===Warwick-Base===

[Metalfist]

Hallo Warwick-Freunde,
als klassischer Vintage-Bass-Player habe ich bislang stets einen großen Bogen um Warwick-Bässe gemacht .... reizen würde mich es allerdings schon mal, zB eine Corvette oder einen Streamer auszuprobieren ... leider gibt es kaum noch Musikläden, in denen man insbesondere auch Warwick testen kann ...

Was meint Ihr:
1.) kommt ein Warwick für mich überhaupt in Frage für Rock/Pop/Blues/Jazz vom Sound und Handling her? ... oder gibt das einen Kulturschock?

2.) welches Modell bietet sich an? ... PJ-Varianten finde ich nicht so spannend, eher was mit zwei Splitcoils oder Humbuckers ... zu viel Gold-Metall sollte es auch nicht sein - lieber Chrome ... auch die Korpusfarbe Braun muss nicht sein, Schwarz gefällt mir da besser ...

3.) welche Unterschiede gibt es zwischen Warwick/Made In Germany, "normalen" neuen Warwicks und Rockbass ... ich denke, ein RB Corvette Basic 4 wäre erstmal passend für einen Nebenbei-Test-Bass?

4.) was gibt es beim Gebrauchtkauf zu beachten (Verschleißteile, Koffer oder Gigbag dabei, Saiten, usw.) ?

1) Streamer + Corvette sind Allrounder. Die passen meiner Meinung nach überall.
Thumb, Dolphin, Vampyre, Buzzard sind eher speziell. Wenn man das haben will, dann sind es tolle Geräte.
2) mein Tipp: Corvette $$. Der hat 2 fette Humbucker und kann klanglich ALLES! Der deutsche $$ ist umwerfend (ich spiele durchgehend einen seit 2006), aber auch der Rockbass ist sehr gut und klingt toll.
3) Ich habe 2 miG und einen chinesischen Rockbass.
Ja - ich würde lügen, wenn ich behaupten würde dass sie voll ebenbürtig wären. Aber ich behaupte, dass die meisten Rockbässe auf 80-90% zu den miG kommen. Ich habe meinen NT1-Streamer Rockbass einen Glockenklang-3Band-Preamp nachgerüstet und das ist jetzt ein toller Player.
4) allgemein sind die Warwicks sehr hochwertig gearbeitet. Das heisst Gebrauchtkauf ist meist kein Problem (gute Behandlung des Vorbesitzers vorausgesetzt). Ein bekanntes Problem sind die Tuner, deren Achsen manchmal brechen können (bei mir halten alle *AufHolzKlopf*).

 

[TomW]

Meine Corvette Proline MiG finde ich schon recht vielseitig. Aktiver Jazz-Bass halt. Für Blues kann ich sie mir aber nicht recht vorstellen. Auch nicht für muggelige 60s Songs. Schon allein von der Optik. Für alles andere kommt sie aber gut in Frage.

ich denke, für meine Rock/Pop-Band sollte der Corvette schon in Frage kommen - auch optisch ...

Ich empfinde die Rockbässe nicht als richtige Warwicks. Sie sind qualitativ hochwertige, aber es fehlen entscheidende Sachen wie die richtigen MEC PreAmps und PU, die Brass Bünde und Sättel...

ein guter Hinweis - vielleicht läuft mir ein gebrauchter Proline über den Weg ...

Muss es unbedingt ein Solidbody sein? Wenn nicht, wäre der hier vielleicht was für dich:

ja, wenn, dann soll es ein typischer Warwick werden ...

.... 3) Ich habe 2 miG und einen chinesischen Rockbass.
Ja - ich würde lügen, wenn ich behaupten würde dass sie voll ebenbürtig wären. Aber ich behaupte, dass die meisten Rockbässe auf 80-90% zu den miG kommen...

sehr gut - das habe ich jetzt schon häufiger gelesen ...

 

[Stainless]

Corvette $$ ist auf jeden Fall cool um in die Warwick Welt einzusteigen.
Ich hab damals mit einer RB Version angefangen und habe dann auf eine Made in Germany gewechselt, den Unterschied hat jeder in der Band gemerkt.
Gerade hier hat man mit den zwei Switches auch viel mehr Möglichkeiten den Sound zu verändern.

Wenn es auch nach Vintage aussehen soll, kann ich die Fortress Flashback empfehlen Das ist quasi mein Jazzbass in meiner Sammlung.Alles passiv, VOl-Bal-Treble, der letzte ist Push Pull zum splitten des TwinJ-Pickups.

 

[Metalfist]

Der Flashback sieht ja richtig, richtig cool aus.
Aber das Blau vom Koffer schlägt sich damit.

Mein Vorschlag: du brauchst noch den hier:


Stimmt, ganz vergessen: der Fortress ist auch ein toller Allrounder von Warwick.

 

[yhawks]

Wat ham die denn da für Bridges verbaut? Warwick eigene?

 

[Stainless]

Wat ham die denn da für Bridges verbaut? Warwick eigene?

Die Fortress Flashback Serie war eine limitierte Serie mit 2TEK Brücken. Später gab es aber auch durch die Insolvenz von 2TEK Flashbacks mit Warwick eigenen Brücken.

 

[MRoyce]

1.) kommt ein Warwick für mich überhaupt in Frage für Rock/Pop/Blues/Jazz vom Sound und Handling her? ... oder gibt das einen Kulturschock?

Kommt darauf an ob man Jack Bruce als Rock/Pop/Blues/Jazz-Musiker sieht:

 

[Mümmelmann]

...
Wird auf jeden Fall ein Kulturschock wenn du nen Thumb testest. Verträglicher sind Corvette und Streamer.

Der Kulturschock kann aber auch ziemlich erfreulich sein...

 

[Buehlie]

ich denke, für meine Rock/Pop-Band sollte der Corvette schon in Frage kommen - auch optisch ...

@TomW , für Rock / Pop musst du dir bei der Corvette keine Sorgen machen. Ich meinte eher die alten Classic-Rocksachen im Stile der Beatles, Motown oder Rockabilly Zeug. Klar kann man am Amp rumschrauben und die Tonblende komplett rausnehmen, aber die Corvette passt da auch optisch nicht rein. Dafür nehme ich lieber Ric oder Preci mit Flats.

Aber urteile selbst

Richtig klasse kommen auch Akkord-Geschichten auf der Proline. Das kitzelt so richtig schön die Obertöne raus und du hast trotzdem den schönen tiefen Growl. Macht süchtig. Für Indie und Alternative Rock kann ich mir den Bass auch sehr gut vorstellen.

Also ich würde nach einer gebraucht Corvette Standard oder Proline schauen. Die sind super. Die Corvette $$ ist wie @Metalfist schreibt sehr vielseitig. Ich konnte sie ausgiebig testen. Ein Hammer-Bass. Aber die Optik mit den zwei Riesenhumbuckern ist Geschmackssache. ich finde die JJ harmonischer.

 

[Buehlie]

Corvette $$ ist auf jeden Fall cool um in die Warwick Welt einzusteigen.
Ich hab damals mit einer RB Version angefangen und habe dann auf eine Made in Germany gewechselt, den Unterschied hat jeder in der Band gemerkt.
Gerade hier hat man mit den zwei Switches auch viel mehr Möglichkeiten den Sound zu verändern.

Wenn es auch nach Vintage aussehen soll, kann ich die Fortress Flashback empfehlen Das ist quasi mein Jazzbass in meiner Sammlung.Alles passiv, VOl-Bal-Treble, der letzte ist Push Pull zum splitten des TwinJ-Pickups.

stimmt - mit dem könnte man auch mit einer Flower Power Band auf die Bühne gehen.

 

[TomW]

Gehört eigentlich in die "Schnäppchen-Ecke", aber ich frage lieber hier bei den Experten:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/corvette-standard-bassgitarre/2053007870-74-8169

Guter Bass, guter Preis? ... etwas abgerockt bzw. staubig ist er ja, aber dass der schon seit Mitte März keinen Käufer findet

 

[Bass@JMB]

Gehört eigentlich in die "Schnäppchen-Ecke", aber ich frage lieber hier bei den Experten:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/corvette-standard-bassgitarre/2053007870-74-8169

Guter Bass, guter Preis? ... etwas abgerockt bzw. staubig ist er ja, aber dass der schon seit Mitte März keinen Käufer findet

Die Corvette in der Ausführung war mal das Einstiegsmodell von Warwick für die in Deutschland gebauten Bässe. Mein erster Warwick war 2005 ebenfalls die blonde Sumpfesche-Corvette als 5er, kostete damals 500-600€ neu vom Händler. Sehe die konkrete Corvette eher im Bereich unter 400€, wenn sonst alles okay ist. Waren solide Instrumente, bis auf den zu der Zeit noch verbauten, wirklich miesen JAN-II Sattel. Das Teil bricht gerne mal an den seitlichen Halterungen beim Saitenwechsel. Würde ich sofort runterschmeißen und wahlweise durch den JAN III aus Tedur/Messing ersetzen.

Ich habe irgendwann meine Corvette Std. verkauft, weil ich dann zwei Streamer Stage 1 hatte und die mir persönlich erheblich besser gefielen. Das Gewicht war gleichmäßiger verteilt, den geschwungenen Korpus wollte ich nicht mehr missen usw.

 

[TomW]

Die Corvette in der Ausführung war mal das Einstiegsmodell von Warwick für die in Deutschland gebauten Bässe. Mein erster Warwick war 2005 ebenfalls die blonde Sumpfesche-Corvette als 5er, kostete damals 500-600€ neu vom Händler. Sehe die konkrete Corvette eher im Bereich unter 400€, wenn sonst alles okay ist.

Danke für die Infos! .... dann schließe ich daraus, dass dieses Angebot doch überteuert ist:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...basic-natural-satin-e-bass/2064064359-74-7607

oder ist das der selbe Bass wie in der ersten Anzeige? ... ich muss gestehen, dass mir der Überblick über die jahrgangsbedingte Herkunft und Qualität der Warwick-Modelle fehlt ...

 

[Metalfist]

Wie @Bass@JMB schon schreibt:
Ich glaube mich eher an knapp €700 Neupreis zu erinnern - kann aber sein durch Österreich und andere Geschäfte teurer war.

Ehrlich gesagt, finde ich €400 für den Standard (passive Elektronik) sehr fair. Das Holz ist sehr gut, die Verarbeitung (miG) sowieso.
Wenn du dir noch einen 2band-Glockenklang-Preamp einbaust, hast du einen richtig guten Bass.
Den JAN2-Sattel kann man leicht tauschen, muss man aber nicht (selbst wenn die seitliche Führung abbricht, erfüllt der Sattel noch immer seinen Zweck).
Der Sumpfeschenbody ist im Vergleich zu den klassischen superharten Warwick-Exotenhölzer zwar eher weich (Kratzer sind schnell drinnen, aber wenn man acht gibt, ist es kein Problem), dafür leicht und hat einen sehr ausgewogenen Klang.

Der Rockbass um €550 mit Zubehör und Preamp, ist IHMO preislich auch ok.

Aber der miG ist eben miG und ein echter Warwick der alten Generation mit gewachstem Body. Genauso mag ich die Warwicks am liebsten.
Der Rockbass ist sicher auch ein gutes Gerät, aber eben lackiert.
Der eine ist the-real-thing, der andere ist pflegeleichter.

Ich würde klar zum miG-Standard-Corvette greifen.

 

[Wolfrat]

Wie @Bass@JMB schon schreibt:
Ich glaube mich eher an knapp €700 Neupreis zu erinnern - kann aber sein durch Österreich und andere Geschäfte teurer war.

Ehrlich gesagt, finde ich €400 für den Standard (passive Elektronik) sehr fair. Das Holz ist sehr gut, die Verarbeitung (miG) sowieso.
Wenn du dir noch einen 2band-Glockenklang-Preamp einbaust, hast du einen richtig guten Bass.
Den JAN2-Sattel kann man leicht tauschen, muss man aber nicht (selbst wenn die seitliche Führung abbricht, erfüllt der Sattel noch immer seinen Zweck).
Der Sumpfeschenbody ist im Vergleich zu den klassischen superharten Warwick-Exotenhölzer zwar eher weich (Kratzer sind schnell drinnen, aber wenn man acht gibt, ist es kein Problem), dafür leicht und hat einen sehr ausgewogenen Klang.

Der Rockbass um €550 mit Zubehör und Preamp, ist IHMO preislich auch ok.

Aber der miG ist eben miG und ein echter Warwick der alten Generation mit gewachstem Body. Genauso mag ich die Warwicks am liebsten.
Der Rockbass ist sicher auch ein gutes Gerät, aber eben lackiert.
Der eine ist the-real-thing, der andere ist pflegeleichter.

Ich würde klar zum miG-Standard-Corvette greifen.

Ja.

Hingehen, Bespielbarkeit und Hals checken. 400€ klingt fair dafür. Meiner kam mich damals 600€ gebraucht und ist meine Nr.1.

 

[quarkfrosch]

Hello Kids,

dachte ich melde mich auch mal im Club an.

Beschreibung:
Corvette Standard, 4-string
Natural Oil finish
Bubinga body
Ovangkol neck
Chrome hardware

Made in Germany 2003-06-12

Ich habe den Bass 2005 oder 2006 gebraucht gekauft — war Kommissionsware im Musikladen meiner Wahl zu der Zeit.
Wurde von mir allerdings vor ein paar Jahren umgebaut auf:

Aktive MEC Pickups, 1x J Neck, 1x double J Bridge (aus einem Masterman von Kleinanzeigen).

Regler:
Vol/Balance (Neck/Bridge)
Balance (Bridge/Bridge)
Treble/Bass (MEC BEC-2 D)

BEC-2 Revision D klingt leicht anders als Revision E und gefiel mir im Direktvergleich besser. Wir sprechen hier allerdings über Nouancen. Elektroniken gab es damals zu dem Masterman Pickup dazu.

Ich habe so eine gewisse Hassliebe zu diesem Instrument. Mit 4830g inkl. Saiten, ohne Gurt, ist es ein ziemlicher Anker. Tonal hat das natürlich seine Vorzüge.

 

[Metalfist]

Bubinga ist nunmal richtig schwer. Mein Thumb ist auch ein ziemlicher Anker, obwohl er so einen zierlichen Body hat.

 

[TomW]

...Ehrlich gesagt, finde ich €400 für den Standard (passive Elektronik) sehr fair. Das Holz ist sehr gut, die Verarbeitung (miG) sowieso.
Wenn du dir noch einen 2band-Glockenklang-Preamp einbaust, hast du einen richtig guten Bass.
Den JAN2-Sattel kann man leicht tauschen, muss man aber nicht (selbst wenn die seitliche Führung abbricht, erfüllt der Sattel noch immer seinen Zweck).
....

Vielen Dank für Deine Infos, @Metalfist

ja, ich kann Deine Argumente für den Standard-Corvette nachvollziehen und finde auch einige Punkte gut (miG, Sumpfesche) ... allerdings kommt für mich bei Jazzbass-Formaten nur ein aktiver Bass in Frage, das wäre natürlich bei dem RB Corvette gegeben .... d.h. für den Standard-Warwick müsste ich auf jeden Fall eine Elektronik besorgen, eventuell sogar aktive Pickups ...

Sind sich denn die beiden genannten Bässe klanglich ähnlich oder aufgrund aktiv/passiv völlig unterschiedlich? ... wichtig wäre mir auch das Gewicht (max. 4,2 kg) ...

 

[Stainless]

Vielen Dank für Deine Infos, @Metalfist

ja, ich kann Deine Argumente für den Standard-Corvette nachvollziehen und finde auch einige Punkte gut (miG, Sumpfesche) ... allerdings kommt für mich bei Jazzbass-Formaten nur ein aktiver Bass in Frage, das wäre natürlich bei dem RB Corvette gegeben .... d.h. für den Standard-Warwick müsste ich auf jeden Fall eine Elektronik besorgen, eventuell sogar aktive Pickups ...

Sind sich denn die beiden genannten Bässe klanglich ähnlich oder aufgrund aktiv/passiv völlig unterschiedlich? ... wichtig wäre mir auch das Gewicht (max. 4,2 kg) ...

Für nen aktiven MEC Pickup kannst du dich gern bei mir melden, ich hab noch einen in der Bastelkiste

Edith sagt ein Fortress Masterman wäre vielleicht auch ne Idee, wenn du einen aktiven Bass haben willst. PU aktiv, Preamp pro J ebenfalls aktiv, was willst du mehr.

 

[Metalfist]

Vielen Dank für Deine Infos, @Metalfist

ja, ich kann Deine Argumente für den Standard-Corvette nachvollziehen und finde auch einige Punkte gut (miG, Sumpfesche) ... allerdings kommt für mich bei Jazzbass-Formaten nur ein aktiver Bass in Frage, das wäre natürlich bei dem RB Corvette gegeben .... d.h. für den Standard-Warwick müsste ich auf jeden Fall eine Elektronik besorgen, eventuell sogar aktive Pickups ...

Sind sich denn die beiden genannten Bässe klanglich ähnlich oder aufgrund aktiv/passiv völlig unterschiedlich? ... wichtig wäre mir auch das Gewicht (max. 4,2 kg) ...

Mein Sumpfesche Corvette $$ wiegt 3,8kg. Ich nehme an dass der Standard sogar noch ein bisschen leichter ist.

Zum unterschiedlichen Sound kann ich nicht viel sagen, da zwischen dem Antesten Jahre dazwischen lagen.
Ausserdem sind es unterschiedliche Konzepte: passiver Bass mit gutem Tonholz vs. aktiver Preamp.
Nach meinem Empfinden macht ein Preamp schon eine grossen Anteil am Sounds aus.

Ich weiss jetzt nicht genau mit welchen Preamp der Rockbass ausgestattet ist.
Mein NT1 hatte einen SP RB 120W https://shop.warwick.de/en/pickups/...for-active-pickups-vol/bal/treble/bass?c=3538
Er war nicht schlecht, aber es ist eben kein MEC. Ein Poti kratzte schon nach 2-3 Jahren (bei meinem 1994er Thumb mit 18V-MEC-Preamp arbeiten die Potis *aufHolzKlopf* nach wie vor störungsfrei).

Der Glockenklang Preamp hat den Sound vom NT1-Rockbass definitiv nochmal nach vorne gebracht. Daher wurde ich persönlich klar zum miG-Standard greifen und einen 2band-Glockenklang-Preamp spendieren.