Was mich uffrächt ist nur der Punkt, dass in den anderen Branchen seltener und mit viel geringeren Kollateralschäden für die Endkunden gestreikt wird. Verhandeln die vielleicht besser und mit weniger Getöse?
In anderen Branchen gibt's halt auch andere Hebel. In zb einem produzierenden Betrieb muss die Belegschaft nur mal für ne verlängerte Mittagspause das Band abstellen und die Firma hat ab der ersten Sekunde direkt Verluste weil sie mit der Produktion in Verzug kommt. Davon bekommt der Endkunde nichts mit, also geht das (gefühlt) sehr geräuschlos.
Krasses Gegenbeispiel (fällt mir direkt ein, weil es mich als Vater seit Wochen betrifft) sind dann zb die Erzieher. Wenn die streiken, juckt das den Arbeitgeber, also zb die Kommunen, erstmal gar nicht. Eltern sind sauer, die monatlichen Zahlungen laufen aber weiter. Außerdem gibt's für Härtefälle dann oft noch ne Notbetreuung (ähnlich wie zb im Krankenhaus, da wird ja an Streiktagen auch keiner vor die Tür gesetzt), wodurch die Streikenden gezwungenermaßen ihre eigene Position weiter schwächen (sind halt "leider" doch nicht so skrupellos wie die Arbeitgeberseite sie darstellt....)
Dh Hier KANN es gar nicht geräuschlos ablaufen, das "Geräusch" ist das einzige Druckmittel, das die haben!! Erst wenn die Öffentlichkeit da ist, erst wenn die Industrie sich beschwert, weil ihre Arbeitnehmer wegen Kindern, Bahnausfällen und ähnlichem nicht mehr zur Arbeit kommen, usw... erst dann erfahren die Arbeitgeber überhaupt einen Druck, sich zu bewegen.
In manchen Branchen ist das halt leider im Grundprinzip angelegt, dass ein Streik erstmal eher die Kunden als den Arbeitgeber trifft. Das ist für uns als Kunden doof. Aber natürlich haben die trotzdem das Recht, für bessere Bedingungen zu kämpfen.
