Warum in aller Welt...

[TR3]

Dankeschön für die ganzen schönen und guten Antworten!

... ich stelle fest, dass ein Teil der Antwortenden den Spaß an der Bastelei und Arbeit im Vordergrund stehen haben (warum auch nicht - andere Leute bauen sich Landschaften für Modelleisenbahnen) und dabei manchmal auch ein (subjektiv betrachtet) tolles Instrument herauskommt, mit dem sich die Kollegen stärker identifizieren, als mit einem "fremdgebauten", während ein anderer Teil eher aus dem großen Baukasten des Internets ihre Teile bezieht und diese zusammenbauen und damit die Instrumente schaffen, die sie sich nicht für Geld und gute Worte kaufen können.

Der überwiegende Teil der Forumsmitglieder macht wohl weder das eine oder das andere, stellt aber fest, dass aus den ursprünglichen Bastlern manchmal veritable Experten werden deren Instrumente dann keinen Vergleich mit denen arrivierter Profis zu scheuen haben.

Wäre mir zu aufwändig (und ich nutze die Zeit lieber für Musikmachen, bzw. arbeite in der Zeit und stecke das dabei verdiente Geld in Instrumente, die nach meinen Vorgaben gebaut werden - da bin ich wenigstens sicher, dass das Ergebnis gut wird), aber ich bin ja nicht das Maß der Dinge.

 

[Igaihcim]

aber ich bin ja nicht das Maß der Dinge

Wer ist das schon...
Aus Erfahrung kann ich behaupten, dass es den "Wunderbass" so oder so nicht gibt. In der Regel gewöhnt man sich an ein Format, Elektronik, etc. und kommt dann nach den vielen Stunden des spielens in eine gewisse routine, dass andere Formen etc. einem etwas mehr Mühe bereiten als die welche man immer in Verwendung hat.
Es ist durchaus ein Trugschluss zu erwarten, dass wenn man sich von einem der ganzen wirklich guten Bassbauer ein Instrument nach Gusto fertigen lässt dieses dann tatsächlich den stinknomalen Standard Bass schlägt welchen man Jahre lang über die Bühnen geschwungen hat. Da spielt es auch keine Rolle ob man den Bass selber baut oder selber aus einzelteilen zusammenbaut.

Mir selbst ist es so ergangen, hab ein wirklich tolles Instrument genau nach meinen Vorstellungen fertigen lassen, viel Geld und Ideen reingesteckt und spiele ihn leider äusserst selten weil, in meinem Fall der stinknormale MM Stingray schlicht besser liegt.

Manchmal ist es aber auch rein die Optik oder der Versuch ob man das überhaupt hinbekommt der Grund warum man was selber baut oder fertigen lässt.

 

[TR3]

Mein 6er Bongo ist das stinknormalste Instrument (da von der Stange), das ich besitze und wegen dem Musikstil hauptsächlich spiele... das Instrument, das ich jahrelang am meisten gewohnt war, wäre ein Tobias Classic 6, aber das Instrument, das sich für mich am besten anfühlt wäre der 6er Home von Kristall (für mich so wie er ist gebaut) oder der Le Fay Remington Steele 6 (auch für mich so gebaut). So gesehen würde ich sagen, dass speziell gefertigte Bässe schon besser passen können als die jahrelang gewohnten Instrumente, aber ich verstehe Deinen Punkt.

 

[allerbässt]

Worauf willst du eigentlich hinaus?
Das du deine Bässe toll findest?
Das du selbstgedengelte Bässe nicht so toll findest?
Das du es sinnvoller findest, Bass zu üben statt rumzudengeln?

 

[uncool sam]

Wie auch immer.
Natürlich ist ein großer Antrieb für den Eigenbau das "learning by doing". Wenn man sich intensiv mit einer Sache auseinandersetzt, lernt man daraus auch viel. Das kommt einem dann direkt zugute, (Spiel-)Technik und Sound werden besser (wenn's gut läuft).

 

[whitewater]

Wäre mir zu aufwändig (und ich nutze die Zeit lieber für Musikmachen, bzw. arbeite in der Zeit und stecke das dabei verdiente Geld in Instrumente, die nach meinen Vorgaben gebaut werden - da bin ich wenigstens sicher, dass das Ergebnis gut wird), aber ich bin ja nicht das Maß der Dinge.

Evtl. lässt sich dieser Ansatz ja auch auf das Anlegen von Fäden im Forum anwenden. Für selbiges nach Deinen Vorgaben erstelle ich gern ein unverbindliches Angebot

 

[TR3]

Worauf willst du eigentlich hinaus?
Das du deine Bässe toll findest?
Das du selbstgedengelte Bässe nicht so toll findest?
Das du es sinvoller findest Bass zu üben statt rumzudengeln?

Nein... es geht hier nicht um Selbstbeweihräucherung.
Ich sehe nur gelegentlich Posts, in denen Basserkollegen darstellen welche Energie sie absoluten Kernschrott stecken und mich hat die ehrliche Frage umgetrieben, was sie dazu motiviert. Wenn man mit hervorragenden technischen Fähigkeiten ein super Instrument baut, ist das absolut toll und bewunderswert, aber wenn man versucht aus irgendwelchen Leichenteilen einen gut funktionierenden Bass zu bauen, dann erscheint mir das als komplette Zeit- und Geldverschwendung.

 

[win311]

aber wenn man versucht aus irgendwelchen Leichenteilen einen gut funktionierenden Bass zu bauen, dann erscheint mir das als komplette Zeit- und Geldverschwendung.

Naja, wenn der Bass der bei der Aktion entsteht gut ist, dann ist es ja ganz cool. Weiß man aber vorher nicht.

Ich sehe das aber bei den ganzen Fender Bässen, welche in den Werken hergestellt werden, genau so. Von einem Model gibt es richtig gute Bässe und eben auch "Gurken" oder eben nicht ganz so gute und die eben nicht so guten bilden mMn die Mehrzahl. Das habe ich auch bei MusicMan beobachtet, ist nicht ganz so schlimm wie bei Fender, aber alle StingRays sind auch nicht super duper Bässe.

Also wenn ich genug fenderartige Bodys und Hälse zuhause rum liegen hätte, würde ich damit auch basteln, macht ja auch Spaß. Aber sich einen Hals und einen Body in der Bucht zu kaufen, das zusammen schrauben und glauben, dass man den Über-Prezi geschaffen hat...
...also meine Erfahrung ist da eine andere.

Aber unterm Strich macht es Spaß und kostet Geld

 

[bassfritsch]

aber für 300,- baust du keinen P-Bass, oder? Und da meine ich jetzt Bretter verleimen, sägen, fräsen, bundieren, lackieren, ...

Ich finde es legitim auf einen P-Bass einen J-Hals zu schrauben, usw. Aber das ist ja nicht das Thema hier.
Was ich beim Eigenbau wieder verstehen würde ist, wenn jemand einen P-Bass Neck-thru bauen würde, den würde ich dann gerne mal spielen.

Ich hab zusammenbauen geschrieben, das heißt, dass ich einen leichten Body (neu oder gebraucht) für 50 - 100 €, einen Hals mit den gleichen Daten, gebrauchte Pickups, Hardware aus dem Fundus zusammenschraube und verlöte, den Body höchstens öle oder wachse, wenn er nicht schon beim Erwerb lackiert war und so einen Bass erhalte, der sich hören und sehen lässt und den es so nicht nochmal gibt, im Gegensatz zu der teuren Massenware, die als Vorgabe gedient hat. Das Ganze kostet um die 300€, ohne die Arbeitszeit einzurechnen, weil ich es ja gerne und für mich mache und weil man nicht alles im Leben in Geld umrechnen sollte. Siehe Foto.
Meine Ansprüche an pingeligem Finish und Sound sind nicht besonders hoch, weil ich immer noch der Meinung bin, dass gut Spielen Sound schlägt, vor allem wenn es um Feinheiten geht, die nur absolute Feinschmecker oder solche, die sich dafür halten, hören.
Ich kaufe Bässe alleine wegen der Optik (oder als Wertanlage, da zählt die Optik nicht...) und ist es sehr oft so, dass der Handel mir nicht das anbieten kann, was ich mir vorstelle. Deswegen modifiziere ich oft auch Neuware nach meinem Bedarf. Ich achte höchstens darauf, dass man alles rückgängig machen kann, ohne das allzu sichtbare Spuren bleiben.

 

[Cee]

ich nutze die Zeit lieber für Musikmachen

Wichtiger Punkt.

Um 1960, als die Amateurfotografie das Volk erreichte, schrieb der Fotograf A. Feininger in einem seiner Bücher für Amateure, dass es einen bestimmten Typus von Amateurfotografen gibt, die den ganzen Tag an ihren Kameras herumputzen, -schrauben, die immer neue Modelle und Zubehör kaufen, so dass manche von denen mehr Geräte als ein Profifotograf haben. Bilder machten diese Leute eher weniger...

 

[rawlikefishrob]

Mir selbst ist es so ergangen, hab ein wirklich tolles Instrument genau nach meinen Vorstellungen fertigen lassen, viel Geld und Ideen reingesteckt und spiele ihn leider äusserst selten weil, in meinem Fall der stinknormale MM Stingray schlicht besser liegt.

Ist besttimmt schon vielen so ergangen, deshalb habe ich halt viel gebrauchtes gekauft und ausprobiert.

6er Bongo ist das stinknormalste Instrument (da von der Stange), das ich besitze und wegen dem Musikstil hauptsächlich spiele... das Instrument, das ich jahrelang am meisten gewohnt war, wäre ein Tobias Classic 6, aber das Instrument, das sich für mich am besten anfühlt wäre der 6er Home von Kristall (für mich so wie er ist gebaut) oder der Le Fay Remington Steele 6 (auch für mich so gebaut)

Naja, DEINE genannten Bässe sind ja auch keine Puzzle/ Standard Bässe, die man Frankensteinartig bauen kann.
Ob diese nun besser sind, kann man sich fragen, wahrscheinlich geeigneter.
Ich denke, der Totalumbau von Squier Bässen(dem auch ich unterlegen war) ist ein vielleicht ein bisl wie Auto Tuning oder Deko und Einrichtungswahn.. Man will gern verbessern, was vom Werk aus zu wenig individuell ist.
Meist zur Freude des Besitzers, aber weniger um das Teil dem Grunde nach zu verbessern- der Squier bleibt trotz aller umbauten ein Squier oder wird ein Parts Bass, das total getunte Auto wird auch kein Rennwagen.

Aber es geht auch hier wie immer um das Maß - weniger ist mehr und totalen Unfug am Bass muss man nicht hinnehmen. Was einen dann am meisten stört ist subjektiv(schwere Tuner, Optik, etc).

 

[Mudskipper]

aber wenn man versucht aus irgendwelchen Leichenteilen einen gut funktionierenden Bass zu bauen, dann erscheint mir das als komplette Zeit- und Geldverschwendung.

Findest du, andere nicht.
So einfach ist das.

 

[Kalmar]

Manche sind auch recht glücklich mit dem Baukastensystem von Fender. Andere bauen sich Bässe nach, die entweder sehr teuer oder gar nicht käuflich sind.

 

[rumblebird2]

Ich glaube aber, dass ein Anfänger auch nicht anfängt mit einer Oberfräse seinen ersten Bass zu bauen, sondern möglicherweise fängt er erstmal mit fertigen Parts an.

Doch!

Das war die einzige Maschine, die ich gekauft habe als ich mit meinem ersten Eigenbau angefangen habe. Und ich habe damit lange und vorsichtig geübt bevor ich an das Holz für den Bass gegangen bin.

Zusammenbau aus Teilen versus Eigenbau ist für mich ungefähr so wie Billyregal zusammenbauen und lackieren versus Möbel selbst bauen.

Beides ist (natürlich!!!) legitim. Beides kann schöne Ergebnisse bringen.

Aber es sind zwei Beschäftigungen, die nichts miteinander zu tun haben.

 

[Kalmar]

Nur durch solche Aktionen habe ich gelernt, dass eine Visitenkarte in der Halstasche als Shim 3-5mm an der Brücke bewirkt. Doof, weil ich gerade 3mm am Hals weggehobelt hatte.
Aus einem Rohling würde ich eine P-Form mit kompletter Rundung wie MM und Reverse Pickup fräsen. Ich mag die Form. (Gibt es so ähnlich bei G&L, nur Reverse… eben nicht.)

 

[orgeloli]

Dein Ansatz ist überwiegend rational, das ist auch ok.
Ich glaube aber, dass ein Anfänger auch nicht anfängt mit einer Oberfräse seinen ersten Bass zu bauen, sondern möglicherweise fängt er erstmal mit fertigen Parts an.

Deine Gedanken kann man ja auf einige Bereiche übertragen.

Warum restauriert sich ein Oldtimer Fan alte Autos? Er könnte ja auch ein neues von der Stange kaufen.
Warum kaufen Menschen Ruinen und richten diese her und lassen kein Musterhaus bauen?

Jeder fängt in seinem Bereich irgendwann an, oder auch nicht. Beides hat seine Berechtigung.

Wenn daraus der nächste heiße Schei* am Bassbauer Himmel entsteht ist mir das nur recht

Mit der Stichsäge....ich hab mit der stichsäge und stemmeisen angefangen

 

[whitewater]

Nein... es geht hier nicht um Selbstbeweihräucherung.
Ich sehe nur gelegentlich Posts, in denen Basserkollegen darstellen welche Energie sie absoluten Kernschrott stecken und mich hat die ehrliche Frage umgetrieben, was sie dazu motiviert. Wenn man mit hervorragenden technischen Fähigkeiten ein super Instrument baut, ist das absolut toll und bewunderswert, aber wenn man versucht aus irgendwelchen Leichenteilen einen gut funktionierenden Bass zu bauen, dann erscheint mir das als komplette Zeit- und Geldverschwendung.

Also für jemanden, der hier völlig willenlos raushängenlässt, daß er sich völlig überteuerten Schickimickikram hat andrehen lassen (son' Schiet hat kein wirklich guter Basser jemals gebraucht)

Mein 6er Bongo ... Tobias Classic 6, ... 6er Home von Kristall... Le Fay Remington Steele 6 (auch für mich so gebaut)

wäre es vielleich wirklich besser zu überlegen, ob Du nicht lieber üben gehst, statt respektlos über andere Forenten herzuziehen, deren Motivation Du ja selbst zugegeben nicht für 5Cent verstehst.
Selbst wenn das eine oder andere nach mehr Erklärung rufen sollte, was den Ton angeht, bist Du von den Möglichkeiten Deiner teueren 6er offensichtlich noch Meilenweit entfernt.

 

[TR3]

Interessante Wahrnehmung. Dein Statement ist a bisserl aggressiv für meinen Geschmack.

 

[uncool sam]

Also für jemanden, der hier völlig willenlos raushängenlässt, daß er sich völlig überteuerten Schickimickikram hat andrehen lassen (son' Schiet hat kein wirklich guter Basser jemals gebraucht)

wäre es vielleich wirklich besser zu überlegen, ob Du nicht lieber üben gehst, statt respektlos über andere Forenten herzuziehen, deren Motivation Du ja selbst zugegeben nicht für 5Cent verstehst.
Selbst wenn das eine oder andere nach mehr Erklärung rufen sollte, was den Ton angeht, bist Du von den Möglichkeiten Deiner teueren 6er offensichtlich noch Meilenweit entfernt.

Hey...warum so erbost?
Ich finde das Anliegen vom TE durchaus legitim. Dass er auch 'ne Spruchkiste hat ist doch obligatorisch hier.
Außerdem hätten wir ja sonst kaum was zum ereifern.

 

[whitewater]

Hey...warum so erbost?
Ich finde das Anliegen vom TE durchaus legitim. Dass er auch 'ne Spruchkiste hat ist doch obligatorisch hier.
Außerdem hätten wir ja sonst kaum was zum ereifern.

Och weißt Du, das ist doch gar nicht erbost.
Nur, warum in aller Welt meinen Menschen, die verbal die Hose nicht zubekommen, auch noch alle Welt damit beglücken zu müssen?
Also so ein bisschen Respekt voreinander halte ich schon für angebracht. Alternativ ein Attest für Schreibtourette.
Das Anliegen an sich, ja, was war das eigentlich?
Daß irgendwie 80% aller Viersaiter aussehen wie Leos erste Kinder, egal, ob aus der gleichen Fabrik oder kopiert? In meinen Augen langweilig, aber so ist die Welt nunmal, also belanglos, ich mach mein Ding.
Oder daß es Menschen gibt, die völlig abgeranzte Streuner vor dem Abdecker retten, und ihnen mit viel Liebe und mal mehr, mal weniger Können ein zweites Leben schenken? Find ich doch eher sympathisch.
Und daß es auch manche Minderbegabte Zeigenossen gibt, die ihre, dem Zeitgeist nach fragwürdigen Erzeugnisse feiern, wie Tom Hanks in Cast Away (Ich habe Feuer gemacht), ist ja nicht auf Laubsägearbeiten und sonstige Holzarbeiten beschränkt, da gibt es akustisch viel fragwürdigeres.
Wer sich dann berufen fühlt, auf dem Marktplatz zu deklamieren: "Warum sind alle Idioten, ausser mir?" Wird diese Wahrnehmung offensichtlich nicht nachvollziehen können.

Interessante Wahrnehmung. Dein Statement ist a bisserl aggressiv für meinen Geschmack.

Warum in aller Welt meinst Du, daß mich Dein Geschmack interessiert?