Was ist Growl?

[Basspekoe]

Ich möchte niemanden meine Meinung aufdrängen. Jeder wird schon wissen was er da macht und was zu seiner Band passt...

Früher habe ich viel mit Tiefmitten (vor allem bei den Musicman- und Warwick-Bässen) gespielt. Es gab oft Zirkus, weil der Bass zu mächtig war und die Band war oft zu laut....
Ich bin irgendwann auf Yamaha Bässe gekommen (besitze 2 Yamaha TRB 6JP). Mir ist aufgefallen, das sich diverse (meist teure) Yamaha sehr gut durchsetzen, OHNE alles andere platt zu machen. Siehe Fernsehshow-Bands...
Diese Bässe machen ordentlich Druck und haben einen klar umrissenen Ton, sind oft sehr laut zu hören und verdecken trotzdem nicht die anderen Musiker.
Mittlerweile habe ich meinen Sound angepasst und folgendes ist passiert:
###Ich bin UNGESTRAFT meistens der lauteste und trotzdem beschwert sich niemand (weder Publikum noch Band)
###Ich benötige eine kleinere Bassanlage, da die Band leiser spielt
###Die Sänger singen entspannter und hören sich besser.
###Bassisten im Publikum loben nachher den klaren fetten BassSound, bei dem man alles hören kann.

....selbst wenn ich total Unrecht hätte, zeigt mir die Praxis, das es trotzdem funktioniert. Dann habe ich halt gerne Unrecht.... Prost....

 

[Basspekoe]

Aber vielleicht nennst Du andere Leute das nächste Mal nicht gleich "Dröhnbasser", wenn Du weder deren Sound noch Hintergrund noch die Frequenzen anderer Instrumente kennst

Dann entschuldige ich mich hiermit offiziell fürs "Dröhnbasser" .....
Ich kenne deinen Hintergrund tatsächlich nicht. Ich bin von Dingen ausgegangen, die ich erlebt habe. Das muss natürlich nichts mit deiner Erfahrung zu tun haben. Dein Bild (und Nickname) weißt auch auf völlig andere Sound- Präferenzen hin....


Also Sorry nochmal.....

 

[SgtFloydPepper]

Wenn Dir "jeder" Raum akustische Probleme macht, wie Du schreibst, scheint's in der Praxis wohl doch nicht so super zu funktionieren. Komisch. Ich habe solche Probleme mit der Raumakustik nicht. Aber ich booste auch nicht bei 40 Hz um 8 dB.

Edit: Na nun überschag Dich mal nicht gleich mit der Entschuldigung. Letzendlich lernt man ja auch durch solche Diskussionen...

 

[Bassman135]

Ich mag wenns beim Drone growlt

Ich weiss aber auch nicht, bei welchen Frequenzen mein Bass knurrt. Mitten mach ich nach Bauchgefühl und nach Bass. Beim Ampeg brauch ich da meist nur den Frequenzknopf der Mitten von 2 auf 3 zu wechseln oder umgekehrt. Der Preci mags halt anders als der Rick.

Der Knurr der kommt immer zu mir, ich mag ihn und er mag mich. Wir haben uns bis jetzt meistens gefunden. Ausser beim asiatischen Beatles-Bass (der ohne Klotz drin), den hab ich aber auch wieder vertickt. Der klang zu nett und zu hohl um knurren zu können.

 

[Bassman135]

Haben unsere Korinthenkacker den Humor endlich wieder gefunden? Oder sind sie immer noch beim Mehlwurmvergleich?

*duckundweg*

 

[BassPapa]

Ulis Eisner "Mixing Workshop" und Frank Pieper "PA-Handbuch"

Das müssen dann aber auch alle Mitstreiter gelesen haben. Ich kenne leider keinen Eierschneider, der so handelt. Musikalische Begebenheiten sind eh immer unterschiedlich. Aber jeder wie er möchte und zum Ziel kommt. Der Knurr sei mit Euch

 

[Basspekoe]

Wenn Dir "jeder" Raum akustische Probleme macht, wie Du schreibst, scheint's in der Praxis wohl doch nicht so super zu funktionieren.

Falsch interpretiert....
Nicht.... "...jeder Raum macht "mir" Probleme." Das habe ich garnicht gesagt... Ich habe diese Probleme nicht, da ich ja was dagegen tue.... (HPF, Boxen ggf von (Holzbühnen-)Böden entkoppeln, Vorsicht in Problembereichen, mit Mitmusikern Frequenzen abgleichen,....)

Jeder Raum macht Probleme irgendwo zwischen 30Hz und 300Hz. Das habe ich oben gesagt.....Das ist auch nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern ein Zitat auf einem Tontechnik-Handbuch....

 

[Basspekoe]

Edit: Na nun überschag Dich mal nicht gleich mit der Entschuldigung. Letzendlich lernt man ja auch durch solche Diskussionen...

Ein "OK" hätte gereicht...

 

[SgtFloydPepper]

Ach soo. Ach das hast Du gar nicht gesagt. Ja na dann... tut mir das natürlich total Leid. Es wirkte freilich auf mich so, als ob Du genau das damit gemeint hättest.

ein Zitat auf einem Tontechnik-Handbuch...

Apricot: Sei doch mal bitte so gut und lies nach in Deinem Piepers PA-Handbuch, das Du schon seit 1996 kennst, auf S. 353. Dort steht im Abschnitt "Bass und Gitarre": "typischer Fender-Knurr" erfordert "verstärkte Anteile bei 250-500 Hz" (damit hätten wir dann praktischerweise auch gleich die Frage des Threaderstellers beantwortet), und Raumakustik-Probleme liegen meist bei etwa 100 Hz. Das steht in auffälliger Übereinstimmung zu meinen Soundeinstellungen. Da liegen Deine +8dB bei 40Hz mit nur 60Hz Differenz jedenfalls deutlich näher am Problembereich, als wenn jemand bei 300 Hz aufdreht. Folgerichtig "dröhnt" bei mir nix, und ich habe auch eher selten das Problem, daß "jeder Raum Probleme macht".

Edit: Ich hab mir jetzt mal Deine Videos angesehen. Unser Soundideal liegt viel dichter beieinander, als Du vermutet hast. Offenbar schmeißt der Steg-PU Deines Basses (Humbucker?) so viel Tiefmitten raus, daß Du mit dem Amp ordentlich gegensteuern mußt. Ähnlich wie bei meinem Sterling - wenn ich da noch Tiefmitten aufdrehen würde, wäre das auch zu viel des Guten. Das ändert nichts daran, daß Dein Sound trotzdem noch tiefmittenbetont ist - sonst würde er nicht so schön knurren (siehe 250-500 Hz).

 

[EADG]

@EADG: Verstehe ich nicht ganz. Die meisten Bässe klingen im Bandkontext so, daß man Tonhöhen nur schwer raushören kann. Ganz besonders bei Motown- oder Badewannen-Sound. Bei 300 Hz angehoben, hört man hingegen immer genau, was gespielt wird.

In meinen Ohren merk ich sofort welchen Ton der Bass spielt. Das im Bankontext zu benennen, ob der Bass jetzt b oder h spielt ist natürlich schwierig. Aber wenn alle falsch klingen, liegt's immer am Bass (der bekanntlich immer richtig spielt)

PS: ich bin kein Physiker, obwohl ich Dipl.Ing. bin, aber bei Musik sind meine Ohren ausschlaggebend. Um Amplidudenabstände scher' ich mich nicht

 

[fernandes]

Growl ist bei mir eine kurze Tonfolge im unteren Baßbereich um die 80 Hz als 16tel Geräuschfolge, nachdem ich Sauerkraut gegessen habe.

 

[EADG]

Growl ist bei mir eine kurze Tonfolge im unteren Baßbereich um die 80 Hz als 16tel Geräuschfolge, nachdem ich Sauerkraut gegessen habe.

Geht auch mit Zwiebelkuchen.

 

[pirat54]

Der Einstieg vom Bass bei Smoke on the Water ist für mich ein typisches Beispiel für Growl

 

[pitsieben]

Der Einstieg vom Bass bei Smoke on the Water ist für mich ein typisches Beispiel für Growl

...und für Arschtritt mit Anlauf.

 

[Basspekoe]

Edit: Ich hab mir jetzt mal Deine Videos angesehen. Unser Soundideal liegt viel dichter beieinander, als Du vermutet hast. Offenbar schmeißt der Steg-PU Deines Basses (Humbucker?) so viel Tiefmitten raus, daß Du mit dem Amp ordentlich gegensteuern mußt. Ähnlich wie bei meinem Sterling - wenn ich da noch Tiefmitten aufdrehen würde, wäre das auch zu viel des Guten. Das ändert nichts daran, daß Dein Sound trotzdem noch tiefmittenbetont ist - sonst würde er nicht so schön knurren (siehe 250-500 Hz).

Meine Bässe haben von Natur aus viel Knurr, deshalb darf ich da nicht viel boosten, das ist klar.
Die Videos sind von meinem Akustiktrio, da fahre ich einen etwas "trockeren" Sound durch meine Marleaux Consat 6er. Sonst spiele ich mit meinen TRB 6JPs, die etwas fetter und "fenderähnlicher" klingen. Die Klarheit hole ich bei den Marleaux durch breites boosten von 650Hz (onboard EQ) und 800Hz (Markbass-Amp) raus, senke 380Hz (Markbass) ganz leicht ab. Bässe leicht geboostet, Höhen neutral, Steg-PU etwas lauter.
Würde ich die 380Hz anheben, bekommt der Gitarrist/Sänger Probleme mit der Durchsetzung, alles schon ausprobiert....
Dieselbe Einstellung hab ich für die TRBs aber auch und die funktioniert in anderen Bands super.
Bei Gallien Krüger Amps z.B. sitzen die LowMid (250Hz) und HighMid(1kHz) anders. Da bleibt der LowMid auf Flat-Stellung und HighMid wird vorsichtig geboostet, damit es nicht ätzend klingt. Dieser EQ ist aber nicht ideal für mich...



Meine Marleaux sind mit einer Noll TCM 3PM ausgestattet. Der Frequenz-Regler sitzt im E-Fach und ich habe die Mittenfrequenz so angepasst, das ich den Mittenregler voll aufdrehen kann, ohne das es (bei diesen Bässen!) ätzend klingt oder dröhnig wird. Da ich ab und zu beim Klaus Noll bin, hat er mal durchgemessen, bei welcher Frequenz der Mittenregler nun tatsächlich arbeitet. Das war bei einem ca. 650Hz und beim anderen ca. 600Hz. Finde ich auch ok, da ich so in Verbindung mit meinen Markbass-Amps theoretisch einen 5-Band-EQ habe....
Die Frequenzen der Yamaha TRB 6JP (intern eingestellt) liegen geschätzt bei ca. 500Hz.

Einen MuMa US-Stering hatte ich 20Jahre als Hauptbass. Da waren es auch die 500Hz, die den Bass zum knurren gebracht haben. Genau wie beim Stingray5.

Ein Absenken ab 250Hz und tiefer macht den Bass zu zahm, da gebe ich dir Recht. 500Hz bis 800Hz holen ihn nach vorne im Mix. Ca.350Hz lasse ich gerne unberührt oder bei tiefmittenstarken Bässen wie meine, gerne leicht abgesenkt. Ich finde diese Frequenz sehr unangenehm und sie hat das Potenzial, anderes zu überlagern und "dicht zu machen". Falls natürlich ein Instrument in diesem Bereich eher schlank aufgestellt ist oder die Spielweise es erlaubt, dann kann man auch etwas boosten...
...so halt meine Erfahrung. Wahrscheinlich geht (wie immer) nichts übers ausprobieren....
Was bei dem einen nicht funktioniert, klappt beim anderen Prima. Evtl klingen wir beide trotz verschiedener Einstellungen sogar gleich....

Wieder was gelernt: Man müsste mehr zusammen vor Ort vergleichen und ausprobieren, als theoretisch Diskutieren....
In diesem Sinne... Prost

 

[Basspekoe]

Humbucker?

Ja, aber parallel verschaltet. (Beim Marleaux)

TRBs = SingleCoil mit Humbucking-Spule

 

[cfortner]

Moin,

nachdem sich die Gemüter beruhigt zu haben scheinen, hier mein neuestes Erlebnis.

Bei einem Backliner in der Nähe habe ich eine gebrauchte Eden 410 XLT gekauft. Der Verkäufer fragte, was ich denn zum Antesten haben wolle und nannte einige klangvolle Namen. Da ich einen Aguilar noch nie gehört habe, entschied ich mich für einen DB 751 und einen MM 5 H.

Alter Verwalter, da war auf einmal das Knurren, wie ich es mir immer gewünscht hatte! Der Music Man war super bespielbar und der Knurr war unabhängig von Spielposition und Schalterstellung immer da! So in Richtung Black Velvet, etwas heller vielleicht. EQ an Bass und Amp Mittelstellung. Und der Knurr kam auch leise, mittel, laut, unbhängig vom Master. Und auch unabhängig von meiner Spieltechnik.

Ich habe das mit meinem MM 5 Special HH im Üraum versucht zu wiederholen, da war wenig vom Growl zu hören. Allerdings hatte ich als Amps den Trace Hexa Valve und den GK 700RB, natürlich andere Amps. Ausserdem einen anderen MM.

Der Aguilar DB 751 ist der schwerste Transistor-Amp, den ich je in der Hand hatte. Der muss einen riesigen Ringkerntrafo haben, dazu eine gute Röhrenvorstufe. Der wird einen extrem hohen Dämpfungsfaktor haben, der liefert fast 1000W an 2 Ohm aus einer konventionellen Verstärkerstufe, nix mit D-Class.
Das kann einen Soundunterschied machen, genau wie der MM 5 H. Ich werde mal mit meinem Bass und meinen Amps dorthin fahren und den Test wiederholen. Bin gespannt.

So long

Chr.

 

[cfortner]

In einem Nachbar-Thread wird über die PU-Höhe gesprochen. Kann es sein, dass man mehr Knurren bekommt, wenn man die PU's eher nahe an die Saiten bringt, Stichwort magnetische Sättigung der PU's?

 

[Kingpin]

PU näher an die Saiten sorgt in der Regel auf jeden Fall für einen mittigeren Sound. Da wären wir wieder bei der Frage, was Growl eigentlich ist. Experimentieren lohnt sich da aber auf jeden Fall, kostet ja erst mal nichts.

 

[Hozzy]

Zu nah wird es boomy. Den Growl findet man in der Mitte irgendwo und jeder Bass hat so seinen eigenen Sweetspot