Dass ich zwei Frankenstein-Precis habe, hat sich eher zufällig ergeben ... einer wurde weitgehend von einem geschätzten Bassic-Kollegen zusammengebaut, einer von mir ... Holz-, Metall- und Elektronik-Bauteile sind von MJT, Allparts, Gotoh und Fender ... einer der Bodys (No-Name-Marke) wurde zB von einem weiteren geschätzten Bassicer gechambert und hat von einem anderen Member eine Nitrolackierung bekommen ... beide Bässe wiegen nur 3,6 kg ...
Obwohl ich schon eine ganze Reihe von sehr guten Precision-Bässen gespielt habe (Fender US, Sandberg, ...), würde ich behaupten, meine beide Selfmade-Precis sind bzgl. Sound, Handling und Optik top ... sie haben quasi alles, was ich bei Bässen von der Stange nicht als Gesamtpaket bekommen habe ... und sie waren insgesamt betrachtet vermutlich günstiger ...
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So ähnlich verhält sich das bei meinen "Custom Builds" ja auch.
Ich habe den Vorteil, dass ich mit Precis/Jazzies sehr glücklich bin und eigentlich gar nicht mehr brauche oder verlange. Da liegt es nahe, dass man versucht an das "ultimativ" mögliche heranzukommen.
Angefangen hat es bei mir mit einfachen Mods - irgendwann wurde es "Frankensteinen" und dann kam die Idee, dass ich mir das, was ich wirklich möchte individuell zusammenstelle(n lasse).
So sind die Precis die ich mittlerweile habe das, was ich immer haben wollte, so nah wie es mit aktuell erhältlichen Teilen möglich ist, an alten Originalen oder eben so, wie ich es bevorzuge. Dazu kommen Farben, die man nicht von der Stange bekommt usw.
Ich kann so individuell das beste aus den Teilen, die ich habe zusammenstellen und habe dann eine Reihe Instrumente, die für mich und meine Vorlieben einfach perfekt sind. Hier kann ich dann Einfluss auf Gewicht, Bespielbarkeit, Sound, Haptik und Optik legen, die ich sonst nur von einem Gitarrenbauer oder eben z.B. über den Fender Custom Shop bekommen könnte. Dazu zählt auch Relic/aging, Farbe, Look, etc.
Sicherlich, das Ganze ist nicht günstig wenn man den Schritt von "ich baue ein paar Teile zu einem Bass zusammen" hin zu "ich baue mir den möglichst perfekten Bass zusammen" geht. Das dauert und bedarf Zeit und Investitionen und man muß auch immer mal wieder etwas auseiandernehmen und anders zusammen zu bauen, weil eben auch mit einem Baukasten-System nicht automatisch immer alles passt oder ein perfektes Ergebnis erzielt.
Ein kleines Beispiel hierzu: Ich habe in Summe derzeit z.B. sechs Fender 60s AO Replacement necks auf verschiedenen Bässen verbaut. Auch wenn alle Hälse im Prinzip erstmal gleiche Specs aufweisen was Sattelbreite usw. angeht, so habe ich trotzdem festgestellt, dass manche Bodies nicht mit jedem dieser Hälse harmonieren - klar spielen könnte man sie alle ohne weiteres und es würde auch klingen, aber das letzte Quäntchen Perfektion habe ich oft erreicht, wenn ich Bodies mit einem anderen Hals verbunden habe. Gleiches gilt z.B. für PUs, da muss man auch oft rumprobieren und am Ende sogar für Saiten - manche Bässe sind einfach "Flatwound-Bässe", andere brauchen Rounds usw....
Das ist oft eben ein Herantasten, hin und her bauen und testen und spielen. Und wenn man dann am Ende belohnt wird, damit dass man eben nicht nur einen guten Preci/Jazz Bass sondern mehrere hat und diese dann eben das abdecken, was man immer schon mal haben wollte, dann weiß man genau, warum man diesen Aufwand betreibt - auch wenn das nicht jedermanns Ding ist
... - ...aber warum sollten die "eigens zusammengestellten Bauteile" nicht doch am Ende des Tages ein gutes Instrument ergeben...?... - ...7ender tut seit Jahrzehnten nix anderes und sind sogar ziemlich erfolgreich damit...
