Zu schlecht für eine Band - und keiner merkt es / sagt es?

[Gast74634]

Also ich würde an deiner Stelle folgendes tun:
1. Mich auf die Suche machen nach endlich mal einem Projekt, das dein Beisein nicht duldet sondern benötigt.
2. Sowas wie den eigenen Signature Sound suchen. "Was gefällt MIR für ein Sound?" und erst dann "Wie bekomme ich den vernünftig ins Bandgefüge?". Sei mal egoistisch!
3. Das mit dem derzeitigen Projekt so kommunizieren. Da öffnen sich dir vielleicht komplett neue Welten und Schritt 1 wird obsolet. Auch mal nein sagen zu "Mach da mal leiser.", wenn's berechtigt ist. Wenn das nicht akzeptiert wird, würde ich meine Koffer packen.
4. Das ist n Hobby, von dem du nicht leben musst, oder? Dann sorg dafür, dass du da Spaß bei hast oder fordere endlich angemessene Bezahlung ein.

 

[alice d.]

ich halt nich'...

dann lerns. fertig.

Mein Fazit: Die anderen haben während der Probe auch nix vom Bass gehört und deshalb hat keiner was gesagt...

wollen sie keinen bass? -> gehen.
wummert der im proberaum? einfach mal die geometrie in einen raummodenrechner eingeben und schauen, was da wem um die ohren fliegen kann. wenn du direkt vor dem turm stehst und dich grade so hörst, dann ist zwei meter weiter garantiert zu viel bass in der luft. -> analysieren und gegebenenfalls die positionen im raum wechseln.
bist du zu schlecht? kann ja sein, daß die deinen mist eben nicht hören wollen... -> üben.

Bass ist nämlich wichtig

das einzusehen, fällt manch einem gitarristen schwer.

ich kann auch Dynamik und brauche trotzdem manchmal einen Kompressor

ja, aber eben als effekt.
man nehme einen wirklich gnadenlosen amp, der nichts beschönigt, der einen richtig kacke klingen läßt... und spiele ohne hilfsmittel über das ding. das erzieht. irgendwann klingt man gut. weil man seine fehler wegtrainiert hat.
als ich die ersten male vorm aufgerissenen mywatt stand, hab ich gemerkt, was für eine scheiß-dynamik ich habe und daß ich praktisch nicht dämpfe. geld für kompressor oder so hatte ich nicht. also mußte ich durch die harte schule.
und ich bin inzwischen überzeugt: es gibt keine anderen schulen als die harte schule und die alte schule. meist sind die ein und das selbe.

Zuerst die Effekte in den Fingern und dann die Effekte unter den Füssen

jawoll! so und nicht anders.

Mitmusiker sollten allerdings schon merken, wenn Du zu leise bist, denn Du bildest ja sowohl das rhythmische als auch harmonische Fundament der ganzen Band.

wie gesagt, das erscheint manch einem gitarristen nicht so. das ist der typ hinten in der ecke, dessen soli scheiße sind und der immer rummeckert, wenn man mal einen geilen sound am gitarrenamp eingestellt hat.

 

[alice d.]

Neee, Missbildungen kommen in unserer Familie generell nicht vor!

den post würde ich ganz stark überdenken.
klar, die dinger sind nicht für jeden, es gibt andere konzepte, die auch toll sind... geschenkt.
aber:
- da du nichts zum rumdrehen und aktiv boosten und keine zig pickups hast, kannst du eben auch keinen kacksound einstellen.
- und da precis keinen kacksound haben können, klingen die immer gut.
- und da precis immer gut klingen, liegt es voll und ganz an dir, wenn sie nicht gut klingen.
- und ganz persönlich: wenn die verhältnisse schwierig sind oder ich nicht weiß was mich erwartet oder die welt untergeht oder oder oder... dann nehme ich meinen preci und ich weiß, daß alles gut wird. das ding ist wie eine ak47. nicht das neuste - aber das zuverlässigste.

 

[frangerst]

da du nichts zum rumdrehen und aktiv boosten und keine zig pickups hast, kannst du eben auch keinen kacksound einstellen.

ich spiele seit 1987 nur J-Bässe, im Moment den vom Music Store hier:

Meine Standardeinstellungen reduzieren sich auf drei:
Beide VOL auf voll
Bridge VOL voll, Neck VOL 2/3
...und umgekehrt. Alles andere ist mir beim Spielen echt zu kompliziert. Ich male mir schon seit bestimmt 20 Jahren die Stellungen mit Edding immer auf, damit ich sie auch im Gig-Getümmel schnell finde.

wollen sie keinen bass? -> gehen.

...hab' ich ja schon bei 6 Bands gemacht.... Eigentlich will ist spielen und nicht suchen.

2. Sowas wie den eigenen Signature Sound suchen. "Was gefällt MIR für ein Sound?" und erst dann "Wie bekomme ich den vernünftig ins Bandgefüge?". Sei mal egoistisch!

Hehe, Signature-Sound, das Wort alleine wertet meine Sound schon auf! Dank dir für den verbalen Anschub! Ist aber ein Ansatz, den ich versuchen sollte, möglichst schnell zu etablieren. Weil die beiden Gitten und der Tastenmann sich schon gerne, sagen wir mal einen individuellen Sound, auf die Fahnen schreiben und da auch sehr dran kleben.

Ich nehme bei mir Tiefbässe stark raus, sonst komme ich der Bassdrum in den Weg und werde zu wummerig, da auch viele meiner Klampfen unterum recht dick auftragen, besetze aber energisch das Feld bis zu den tiefen Mitten, dazu gehört auch, dass wegen mir Gitarristen und Keyboarder bei sich die Bässe zügeln müssen (Ausnahme ist die Hammond/Leslie, die klingt nicht wirklich ohne Boden). Mach Dich also auf Diskussionen gefasst!

Ich erkenne das Problem wieder. Der Drummer hat eine 22" Bassdrum mit Doppelmaschine, mit der er auch öfter mal 1/4 reindrückt. Die Gitten sind in den Tiefen unkritisch: 1 x Tele und 1x Strat zerren eher in den höheren Lagen - aber die Keys, die drücken doch im oberen Bass recht mächtig.
"Mein" Fenster ist eher so in Fenster über der Bassdrum und leider auch über den Keys - und da klingen die Mitten wohl so präsent, dass die anderen leicht genervt sind, wenn ich mal lauter werde.

3. Das mit dem derzeitigen Projekt so kommunizieren. Da öffnen sich dir vielleicht komplett neue Welten und Schritt 1 wird obsolet. Auch mal nein sagen zu "Mach da mal leiser.", wenn's berechtigt ist.

Leider sind gesprochene Worte nicht so mein Ding.... (Ketzermodus an sonst wäre ich Lead-Sänger und nicht Bassist (Ketzermodus aus)

 

[Gast74634]

Leider sind gesprochene Worte nicht so mein Ding.... (Ketzermodus an sonst wäre ich Lead-Sänger und nicht Bassist (Ketzermodus aus)

Hahaha geht ja nicht darum, direkt den Ton zu bestimmen. Aber ein Mitspracherecht sei jedem Bandmember gegönnt, vor allem an seinem eigenen Klang.
Dem Keyboarder mal eine Probe lang die linke Hand auf den Rücken schnallen oder einen Hochpass spendieren.

 

[big_thomas]

Ach, ich denke das hören und so wird überbewertet. Vorallem von den andern Musiker.
Ich zweifle auch ab und an ob die anderen mich hören, become dann aber aus dem Nichts...kannst du bitte noch bissjen was rein drehen da muss mehr Fundament.
Also hören die mich doch!!

Kompressor auch ok. Ich finde nichts verwerflich an einem Kompressor, bringt dich nach vorne, da man besser zur Geltung kommt.
Eventuell den Arbeitspunkt des Kompressors nicht in den "Normalspielpegel" legen, sondern auf die wirklich power sachen, die mit Kraft gespielt werden.

Zu schlecht für eine Band, ist man nicht. man muss sich eben vorbereiten auf das was kommt.

 

[Gast27578]

Mein Fazit: Die anderen haben während der Probe auch nix vom Bass gehört und deshalb hat keiner was gesagt...

Hmm das ist natürlich nicht Sinn der Sache. Aber dennoch ein Anfang.

Also wenn ich weiter raten und beraten darf und soll?
1. Über erstmal zu Hause verstärkt Kompressorfrei. Spiele die langweiligsten ACDC Achtel die du finden kannst und übertreibe dabei die Übung dynamischen Spiels. Werde lauter, werde leiser, flüstere, bänge, betone die eins und die drei lass die anderen leiser, phrasiere dann die Betonungen, etc.

2. Bei der nächsten Probe, sprich Dein Problem offen an. Frage wie laut Du werden darfst und dreh dich dann einen guten Tick lauter. Dann spiel mit der erlernten Dynamik. Da du erstmal leiser spielst, stimmt die Lautstärke, wenn Du aber Bumms brauchst, hast Du Luft nach oben. Lass ruhig die Bässe am Amp erstmal bescheiden.

3. Viele sogar brauchbare Mucker hören Bässe sehr schlecht. Das ist leider normal. Stören sollten sie jedoch nie.

4. Frag nach einem gespielten Song ruhig mal nach, ob Du wahrgenommen wurdest.

5. Mich hören die auch fast nie bewusst, aber ich sehe es am wackeln der Köpfe wenn ich beispielsweise von Bumm BiDumm auf Achtel umstelle.

6. Generell geht es mir so, dass ich zwei Haupt-Basssoundeinstellungen habe. Die eine die mir gefällt wie mein Bass klingt, die zweite ist die wie es Bandtauglich ist, wie mein Bass klingt. Es ist nicht schlimm, wenn Du Deinen Bandbasssound selbst so nicht als den "Hammer" empfindest. Bass ist ein support- kein Soloinstrument.

7. Hörbar machst Du Dich mit Mitten. Bumms gibst Du mit Bässen. Höhen haben schöne Akzente.

8. Bässe machen sehr schnell Mumpf, Mitten wuchern in Gittarrenfrequenzen und daher muss das Bassspiel gut auf das Gittarrenspeil abgestimmt sein, Höhen machen jeden winzigen Spielfehler deutlich hörbar auch für den letzten Honk. Entscheide weise, was Du kannst und was Du willst.

9. Wie gut ist Dein Bassohr? Ich habe sehr lange gebraucht, um Bässe zuverlässig raushören zu können, daher wollte ich mich auch immer deutlich lauter machen. Ich wollte "gehört" werden. 90% der Kaufbaren Musik empfand ich als Basser als unhörbar. Ich fand immer, dass der Bass garnicht definiert hörbar war.

 

[Prof-A.(Lodderleder Inc.)]

ich kann auch Dynamik und brauche trotzdem manchmal einen Kompressor, ich setze ihn wie einen Effekt ein, da gibt es durchaus Anwendungsmöglichkeiten.

Ciao @Claudio,

du hast mich schon richtig verstanden.
Meine Anmerkung galt nur der Klarstellung, dass für mich der Kompressor eher ein "Effektgerät" ist - weil ich diesen zur "Dynamiksteuerung" einfach nicht benötige.

Ich bin ja nun auch schon ein paar mehr Jahre dabei, habe früher l a n g e ohne Kompressor gespielt und er hat mir nicht gefehlt. Allein dadurch "lernt" man schon, ohne diese Kiste auszukommen ( learnig by doing ) - aber das weisst du auch.

Im Endeffekt: Als "Effekt" finde ich das Teil super, als "Notwenigkeit" sinnlos. Das gilt aber nur für mich.

P.

 

[claudio]

Ciao Graf,

Als "Effekt" finde ich das Teil super, als "Notwenigkeit" sinnlos. Das gilt aber nur für mich.

Ne, das gilt eigentlich ganz allgemein. Ich wollte nur klarstellen, dass man nicht kategorisch "nein" sagen sollte (viele FOH Leute schleifen ganz normal einen Softknee Komp am Bass ein, nur so z.B.), aber zum Üben darf er nie always-on sein. In einer Band kann das ja gehen, aber der Lerneffekt punkto Finger und Dynamik (möglicherweise auch Ausdauer) ist dann sehr klein. Das was Du und ich beide meinen, ist dass ein Comp wie ein jedes Effektgerät bewusst eingesetzt werden sollte.

Gruss
claudio

 

[Prof-A.(Lodderleder Inc.)]

Das was Du und ich beide meinen, ist dass ein Comp wie ein jedes Effektgerät bewusst eingesetzt werden sollte.

...habe ich doch geschrieben - wir verstehen uns richtig.........

P.

 

[kemm47]

...... ich nutze (seit über 40 Jahren) keinen Bass-Kompressor. Ich könnte mir vorstellen, dass es bei dessen Nutzung erhebliche Probleme gäbe, falls ich an manchen Stellen nur ca. 40 %-Basslautstärke "liefern" will und an (wenigen) anderen extremen Stellen (mit Tubescreamer) 140 %......
Ich versuche es ganz altmodisch "aus den Fingern" und über Bass-Regler und Bodentreter höchst individuell zu steuern. Ist mir bislang m.E. ganz passabel gelungen............

 

[uncool sam]

Über die Dynamik könnte sicherlich ein eigener Trööt erstellt werden.
An sich finde ich das Thema so essentiell, daß es zum guten Bass-Spiel gehört wie der Mundgeruch zum Säbelzahntiger. Egal ob mit Plek oder mit Fingern. Daran muss gearbeitet werden. Immer.

 

[kemm47]

+ 1

 

[frangerst]

Also wenn ich weiter raten und beraten darf und soll?

JAAAAAAA!

5. Mich hören die auch fast nie bewusst, aber ich sehe es am wackeln der Köpfe wenn ich beispielsweise von Bumm BiDumm auf Achtel umstelle.

Das könnte ein Ansatz sein: Jetzt, wo ich deinen Post lese krame ich nämlich aus den hinteren Gehirnwindungen, dass so um die Jahrtausendwende in der damaligen Band der Sänger meinte " Achtel lieber, das barocke Zeug was du spielst bringt mich aus dem Tritt" Ich vermute, dass er irgendwie saubere Einsätze für sich raushören wollte.

6. Generell geht es mir so, dass ich zwei Haupt-Basssoundeinstellungen habe. Die eine die mir gefällt wie mein Bass klingt, die zweite ist die wie es Bandtauglich ist, wie mein Bass klingt. Es ist nicht schlimm, wenn Du Deinen Bandbasssound selbst so nicht als den "Hammer" empfindest. Bass ist ein support- kein Soloinstrument.

Hey, das habe ich im Laufe der Jahre auch schon bemerkt Ein Setting zum Üben zu Hause und eines (mehr Mitten) in der Band.

4. Frag nach einem gespielten Song ruhig mal nach, ob Du wahrgenommen wurdest.

Dazu werde ich mich am Do wohl mal überwinden müssen.... (bin halt nicht so der Kommunikator)

 

[Gast68070]

Wichtig ist zu wissen welchen Ton man nicht spielen sollte z.b (aufs wesentliche konzentrieren)

 

[pitsieben]

aber zum Üben darf er nie always-on sein.

Ist auch sinnlos, weil er - solo gespielt - gar nicht das tut, was er üblicherweise soll. Dazu braucht man eine Band bzw. mehrere Signale.
Das würde solo höchstens noch bei einem Drummer Sinn ergeben, da der zwangsläufig mit mehreren Signalen arbeiten muss.

Ein Kompressor ist nicht dazu da, um Defizite zu verdecken. Ist er so eingestellt, dass er das kann, klingt es nicht mehr > er pumpt.
Ähnlich verhält es sich, wenn ich bei niedrigem Threshold eine Ratio wähle, die es mir nicht mehr erlaubt, ruhige Parts zu spielen. 1:4 reicht da beim Bass in der Regel.

Aber zu dem Thema sollte man wirklich mal einen eigenen Fred erstellen. Das ist wahrscheinlich das am meisten missverstandene Tool...das am schwersen einzustellende (je nach Typ) sowieso.

 

[uncool sam]

Aber zu dem Thema sollte man wirklich mal einen eigenen Fred erstellen.

https://www.bassic.de/threads/kompressoren-verstehe-ich-nicht.14864177/

 

[pitsieben]

https://www.bassic.de/threads/kompressoren-verstehe-ich-nicht.14864177/

Jau...war das nicht der Fred mit dem Beispiel, wo der kleine klitzekleineToni mit seinem klitzekleinen Mischpult am Start war?

Göttlich...

 

[uncool sam]

Jau...war das nicht der Fred mit dem Beispiel, wo der kleine klitzekleineToni mit seinem klitzekleinen Mischpult am Start war?

Göttlich...

Genau!

 

[franzmann]

Über die Dynamik könnte sicherlich ein eigener Trööt erstellt werden.
An sich finde ich das Thema so essentiell, daß es zum guten Bass-Spiel gehört wie der Mundgeruch zum Säbelzahntiger. Egal ob mit Plek oder mit Fingern. Daran muss gearbeitet werden. Immer.

Yep. Dynamik und Notenlänge.