" üben kann.)

 

[Mad Jazz Morales]

SPIEL JETZT!

 

[whitewater]

Der Satz ist mir ein bisschen zu trocken. Schwarzweiß hilft aber auch nicht.

Na dann darauf eine Dujardin oder so. Ist halt meine Erfahrung. Leider nüchtern schon ziemlich schwarz weiß bzw. grau, die berühmten Farben gabs immer nur mit entsprechender Dröhnung.

 

[EADG]

nüchtern

Die Diskussion vielleicht an anderer Stelle?

 

[Nick McNoise]

SPIEL JETZT!

WIRST DU DICH JETZT WOHL FREUEN?!

 

[bassfritsch]

Reggae ist doch super zum mitgrooven. Die Basslines sind einfach und wiederholen sich idR das ganze Stück durch.

Gerade der Reggae ist nicht so einfach, da muss man schon sehr viel Groove mitbringen.
Ich bin auch der Meinung, dass man es hat oder nicht. Man kann angeborene Fähigkeiten verbessern oder verfeinern, aber nicht irgendwie schulmäßig lernen. Das gilt übrigens nicht nur für die Musik, sondern für alle Bereiche des Lebens.

 

[Nick McNoise]

Noch so'n Song, wo mensch "einfach spielen" üben kann.
Und wo im Ergebnis Root-Fifth idealerweise eben nicht wie bei Karl Moik klingt.


Aber vielleicht verkläre ich diesen Teil meiner vermutlich höchst verkorksten Frühsexualisierung ja auch nur.

 

[whitewater]

Aber vielleicht verkläre ich diesen Teil meiner vermutlich höchst verkorksten Frühsexualisierung ja auch nur.

Ich fürchte, Du hast recht.

 

[whitewater]

Gerade der Reggae ist nicht so einfach, da muss man schon sehr viel Groove mitbringen.

Absolut.

Ich bin auch der Meinung, dass man es hat oder nicht. Man kann angeborene Fähigkeiten verbessern oder verfeinern, aber nicht irgendwie schulmäßig lernen. Das gilt übrigens nicht nur für die Musik, sondern für alle Bereiche des Lebens.

Absolut nicht. Die allermeisten haben es, lassen es nur verkümmern. Dabei könnten diese vielen das auch schulmäßig oder anders entwickeln. Die Ausnahmen bestätigen die Regel, genauso wie bei anderen intellektuellen Herausforderungen wie Dyslexie, Dyskalkulie scheint es auch pathologische Unmusikalität zu geben, aber wie gesagt, seltene Ausnahmen.
Um im Bild zu bleiben: wer würde behaupten, manche Menschen können halt laufen, andere nicht?

 

[EADG]

schulmäßig lernen.

ist oft der Fehler.

 

[Nick McNoise]

Da muss sich niemand fürchten.
Ich lebe sehr gut damit, dass manche Menschen stinkend zusammenbrechen,
wenn ich musikalische Vorlieben kundtue.

Und Bonnie Tylers Stimme ist für mich eben Ohrenporno.

 

[whitewater]

Und Bonnie Tylers Stimme ist für mich eben Ohrenporno.

Ich wusste irgendwie, bei Rod Steward wars nicht die Frisur

 

[triple-U]

Ich habe vor meiner jahrzehntelangen Pause (muss so Ende der 80er des letzten Jahrhunderts gewesen sein) mal einen Bildungsurlaub "Bandworkshop für Rockmusik" besucht. Dort wurde jeden Tag als erstes nach dem Frühstück eine halbe Stunde Bodypercussion in der Gruppe gemacht. Das einzige Instrument war eine Cowbell, aber das kann auch ein Metronom sein. Das bringt einen fast automatisch in einen Groove, weil es eben rein körperlich abläuft.
Ich habe jetzt nicht nachgeschaut, aber zu dem Thema gibt es bestimmt auch jede Menge Treffer auf YouTube. Ich denke auch, dass es dafür VHS-Kurse gibt.
Vielleicht hilft dir das ja weiter
LG, Uli

 

[Nick McNoise]

Gerade der Reggae ist nicht so einfach, da muss man schon sehr viel Groove mitbringen.
Ich bin auch der Meinung, dass man es hat oder nicht. Man kann angeborene Fähigkeiten verbessern oder verfeinern, aber nicht irgendwie schulmäßig lernen. Das gilt übrigens nicht nur für die Musik, sondern für alle Bereiche des Lebens.

Hm, ich empfinde solche Aussagen ja immer ein bisschen wie Totschläger.
Höchstvermutlich wird aus jemandem, der als "schon immer verkopft und analytisch agierender" Erwachsener anfängt, Bass zu spielen, vermutlich kein [James Jamerson, Robbie Shakespeare, Aston Barrett oderoderoder anderes berühmtes Groovemonster] mehr.
Aber ich glaube, dass auch in diesem Erwachsenen etwas schlummert,
was geweckt, gehegt, gepflegt und entwickelt werden kann.

 

[HamburgerJung]

Hmm, kann mich da sehr gut wiederfinden...
Ich habe auch einige Jahre gebraucht, um mein Spiel "groovig" zu finden. Was mir letztendlich am besten geholfen hat, war Improvisation und eine kurze Anregung von Meister Bootsy:


Ich habe dazu einfach mit Metronom versucht, perfekt die "eins" zu treffen und dazwischen "frei gedudelt". Klang am Anfang schräg, ging aber nach und nach in "echte" Grooves über.

 

[Nick McNoise]

Ich wusste irgendwie, bei Rod Steward wars nicht die Frisur

Nö, auch dessen Stimme ist Ohrenporno.
Und ich sah in den Siebzigern auf'm Kopp auch nicht besser aus.

 

[bassfritsch]

Absolut.

Absolut nicht. Die allermeisten haben es, lassen es nur verkümmern. Dabei könnten diese vielen das auch schulmäßig oder anders entwickeln. Die Ausnahmen bestätigen die Regel, genauso wie bei anderen intellektuellen Herausforderungen wie Dyslexie, Dyskalkulie scheint es auch pathologische Unmusikalität zu geben, aber wie gesagt, seltene Ausnahmen.
Um im Bild zu bleiben: wer würde behaupten, manche Menschen können halt laufen, andere nicht?

Wir reden hier von denen, die ein Instrument spielen wollen. Da gibt es verschiedene Motivationen und Antriebe dahinter. Mich z.B. hat es so mit 12 magisch zur Bühne hingezogen, so dass ich mein ganzes Leben daran ausgerichtet habe, mit allen sozialen und wirtschaftlichen Folgen und Nachteilen. ich habe mehrere Instrumente autodidaktisch und relativ mühelos gelernt, ich hatte nie Timing-Probleme, ich höre Tonhöhe-Unterschiede zwischen zwei Tönen usw. Ich kenne sehr viele Musiker, die eine ähnliche Entwicklung hatten. Andererseits kenne ich viele, die sehr viel Mühe, Herzblut und auch Geld investieren und trotzdem nicht besonders nennenswerte Erfolge verbuchen können, weil sie es einfach nicht hören und fühlen.