Was klingt eigentlich beim E-Bass?

[dereinevogelda]

Was ist denn da so kompliziert? Holz schwingt mit. Wir reden hier nicht von einem Klotz vom 1 Kubikmeter, der wahrscheinlich nicht mehr viel schwingt. Jedes Holz hat eine andere Dichte und schwingt somit anders. Entsprechend hat Holz einen Einfluss auf den Klang. Dass man da aber auch über alles und jedes wissenschaftliche Abhandlungen machen muss, weil man unbedingt was haben möchte, mit dem man dagegen gehen kann.
Kauft Euch ein Schild mit der Aufschrift "Dagegen!" und lauft damit rum. Das machts einfacher. Für alle.

 

[BassdScho_neu_75226]

Hallo zusammen,

und vielen Dank für die Beteiligung und die interessanten Inputs.

Nochmal sei es gesagt: Es geht mir nicht um eine Kaufberatung. Spielen, hören und vor allem entscheiden muss (und kann ) ich selbst.
Mir geht es hier wirklich um eine Diskussion zur Technik des E-Basses. Mir ist klar, dass das einige überhaupt nicht interessiert. Die dürfen den Fred sehr gerne ignorieren.

Einige Beiträge gehen auch genau in die richtige Richtung. Wenn man so möchte: Sachgeschichten mit der Maus und dem Elefanten, Thema E-Bass.

Daher hilft es auch nichts, immer wieder drauf hinzuweisen, ich müsste mehr spielen und ausprobieren. Das ist nett gemeint (ich geb mir auch aller größte Mühe, versprochen), aber genau darum geht's hier eben nicht. Ich bin auch niemandem böse, wenn er das Thema blödsinnig und überflüssig findet, ehrlich. Dann lieber ran ans Instrument, würde ich auch so machen.

 

[Durstig]

wenn holz keinen Einfluss hat dann müsste es ja immer gleich klingen. ich vermute aber mal, das dem nicht so ist.

Sehe ich genauso.
Holz ist eben nicht gleich Holz, z.B. Esche ist nicht gleich Esche, Ahorn nicht gleich Ahorn usw. und Linde mumpft nicht immer gleich
Kommt immer drauf an, was so ein Bäumchen für ein Leben gehabt hat (Standort, Nährstoffe usw.), da können z.B. zwei Ahornbrettchen trotzdem unterschiedliche Eigenschaften haben. Soll heißen, dass somit zwei an sich gleiche Bässe trotzdem im Gewicht unterschiedlich sein können und somit auch in punkto Festigkeit, Schwing- und Resonanzverhalten. Außer man fertigt die Bodies aus Pressspan möglichst aus der gleichen Produktionscharge - aber das will ich jetzt mal ausschließen, denn inzwischen sind glaub ich sogar die billigsten China-Instrumente aus besserem Material...

Somit wirkt sich auch das Holz mit Sicherheit auf den Klang aus - allerdings denke ich nicht so wesentlich wie der Bassist, die Elektronik und die Saiten (siehe meine persönliche Aufstellung weiter oben). Aber das Holz ins Reich des Voodoo zu verbannen wäre nicht gerechtfertigt!

Grüße,
Durstig

 

[Gast60969]

Ich liefere mal einen anderen Denkansatz. Wenn Holz wirklich keinen Einfluss auf den Sound hat, sind dann die Herren LeFay, Humanbase, Marleaux, Torillo, Oliver Lang, Maruszczyk und wie sie alle heißen Trottel, die einfach zu dämlich sind dies festzustellen?

Ich hatte gerade gestern den Vergleich mit einem Forumskollegen, der bei mir einen einfachen Jazzbass über meine FMC 2123 Neo deluxe gespielt hat. Das klang irgendwie langweilig, bis wir meinen Marleaux Votan XS deluxe "auch passiv" angeschlossen haben, der richtig geil grummelt, was mit Sicherheit auch an dem Dibetou (Mahagoniart) Korpus liegt. Es ist die Summe aller Komponenten, die das Gesamtergebnis liefert.

 

[Mudskipper]

Somit wirkt sich auch das Holz mit Sicherheit auf den Klang aus - allerdings denke ich nicht so wesentlich wie der Bassist, die Elektronik und die Saiten (siehe meine persönliche Aufstellung weiter oben). Aber das Holz ins Reich des Voodoo zu verbannen wäre nicht gerechtfertigt!

Denn Bassisten sehe ich in einem anderen Zusammenhang. Du hast Flea erwähnt, der natürlich immer nach Flea klingt - aber er klingt auch nach Flea mit einem Stingray, Flea mit einem Wal, Flea mit einem Jazz Bass usw.

Mir geht es hier wirklich um eine Diskussion zur Technik des E-Basses

Okay: Was klingt an einem E-Bass?
Alles!

 

[BassdScho_neu_75226]

Was ist denn da so kompliziert? Holz schwingt mit. Wir reden hier nicht von einem Klotz vom 1 Kubikmeter, der wahrscheinlich nicht mehr viel schwingt. Jedes Holz hat eine andere Dichte und schwingt somit anders. Entsprechend hat Holz einen Einfluss auf den Klang. Dass man da aber auch über alles und jedes wissenschaftliche Abhandlungen machen muss, weil man unbedingt was haben möchte, mit dem man dagegen gehen kann.
Kauft Euch ein Schild mit der Aufschrift "Dagegen!" und lauft damit rum. Das machts einfacher. Für alle.

Und hier aus aktuellem Anlass ein Beispiel für jemanden, der den Fred nicht verstanden hat.
Warum man dann allerdings gleich pampig werden muss, weiß ich auch nicht.

@dereinevogelda
Bleib mal entspannt, wir sind zum Spaß hier. Ich neige dazu, Deinen Kommentar eindeutig als Hinweis gegen Holzklang zu werten...

 

[Mudskipper]

Ich neige dazu, Deinen Kommentar eindeutig als Hinweis gegen Holzklang zu werten...

Weil?

 

[chrisbass_1999]

Wenn das Holz so viel bewirkt wie viele hier schreiben, warum interessiert es dann keinen aus welchem Holz bzw. Material die Verstärkerbox besteht? Die Box schwing akustisch mit und müsste somit auch einen riesigen Unterschied machen. Ich bin der Meinung, dass das Holz nur für das Sustain verantwortlich ist bzw. für Deadspots (bei elektrischen Instrumente). Baugleiche Instrumente zu vergleichen ist schwierig, da die PUs keine Klone sind. Die Saiten sind dann bei dem einen oder anderen auch frischer oder älter.

Ähem, das höre ich zum ersten Mal. Billigboxen aus dünnem Pressspan oder gar Plastik werden mit tollen Speakern eher selten wirklich gut klingen, oder?

 

[BassdScho_neu_75226]

Weil?

... für mich in einer Diskussion ein unsachlicher Beißreflex darauf hindeutet, dass der Betreffende befürchtet, die Gegenmeinung könnte richtig sein, das aber einfach nicht WILL.

 

[Metalfist]

Mir geht es hier wirklich um eine Diskussion zur Technik des E-Basses.

ALLES wirkt sich auf den Klang aus und damit meine ich auch Faktoren abseits der Bass-Bauweise alleine:
-) wie stark greifst du die Bünde?
-) wie stark schlägst du an?
-) wo schlägst du an? (da haben sich schon viele gewundert)
-) Spielst du sitzend oder stehend / bist du dick oder dünn (all das dämpft das Instrument in seiner Schwingung)
-) Wie ist die Saitenlage (hoch/tief)?
-) wie ist die Luftfeuchtigkeit/Druck?
-) Charakteristik Verstärker und Boxen?
-) Raum-Akkustik?

Trotzdem haben sich bei mir durch empirische Erfahrung einige Präferenzen ergeben, mit denen ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe:
Body Sumpfesche / 2 PUs / kräftiges Halsprofil / .45 Nickelsaiten

 

[mikki]

Es gibt mit dem Werkstoff Holz keine "Bässe (identisch bis auf die hölzer)". Ist technisch nicht möglich, da Holz arbeitet.

wenn das holz "deutsche eiche" ist, besonders!
die arbeitet bis zur frührente mit 583 jahren ohne unterlass, und zwar bis zur selbstaufgabe......

 

[Mudskipper]

... für mich in einer Diskussion ein unsachlicher Beißreflex darauf hindeutet, dass der Betreffende befürchtet, die Gegenmeinung könnte richtig sein, das aber einfach nicht WILL.

Nicht vergessen das man hier in einem Forum ist, nicht aufm Ponyhof - nicht so eng sehen wenn es mal etwas bissig wird.

Aber zum Glück geht es ja hier nicht um Meinungen sondern um Fakten - und da sagen einem die Ohren einfach das es durch das Holz Unterschiede im Klang gibt bzw. geben kann. Was jetzt wie viel Prozent des Klanges ausmacht mag ich gar nicht sagen weil ich da auch einfach zu wenig Ahnung von Physik habe...aber genug um zu Wissen, dass man die größte Masse an einem E-Bass, also das Holz, bestimmt nicht bei der Klangformung vernachlässigen kann.

 

[BassdScho_neu_75226]

ALLES wirkt sich auf den Klang aus und damit meine ich auch Faktoren abseits der Bass-Bauweise alleine:
-) wie stark greifst du die Bünde?
-) wie stark schlägst du an?
-) wo schlägst du an? (da haben sich schon viele gewundert)
-) Spielst du sitzend oder stehend / bist du dick oder dünn (all das dämpft das Instrument in seiner Schwingung)
-) Wie ist die Saitenlage (hoch/tief)?
-) wie ist die Luftfeuchtigkeit/Druck?
-) Charakteristik Verstärker und Boxen?
-) Raum-Akkustik?

Trotzdem haben sich bei mir durch empirische Erfahrung einige Präferenzen ergeben, mit denen ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe:
Body Sumpfesche / 2 PUs / kräftiges Halsprofil / .45 Nickelsaiten

Da bin ich absolut Deiner Meinung. Eigentlich war es genau diese Erfahrung, die bei mir zu der Erkenntnis geführt hat, dass die technischen Eigenschaften des Instruments eine eher untergeordnete Rolle spielen. So, jetzt ist es raus...

Genau aus diesem Grund habe ich mich z.B. gegen einen MM Stingray entschieden. Daraus entstand aber dann die Frage, ob es evtl. doch den technischen "Heiligen Gral" gibt...

 

[Texlahoma]

Wenn ich den Thread hier vom Thema richtig verstehe, dann geht es doch um den Einfluss von Korpus, Hals aslo der Holzbauteile etc. auf den "Sound", den ein Bass von sich gibt.

Insofern muss man alle anderen möglichen Einflussparameter (PU, PU-Saitenabstand, Saitenbauart, Stärke des Saitensatzes Bridge, Sattel usw.) vereinheitlichen und nur die hier interessierenden -also Korpusholzsorte und Geometrie sowie Halsholzsorte, Griffbrettholzsorte und Halsgeometrie verändern.

Ansonsten vergleicht man Äpfel mit Birnen oder?

 

[BassdScho_neu_75226]

Nicht vergessen das man hier in einem Forum ist, nicht aufm Ponyhof - nicht so eng sehen wenn es mal etwas bissig wird.

Aber zum Glück geht es ja hier nicht um Meinungen sondern um Fakten - und da sagen einem die Ohren einfach das es durch das Holz Unterschiede im Klang gibt bzw. geben kann. Was jetzt wie viel Prozent des Klanges ausmacht mag ich gar nicht sagen weil ich da auch einfach zu wenig Ahnung von Physik habe...aber genug um zu Wissen, dass man die größte Masse an einem E-Bass, also das Holz, bestimmt nicht bei der Klangformung vernachlässigen kann.

Forum? Ach ja, jetzt wo Du es sagst...
Mit dem Geplänkel hab ich kein Problem, da gibt's ganz andere Foren. Da geht dann ohne Taschentücher gar nichts mehr...

Widersprechen muss ich Dir beim Thema "Ohren". Ich halte das menschliche Gehör nach objektiven Maßstäben beurteilt für sehr unzulänglich. Ich habe während meiner musikalischen Ausbildung jahrelang Gehörbildung genossen und später in diversen Bands und Orchestern gespielt. Ich habe immer wieder festgestellt, wie leicht sich das Gehör täuschen lässt. Lies mal in meinem Eingangspost den Punkt "Eitelkeit des Musikers". Ich habe hervorragende Musiker kennengelernt, die einem niemals vertraut haben: Ihren Ohren. So paradox das klingen mag.

 

[alice d.]

Wenn das Holz so viel bewirkt wie viele hier schreiben, warum interessiert es dann keinen aus welchem Holz bzw. Material die Verstärkerbox besteht?

bei boxen interessiert, ob die box schwingungstot ist, damit der schwingungslebendige bass klanglich von der box nicht zu sehr verbogen wird.

Mir geht es hier wirklich um eine Diskussion zur Technik des E-Basses.

die hatten wir schon x mal. jedes mal ohne ergebnis. es ging schon alleine um holz, um herrn zollners buch, um dies, um das, um alles.
mal ein ansatz, der die theorie für den anwender etwas umgehen soll:
es gibt bässe in allen möglichen preislagen. wenn man ein modell mit einer konstruktion in allen preislagen durchgeht, wird man feststellen, daß man irgendwann keinen unterschied mehr mitbekommt. das resultat der untersuchung ist dann, daß man spielerisch nicht in der lage ist, einem instrument einer bestimmten preisklasse das mehr an preis klanglich zu entlocken.
umgekehrt gesagt: wenn man keinen einfluss von tonholz hört, ist erstens das leben schön billig, weil man als premiumkunde von harley benton und squier die bude mit sägeabfällen vollgestellt hat, während andere noch auf ihren nobelhobel sparen. zweitens ist die frage, ob man zu gut ist, um sich von instrumenten irgendeinen klang aufdrücken zu lassen - oder zu schlecht, um auf den dingern mal ansatzweise nach irgendwas zu klingen.

Eigentlich war es genau diese Erfahrung, die bei mir zu der Erkenntnis geführt hat, dass die technischen Eigenschaften des Instruments eine eher untergeordnete Rolle spielen.

willkommen bei den squier-platin-kunden...

Genau aus diesem Grund habe ich mich z.B. gegen einen MM Stingray entschieden.

kann ich verstehen. ich kann mich auch nicht für einen stingray entscheiden und finde die dinger völlig überbewertet und hab sogar meine gründe dafür. beispielsweise hab ich noch nie einen gehört. ob das jetzt an den technischen eigenschaften des instrumentes liegt oder an den technischen fähigkeiten der spieler, ist dabei egal.

 

[alice d.]

Ich halte das menschliche Gehör nach objektiven Maßstäben beurteilt für sehr unzulänglich.

das stimmt allerdings. wenn man mal einen jam abgerissen hat, bei dem nach einer stunde alle mit riesen grinsen und einem mords rohr im proberaum standen - und am nächsten tag alle etwas enttäuscht vom seelenlosen gedudel auf der aufnahme waren, dann weiß man wie sehr einen seine sinnesorgane bescheißen.

falls jemand meinen kleinen flauschigen rosanen elefanten gesehen hat: ich hätte ihn gerne zurück. er heißt gisela, isst gerne vanillecookies und war etwa 18 stunden während des letzten lsd-trips mein bester freund...

 

[Gast68070]

Gisela

 

[mikki]

Tägliches Murmeltier!

 

[dereinevogelda]

Und hier aus aktuellem Anlass ein Beispiel für jemanden, der den Fred nicht verstanden hat.
Warum man dann allerdings gleich pampig werden muss, weiß ich auch nicht.

@dereinevogelda
Bleib mal entspannt, wir sind zum Spaß hier. Ich neige dazu, Deinen Kommentar eindeutig als Hinweis gegen Holzklang zu werten...

Es ist ganz einfach: Man kann gerne zum zweihundertsten Mal durchkauen, ob nun ein Pickup, die Saiten, [Bitte Bauteil des Instrumentes hier einfügen] einen Einfluss, oder großen Einfluss auf den Klang haben.

Ich habe Dein Statement

Herzliche Grüße an die versammelte Tieftongemeinde! Für dieses Jahr plane ich die Anschaffung meines ultimativen E-Basses. Daher beschäftige ich mich aktuell mit der Frage, welche Faktoren tatsächlich den Klang des Instruments beeinflussen.

und folgend

Ich habe, glaube ich, so ziemlich alles durchgekaut, was im Internetz zu dem Thema zu finden ist. Leider habe ich aber tatsächlich wenig gefunden, was der Frage vernünftig und sachlich auf den Grund geht. Aufschlussreich war die Recherche definitiv in der Hinsicht, wer mit welcher Motivation welche Theorien in die Welt setzt.

sowie

Die Theorie, dass sich das Schwingungsverhalten eines Solid-Body klangbeeinflussend auf das Schwingen der Saite auswirkt, ist physikalisch kaum haltbar. Auch wenn es weh tut: Wahrscheinlich kennen die meisten hier sowieso die wissenschaftliche Arbeit „Physik der Elektrogitarre“ (2009) von Dr.-Ing. Manfred Zollner, Professor für Elektroakustik an der Hochschule Regensburg und Hobby-E-Gitarrist. Seine wirklich fundierte Untersuchung (googeln, kostenloses pdf-Download) gelangt eindeutig zu dem Ergebnis, dass es keinerlei Zusammenhang zwischen verwendeten Materialien und Klang beim E-Instrument gibt. Nüchtern betrachtet hat diese Untersuchung einfach mehr Fundament als auch ein noch so überzeugtes „aber ich hörs doch…“.

so gewertet, dass alle, die eben der Meinung sind, das Holz hat einen Einfluss auf den Klang, einem Irrglauben aufsitzen, den die Industrie oder wer auch immer uns eingeimpft hat.

Und mir persönlich gehen solche Diskussionen, die sich lesen, als hätte man sich seine Meinung nicht durch Fakten, sondern durch das lesen anderer Leute Meinung gebildet, auf den Zeiger.

Sollte ich Dir damit Unrecht getan haben, dann bin ich still. Wenn Du einfach nur Spaß an einer Diskussion in wissenschaftlichem 'Ambiente' halten möchtest, dann nur zu.