Wenn man sich verspielt....

[Polly]

Wie geht ihr damit um, wenn man sich während des Gigs mal verspielt?
Habt ihr Tipps, wie man Fehler minimiert? Üben, klar. Gibt es Methoden? Ich hasse es, wenn mir Fehler passieren.
Ich spiele nicht gern vom Blatt. Ich habe es versucht, dass ist mir aber zu "steif".
Wie ist es allgemein mal zur Einordnung? Verspielt ihr euch auch? Würde mich mal interessieren....

 

[cfortner]

Wenn es nicht zu schräg klingt, Fehler direkt wiederholen, dann klingt es für das Publikum wie gewollt und keiner sagt etwas, weil (fast) niemand alle Kirchentonarten aus dem FF kennt.

Und dann üben, damit es beim nächsten Gig nicht wieder passiert.

Edit: Schaffe ich aber auch nicht.

 

[Hicetea]

Klassiker: Zum Amp drehen und ein technisches Problem vortäuschen.
So lange man braucht um gedanklich wieder rein zu kommen hat man einige Möglichkeiten: Kabel verfolgen, in die Lautsprecher hören, Potis hin und her drehen.
Hat man einen ganz schlechten Tag, einfach eine seeeehr tiefe Badewanne einstellen.
Wenn es öfter an der gleichen Stelle hapert weiß man ja was man lernen muss. Wenn es mal an einem Punkt hängt welcher sonst immer sitzt, würde ich mir keine weiteren Gedanken machen.

 

[3-Diddy]

Ja, ständig. Bei dem Metalgeballer und bei durchschnittlich 230 BPM in meiner Band fällt das aber kaum auf.
Wenn es eigene Sachen sind und die Leute das nicht kennen, dann fällt das eh nicht auf.

 

[ATK411]

Gerade letzten Samstag hatte ich den ersten Auftritt mit meiner neuen Band.
Bin Anfang August da eingestiegen, hatte 23 Songs zu lernen und wir hatten 4 gemeinsame Proben vor dem Auftritt.
Ich hab dann vorab Zuhause sehr viel geübt, Noten kann ich nicht lesen und spiele alles auswendig.
Den einen oder anderen Fehler hatte ich natürlich dann beim Auftritt auch gemacht. Das finde ich auch immer sehr übel, allerdings tue ich dann so als ob nix wäre und spiele weiter als wäre kein Fehler passiert.
Dadurch werden kleinere Fehler meist gar nicht von anderen bemerkt.
Innerlich nerven mich meine Fehler natürlich.
Ich denke das sich Spielfehler bei Auftritten nicht 100%ig vermeiden lassen.
Nach dem Auftritt übe ich die betreffenden Stellen Zuhause noch mal etwas intensiver und versuche besser zu werden. Viel mehr kann man nicht machen.
Letzten Endes bin ich ja auch kein Profimukker.

 

[whitewater]

Hä? Bassisten verspielen sich nicht. Wenn überhaupt verspielt sich der Rest der Band.
In seltenen Ausnahmefällen greife ich darauf zurück, daß obige Regel bekannt ist, und deshalb niemand mich als Bassisten verdächtigen würde.
Sollte mich irgendjemand auf vergangene, angebliche Fehler ansprechen, halte ich es, wenn es wirklich gar nicht anders geht, mit unserem ehemaligen ersten Bürgermeister und jetzigen Bundeskanzler: Kann ich mich wirklich nicht dran erinnern.

 

[whitewater]

Was das Spielen mit Blatt angeht, "vom Blatt" also first sight, hat auf der Bühne normalerweise eh nix zu suchen, große Mengen in kurzer Zeit, wie das, was ATK beschreibt, gehen einfacher mit "Stützzetteln", je nach Genre, in der Regel eher auf Abläufe reduziert. Das ist dann auch nicht steif. Ausnotiertes ergibt ohnehin nur bei Klassik oder Bigband einen Sinn.

 

[schokomat]

JEDER verspielt sich mal. Wirklich JEDER.
Einfach akzeptieren. Weitermachen.

 

[ATK411]

Was das Spielen mit Blatt angeht, "vom Blatt" also first sight, hat auf der Bühne normalerweise eh nix zu suchen, große Mengen in kurzer Zeit, wie das, was ATK beschreibt, gehen einfacher mit "Stützzetteln", je nach Genre, in der Regel eher auf Abläufe reduziert. Das ist dann auch nicht steif. Ausnotiertes ergibt ohnehin nur bei Klassik oder Bigband einen Sinn.

Solche Zettel nutze ich ab und zu bei der Probe. Beim Auftritt verlasse ich mich auf mich selbst und das zuvor gelernte.

 

[f_luxus]

Wenn ich völlig draußen bin, palm-mute ich bis zur Unkenntlichkeit und spiele solange rhythmisch ohne echten Ton, bis ich wieder weiß wo ich bin. Hauptsache der Bass fällt nicht komplett aus, das fällt am meisten auf...

 

[Melkor]

Meine größte Angst beim Gig ist ein kompletter Blackout.
Dass ich so draußen bin, dass ich garnicht mehr weiß was ich jetzt spielen soll.

Deswegen lege ich mir eigentlich immer irgendwo beim Amp ein Cheatsheet bereit, auf dem die wichtigsten Ton/Akkord-folgen der Songs sehr knapp zusammengefasst habe.
Wirklich gebraucht habe ich es noch nie und höchstens bei extremer Nervosität, um den ersten Ton des ersten Songs nachzuschauen.


Ganz wichtig beim Verspielen:
Sich selbst nicht drüber ärgern, sondern einfach weitermachen als ob nichts gewesen wäre.

Ein kleiner Verspieler fällt kaum jemandem im Publikum auf.
Wenn du dich allerdings sichtlich drüber ärgerst fällt das mehr Leuten deutlich auf.

 

[Wolf-Waahn]

Moin!
Ich versuche „meine“ Fehler immer zu kategorisieren:
-> hier und da ein Fehler wegen „Gedanklich weggeflogen“, „jemand im Publikum erkannt“ „an die Arbeit gedacht“…
= Focus halten! FOCUS!!!
Das kann man üben, zu Hause mit Metronom. Dann monotone,„gefährliche“ Stellen spielen und sich dabei selbst ablenken (Fenster raus kucken/Fernseh/reden…) wenn ich das ein paarmal übe fliege ich an der Stelle niiiiemehr raus.

-> immer an der selben Stelle rausfliegen
=
1. kann ich den Song vom Ablauf?
2. kann ich den Song technisch?
3. kann die Band den Song? Technisch/Ablauf?

-> „je später der Abend“…
= genug Ausdauer vorhanden? Also auch bei der Vorbereitung auf n Gig wirklich mal das komplette Set am Stück ohne Pausen spielen, mit Bühnenenergie!

Diese Kategorieen sind sicher nicht vollzählig, hilft aber vielleicht etwas…
Das sind meine größten Baustellen, immer mal wiederkehrend. Dann weiß ich was zu tun ist.

 

[aBaxxi]

Wie geht ihr damit um, wenn man sich während des Gigs mal verspielt?

Ich nehme das als Anlass, ein wenig zu improvisieren.

Neulich draußen, war schon Abend, setzt sich eine Mücke auf meinen Ellenbogen rechter Arm - mittem im Song, funky Nummer. Probiert hier mal bisschen Blut und 1cm weiter, ob es da anders schmeckt. Die Mücke ist etwas unentschlossen.
Ja, ja, das war dann ganz nett funky.
Als der Song rum war und ich die Greifhand frei hatte, war das Biest natürlich weg.

 

[fernandes]

... dann ist es Jazz !

https://www.bassic.de/threads/my-job-is-to-make-you-sound-better-falsche-toene-mit-victor-wooten-auf-einem-gitarristen-kanal.14877774/

 

[Klangfarbe]

Zum Gitarristen umdrehen und missbilligend den Kopf schütteln.

 

[Klangfarbe]

Für solche Fälle gibt es aber auch ein Pedal.

 

[bassmansemi]

Naja Fehler passieren, ich selbst ärgere mich zwar jedesmal wie Hulle, aber schlimm find ich das generell nich, also Fehler.
Was mir ne Menge geholfen hat, is viel Üben ohne aufs Griffbrett zu schielen, also die Töne quasi blind zu greifen, denn oft kommt es vor, dass die Lichtverhältnisse grad hinten bei uns Bassern eher bescheiden sind und Bämm hat man sich vergriffen

 

[SuperFour]

Letzten Samstag erst wieder. Da waren einige Spielfehler enthalten. Bei jedem von uns. Da war ein wenig der Wurm drin. Einfach weiter machen. Es interessiert nur die Musikerpolizei. Und die findet überall was. Dem Rest ist es egal. Das Publikum möchte seinen Spaß haben. Wie wir auch.

 

[whitewater]

Für solche Fälle gibt es aber auch ein Pedal.

Anhang anzeigen 728904

Das ist aber die Gitarristenversion!

 

[Scorn8]

Richtiger Draht,falsches Kästchen...passiert halt.
Wenn man solche Klopse in jedem Song mehrmals am Abend drinne hat sollte man halt mehr üben und mal drüber nachdenken ob man überhaupt schon bereit ist für ne Bühne.
Ein paar kleine Verspieler bekommen die meisten Zuhörer überhaupt nicht mit.
Weiter im Programm und gut is.
Nach einem Verspieler zum Klampfer zu schauen oder am Amp zu drehen ist dann eher als Witz zu verstehen.
Die anwesende Musiker/Bass Polizei haste immer dabei und mit solchen Blödsinn kannste die nicht täuschen sondern machst dich erst richtig zum Obst des Jahres.