Welcher Bass?

[Bassbär_SF]

Hallo zusammen.

Unter o.g. Titel gibts zwar schon ein paar Threads, jedoch erhoffe ich mit von Euch vielleicht noch ein paar mehr Antworten, die auf mich zugeschnitten sind.

Damit Ihr Euch ein ("küstlerisches") Bild von mir machen könnt:
Hab´mit 15 angefangen Bass zu spielen (eine Rickenbackerkopie von Luxor) und aus beruflichen Gründen dann mit ca. 22 wieder aufgehört (wir spielten hauptsächlich selbst komponierte Sachen, Schwerpunkt Rock). 20 Jahre hab ich jetzt nicht gespielt, vor gut eineinhalb Jahren wieder in einer "Altherrenband" [] angefangen. Hier spielen wir alles so quer durch was uns gefällt, hauptsächlich Rock der 60er und 70er aber auch modernere Stücke wie "All Summer Long" von Kid Rock oder "Real Gone" von Sheryl Grow. Daneben noch Klassiker wie "Sunny", "Girl from Ipanema" usw.
So je nachdem, was wir halt spielen können. Eines unserer größeren Ziele ist so Zeug spielen zu können wie "When Love Comes To Town" in der Version von Herbie Hancock. Parallel dazu versuche ich mir ein wenig Slappen beizubringen, was mittlerweile auch schon ganz gut klappt (für die Zeit halt).
Seit meiner Bassertätigkeit spiele ich auf einer Fender-Precikopie (wieder Luxor, stand im Probenraum rum), die ich mir selber etwas hergerichtet habe. Ich wollte anfangs nicht so viel Geld investieren, da ich nicht wusste, ob ich dabei bleibe.
Mittlerweile denke ich doch, dass ich zumindest eine Zeitlang dabei bleiben werde und somit stellt sich die Frage nach einem neuen, eigenen Bass. Hab bei Thomann so knapp vor einem Jahr schon mal verschiedene Bässe angetestet, jedoch zum damaligen Zeitpunkt einfach zu wenig Vorstellungen und Übung gehabt, was ich eigentlich will oder auch brauche. Mittlerweile sehe ich klarer, was hauptsächlich durch die Art der Stücke begründet ist, die wir so spielen.

Was mir (vor einem Jahr) nicht leicht fiel war, so im Laden einen signifikanten Unterschied zwischen z.B. einem echten Fender Jazz Bass und einem Squier zu erspüren. Beide haben neue Saiten und knurren zumindest ähnlich. Aber rechtfertigt das den 3-4 fachen Preis?
Da ich auch lange Jahre Tonaufnahmen gemacht habe, weiß ich, dass sich z.B. die Qualität von guten Mikrofonen nicht zeigt, wenn man mal im Laden irgendwie "hallohallo" reinspricht - verhält es sich bei Bässen genauso?

Für mich sind momentan 2 Bässe in der engeren Wahl, lasse mich aber sehr gerne auch noch umstimmen bzw. beraten:
Fender Jazz Bass (wegen dem angenehmen Trage- und Spielgefühl) (bzw. der verwandte Squier) oder aber ein Warwick Corvette STD Bubinga 4 AA (mir gefällt da vor allem die Optik). Beides sind keine Billigbässe, mehr als 1500.- Euro möchte ich aber auch nicht ausgeben. Generell möchte ich einen Bass, der seine Wertigkeit hält und mit dem man möglichst ein breites Spektrum von Musikstilen abdecken kann.

Ich hoffe auf viele gute Ratschläge und vielen Dank schon mal.

Gruß

Bassbär_SF

 

[Earendil]

Also mit Wertigkeit halten und viele Stile abdecken bist du beim Fender Jazz bestimmt sehr richtig. Der Warwick ist auch recht vielseitig, aber auf ebay gehen die gebraucht vergleichsweise günstig weg.

 

[Oli Wan]

das sind ja erstmal zwei völlig unterschiedliche bässe eigentlich..
von der wertbeständigkeit wäre sicher der jazzbass vorzuziehen,
aber wenn du gebraucht deinen ww traumbass günstig bekommen kannst, hat das natürlich auch vorteile und du hast keinen grossen wertverlust. meine letzten beiden e-bässe hab ich auch gebraucht gekauft, da würde ich auf jeden fall mal schauen! zb. hier in den kleinanzeigen oder beim bassprofessor, da sind immer gute sachen dabei.
ansonsten geht da sicher nichts über probieren, aber sich nicht von den äusserlichkeiten blenden lassen: die sind zwar auch wichtig und schön, aber wenns nicht klingt und das handling nicht passt..ohne probieren wirds nicht gehen.

 

[gaemschbock]

Kurz wegen dem Unterschied Squier <-> Fender. Die Fender haben halt die bessere Hardware (damit stimmt's sich auch in vielen Jahren noch einwandfrei) und gewisse extras wie andere Hölzer (Esche oder Erle statt Linde oder Agathis), bessere PUs und auch gewisse Zusätze wie Graphitstäbe im Hals (damit der Hals nicht allzu Temperaturempfindlich wird) und andere Saitenführung (beim Am. Fender geht die Saite bei der Brücke durch den Korpus - man erhofft sich dadurch ein besseres Sustain und eine bessere akustische Kopplung zwischen Holz und Saite).

Im Sound wiederspiegelt sich das alles in gewissen Nuancen - der Grundklang ist ähnlich. Aber in meinen Augen (/Händen) fühlt sich ein Fender schon hochwertiger an und klingt fetter.

Als ich damals neben meinen Fender JB auch noch einen Warwick spielte, zeigte sich langsam aber sicher eine Diskrimination des Warwicks ab (obwohl die Jazz Bässe aus Mexiko bzw Japan waren und der Warwick fast einen doppelt so hohen Neupreis hatte, wie die beiden Fender zusammen). Die Fender liessen sich besser bespielen und gaben mir als Basser einfach mehr zurück (Spielgefühl, Durchsetzungskraft in der Band, ...).

Ein Warwick ist sicher vom Sound her variabler - aber auch dort wirst du schlussendlich nur ein bis zwei verschiedene Sounds regelmässig spielen. Der Jazzbass hat im Grunde nur 3 Sounds, sie sich aber schon recht stark unterscheiden. Ein WW ist wegen der Elektronik vielleicht flexibler (wegen dem Equilizer) aber das ist in meinen Augen kein Argument für den Bass.

Teste beide mal direkt gegeneinander an. Du wirst schon sehen, was dir zusagt.

Grüsse

 

[Ray Mahogany]

Moin Bassbär,

tjo, da mein Standardtipp in einer solchen Situation:

Die in Frage kommenden Geräte erst mal trocken anspielen (gerade bei der Entscheidung Squier/Fender JottBass) und hören und fühlen, welcher so schon gut klingt. Der Pickup-Sound ist meines Erachtens erst mal zweitrangig, denn: Klingt der 'billige' Bass trocken b(a)esser[], kann man mit einer Investition in gute und passende Pickups deutlich mehr Sound rausholen, als aus dem eher mäßigen 'Original' und muß nicht derart überzogene Preise bezahlen.
Ist mir persönlich so mit einem Tokai-Jazzbass ergangen.

Allerdings hat mich dann später ein MusicMan Stingray voll erwischt: Ist vielseitig und sehr(!) charaktervoll. Alles andere klingt dann nur noch dünn...

 

[Bassbär_SF]

Hallo zusammen,

schon mal vielen Dank für die bisherigen wertvollen(!) Antworten. Werde versuchen die Anregungen bei der morgigen Suche zu berücksichtigen. Klar, ohne Antesten geht´s nicht, das sehe ich genau so.
Wenn jemand noch Tipps für mich hat, die bislang nicht genannt wurden: Bitte weiter posten. Danke.

Gruß

Bassbär_SF