Möchte meinen Senf auch mal dazu beitragen.
Entschuldigt bitte, wenn ich "klugscheiße", aber bei diesen interfaces kann man von einer wirklich "guten" Wandlung leider noch nicht sprechen. Die Werte, die solche Teile hinlegen (meist ja schon bis zu 96 kHz an 24 bit oder sogar mehr), sind leider nicht alles.
Von einem wirklich "guten" Wandler kann man im Studiobereich (wenn man das unbedingt auf Marken beschränken will) sicherlich erst ab RME oder MOTU reden. Alles was darunter liegt (meist auch preislich), ist im Vergleich wirklich nicht "gut" im Sinne einer 100%igen Abbildung dessen, was man entweder als Material aufnehmen will oder dessen, was bereits "auf Band" (oder auf Harddisk) ist. In dieser Preisklasse muss man leider mit mehr oder weniger starken Klangbeeinflussungen rechnen, die ich persönlich im Studio nicht hinnehmen kann und auch nicht darf, weil mich sonst meine Kunden erschlagen.
Ich persönlich habe einen extrem hohen Anspruch an Wandler, da ich die Teile eben beim Mixing und Mastering einsetze. Sicherlich ist dieser Anwendungsbereich nicht wirklich jedermann's Sache. Aber damit muss man zwangsläufig die Frage in den Raum werfen, was genau denn mit dem Teil gemacht werden soll.
Wenn es lediglich um die Aufnahmen des eigenen Spielens geht vielleicht zu Playalongs oder auch noch einer Demo der eigenen Band, sind solche Teile sicherlich ausreichend, aber die Ernüchterung kommt leider dann, wenn man mit diesen Aufnahmen später mal "mehr" machen und sie im Studio bearbeiten (lassen) will.
Ich selber habe für Proberaumaufnahmen auch so ein Fasttrak Pro von M-Audio und dafür langt es dann auch, mehr würde ich mit dem Teil aber auch gleichzeitig niemals machen. Für Eigenaufnahmen zur Kontrolle meines Bassspielens habe ich seit Neustem so ein Mirco BR von Boss (das ist allerdings ohnehin KEIN Audiointerface!), aber auch das ist gut genug für sowas und für mehr auch nicht, wenn es um ernsthaftes Recording geht.
Dass die Latenzen im übrigen klein sind liegt in der Natur der Sache, da diese Geräte ausschließlich mit Hardware-Audioprotokollen arbeiten und die Daten ja nicht erst großartig durch weitere Geräte oder Programme schießen müssen. Hier kommt noch der Einsatz von USB 2.0 oder Firewire hinzu, der so schnell ist, dass Latenzen von max. 2 Millisekunden eigentlich an der Tagesordnung sind. Das ist also nicht wirklich (mehr) ein Wert, der hilft über die Güte des Gerätes zu entscheiden.
Fragen nach den Softwarebundlen sind natürlich auch sehr berechtigt. Welche Software bei welchem Interface dabei liegt, kann ich gar nicht sagen und ich glaube, da gibt es auch immer mal wieder so Komplettangebote, die sich ab und an ändern können.
Aber um die Frage danach wenigstens ansatzweise beantworten zu können, muss man auch hier die Gegenfrage des Anwendungsbereiches stellen. Die meisten Softwareprodukte dieser Art sind auf ihre Art ausgereift und in dem Sinne "gut". VST-Effekte (die heutzutage mehr als wichtig sind!) können sie meist alle und damit ist man, egal welche Software man einsetzt, auch gar nicht mehr an Hardware gebunden z.B. für Amp-Simulationen oder ähnliches. Hier gibt es so viele PlugIns (auch teils gute Freeware!), dass man sich darum keine Sorge machen muss. Eher muss man sich fragen "Wie komme ich durch den Dschungel der vielen Möglichkeiten durch?"
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Du, Prototyp, sprichst Cubase und Ableton an. Beides sehr gute Multitrack-Programme mit einer Menge von Möglichkeiten. Seit den neuesten Versionen von Cubase, Nuendo etc. aus der Steinberg-Reihe würde ich diese IMMER allen anderen Produkten bevorzugen, da die Engines total überarbeitet wurden und damit die Soundqualität noch einmal um Längen verbessert wurde. Bislang waren die eingebauten EQs z.B. für HiEnd-Studioproduktionen kaum nutzbar. Das hat sich drastisch gebessert und die "onboard"-EQs sind inzwischen manchen externen Plugins sogar überlegen. Allerdings ist auch hier das Problem vorhanden, dass Steinberg nicht wirklich "billig" ist. Günstig schon, aber nicht billig.
Ableton kann ich von der Soundqualität nicht so gut beurteilen, habe zu wenig damit gearbeitet. Ich durfte allerdings mal reinschnuppern und die Möglichkeiten von Ableton sind insbesondere im Live-Bereich überzeugend. Die Steinberg-Reihe richtet sich fast ausschließlich an Studios sämtlicher Größen (also von Homerecording bis zu Profi-Studios) und hat kaum Features, welche den Live-Einsatz vereinfachen. Hier setzt Ableton aber an und bietet Features, die einen Live-Einsatz dieser Software sogar zu einem Klacks machen und wirklich helfen können. So können beispielsweise "mal eben im Vorbeiflug" Loops definiert und abgespielt werden, während der Rest des Songs ganz einfach weiter läuft. Auch kann man Samples und andere Features "key-binden", also auf Knopfdruck abfahren (losgelöst vom laufenden Song) und diese Dinge. Das kann meines Wissens nach Cubase nicht.
Sorry for longpost, vielleicht beantwortet er schon ein paar wenige Fragen. Er sollte aber auch Fragen aufwerfen, zumindest diese hier: Was genau willst Du damit machen? "Aufnahmen am PC" reicht da nicht ganz aus, denn das machen (fast) alle aufnehmenden Menschen, die mit Harddisk-Recording arbeiten, aber eben auf ganz unterschiedlichem Niveau und damit total anderen Ansprüchen.
Vielleicht definierst Du es etwas genauer? Um so besser kann Dir geholfen werden.
LG, Doc.
