Warum in aller Welt...

Warum in aller Welt ...baut Ihr Euch Kopien von (nicht besonders teuren) Standardinstrumenten?
Weil nicht jeder so denkt wie du, das solls geben 😅
Woher nimmt man die Hybris anzunehmen, man könne das besser als die Hersteller des Originals?
Warum Hybris und besser machen wollen unterstellen? Lass den Leutchen doch ihren Spaß, egal was dabei rauskommt 😉

Bei mir sah das vor langer Zeit z.B. mal so aus (wobei die Fräsarbeiten natürlich ein Schreiner übernommen hat)
 

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...baut Ihr Euch Kopien von (nicht besonders teuren) Standardinstrumenten?

Auf die Gefahr hin verbal gesteinigt zu werden, muss ich diese Frage mal loswerden: Was ist daran so toll, sich eine Jazzbass- oder Preci-Kopie zu bauen? Ist das der "Lego"-Faktor, wenn man sich aus einem Fertigteil-Katalog die Einzelteile zusammensucht und sie dann zusammenbaut? Das Ergebnis ist im besten Fall so gut wie ein Exemplar aus der Fabrik, aber mit gewisser Wahrscheinlichkeit kommt es nicht an die Qualität eines Instrumentes heran, das von Leuten gebaut wurde, die den ganzen Tag nichts anderes machen. Ich verstehe ja noch, dass der Zusammenbau etwas Spaß macht, aber spätestens bei der selbstgepinselten Lackierung (falls man hier nicht besondere Fachkenntnisse hat, wird's kaum berauschend - kein Wunder, dass die meisten kleinen und mittleren Bässebauer diese Arbeit liebend gerne fremdvergeben) verhunzt man die Bauteile eher, als dass was Tolles raus wird.

Wenn man schlicht nicht das Geld für einen Fender hat, dann kauft man sich doch besser einen Squier - der ist qualitativ doch deutlich besser, als das Ergebnis der Werkelei im heimischen Keller, oder?

Wenn man die Fender-Formen und den Klang toll aber verbesserungsfähig findet - ist man dann nicht bei einem Profi (Sadowsky, Vincent, Sandberg, Kristall, usw.) besser aufgehoben? Hat man als Amateur den Hauch einer Chance auf diesem Niveau ein Instrument bauen zu können? Hat man die Werkzeuge, Maschinen, Schablonen etc.?
Woher nimmt man die Hybris anzunehmen, man könne das besser als die Hersteller des Originals?
Wenn's nur darum geht eine bessere Elektronik, bessere Tonabnehmer oder ähnliches zu wollen, kann man ja ein bestehendes Instrument modden.

Ich bin mal auf die Antworten gespannt...
Auf der einen Seite ist die Versorgungslage der 0815-Modelle (Body, Hals, Pickups, Brücken) sehr gut.
Das nimmt viel Druck bei der Suche weg.
Weicht man von herkömmlichen Formen ab, muss man je nach Form schon ordentlich Hirnschmalz investieren, damit alles am Instrument reibungslos funktioniert.

Nachdem ich vergangenes Jahr meine schwarze Squier-Strat nicht mehr sehen konnte, habe ich sie verkehrsgelb umlackiert. Wenn irgendetwas schief gegangen wäre, dann hätte ich zwischen zig Ersatzbodies ab 40€ bis 600€ wählen können. Das nimmt schon Druck weg.

Aber:
Würde ich mir von Grund auf einen Bass neu bauen, dann würde garantiert kein P oder J rauskommen.
 
Wenn ich mir für ca. 300 € etwas zusammenbaue, was genau so gut klingt wie etwas für 1500 €, dann kann das sehr befriedigend sein. Ausserdem macht es Spaß und man hat etwas, was nicht von der Stange ist.
aber für 300,- baust du keinen P-Bass, oder? Und da meine ich jetzt Bretter verleimen, sägen, fräsen, bundieren, lackieren, ...

Ich finde es legitim auf einen P-Bass einen J-Hals zu schrauben, usw. Aber das ist ja nicht das Thema hier.
Was ich beim Eigenbau wieder verstehen würde ist, wenn jemand einen P-Bass Neck-thru bauen würde, den würde ich dann gerne mal spielen.
 
Ich bin bei Instrumenten etwas perfektionistisch und würde mich an jedem kleinen Makel, den ich aufgrund fehlender handwerklicher Präzision verursacht habe, dauerhaft stören.
Deswegen nimmt man ja Standardteile, die man zusammenbaut. Body und Hals in Fender Maßen bekommt man in allen Qualitätsstufen aus Europa oder USA z.B.. Die stehen in keiner Weise hinter den Originalen zurück. Für Hardware und PUs gilt das Gleiche.

Für mich habe ich mal mit Warmoth Parts durchgerechnet und bin auf einen Preis etwas unter einem American Professional gekommen. Der hätte dann aber Hipshot Tuner in leicht, Quarter Sawn Neck, Babisz Bridge, Dimarzio PUs, wunschlackierung usw.. Allein die Holzzeile bekommt man bei Fender bestenfalls aus dem Customshop. Das Zusammenbauen von solchen Teilen ist einfach. Wie es voraussichtlich klingen wird kann man wohl mit etwas Erfahrung gut erahnen. Große Überraschungen wird es da nicht geben.

Wenn ich hingegen z.B. einen Bass mit durchgehendem Hals zusammenbauen wollte, müsste ich wohl erst eine Kunstschreienerlehre machen. Und ob der dann gut klingt wüsste ich nicht.
 
Deswegen nimmt man ja Standardteile, die man zusammenbaut. Body und Hals in Fender Maßen bekommt man in allen Qualitätsstufen aus Europa oder USA z.B.. Die stehen in keiner Weise hinter den Originalen zurück. Für Hardware und PUs gilt das Gleiche.

Für mich habe ich mal mit Warmoth Parts durchgerechnet und bin auf einen Preis etwas unter einem American Professional gekommen. Der hätte dann aber Hipshot Tuner in leicht, Quarter Sawn Neck, Babisz Bridge, Dimarzio PUs, wunschlackierung usw.. Allein die Holzzeile bekommt man bei Fender bestenfalls aus dem Customshop. Das Zusammenbauen von solchen Teilen ist einfach. Wie es voraussichtlich klingen wird kannst wohl mit etwas Erfahrung gut erahnen. Große Überraschungen wird es da nicht geben.

Wenn ich hingegen z.B. einen Bass mit durchgehendem Hals zusammenbauen wollte, müsste ich wohl erst eine Kunstschreienerlehre machen. Und ob der dann gut klingt wüsste ich nicht.
Das reicht schon:
E-Gitarrenbau - Eine Selbstbauanleitung: Konstruktion und Bau von Gitarren und Bassgitarren mit massivem oder semiakustischem Korpus: Konstruktion und ... teilmassivem oder semiakustischem Korpus https://www.amazon.de/dp/3901314164..._r_mwn_dp_CX5HC52WGBPCVKJQF0KP&language=en_US
 
Das reicht schon:
E-Gitarrenbau - Eine Selbstbauanleitung: Konstruktion und Bau von Gitarren und Bassgitarren mit massivem oder semiakustischem Korpus: Konstruktion und ... teilmassivem oder semiakustischem Korpus
Plus Werkzeug für einige k€. Ne das lass ich lieber.
Für meine Idee reicht ein Schraubenzieher oder zwei.
 

... als Grundstock.
... nennt man das nicht "Zollstock"?
Aber im Ernst, ich hoffe dem TE ist klar, dass ALLE(!) amtlichen Gitarrenbauer mal mit ner Kopie z.B. vom großen
Leo angefangen haben... Wenn die alle so gedacht hätten wie @TR3 sähe es doch bei den Instrumentenangeboten sehr öde aus...:bier:
 
Deswegen nimmt man ja Standardteile, die man zusammenbaut. Body und Hals in Fender Maßen bekommt man in allen Qualitätsstufen aus Europa oder USA z.B.. Die stehen in keiner Weise hinter den Originalen zurück. Für Hardware und PUs gilt das Gleiche.

Für mich habe ich mal mit Warmoth Parts durchgerechnet und bin auf einen Preis etwas unter einem American Professional gekommen. Der hätte dann aber Hipshot Tuner in leicht, Quarter Sawn Neck, Babisz Bridge, Dimarzio PUs, wunschlackierung usw.. Allein die Holzzeile bekommt man bei Fender bestenfalls aus dem Customshop. Das Zusammenbauen von solchen Teilen ist einfach. Wie es voraussichtlich klingen wird kann man wohl mit etwas Erfahrung gut erahnen. Große Überraschungen wird es da nicht geben.
Diese Heransgehensweise kann ich vollkommen nachvollziehen. Das ist für mich aber kein Bassbau, sonderndas Zusammenstellen eines Basses aus fertigen Teilen mit anschließender Montage. Dass dabei höchstwahrscheinlich etwas Vernünftiges herauskommt (sinnvolle Auswahl der Einzelteile vorausgesetzt) ist stark anzunehmen.
Wenn ich aber Beiträge im Forum lese, in denen es darum geht, dass jemand totale Ruinen eines beliebigen Instrumentes kauft (!!!), um sie anschließend in einen halbwegs ansehnlichen Zustand zu bringen, dann denke ich mir jedes Mal, dass es dafür die Gnade des Mülleimers und für das gleiche Geld ein wesentlich besseres Instrument gegeben hätte.
Oldtimer habe ich sehr gerne restauriert - die gab's halt nun mal nicht mehr in neu zu kaufen. Sonst hätte ich das Neufahrzeug genommen. ;-) Aber in den 90ern gabs halt keine MG B GTs oder Jag MKII mehr neu zu kaufen...
 
Bassbau würde ich das auch nicht nennen, ich bin auf das hier eingegangen:
Was ist daran so toll, sich eine Jazzbass- oder Preci-Kopie zu bauen? Ist das der "Lego"-Faktor, wenn man sich aus einem Fertigteil-Katalog die Einzelteile zusammensucht und sie dann zusammenbaut? Das Ergebnis ist im besten Fall so gut wie ein Exemplar aus der Fabrik, aber mit gewisser Wahrscheinlichkeit kommt es nicht an die Qualität eines Instrumentes heran, das von Leuten gebaut wurde, die den ganzen Tag nichts anderes machen.
Wenn ich so meine Erfahrungen mit Fender in die Waage lege, mache ich das Zusammenbauen der Teile nicht unbedingt schlechter. Vielleicht gerade weil ich es nicht den ganzen Tag mache. Und wie gesagt sind die Einzelteile dann besser.
 
Ich hab auch mal einen Jazzbass aus zusammengesuchten Teilen vom Bassbauer zusammenschrauben lassen (Gitarrenelekt(ron)ik ist ja so gar nicht meins) weil ich mal einen JB body geschenkt bekommen habe (War so um 2005, der Body ein 1980er ESP Swamp Ash in candy apple red lackiert) da kam ein mehr als anständiger JB heraus. Den dann verkauft, später den Body wiedergekauft und nochmal das gleiche mit noch besseren Bauteilen, da hätte man bei Fender etwas gleichwertiges gar nicht bekommen können. Der war klasse, spielte sich geil und klang hammer. Musste dann gehen weil ich das Rot nie mochte und einen Seibass Jazz5 bekam, der trotz 5 Saiten genauso geil klang und sogar etwas leichter war. (den 4er verkauft die Käuferin übrigens nach vielen Jahren gerade hier, weil Sie keinen Bass mehr spielt: https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/jazzbass-geddy-lee/2789454783-74-9519)
 
Der Kleinanzeigen-Bass hat 21 Bünde. Ist der Body für 21Bünde nachgefräst worden, oder war er schon von Haus aus so gebaut?
 
Es stört mich nicht - ich wundere mich nur.
Und mich wundert, dass dich das wundert :-)
Es ist halt ein Hobby. Und als Hobby sicher nicht das bizarrste.

Woher nimmt man die Hybris anzunehmen, man könne das besser als die Hersteller des Originals?
Das ist einerseits Unterstellung. Woher nimmst du, dass die Leute denken, sie könnten das besser?
Und andererseits: sind die „Originale“ (auch teure) überhaupt so hochwertig gefertigt, dass ein Eigennachbau an Hybris grenzt?

Und schließlich noch der Begriff „Original“: Precision und Jazz-Bass kann man auch als Archetypen/Grundmodelle sehen. Will sagen, nur weil jemand sagt, sich einen P-Bass bauen zu wollen, heißt das nicht unbedingt, dass er genau einen Fender Precision möglichst originalgetreu nachbauen will.
 
Der Kleinanzeigen-Bass hat 21 Bünde. Ist der Body für 21Bünde nachgefräst worden, oder war er schon von Haus aus so gebaut?
das griffbrett steht über.

Hätt ich die Kohle würd ich denn glatt zurückkaufen und umlackieren, der ist ein geiler "Milla-Killa".
obwohl, wenn endlich einer meinen bacchus kaufen würde...
 

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