Was eine neue Elektronik im Bass so bringen kann

[Ray Mahogany]

Was genau ändert der Umstand, dass mein Signal aus einem aktiven Bass in eine nicht optimales Amp-Setup geschickt wird daran, dass es nicht viel zu retten gibt?

Offenbar hast Du Dich noch nicht in einer solchen Lage befunden oder reitest hier auf etwas herum, das eher 'akademischer' Natur zu sein scheint.
Mit nem passiven Bass kann ich nur die Höhen zurücknehmen. Mit nem aktiven Bass geht's in den Bässen und Höhen in beide Richtungen. Mit meinen Big Als sogar in vier Bändern. Da kann man auch aus nem matschigen Combo auf ner Sessionbühne etwas brauchbares rausholen
...hab ich schon gemacht, während die anwesenden Jazzy- und Brzschnkollegen im Mulm untergegangen sind.

 

[mike_bass]

Jetzt erklär mir mal den Unterschied einer aktiven Elektronik in Neutralstellung zum passiven Bass mit offener Tonblende. Es gibt keinen Unterschied!

...genau auf die Neutralstellungs ist's bei mir meistens rausgelaufen, ja.

Ich möcht auch kein Problem heraufbeschwören oder mir eins einreden - ich hab lediglich fragen dazu und warte auf Wissenszugewinn

 

[Basspekoe]

...genau auf die Neutralstellungs ist's bei mir meistens rausgelaufen, ja.

Ich möcht auch kein Problem heraufbeschwören oder mir eins einreden - ich hab lediglich fragen dazu und warte auf Wissenszugewinn

...der Vorteil ist doch ganz einfach: Du hast DEINE Klangregelung IMMER dabei, egal was danach kommt. Eigentlich brauchst du nur noch was zum laut machen hinter dem Bass. Ich hab früher sogar oft mit zwei Aktivboxen und Preamp ohne Klangregelung gespielt und hatte einen unglaublich guten Ton.
Wie diese Klangregelung aussieht, ist aber sehr individuell. Das kann auch eine passive Vol/Vol/Tone-Regelung sein, wenn's glücklich macht (hab ich bei einem Bass ja auch so, sind allerdings aktive EMG's drin, da mir passiv-Sounds irgendwie immer zu warm/lahm/langsam erscheinen).
Wer immer denselben Bass über dieselbe Anlage spielt, dem kann das natürlich egal sein. Ich spiele fast täglich wechselnde Bässe über verschiedene Anlagen/Anlagenkombinatonen, da möchte ich nicht ständing an den Reglern schrauben. Die Bässe sind eigentlich immer gleich eingestellt (da würde ja fast ein Preset reichen und aussen nur noch Balance und Volumen.... *smile*. Ok, ein bißchen Spielraum nutze ich schon ab und zu...).

 

[Basspekoe]

...trotzdem muss ich drauf beharren, dass du damit definitiv nicht immer den gleichen, immer "deinen" Sound haben kannst und haben wirst!

Vielleicht bin ich auch nur ein wenig stutzig, da ich selten brauchbare Ergebnisse mit aktiv-Bässen erzielt habe ....jedem das seine und wenns gut klingt passts!

...doch. Der Grundsound ist derselbe. Ob jetzt ein Kleincombo oder eine fette Anlage macht natürlich einen Unterschied. Der Grundsound (knurrig, starke Mitten, druckvoll, sehr differenziert, gut ortbar) ist eigentlich immer gleich. Sogar mit unterschiedlichen Bässen (meinen Bässen) geht es in die ähnliche Richtung, so das ich immer von "meinem Sound" sprechen kann.

Aber wie gesagt: das ist meine Herangehensweise. Ich spiele nur 5/6Saiter und mag moderne Knurr-Sounds, spiele gerne Akkorde um eine zweite Gitarre zu ersetzen, usw... Wer z.B. mit Preci und Röhrenamp ClassicRock spielt, evtl auch noch angezerrt, hat eine ganz andere...

 

[dumbopop]

Jetzt erklär mir mal den Unterschied einer aktiven Elektronik in Neutralstellung zum passiven Bass mit offener Tonblende. Es gibt keinen Unterschied!

Also wo ist das Problem mit den aktiven Bässen, man kann sich auch vieles Einreden.

der einzige unterschied ist die impedanzabstimmung mit der nachfolgenden kette und die kann sich durchaus subtil bemerkbar machen. außerdem verstärkt eine aktive schaltung auch in neutralstellung i.d.r. nebengeräusche, die dann evtl. folgende verstärkungsstufen durchlaufen. deswegen schätze ich die möglichkeit aktiv/passiv umschalten zu können, selbst wenn der aktive eq total flat ist.

 

[Gast76317]

außerdem verstärkt eine aktive schaltung auch in neutralstellung i.d.r. nebengeräusche,

Eine gute/hochwertige aktive Klangregelung sollte gar keine "Nebengeräusche" verstärken in Neutralstellung.

Tut sie es doch, ist sie keine gute und was sind überhaupt Nebengeräusche ?

 

[dumbopop]

jede onboard-aktivelektronik produziert ein grundrauschen. genauso wie es keinen 100% rauschfreien preamp gibt. sicher gibt es schaltkreise mit hoher snr. aber je mehr aktive kreise man hintereinanderschaltet, umso mehr addieren sich diese rauschanteile.

 

[Gast51645]

ich nutze onboard als soundshaper und amp als raumanpasser... die onboard nutze ich z.b. um den stegpickup etwas fetter zu machen oder um den bassverlust beim wechsel von finger auf plektrum auszugleichen... das schick ich dann via DI richtung pult und richtung amp... am amp regel ich dann eigentlich nur noch je nach location... also entweder tiefmitten raus wenns dröhnt oder rein für mehr schub oder hochmitten raus wenns nöhlt oder rein wenn ich mich nicht höre...

wenn ich nur mit den fingern spiele, greif ich lieber zum passiven... aber einen "homogenen" wechsel zwischen pick und fingern bekomm ich irgendwie nur mit einem aktiven hin... bzw. hab ich leider die erfahrung gemacht, dass die meisten tonis während des konzerts nicht mehr wirklich auf veränderungen beim basssound achten und ich solche sachen dann eben selbst regeln muss...

 

[dereinevogelda]

jede onboard-aktivelektronik produziert ein grundrauschen. genauso wie es keinen 100% rauschfreien preamp gibt. sicher gibt es schaltkreise mit hoher snr. aber je mehr aktive kreise man hintereinanderschaltet, umso mehr addieren sich diese rauschanteile.

Dann kommst bei mir vorbei, ich hab meinen Sadowsky an einem Glockenklang und kein hörbares Rauschen. Messtechnik ist ja was feines und mag Dir recht geben. Aber wenn ich trotz voll aufgedrehtem Hochtöner oder auch via DI-Out an ein Audiointerface und beyerdynamic-Kopfhörer kein Rauschen höre, dann fällt das für mich unter: Keine Nebengeräusche. Und ich habe noch ganz gute Ohren.

 

[dumbopop]

Dann kommst bei mir vorbei, ich hab meinen Sadowsky an einem Glockenklang und kein hörbares Rauschen. Messtechnik ist ja was feines und mag Dir recht geben. Aber wenn ich trotz voll aufgedrehtem Hochtöner oder auch via DI-Out an ein Audiointerface und beyerdynamic-Kopfhörer kein Rauschen höre, dann fällt das für mich unter: Keine Nebengeräusche. Und ich habe noch ganz gute Ohren.

dein hochtöner is kaputt!

ernsthaft: das sind beides sicher vorverstärker der leisen sorte und in dem direkten setup (bass - amp) sicher mit zu vernachlässigendem hiss . aber schalte mal 5 sadowskys in reihe, oder noch ein paar
ausgeschaltete effekte ohne hard bypass dazwischen. da biste froh über jeden op, den du umgehen kannst.

 

[dereinevogelda]

dein hochtöner is kaputt!

ernsthaft: das sind beides sicher vorverstärker der leisen sorte und in dem direkten setup (bass - amp) sicher mit zu vernachlässigendem hiss . aber schalte mal 5 sadowskys in reihe, oder noch ein paar
ausgeschaltete effekte ohne hard bypass dazwischen. da biste froh über jeden op, den du umgehen kannst.

Wie ich sagte: messtechnisch magst Du recht haben. Aber bitte: wie realistisch sind denn 5 Bässe in Reihe? Und ich habe in meiner Kette, um es ganz genau zu sagen tatsächlich noch Effekte ohne True/ Hard Bypass.

So. Nun weiss ich auch, dass ab einem gewissen Punkt jede Verstärkung rauscht und jede nachfolgende dieses verstärkt und das eigene dazugibt. Aber wir reden hier davon, dass es Elektroniken gibt, die in Neutralstellung bereits rauschen, es gibt aber auch welche, deren Rauschen eben nicht wahrnehmbar ist. Und dann bin ich nicht derjenige, der das dann entweder auf Teufel komm raus provozieren will, ein Rauschen wahrzunehmen, oder einfach aktive Elektroniken zu verteufeln, weil messtechnisch jede Elektronik rauscht.

Ich finde es -um mal wieder zum Thema zu kommen- gut, was @Freak on Bass gemacht hat. Und ich denke, es hat sehr viel Sinn gemacht, denn wenn ich eins noch nicht von Fender kenne, dann gut klingende Elektroniken. Aber die kann manch anderer Hersteller auch nicht, wie man schon lesen konnte.

 

[Ray Mahogany]

...leider gibt's die Vierband von MM weder als Original, noch als Clone separat. Die ist auch extrem rauschfrei und hat sehr musikalisch angeordnete Frequenzbänder.
Die hätte ich gern in so manch anderem Bass gehört...z.B. statt der 3Bd in meinem SR5 fretless

 

[Gast76317]

...leider gibt's die Vierband von MM weder als Original, noch als Clone separat.

Halb so wild... ich nehme deinen und erlöse dich von der Rauschfreiheit. Is doch langweilig so ganz ohne Rausch.

 

[Ray Mahogany]

...och die anderen Mittelchen sind auch ganz nett... ...an meinen Rausch komm ich auch ohne Elektronik

 

[mike_bass]

Offenbar hast Du Dich noch nicht in einer solchen Lage befunden

oft genug...

Aber ja, mittlerweile versteh ich eure Ansätze hinter dem ganzen - danke fürs erläutern! Scheint mir wie bei so vielem bei jedem völlig unterschiedlich zu funktionieren, aber das ist gut so!

Wunderdinge (<- vorsicht, Hyperbel!) würd ich aktiv-Elektroniken trotzdem nicht zusprechen, ich zumindest nicht :p

 

[Prof-A.(Lodderleder Inc.)]

Jetzt erklär mir mal den Unterschied einer aktiven Elektronik in Neutralstellung zum passiven Bass mit offener Tonblende. Es gibt keinen Unterschied!

DER (gefühlte) Unterschied würde mich auch "brennend" interessieren.

Eine "Elektronik" macht aus einem "Harley Benton" sicher keinen "Custom Quartersaw 50's Fender" oder gar einen "All-in-One-Alembic" - aber: ein Bass, der "trocken" ( ohne Verstärkung ) schon "Sound" hat, den kann man eben noch "verbässern", "anpassen", "pegeln". Die "Aktivität" ist doch nur die Eigenschaft, bestimmte Frequenzbereiche auch anheben zu können ( weil absenken auch "passiv" funktioniert ). Wenn der eine Bass trocken schon "scheisse" klingt, wird keine einzige Klangregelung der Welt das ändern - nur eventuell "umbiegen".

Dieses "Thema" ist aber auch schon "uralt" und wird nicht rational "lösbar" sein. Aber das ist ja nur "meine" Auffassung ( die allerdings auf einer langjährigen Basspraxis beruht ).

P.

 

[dereinevogelda]

DER (gefühlte) Unterschied würde mich auch "brennend" interessieren.

Eine "Elektronik" macht aus einem "Harley Benton" sicher keinen "Custom Quartersaw 50's Fender" oder gar einen "All-in-One-Alembic" - aber: ein Bass, der "trocken" ( ohne Verstärkung ) schon "Sound" hat, den kann man eben noch "verbässern", "anpassen", "pegeln". Die "Aktivität" ist doch nur die Eigenschaft, bestimmte Frequenzbereiche auch anheben zu können ( weil absenken auch "passiv" funktioniert ). Wenn der eine Bass trocken schon "scheisse" klingt, wird keine einzige Klangregelung der Welt das ändern - nur eventuell "umbiegen".

Dieses "Thema" ist aber auch schon "uralt" und wird nicht rational "lösbar" sein. Aber das ist ja nur "meine" Auffassung ( die allerdings auf einer langjährigen Basspraxis beruht ).

P.

Das ist ja auch gar nicht der Ansatz einer Elektronik, mal von Alembic abgesehen
Da gibts ja auch nichts zu lösen. Eine Elektronik soll unterstützen, nicht ersetzen. Sie erlaubt Dir Eingriffe in das Signal, die dir eine passive Tonblende nicht bieten kann. Das einzige, was man lösen kann, ist die Frage an sich selbst, ob man den Bass mag, in dem sie drin steckt oder eben nicht und ob man ihren Klang mag, so in dem Bass der Begierde eine verbaut ist.

Um auf den Klang einzugehen: Bei meinem Bass wird der Ton weicher und runder, wenn ich passiv schalte. Aber irgendwie auch 'langsamer' und weniger punchig.
Und: Overdrive und Zerre, wenn man welche benutzt, klingen und reagieren zumindest an meinem Bass besser, wenn dieser auf passiv geschaltet ist.

Ich mag beides.

 

[dereinevogelda]

Kann es sein das es sich um Verzerrungen der Aktivelektronik handelt die den Klang punchiger etc. erscheinen lassen ?
Genau das meine ich bei so einigen Aktivelektroniken festgestellt zu haben.

Glaub ich nun weniger, da ich schon ganz genau hinhöre und die Elektronik bei mir fast nicht geboostet ist. Wenn da was verzerren würde, wäre das ziemlich am Thema vorbei. Dann würde ich sagen, die Schaltung taugt nicht oder nicht mehr.

 

[Ray Mahogany]

Meine Erklärung: Schaltest Du die Elektronik ein, hast Du einen Kabeltreiber, der das Signal 'heiler' durch das Kabel schicken kann, als es der Passivbetrieb zulässt

 

[Basspekoe]

Ja genau. Was ist schon sagte: Das Kabel hat dann fast keinen Einfluss mehr auf das Signal.

Ggf. kommt der Eingang des Amps auch besser mit dem niederohmigen Signal zurecht.
Das kann man sehr gut bei Piezos hören. Einen Bass mit passiven Piezos (Akustik-Bass, Kontrabass) an einen normalen Bassamp angeschlossen klingt ziemlich ätzend mittig. Einen guten Akustik-Preamp dazwischen und schon geht die Sonne auf...
.....da fällt mir gerade auf, das sich bei Akustik-Bässen niemand aufregt, das sie zu 99,9% aktiv sind.......