Wichtig ist: Machen! Ich schwör!

[bassocksky]

Hm, als Beginner/Einsteiger hat man meistens auch viel mehr mit dem Spielen an sich zu kämpfen und oft noch nicht das Ohr auf den Ton selbst zu hören - zumindest steht er nicht so im Vordergrund. Deshalb "tuts" meist einfach ein spieltaugliches Instrument. Dasselbe gilt für Amp und Pedalgekröse.

Und später dann: der Appetit kommt beim Essen.

Dazu kommt, dass ich in Bands die eigene Stücke kreieren meist mit weniger Spielzeug auskomme, weil ich dort "meinen" Ton mit einem bestimmten Instrument habe. Bei den Coverbands sieht das u.U. anders aus - abhängig von der abgedeckten Bandbreite.

Und jetzt werde ich mal etwas fies:
Als ich "früher" noch an mannigfaltigen Aktiv-Workshops teilgenommen habe (meistens mit 5-10 ander*innen) ist mir oft aufgefallen, dass viele Bassist*innen dort mit echten Manufakturinstrumenten aufgetaucht sind. Was ja per se sehr löblich ist, wenn man gerade die deutsche Bassbauergilde unterstützt. Da gab es selten etwas von der Stange (wenn schon, dann auch etwas Anständiges!).

Viele der Teilnehmer nannten dann diese Halb- oder Ganzedelhobel auch ihr einzigstes Instrument.

Und dann? Nischt! Niente! Nitschewo!

pling, plang, plopp.

Die Klänge, die auf den nicht unteuren holzigen Protagonisten produziert wurden waren zumeist sowas von uninteressant und langweilig, was garantiert nicht im Sinne des Erbauers sein konnte.

Und warum war das so?

Weil die meisten Bassisten in dem damaligen Status noch nicht einmal einen P von einem MuMan klanglich separieren konnten.
Weil einfach die Erfahrung fehlte wie man einen "Ton" generiert. Woher sollten sie das auch wissen, wenn man nicht schon alles mal angegrabbelt und eine Weile gespielt hat.

Vielfalt gewinnt!!

Mir braucht man nicht mehr mit der 1-Instrument-ist-genug - Saga zu kommen.

Ich habe ja auch mehr als 1 Hose, obwohl immer derselbe Arsch drin steckt.

 

[Talentfrei]

Ich habe ja auch mehr als 1 Hose, obwohl immer derselbe Arsch drin steckt.

Der Spruch ist ja wohl einen Pokal wert

 

[Mad Jazz Morales]

Und der ist nicht klein!

 

[Mudskipper]

Ich habe ja auch mehr als 1 Hose, obwohl immer derselbe Arsch drin steckt.

Word!

 

[EADG]

Viele der Teilnehmer nannten dann diese Halb- oder Ganzedelhobel auch ihr einzigstes Instrument.

Und dann? Nischt! Niente! Nitschewo!

pling, plang, plopp.

Die Klänge, die auf den nicht unteuren holzigen Protogonisten produziert wurden waren zumeist sowas von uninteressant und langweilig, was garantiert nicht im Sinne des Erbauers sein konnte.

Und warum war das so?

Weil die meisten Bassisten in dem damaligen Status noch nicht einmal einen P von einem MuMan klanglich separieren konnten.
Weil einfach die Erfahrung fehlte wie man einen "Ton" generiert. Woher sollten sie das auch wissen, wenn man nicht schon alles mal angegrabbelt und eine Weile gespielt hat.

Vielfalt gewinnt!!

Mir braucht man nicht mehr mit der 1-Instrument-ist-genug - Saga zu kommen.

Da erschließt sich mir der Sinn nicht. Leute, die mit teuren Bässen im Workshop sitzen und nicht so gut spielen können wie du mangelt es an Erfahrung mit verschiedenen Instrumenten???

Wie man einen vernünftigen Ton hinbekommt lernt man, wenn man sein Instrument kennen lernt. Klar ist, dass man verschiedene Instrumente ausprobieren muss, um das eine oder diejenigen Instrumente zu finden, die einem liegen.

Man braucht auch nicht 5 Paar Fußballschuhe, um ein guter Fußballer zu sein.

Mit Hosen sieht das natürlich anders aus

Ich gönne euch allen alle eure vielen Instrumente und möchte das nicht schlecht reden. Aber ich möchte auch hier einfach nur Stellung beziehen und vielleicht Anfängern klarmachen, dass es auch sein kann, dass man nicht wie für eine professionelle Studioaufnahme ausgerüstet auf die Bühne muss. Da reicht mir ein Bass und da bin ich nicht der Einzige.

 

[Slidemaster Dee]

Ich habe ja auch mehr als 1 Hose, obwohl immer derselbe Arsch drin steckt.

Aber ich hab ja auch nur eine Frau, obwohl immer... ach egal.

 

[Mad Jazz Morales]

Also! ich! mach! jetzt!
a.) ein Bier auf
b.) eine Salat
c.) Schluss für heute im Internet
d.) mindestens eine Seite für unser CD-Booklet!
"§$%!&(§)"=?!??""
Schalömchen (JA ICH BIN ÜBER 50)

 

[bassocksky]

Es geht nicht um mich - ich war ja auch "Schüler" bei den Workshops. Mit Stangenware. Es geht auch nicht um "Gut spielen als wies ich oder wies du".
Es geht um die Erfahrung unterschiedliche Töne zu bauen.

Ich bin auch jahrelang Instrumentenkarussel gefahren. Und habe irgendwo am Horizont immer etwas vermeintlich Besseres gesehen.
Und habe - für mich - irgendwann gelernt, dass ich wohl keinen Bass finde, mit dem alle Vorstellungen eines Tones aus meinem Kopf zu realisieren sind.

Früher hatte diese Menge an imaginären Tönen auch noch nicht im Kopf.
Dafür musste ich erst viele Bässe in den Händen halten.

Das ist ja nicht konträr zum "Einfach machen!" sondern auf Matjes' Frage gemünzt ob nicht 1 Bass genug ist.

Isses' nich'! So!

 

[Doc Orange]

Klar ist ein Bass genug. Ganz ohne gehts ja nicht. Aber wenn man kann und will, warum dann nicht mehrere Instrumente haben? Dagegen spricht, dass jedes Instrument anders ist und man nicht so sehr mit dem Instrument verwächst, als wenn man nur immer das eine spielt. Andererseits lernt man eben die Unterschiede zwischen den Instrumenten kennen und das finde ich persönlich auch spannend. Aber ich habe natürlich immer einen Lieblingsbass (den orangenen). Das Ranking findet automatisch statt. Ich finde auch, das Instrumente einfach tolle und schöne Gegenstände sind und verstehe jeden, der anfängt, Instrumente zu sammeln. Ich hätte auch gern einen Fretless und einen Fünfsaiter, brauch das aber nicht wirklich. Im Moment will ich eben erstmal einen gewöhnlichen Viersaiter möglichst weitgehend beherrschen. Aber manchmal nervts schon, wenn ich eine Bassline spielen will, nur um dann festzustellen, dass mein Instrument nicht tief genug runter geht. Aber ich hab hier noch einen Bausatz rumliegen und mach da vielleicht einen HEAD Bass draus. Ich persönlich mag auch die Haptik von dem ganzen Kram. Ich nehme das alles gerne in die Hand und sehe es mir gerne an. Bockt halt.

Edit: Bassabteilung im Gitarrenladen. Da will man doch den ganzen Tag sein...

 

[EADG]

Nachtrag:

für eine professionelle Studioaufnahme ausgerüstet

Leeland Sklar hat an seinem Bass sogar einen (hat er den so genannt?) "producers switch "
Braucht man den auch?

 

[Doc Orange]

...ich denke auch, dass es sich im Unterschied zu einer Geige oder einem Kontrabass, beim E-Bass schon immer um ein in Serie gefertigtes Industrieprodukt handelt. Leo Fender war ja so eine Art Henry Ford der Instrumentenbranche. Durch diese Standardisierung ist eine ganz neue Vielfalt entstanden und das Einzelne Instrument eben auch nicht mehr so teuer.

 

[Bassologe]

Dass man auch gut spielen können sollte, wenn man sich nicht gut hört oder nicht so anhört, wie man es gewohnt ist, musste ich schon so manchem jungen Kollegen erklären.

Was ich sagen will: Natürlich klingen gute Musiker mit besserem Equipment besser als mit schlechtem, deshalb haben gute Musiker in der Regel auch gutes Equipment. Aber ein guter Musiker klingt mit schlechtem Equipment besser als ein schlechter Musiker mit gutem Equipment.
Can't buy me love... Can't buy me Rock'n Roll -finde ich

Da spricht jemand, der weiß, wo der Hammer hängt. Ich spiele jetzt seit 50 Jahren Bass und ca. genauso lange auch Live. Du wirst praktisch bei keinem Gig den Sound haben, den du dir im Proberaum zurecht gepfriemelt hast. Das kann man sich abschminken. Es ist also wichtig, sich damit zu arrangieren und live das abrufen kann, zu was man im Proberaum fähig ist. Ich arbeite heute immer noch daran, meinen Ton zu verbessern und das hat was mit der Anschlagstechnik zu tun und nicht unbedingt mit der besten Anlage, die man für Geld kaufen kann. Amen.

 

[crystalgreen]

Echt brauchen natürlich nicht. Aber manchmal Fretlesssound ist schön, manchmal P Sound mit Flats passender. Den Acrylbass nehme ich für Show in Disconummern. Mein Alltagsbass, der 6er Chris Larkin ist immer dabei, ausser bei Akustik-, Kontrabass-, Tubagigs oder Zeug ganz ohne Bass (Chorgesang...)

Weil unterschiedliche Stücke u.U. auf unterschiedlichen Instrumenten besser klingen.

Überzeugende Argumente. Einerseits. Aber wenn sich der Sound so oft verändert, wo bleibt dann der unverwechselbare Sound der Band?

Es gibt einige Musiker, für die ein bestimmtes Instrument charakteristisch ist ... Ich habe das Gefühl, dass es da mindesrens zwei Herangehensweisen gibt. Ich bin da eher bei @Mad Jazz Morales. Wenn eine Band mich will, kriegt sie meinen Sound.

Bei mir kriegt sie "ihren" Sound.

Ich spiele schon so gut ich kann so, dass die Band etwas davon hat. Also versuche ich auch, den Sound zu spielen, der dazu passt. Allerdings überwiegend mit den Fingern und ein bisschen mit dem Amp, so interessante verschiedene Bässe habe ich nicht. Effektgeräte habe ich nicht.

Und weil es Spaß macht. Deshalb spielen wir doch Bass.

+1

Hauptsache es mulmt nicht, der Gittenzupfer und/oder Keboarddrücker lässt die Finger weg vom Bassbereich und der Bass darf sich kräftig ausbreiten im Sound. Dann ist es mir schon fast egal, mit welchem Sound bzw. Bass ich dann meine Lücke finde.

Unser Pianist hat sich auch erst an einen Bassisten gewöhnen müssen. Er spielte zuerst mit der linken Hand sehr viel im Bass-Bereich. Aber inzwischen spielen wir auch mit diesem Problem. Wenn der Pianist mal in den Bässen laut ist, kann ich auch mal was anderes machen.

Wenn ich es nicht ganz so streng betrachte, gehört die Beschäftigung hier, oder das Surfen bei den Musikhäusern, wo man langsam aber sicher die Produkte kennt, auch zum Bass spiel dazu...

G.A.S. und Bassic geben auch eine Würze dazu. Ich jedenfalls kann nicht den ganzen Tag üben.

 

[Radunt]

Du wirst praktisch bei keinem Gig den Sound haben, den du dir im Proberaum zurecht gepfriemelt hast. Das kann man sich abschminken.

mein reden - schon länger......
Und ich habe gerade mein Anzahl von Bässen, Amps und Boxen reduziert. Allerdings wäre mir ein Bass zu wenig. Jetzt sinds drei 4 Saiter und 1 5 Saiter. Das reicht. Ein guter Freund von mir kommt aber mit nur einem Bass aus, da passt das auch.
Macht wie ihr wollt, aber wie im Eingangspost schon angedeutet: viel hilft nicht viel.

 

[Doc Orange]

Unser Pianist hat sich auch erst an einen Bassisten gewöhnen müssen. Er spielte zuerst mit der linken Hand sehr viel im Bass-Bereich. Aber inzwischen spielen wir auch mit diesem Problem. Wenn der Pianist mal in den Bässen laut ist, kann ich auch mal was anderes machen.

Ich komme ja auch von den Keyboards und deswegen spiele ich inzwischen lieber Bass. Als Keyboarder teilt man sich den 'Slot' mit den Gitarristen und den anderen Harmonieinstrumenten (Bläser z.. Darum ist man eigentlich dauergenervt von den Gitarren. Bass darf man nicht, weil da ist ja der Bass, und man darf im Zweifel zweimal im Song ein Riff im Refrain spielen. Man spielt gar nicht den Song, sondern immer nur die fünf Akkorde oder Töne, für die man eben vorgesehen ist. Als Basser ist man quasi selbst der Song und alle anderen dürfen sich um die restlichen Plätze streiten. Das ist auch ein Vorteil von Trios.

 

[EADG]

Als Basser ist man quasi selbst der Song

Sehr schön ausgedrückt

 

[Mudskipper]

CD-Booklet!

Butthead Voice:" Hhö höh höhö hö...CD Booklet."

 

[goldbass]

Leeland Sklar hat an seinem Bass sogar einen (hat er den so genannt?) "producers switch "
Braucht man den auch?

Sein Producer Switch ist ein Fake - der schaltet gar nichts. Er sagt, er schaltet was um, nimmt 'ne andere Anschlagposition und alle sind happy.

 

[Gast80862]

ch spiele schon so gut ich kann so, dass die Band etwas davon hat. Also versuche ich auch, den Sound zu spielen, der dazu passt. Allerdings überwiegend mit den Fingern und ein bisschen mit dem Amp, so interessante verschiedene Bässe habe ich nicht. Effektgeräte habe ich nicht.

Ich versuche auch den Sound dazu zu spielen der passt. Wenn allerdings der Keyboarder anderer Meinung ist kann es ganz schnell Probleme geben. So geschehen bei einem Probe- Vorspiel bei einer Jazz- Formation, ein Schlagzeuger, ein Keyboarder, ich habe den Fretless mit Chorus mitgebracht.... offensichtlich hat dem Keyboarder der Chorus nicht gepasst... zudem war er ganz erstaunt dass ich nicht sämtliche seiner frickeligen Eigenkompositionen, die er in Jahren zusammenkomponiert hat, nicht auf Anhieb wunschgemäß begleiten konnte... Da lob ich mir meine alte Band zurück, da hatte ich keinen Bedarf...

 

[beate]

Überzeugende Argumente. Einerseits. Aber wenn sich der Sound so oft verändert, wo bleibt dann der unverwechselbare Sound der Band?

Wenn ich neu in eine Gruppe hineinkomme, probiere ich erstmal aus, welches Instrument da am besten reinpasst.Und welcher Verstärker. Und das bleibt dann nach Möglichkeit so, ggf mit einem Backup-Instrument oder einem zweiten Bass für spezielle Zwecke. Weiter oben habe ich ja schon mal beschrieben, wie ich mir sowas vorstelle.

Im Duo-Projekt ist das aber durchaus anders. Da habe ich aus praktischen Gründen ebenfalls nur 2 Instrumente mit (meist den RD oder die goldene SG, die sehr flexibel in ihren klanglichen Möglichkeiten sind, und den Bass VI. Aber eigentlich fehlt mir da schon was, vor allem hin und wieder der bundlose Bass. Und jetzt mit dem Sting-Projekt nehme ich lieber die Sharkfin als den RD. Macht schon mal 4 Bässe, und das zwingt mich zur Reduktion auf 2 Stück, weil ich mehr nicht schleppen kann. Und in diesen Projekten spielen die Unterschiede zwischen den Instrumenten schon eine merkliche Rolle, weil ich eben mehr mache als das Fundament zu legen.