Was hört eigentlich das Publikum von den Feinheiten eines Instruments/Amps raus?

Das Publikum (abzüglich der Musikerpolizei) hört keine Feinheiten, weil es für sie überhaupt nicht relevant, ob das ein Fender Bassmann oder ein Boogie Mark IV ist, oder ob der Bass aus Spermwahlvorhäuten handgeklöppelt wurde, und Sie auch überhaupt keine Ahnung haben was das ist. Die Zuhörer hören ob sie die Musik packt, ob es grooved, ob ihnen der Gitarrensound vielleicht alte Erinnerungen beschert, ob es laut genug aber nicht zu laut ist etc.pp. ... heißt überhaupt nicht, das niemand in einem kleinen Club mit einer Tele & Bassman einen super Sound machen kann ... aber meistens werden hinter dem "technischen Voodoo" nur die eigenen Unzulänglichkeiten und Nichtkönnen kaschiert ....
 
Wooly schrieb:
Das Publikum (abzüglich der Musikerpolizei) hört keine Feinheiten, weil es für sie überhaupt nicht relevant, ob das ein Fender Bassmann oder ein Boogie Mark IV ist, oder ob der Bass aus Spermwahlvorhäuten handgeklöppelt wurde, und Sie auch überhaupt keine Ahnung haben was das ist. Die Zuhörer hören ob sie die Musik packt, ob es grooved, ob ihnen der Gitarrensound vielleicht alte Erinnerungen beschert, ob es laut genug aber nicht zu laut ist etc.pp. ... heißt überhaupt nicht, das niemand in einem kleinen Club mit einer Tele & Bassman einen super Sound machen kann ... aber meistens werden hinter dem "technischen Voodoo" nur die eigenen Unzulänglichkeiten und Nichtkönnen kaschiert ....
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Ist nur eigenartig, das Pat Metheny immer 2 Trucks alleine nur für sein Gitarrenequipment vorfährt. 🤣
 
EADG schrieb:
Ich mach das ja nicht gerne, aber jetzt muss ich aber auch mal in die "früher war alles besser"-Kiste greifen: Als Vintage-Instrumente noch bezahlbar waren und die "PA" noch "Gesangsanlage" hieß, gab es ein Mischpult nur zu ganz besonderen Anlässen. Vielleicht beim Fernsehen, Rundfunk oder einem großen Open Air. Und wie funktionierte in dieser Zeit eigentlich der Mix? Da gab es keinen "Toni" (der Udo L. hat da sprachlich echt was angerichtet), dem man die Schuld in die Schuhe schieben konnte. Wie mixt man eine Band, die akustisch spielt? Wie mixt man einen Chor? Hinhören beim Spielen und Singen und sich entsprechend einpegeln. Wenn das beherzigt wird, funktioniert jede Technik die danach kommt umso besser.
:bier:

Edit: Ich habe das glaube ich schon drei oder viermal irgendwo hier geschrieben, nichtsdestotrotz mein ceterumcenseo: Gutes Arrangement! Nicht jede und jeder müssen zu jedem Zeitpunkt einen Ton spielen! Hier wird seitenlang über die Wichtigkeit von "Muting" philosophiert, gemeint ist das Dämpfen der Saiten beim Spiel. Ich frage mich, wieso man das so explizit betonen muss. Natürlich darf da kein Ton kommen, der da nicht hingehört. "Muting" muss man aber auch bezüglich der Band anwenden. Lasst den anderen Platz beim Spielen, sagt den anderen, an welchen Stellen ihr Platz haben möchtet! Matsch entseht nicht in erster Linie in den Frequenzen sondern in den gespielten Tönen. Weniger ist mehr. Interessiert euch mindestens so viel für das Arrangement von Stücken, die euch gefallen, wie für die Frage, welches Equipment bei der Aufnahme zum Einsatz kam: Welcher Bass, Verstärker, Box, Kompressor, welche Saiten, welches Plektrum, Kabel...

Übrigens finde ich, dass die Rolle des Arrangeurs eine Rolle ist, die der Bassistin oder dem Bassisten in der Band sehr gut steht.
:bier:
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Mein Reden seit 68! Aber leider wissen Hobbymusiker alles besser und sind in dieser Hinsicht geradezu beratungsresistent. Am Ende meiner aktiven Zeit, und ich bin auch nur Hobbybassist auf der ewigen Suche nach einem guten Gesamtsound, versuchte ich bisher vergeblich, meine Erfahrung anderen Bands kostenlos anzudienen. Neunmal kluge Sprüche von außen sind einfach nicht gefragt; jedenfalls nicht meine😞. Es sind nur eine Reihe kleinerer Tricks, die einen Bandsound einfach besser machen. Wenn man mal im Studio etwas aufnimmt, geht‘s ja auch nur, weil die Instrumente einzeln aufgenommen werden und entsprechend viel nachgearbeitet wird. Dort kann man, wenn man aufpasst, viel lernen! Ich gehöre ja auch der Fraktion an, die sagen, den Bass muss man fühlen. Das heißt aber nicht brutale Lautstärke, sonder aufgeräumter Gesamtsound mit der Formung jedes einzelnen Ton‘s.
 
wir/ich bin auch ziemlich soundverliebt und habe lange getüftelt, bis ich den studiosound auch auf der bühne habe, einschl. funktionstüchtigem marshall fullstack.
nur mit dem unterschied, mein marshall JVM 410 spielt ganz leise, nur auf 1, den höre in erster linie nur ich.

ich habe mir sehr viel mühe gemacht, den originalen sound meiner boxen in impuls responses zu übertragen....mit messmikros usw..
aber das gute, ich sende an die PA ein 1zu1 signal. ich kann selbst nicht den unterschied zwischen meinem fullstack und der PA erhören.
manchmal vergesse ich sogar, den standby schalter am marshall umzulegen....wundere mich dann "du bist heute irgendwie leiser als sonst"....aha, der marshall ist nicht an. heißt ich habe meinen "monitor" sound des fullstacks nicht.

das gleiche mit dem bass rig. der 800W ampeg läuft recht leise und ist damit der monitor des bassisten. ich greife ein IR am ampeg ab, das exakt den boxensound wiedergibt und sende es zur PA....oder bei aufnahmen ans mischpult.

gleiches mit dem schlagzeug. die drums sind hoch bedämpft und ziemlich leise für ein schlagzeug, die becken sind ganz dünn, damit sie leise sind.
alles wird mit mikros abgenommen und über die PA gesendet. wenn der drummer die kickdrum betätigt, wackelt der raum mit den 18" subs.

bedeutet, daß was wir auf den aufnahmen hören, können wir sehr glaubhaft auf der bühne reporduzieren.

wall of sound.
 
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„Das Publikum“ ist an das menschliche Hörvermögen gebunden (außer man spielt für Tiere oder Pflanzen). Somit ist im Tieftonbereich biologisch nicht viel Unterscheidung möglich, evolutionsbedingt findet die beste Differenzierung beim menschlichen Gehör oberhalb 2kHz statt.
Auch Schmerzgrenzen sind (u.a.) biologisch definiert.
Ansonsten müssen sich alle beteiligten Musikant:innen halbwegs wohl fühlen, für gute „Performance“, die ja im Live-Kontext die halbe Miete sein soll, egal ob Rex Gildo oder Necrophagist.
Dazwischen lauert halt viel Voodoo und Götterglaube und … eine gewisse (manchmal hochnäsige) Ignoranz.

Insofern: alles kann, nix muss. Aber für alle aktiv und passiv Beteiligten passen sollte es. Wobei die Verstörung des Publikums manchmal auch künstlerische Methode bzw. künstlerisches Ziel ist. Sagen z.B. die alten IndustrialGötter, die MTV nie gefunden hat, aber auch der olle Wolfgang Amadeus.
 
Zuletzt bearbeitet:

EADG schrieb:
Ich mach das ja nicht gerne, aber jetzt muss ich aber auch mal in die "früher war alles besser"-Kiste greifen: Als Vintage-Instrumente noch bezahlbar waren und die "PA" noch "Gesangsanlage" hieß, gab es ein Mischpult nur zu ganz besonderen Anlässen. Vielleicht beim Fernsehen, Rundfunk oder einem großen Open Air. Und wie funktionierte in dieser Zeit eigentlich der Mix? Da gab es keinen "Toni" (der Udo L. hat da sprachlich echt was angerichtet), dem man die Schuld in die Schuhe schieben konnte. Wie mixt man eine Band, die akustisch spielt? Wie mixt man einen Chor? Hinhören beim Spielen und Singen und sich entsprechend einpegeln. Wenn das beherzigt wird, funktioniert jede Technik die danach kommt umso besser.
:bier:

Edit: Ich habe das glaube ich schon drei oder viermal irgendwo hier geschrieben, nichtsdestotrotz mein ceterumcenseo: Gutes Arrangement! Nicht jede und jeder müssen zu jedem Zeitpunkt einen Ton spielen! Hier wird seitenlang über die Wichtigkeit von "Muting" philosophiert, gemeint ist das Dämpfen der Saiten beim Spiel. Ich frage mich, wieso man das so explizit betonen muss. Natürlich darf da kein Ton kommen, der da nicht hingehört. "Muting" muss man aber auch bezüglich der Band anwenden. Lasst den anderen Platz beim Spielen, sagt den anderen, an welchen Stellen ihr Platz haben möchtet! Matsch entseht nicht in erster Linie in den Frequenzen sondern in den gespielten Tönen. Weniger ist mehr. Interessiert euch mindestens so viel für das Arrangement von Stücken, die euch gefallen, wie für die Frage, welches Equipment bei der Aufnahme zum Einsatz kam: Welcher Bass, Verstärker, Box, Kompressor, welche Saiten, welches Plektrum, Kabel...

Übrigens finde ich, dass die Rolle des Arrangeurs eine Rolle ist, die der Bassistin oder dem Bassisten in der Band sehr gut steht.
:bier:
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Ja, das ist die Kunst - die Pause und die Stille! Wir Bassisten können da auch sehr viel falsch machen und alles zukleistern.
Ich spiele immer sehr bewusst mit der Bassdrum mit, mache oft Pause, wenn der Schlagzeuger einen Fill macht oder ich spiele diesen Fill haargenau mit (da ich auch Schlagzeug spiele, kann ich das bei guten, disziplinierten Schlagzeugern oft vorausahnen, was der vor hat...). Bei Balladen oder Midtempo-Liedern lass ich den Ton nur so lange klingen, bis der Snare-Schlag kommt, das macht alles transparent. Mir hat das aber niemand gesagt, ich bin von selber draufgekommen. Man darf als Mitmusiker auch nie dem Gesang in die Quere kommen, also mitten in die wichtigste und gefühlvollste Gesangspassage ein Slapgewitter, Gitarrensolo oder Schlagzeugfill... Alles schon erlebt, leider zu oft... Ich rede hier von ambitionierten Amateur-Cover-Bands. Da hören sehr viele leider nicht aufeinander, sondern sind mit sich selber beschäftigt, weil es am Technischen happert, da ist man noch auf der Suche nach Noten oder dem Ton...
Bei den Profis ist das natürlich oft besser.
 
Franzl schrieb:
Um auch das wieder auf die Ausgangsfrage zu bringen. Das Publikum hört zwar keine Nuancen aber wenn der Gitarrist den Rest der Band nervt wird dies durchaus wahrgenommen.
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So ungefähr ja ;-) Das Publikum hört natürlich gut ob etwas Lautstärkemäßig nicht passt, Oder man jemanden nicht hört. Die cremigen 3% mehr Tiefmitten die die Endstufenverzerrung eines voll aufgerissenen 50 Plexi goutiert dagegen nur der Gitarrist .. ;-) ich mache ab und zu einen Veranstaltung mit Popakademie Studenten (Bassisten) und dem Herrn Frank Itt zum Thema Bühnensound ... immer weider ganz amüsant, die Gesichter zu sehen, wenn erst mal Bässe & Höhen komplett gecuttet werden. Zitat "So, jetzt könnt ihr gut spielen, hört euch hervorragend und geht niemandem auf der Bühne auf den Sack. Alles andere macht der FOH Mann da draussen!"

Andersherum wird aber auch ein Schuh draus ... wenn eine Band in einer kleinen Bar/Location es schafft, einfach nur mit der Backline einen guten ausgewogenen Sound zu produzieren, ist das ost um Welten schöner als wenn da jemand verzweifelt am Pult herumfummelt und versucht alles abzunehmen. Die wirkliche Schwierigkeit liegt halt dann darin, jedesmal neu zu erkennen, was bei Venue/Bühne heute angesagt ist ... und entsprechend zu reagieren. Und zu hören !!!!
 
Wooly schrieb:
Andersherum wird aber auch ein Schuh draus ... wenn eine Band in einer kleinen Bar/Location es schafft, einfach nur mit der Backline einen guten ausgewogenen Sound zu produzieren, ist das ost um Welten schöner als wenn da jemand verzweifelt am Pult herumfummelt und versucht alles abzunehmen. Die wirkliche Schwierigkeit liegt halt dann darin, jedesmal neu zu erkennen, was bei Venue/Bühne heute angesagt ist ... und entsprechend zu reagieren. Und zu hören !!!!
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Letztens konnte der PA Verkäufer es nicht verstehen, warum wir in kleinen Lokalen nur Gesang über PA laufen lassen. Meine These, dass ein Schlagzeug laut genug ist leuchtete ihm nicht ein.
 
Viele Drumsets klingen aber auch einfach unausgewogen bzw werden unsausgewogen gespielt.
Da knüppeln die Becken alles nieder, due Snare ist gut und Bassdrum und Toms hört man kaum. Darum mikrofoniere ich meistens mehr als ich brauche, da ein Mic ausgeschaltet Lassen oft weniger weh tut als während der Show eins brauchen und keins haben.

Zu mir kommen dann zwar ab und zu Leute und fragen warum ich die Becken noch abnehme, die sind doch eh zu laut. Dann zeige ich auf den Regler der auf 0 steht. In einem ruhigen athmo Part kann ich dafür reagieren und den leisen Geräuschen Gehör verschaffen. Also aus Techniker Sicht.

Bei guten drummern braucht’s das oft nicht, aber wie viele davon gibt es wirklich.
 
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