5er-bassist
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Man, was für ein Wochenende. War am Samstag mit meiner Frau schön in Ruhe einkaufen, bimmelt mein Handy, meine Sängerin ist dran. Sie müsse unbedingt mit mir mal sprechen und wir müssen uns mal zusammensetzen, es gäbe da etwas zu klären. Im ersten Moment dachte ich, es ginge um mich. Da war ich allerdings auf dem Holzdampfer. Aber lest selber:
Wir waren vor ein paar Wochen im Studio. Beim Abmischen der Songs ist jetzt aufgefallen, dass durch das verzögerte Einsetzen des Keyboards (unsere Keyboarderin drückt die Taste zum richtigen Zeitpunkt, der Ton entsteht aber etwas verzögert) die Songs nicht richtig wirken bzw. leicht schwammig klingen. Dazu gab es dann wohl beim Abmischen ordentlichen Zoff zwischen der Keyboarderin und der Sängerin (die Sängerin und ihr Mann sind die muskalischen Köpfe, sämtliche Songs stammen im Rohbau von ihnen, wobei er – er ist übrigens auch unser Gitarrist – wohl einen größeren Anteil als sie hat). Da ich selber aber nicht dabei war (bei 6 Mitgliedern kriegt der Mischer ja einen Vogel, wenn alle sagen: Mach doch mal so, nee doof, mach mal anders, außerdem ist der Typ selber Bassist, der weiß schon, was er tut, hab das mit ihm schon beim Einspielen abgesprochen wie der Bass klingen soll [
])
So weit, so gut, eigentlich kein Problem. Die Lösung eines Mannes (ich schließ mal von mir auf andere []) sieht so aus: Neuen Sound raussuchen, neu einspielen, fertig.
Die Lösung einer Frau sieht allerdings ganz anders aus! Meine Sängerin ruft jeden einzeln an: sie hätte jetzt ein Problem mit der Keyboarderin und würde sich nicht mehr wohlfühlen und wenn sie sich nicht wohlfühlt, dann kann sie nicht die volle Leistung bringen. Und sie überlege, ob unsere Keyboarderin nicht besser gehen sollte. Und sie riefe jeden einzeln an, weil sie Angst davor hat, das in der Band zu besprechen, weil sich dann eine Gruppendynamik entwickeln würde. Aber es soll auch nicht der Eindruck entstehen, dass sie das jetzt hintenrum mit jedem klären will. Aber sie möchte dazu die Meinung des Einzelnen hören.
So in der Art hat sie das geschildert.
Ich hab ihr dann gleich klargemacht, dass ich dazu nur eine Meinung habe: dieses Thema muss in der Band besprochen werden, denn es geht uns alles was an, wenn die Keyboarderin evtl. aufhören will. Daraufhin sagte sie folgendes: „Du, ich weiß nicht, ob ich das mache. Ich habe es nicht nötig, mich so behandeln zu lassen und für mich ist wichtig, dass ich mich wohlfühle.“ Was auch immer sie damit meint. Prinzessin auf der Erbse läuft jedenfalls nicht.
Heute abend ist Probe. Hätten wir jetzt nicht vor kurzer Zeit für relativ viel Knete die Aufnahmen und für gutes Geld professionelle Fotos gemacht, dann würd ich ja sagen: Leck mich am Arsch und spielt doch einfach selber Bass. Ich bin raus. Auf so ein Gehabe habe ich keinen Bock. Aber so?
Ich warte jetzt erstmal heute abend ab, was da auf mich zukommt.
Glückwunsch an die, die bis zum Ende gelesen haben.
Warum ich den ganzen Sermon hier überhaupt schreibe? Ich weiß zwar, was ich will und wie ich reagieren werde, aber mich würde mal interessieren, wie ihr bei sowas reagieren würdet.
Wir waren vor ein paar Wochen im Studio. Beim Abmischen der Songs ist jetzt aufgefallen, dass durch das verzögerte Einsetzen des Keyboards (unsere Keyboarderin drückt die Taste zum richtigen Zeitpunkt, der Ton entsteht aber etwas verzögert) die Songs nicht richtig wirken bzw. leicht schwammig klingen. Dazu gab es dann wohl beim Abmischen ordentlichen Zoff zwischen der Keyboarderin und der Sängerin (die Sängerin und ihr Mann sind die muskalischen Köpfe, sämtliche Songs stammen im Rohbau von ihnen, wobei er – er ist übrigens auch unser Gitarrist – wohl einen größeren Anteil als sie hat). Da ich selber aber nicht dabei war (bei 6 Mitgliedern kriegt der Mischer ja einen Vogel, wenn alle sagen: Mach doch mal so, nee doof, mach mal anders, außerdem ist der Typ selber Bassist, der weiß schon, was er tut, hab das mit ihm schon beim Einspielen abgesprochen wie der Bass klingen soll [
])So weit, so gut, eigentlich kein Problem. Die Lösung eines Mannes (ich schließ mal von mir auf andere [
]) sieht so aus: Neuen Sound raussuchen, neu einspielen, fertig. Die Lösung einer Frau sieht allerdings ganz anders aus! Meine Sängerin ruft jeden einzeln an: sie hätte jetzt ein Problem mit der Keyboarderin und würde sich nicht mehr wohlfühlen und wenn sie sich nicht wohlfühlt, dann kann sie nicht die volle Leistung bringen. Und sie überlege, ob unsere Keyboarderin nicht besser gehen sollte. Und sie riefe jeden einzeln an, weil sie Angst davor hat, das in der Band zu besprechen, weil sich dann eine Gruppendynamik entwickeln würde. Aber es soll auch nicht der Eindruck entstehen, dass sie das jetzt hintenrum mit jedem klären will. Aber sie möchte dazu die Meinung des Einzelnen hören.
So in der Art hat sie das geschildert.
Ich hab ihr dann gleich klargemacht, dass ich dazu nur eine Meinung habe: dieses Thema muss in der Band besprochen werden, denn es geht uns alles was an, wenn die Keyboarderin evtl. aufhören will. Daraufhin sagte sie folgendes: „Du, ich weiß nicht, ob ich das mache. Ich habe es nicht nötig, mich so behandeln zu lassen und für mich ist wichtig, dass ich mich wohlfühle.“ Was auch immer sie damit meint. Prinzessin auf der Erbse läuft jedenfalls nicht.
Heute abend ist Probe. Hätten wir jetzt nicht vor kurzer Zeit für relativ viel Knete die Aufnahmen und für gutes Geld professionelle Fotos gemacht, dann würd ich ja sagen: Leck mich am Arsch und spielt doch einfach selber Bass. Ich bin raus. Auf so ein Gehabe habe ich keinen Bock. Aber so?
Ich warte jetzt erstmal heute abend ab, was da auf mich zukommt.
Glückwunsch an die, die bis zum Ende gelesen haben.
Warum ich den ganzen Sermon hier überhaupt schreibe? Ich weiß zwar, was ich will und wie ich reagieren werde, aber mich würde mal interessieren, wie ihr bei sowas reagieren würdet.
