Fuzzy Mitmusiker (aber lieb)

Man sieht, dass es bei jeglicher Kommunikation auf die Relation Inhalt-Form ankommt.

Es ist aber auch unbestritten, dass die Form oder der Kanal der Kommunikation dem Inhalt und dem Empfänger angemessen sein muss.

Es ist meiner Ansicht nach oft eine gute Idee, den eigenen Ansatz noch mal zu überdenken. Du hast ja so schön geschrieben:
Aufkäufer schrieb:
Nur, in unserem Alter (Boomer) ändern Menschen sich nicht mehr.
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Das stimmt nicht.

Menschen ändern sich, wenn sie es selbst möchten und nicht weil jemand anders das will, egal in welchem Alter.

Man kann nur Dinge ändern, auf die man einen Einfluss hat.

Ich denke, ich muss dir da keine Ratschläge geben, wie die Kommunikation besser laufen könnte. Das muss du selbst schon wollen.
:bier:
 
EADG schrieb:
Form oder der Kanal der Kommunikation dem Inhalt und dem Empfänger angemessen sein muss
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Klaro. Aber es geht ja nicht um unidirektionale oder bilaterale Kommunikation.

Vielmehr findet hier ein dynamischer Aushandlungsprozess zwischen <n> Individuen statt, in dessen Verlauf sich dann eine oder mehrere Kommunikationsformen stabilisieren und etablieren.
Oder kurz: ich habe da nicht alleine drüber zu befinden.

Und es führt zu Unverständnis und Frust, wenn alle happy damit sind, wie es läuft, und eine einzelne Person permanent auf einer anderen Wellenlänge funkt.
Oder kurz: müssen sich jetzt alle anderen nach der einen verpeilten Person richten?
 
Ich weiß nicht, ob eure Sängerin verpeilt ist. Aber wenn sie nicht in eure Band passt, sagt es ihr einfach. Wenn sie bei euch singen soll, wäre es eine gute Idee, mit ihr so zu kommunizieren, dass es funktioniert.

Man kann auch mit dem Fuß feste aufstampfen, wenn jemand nicht so will, wie man selbst, aber es hilft nicht.
 
BassPapa schrieb:
Etwas, was die jüngeren Menschen - so, wie ich es wahrnehme - zunehmend verlernen.
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Ich zitiere bei diesem Thema immer gerne:
Sumerische Tontafel ca. 3000 v. Chr. schrieb:
Die Jugend achtet das Alter nicht mehr, zeigt bewusst ein ungepflegtes Aussehen, sinnt auf Umsturz, zeigt keine Lernbereitschaft und ist ablehnend gegen übernommene Werte.
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Es ist also nicht nur die aktuelle nächste Generation.
Der Verfall in den Manieren, Sitten und Tugenden der jeweils nächsten Generation findet schon seit mindestens 5000 Jahren statt.
Das erklärt einiges.
 
EADG schrieb:
Man kann auch mit dem Fuß feste aufstampfen, wenn jemand nicht so will, wie man selbst, aber es hilft nicht.
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Hulk says "Smash!"

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Aufkäufer schrieb:
Situation:
+ Sängerin, sehr erfahren, singt großartig, Rampensau, ganz ganz lieber Mensch.
- Aber auch komplett unorganisiert, vorbereitet oder nicht, liest im Bandchat nur alle paar Tage und beantwortet dann Fragen, die sich lange erledigt haben, antwortet auf mysteriöse Weise, die mehr Fragen als Antworten aufwirft, ist mit TODOs wie Probentermine finden und Stückeauswahl immer im Verzug, braucht 1.000 Erinnerungen, ist dann völlig geknickt sich nicht gemeldet zu haben, konfliktscheu, geht klärenden Gesprächen aus dem Weg
-> treibt mich mittlerweile komplett in den Wahnsinn und ich bin zunehmend persönlich genervt von ihr
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Aufkäufer schrieb:
"Arrangier Dich damit und organisiere die Band um ihre Unorganisiertheit herum. Denn das ist es wert."
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Aufkäufer schrieb:
Die Band (nicht nur ich) will ein höheres Tempo fahren und sie bremst das aus, weil zuviel am Hut. Da sie es aber allen Recht machen will, niemandem vor den Kopf stoßen will, und generell nichts selber entscheidet, bleibt die Situation wischiwaschi.
Wenn sie keine alte Freundin wäre, wären wir schon lange getrennte Wege gegangen.
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Ich habe den Eindruck, dass man ihr helfen könnte, indem man ihr weitgehend Organisatorisches und Fragen/Besprechungen ersparen würde.
So begeistert die Band in dem Band-Chat auch diskutiert, für Eure Sängerin scheint das zu viel zu sein - also braucht es für sie einen anderen Kommunikationskanal, der nicht die ganze Zeit summt.
Anlass für Deinen Ärger ist ja eine Veränderung, die von Dir und der Band ausgeht, und bei der sie nunmal nicht vollständig mitkommt.
Wenn Du es jetzt nicht schaffst, damit aufzuhören, Dich zu ärgern, dann kannst Du eigentlich nur etwas bislang sehr Schönes kaputtmachen.
 

Aufkäufer schrieb:
Gesagtes ist viel flüchtiger als Geschriebenes. Allzuoft kann sich keiner mehr genau erinnern, was in der Probe vereinbart wurde. Haben auch nicht alle zugehört, waren in Gedanken woanders.
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Ich (leider schon Ü60) liebe digitale Kanäle und Geschriebenes. Es kann, gezielt verwendet, so viel unnötige Diskussionen und Unklarheiten vermeiden. Man kann nachdenken (!), bevor man etwas äußert (das funktioniert zumindest bei mir persönlich oft besser, als beim Reden).

Aufkäufer schrieb:
Ich vermute mal, dass das so ein Generationending ist. 👴👵
... in meiner Band offensichtlich einen Mismatch zwischen Digitalos 1️⃣2️⃣1️⃣5️⃣ und Analogis 🕰️ gibt.
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Digital: 1️⃣0️⃣1️⃣0️⃣ :opa: 😉 :bier:

Aufkäufer schrieb:
Kommunikation mit vielen Kontakten auf einer Reihe unterschiedlicher Kanäle völlig normal.
Und ein Bandmitglied (eben) ist sowas von analog, arbeitet in einem technisch noch in den 80ern hängenden Bereich und ist eh relativ kommunikationsavers (Ding der Unmöglichkeit, sie ans Telefon zu bekommen).
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Ich finde allerdings, dass Kommunikation etwas ist, das - auf welchem Kanal auch immer - sehr geübt und vernünftig angewendet werden muss. Wenn Kommunikation mir zu viel wird, dann nimmt sie oft einen zu großen Raum ein, nimmt mir Konzentration, lenkt mich von meinen Aufgaben ab, und ermüdet mich.
Dass Du, der gerade Pläne schmiedet, eher stark angeregt bist, und dass Dir möglicherweise in dieser Stimmung sogar die Kommunikation ermöglicht, die Aufregung mit den anderen zu teilen, könnte bei Deiner Sängerin eher zu zusätzlicher Ermüdung beitragen.
 
UPDATE
Wir gehen jetzt getrennte Wege. Neue Sängerin ist am Start.
Die Proben sind jetzt entspannt (weil vorbereitet) und produktiv (weil alle die Stücke auf ein höheres Niveau bringen wollen und dran ziehen) und immer alle dabei.
Die digitale Kommunikation hakt nicht mehr (weil alle in angemessener Zeit auf alle reagieren) und ist auf das Wesentliche reduziert (weil endlose Erinnerungs- und noch-mal-zusammenfass-Runden entfallen).

Nützt ja alles nix, man muss die Dimensionen "Stilistik", "Anspruch", "Können", "Einsatz" einigermaßen auf gleichem Niveau haben, sonst gibt es Knirsch.
 
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